Inhalt
Als Elternsprecherin hat man es alles andere als leicht, das weiß Jennifer allzu gut. Deshalb ist sie auch nur widerwillig wieder im Amt. Aber dieses Jahr hat sie einen Plan: Allergiker-Mom, Spießer-Dad ...
Inhalt
Als Elternsprecherin hat man es alles andere als leicht, das weiß Jennifer allzu gut. Deshalb ist sie auch nur widerwillig wieder im Amt. Aber dieses Jahr hat sie einen Plan: Allergiker-Mom, Spießer-Dad und alle anderen sollen sich mal locker machen. Mit ihren E-Mails gewinnt Jennifer auch einige neue Freunde, aber dann proben die Helikopter-Eltern den Aufstand …
Meine Meinung
Midlife-Crisis im Rotweinglas
„Die Elternsprecherin“ ist wie eine selbst gekochte Hühnerbrühe – ganz nett, leicht verdaulich und keine schwere Kost. Laurie Gelman, gebürtige Kanadierin und selber fünf Jahre lang als Elternsprecherin tätig gewesen, beschreibt hier den verzwickten Alltag der dreifachen Mutter und Hausfrau, Jennifer Dixon. Jens Alltag gestaltet sich mit den üblichen häuslichen sowie mütterlichen Aufgaben jedoch noch nicht als spannend genug, um darüber ein Buch zu schreiben, weswegen sie sich von ihrer BFF in die Rolle der Elternsprecherin drängen lässt – und das auch noch für die Vorschulklasse ihres eigenen Sohnes. Um damit fertig zu werden, trainiert sie bis zum Exzess für einen Schlammlauf und gönnt sich scheinbar immer dann „mal“ ein Glas Wein, wenn der Starbucks vor der William-H.-Taft-Grundschule gerade geschlossen hat.
Doch damit nicht genug! Erst, als sie ihren High School Schwarm trifft, ist das Drama perfekt. Von nun an beginnt eine Achterbahn der Gefühle für Jen. Im gesamten Roman geht es lediglich um Jens Achterbahnfahrt – eine ziemlich lange Spaßfahrt, denn Laurie Gelman hat es geschafft, diese relativ langweilige Konstruktion auf fast 400 Seiten zu strecken.
Die Charaktere sind relativ flach und einseitig, lediglich eine Handvoll der gefühlt tausend Figuren kommen aus ihrer stoisch zugewiesenen Rolle raus. Dennoch kennen auch diese Figuren scheinbar nur Extreme – Super-Dad vs. „Ich geh‘ nur mal schnell Kippen holen!“, engagierte Ehrenamtlerin vs. ultra-Depri und so weiter – was auf Dauer doch zum Gähnen ist.
Während ich Jennifer Dixon auf ihrer Achterbahn der Gefühle begleitet habe, fand ich die Geschichte ganz unterhaltsam und nett. Im Nachhinein betrachtet ähneln sich der Roman und die Charaktere – beides ist flach und einseitig.
Fazit
Als kurzer Snack zwischendurch ist „Die Elternsprecherin“ ganz nett, wer zu den anspruchsvolleren Lesern gehört, wird nicht viel davon haben.