Ein emotionales Buch, das locker startet und immer intensiver wird.
Zähl nicht meine TageInhalt: Zoe möchte ihr Leben beenden und hat den Plan, in einem letzten Jahr noch ein paar Menschen zu helfen, um eine Schuld wieder gut zu machen. In Köln lässt sie ihr altes Leben hinter sich und arbeitet ...
Inhalt: Zoe möchte ihr Leben beenden und hat den Plan, in einem letzten Jahr noch ein paar Menschen zu helfen, um eine Schuld wieder gut zu machen. In Köln lässt sie ihr altes Leben hinter sich und arbeitet in einem Krankenhaus, einem Altenheim und einer Bank. Sie lernt die kleine, an Krebs erkrankte Mia kennen, die sie schnell ins Herz schließt. Die kratzbürstige Rentnerin Sophie schließt sie nicht ganz so schnell in ihr Herz und der Banker Alex Ferra ist wahrlich nicht der freundlichste Mensch in der Bank. Mit allen Dreien baut sich Zoe jedoch eine Beziehung auf, die sie so schnell nicht gehen lassen kann. Die Beziehungen werden immer enger und vertrauter, sodass Zoe sich am Ende die Frage stellen muss, ob sie ihren Plan überhaupt noch umsetzen will.
Meinung: Ich bin absolut begeistert von dem Buch, denn es hat mich im positiven Sinne total mitgenommen.. Es geht um die schwierigen, aber wichtigen Themen Selbstmord und Verlust von geliebten Menschen. Während es sich am Anfang noch nach einem flachen Plantschen im Meer der Gefühle anfühlt und viel Situationskomik beinhaltet, reißt einen der Strudel der Emotionen nach dem ersten Drittel so richtig mit. Durch meine eigenenen Erfahrungen im Leben mit Depressionen und den Verlust einer geliebten Person durch Selbstmord hat mich das Buch besonders das Herz berührt. Hin und wieder musste ich das Buch zur Seite legen, um kurz durchzuatmen. Ich konnte mich (wie fast noch nie zuvor mit einem Protagonisten) sehr mit Zoe identifizieren und habe deshalb alles intensiv mitgefühlt. Nicht wegen ihrem Charakter, sondern wegen ihrer Gefühle und Erfahrungen. Sehr sensible Menschen oder Personen mit ganz frischen emotionalen Wunden sollten eventuell abwägen, ob sie sich ein solch ernstes, aber unglaublich tolles Buch zutrauen. Wer intensive Geschichten mit Liebe und Leid gerne liest, wird dieses Buch jedoch nicht mehr aus der Hand legen können!
Fans von "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes, "Beim Leben meiner Schwester" von Jodi Picoult oder "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green werden dieses Buch lieben. Es geht um Trauer, Hilflosigkeit und die Dunkelheit, die viele von uns manchmal einholt. Aber auch um die vielen Gründe, die das Leben lebenswert machen, auch wenn wir manchmal nicht weiter wissen und uns allein fühlen. Zwar hat mich das Buch an viele meiner Wunden erinnert, die ich nur mit Mühe überwunden habe, aber es bestärkt einen auch, dass es sich lohnt, für sich selbst und andere zu kämpfen ❤️. Bitte zögert nicht, euch an Freunde, Verwandte oder die vielen Seelsorgeangebote zu wenden, wenn es euch sehr schlecht geht. Es tut gut, wenn man sich einmal überwunden hat. Es ist stark, wenn man über etwas reden kann, das einem selbst so schmerzt. Und es wird, langsam aber sicher, auch wieder besser. Fühlt euch alle, besonders in dieser Zeit der Isolation, ganz fest umarmt ❤️