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Veröffentlicht am 15.01.2023

Große Emotionen in atemberaubender Wintersportkulisse

Like Snow We Fall
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Als Paisley ganz überstürzt nach Aspen kommt hat sie nichts weiter bei sich, als ihre Schlittschuhe und einen Beutel... und ein großes emotionales Päckchen, bestehend aus einer Vergangenheit, die sie ganz ...

Als Paisley ganz überstürzt nach Aspen kommt hat sie nichts weiter bei sich, als ihre Schlittschuhe und einen Beutel... und ein großes emotionales Päckchen, bestehend aus einer Vergangenheit, die sie ganz schnell vergessen möchte. In Aspen wird sie sofort liebevoll aufgenommen und auch im Training an der "iSkate" hat Paisly einen reibungslosen Start. Wenn sie ihre Schlittschuhe an hat und sich über das Eis bewegt, vergisst sie alles, kann sich fallen lassen und gleichzeitig fliegen. Paisly findet Freunde und Anschluss im beschaulichen Wintersportgebiet und besonders der attraktive Snowboardstar Knox erfüllt sie bei den eisigen Temperaturen mit ganz viel Wärme. Doch auch Knox hat ein großes Päckchen, das er mit sich herumträgt.. Kann eine Liebe funktionieren, wenn zwei Menschen vor ihrer Vergangenheit flüchten? Und wie lange wird es dauern, bis diese sie einholt und wie eine Lawine alles überrollt, was sie sich so mühevoll aufgebaut haben?

Ich habe mich so sehr auf dieses Buch gefreut und da ich unheimlich viel Positives darüber gelesen habe, hatte ich etwas Sorge, dass ich zu hohe Erwartungen daran habe.

Ich kann aber mit Besten Gewissen sagen, dass all meine Erwartungen erfüllt wurden. Die Geschichte hat mich von Beginn an mitgerissen und ich kam schnell in einen Lesefluss, sodass ich mich den ganzen Tag immer auf das Weiterlesen am Abend gefreut habe!

Meine Emotionen haben bei diesem Buch immerzu mitgelesen und mich so oft völlig überrannt. Besonders wenn Paisley nach und nach ihre grausame Vergangenheit preisgegeben hat, ist mein Herz jedes Mal ein kleines bisschen gebrochen.

Umso dankbarer war ich dann, wenn mein Herz während der so intimen und wunderschön beschriebenen Begegnungen zwischen Knox und Paisleys wieder repariert wurde. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass der Moment jetzt so intim ist, dass ich gar nicht dabei sein dürfte und es dennoch bin. So wie an der Stelle, als Knox und Paisleys sich ihre Geheimnisse im Oldtimer - Kino anvertraut haben.

Das Gefühlsleben der Protagonisten empfand ich als unheimlich gut ausgearbeitet, jede Reaktion ist durch den Background der Personen begründet und für mich nachvollziehbar. Man merkt in jeder Zeile, dass Ayla Dade sich intensiv mit ihren geschaffenen Charakteren auseinandergesetzt und diese mit Hintergründen versehen hat, mit denen sie die Geschichte lebhaft prägen.

Allerdings ist es für mich trotz meinen vielen Tränen vor Freude, Glück und Demut am Ende kein 5 Sterne Highlight Buch geworden, weil mich eine Sache beim Lesen doch zu sehr gestört hat. In meinen Augen klangen Paisleys Gedanken und Aussagen über andere Frauen, die ausgelassen feiern und sich leichter kleiden zu sehr nach Stigmatisierung und Abwertung. Das ist nur mein subjektiver Eindruck und einzig und allein von meinen Werten und Überzeugungen abhängig.

Insgesamt aber eine wirklich gelungene Geschichte, an die ich noch lange denken und die mich so schnell nicht loslassen wird.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Spannung, die Entschleunigt - Urlaub im Wolkenschloss

Wolkenschloss
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Als Fanny Funke für ein Jahrespraktikum in das traditionsreiche und beinahe schon antike Luxushotel in den Schweizer Bergen kommt, rechnet sie mit allem, aber nicht mit kriminellen Machenschaften, Liebeschaos ...

Als Fanny Funke für ein Jahrespraktikum in das traditionsreiche und beinahe schon antike Luxushotel in den Schweizer Bergen kommt, rechnet sie mit allem, aber nicht mit kriminellen Machenschaften, Liebeschaos und Spukgeschichten. Dabei fing doch alles so gut an: ganz besonders liebenswerte und etwas seltsame Kollegen, wie der alte Stucki (von dem Fanny kaum ein Wort versteht) oder Monsieur Rocher, der Tatsächlich auch einen Vornamen hat und die Märchenhafte Umgebung des "Wolkenschloss". Auch Ben, der Sohn des Hoteleigentümers, wächst Fanny schnell ans Herz und hilft ihr, mit ihrem alltäglichen Ärger zurechtzukommen. Denn natürlich hat das Praktikantinnendasein auch Schattenseiten und nicht alle Gäste pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Ton. Doch als der Gutaussehende Tristan in Fannys Leben tritt und der Silvesterball näher rückt, kommen Dinge ans Licht, die Fanny an allem und jedem zweifeln lassen. Plötzlich ist nichts mehr wie es scheint und das malerische Wolkenschloss kommt ihr fast vor wie eine bedrohliche Festung. Wem kann sie jetzt vertrauen?

Kerstin Gier hat in diesem Buch wieder mit ihrem einzigartigen, humorvollen und so charismatischem Schreibstil eine Geschichte geschaffen, bei der man zwischen herzhaftem Lachen und ungläubig aufgerissenen Augen die volle Bandbreite an Emotionen erleben kann, während man als Leser in eine so gemütliche und traumhafte Kulisse entführt wird.

Ich habe das Buch zum Jahreswechsel gelesen und hätte vermutlich keinen besseren Zeitpunkt wählen können. Das mag sicher auch daran liegen, dass die Geschichte ihren Höhepunkt zu Silvester findet, aber es passte auch einfach super zur Stimmung "zwischen den Jahren". Das Buch war genau das, was ich zu dieser Zeit gebraucht habe: Es hat mich in eine behütete Wohlfühlatmosphäre gehüllt. Es erzeugte ein ähnliches Gefühl in mir wie das Gefühl dass man haben muss, wenn man in Monsieur Rochers Gegenwart einen warmen Cappuccino trinkt oder in der alten Bibliothek im Wolkenschloss vor dem Kachelofen auf einer nach Möbelpolitur duftenden Sitzgarnitur ein Buch liest.

Dass die Protagonistin Fanny als Praktikantin im Hotel ist, fand ich unheimlich gut gewählt und umgesetzt. Praktikant_innen sind immer relativ unscheinbar und dennoch ist es erstaunlich, was sie alles mitbekommen. Diese Rolle empfand ich daher als Erzählerrolle unheimlich passend und ich hatte so aus Fannys Perspektive immer den Eindruck, alles verfolgen zu können.

Von mir bekommt das Wolkenschloss 4 von 5 Sterne, weil es ein wunderschönes "Zwischendurch - Buch" mit toller Atmosphäre war. Für die 5 Sterne war es mir aber eben doch zu sehr ein "Zwischendurch - Buch" :D

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Winterliches Kleinstadt Setting trifft Fantasy

So kalt wie Eis, so klar wie Glas
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Für mich eine unheimlich schöne Geschichte, die die uralte keltische Sage der "Rauhnächte" mit dem Handwerk von Schneekugeln Herstellern verbindet und all das in dem Setting einer kleinen, ziemlich vertraut ...

Für mich eine unheimlich schöne Geschichte, die die uralte keltische Sage der "Rauhnächte" mit dem Handwerk von Schneekugeln Herstellern verbindet und all das in dem Setting einer kleinen, ziemlich vertraut wirkenden Kleinstadt. Diese Kleinstadt hatte wieder etwas, dass mich immer schnell emotional an einen fiktiven Ort bindet: Ganz viele außergewöhnliche Charaktere mit individuellen Macken, die die Kleinstadt durch ihre Unperfektheit mit Leben füllen.

Die dynamische Entwicklung der Charaktere zu verfolgen hat mich echt begeistert, weil ich dabei immer wieder völlig überrascht wurde. Es gab in dieser Geschichte so viele lebhaft ausgearbeitete Personen und jede einzelne hatte ihren ganz eigenen mackenhaften Charme.
Besonders die energische Seniorin Elsa hat es mir sehr angetan🤍

Der Schreibstil von Oliver Schlick hat es mir ganz leicht gemacht, ein Kapitel nach dem anderen zu Hören und garnicht mehr stoppen zu wollen. Immer wieder musste ich über die Ausführungen schmunzeln. Auch die lebhaften Beschreibungen der Schneekugeln sind unheimlich gut gelungen und haben wahnsinnig schöne Bilder in meinem Kopf konstruiert.

Das einzige was für mich zu den 5 Sternen gefehlt hat war, dass ich die Liebesgeschichte nicht unbedingt gebraucht und an dieser Stelle eine sich aufbauende Freundschaft passender gefunden hätte. Für mich war zu wenig Raum in der Geschichte, um eine authentische Romanze entstehen zu lassen. Das ist aber einfach mein subjektiver Eindruck beim Lesen gewesen.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Intensives Leseerlebnis durch ganz besonderen Plot

Die stille Kammer
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Vor 3 Jahren wurde Susan Webster in die Forensische Psychiatrie eingewiesen, weil sie ihren zwölf Wochen alten Sohn Dylan getötet haben soll. Sie hat keine Erinnerung daran. Heute lebt Susan als "Emma ...

Vor 3 Jahren wurde Susan Webster in die Forensische Psychiatrie eingewiesen, weil sie ihren zwölf Wochen alten Sohn Dylan getötet haben soll. Sie hat keine Erinnerung daran. Heute lebt Susan als "Emma Cartwright" in der kleinen Stadt Shropshire in England. Dort wird sie nur anhand eines unscheinbaren Briefumschlages plötzlich dazu gezwungen, ihre gesamte Vergangenheit erneut zu durchleben und die ganzen letzten Jahre zu hinterfragen. Der Umschlag ist an Susan Webster adressiert und beinhaltet das Foto eines kleinen Jungen, das ihren Sohn Dylan mit 3 Jahren zeigen soll. Wird sie jetzt verrückt, oder ist ihr Sohn am Leben? Was ist vor 3 Jahren passiert?

Ich glaube noch nie hat es ein Buch geschafft, so sehr mein Interesse auf einem kontinuierlichen Niveau beim Lesen zu halten. Für mich hatte das Buch keinen "Leerlauf", keine Kapitel die sich unnötig in die Länge ziehen. Am Ende eines jeden Kapitels hatte ich so ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch und konnte es teilweise kaum abwarten, die Seiten umzublättern - es war großartig!

Dass ich mich als Leserin so gut in die Protagonistin hineinversetzen konnte, hat mich wirklich überrascht. Schließlich wird Susan alias Emma ein schreckliches Verbrechen vorgeworfen. Die Autorin schafft es aber, durch die detailreichen Situationsbeschreibungen und die gelungene Ausarbeitung der Person mit all ihren Denkmustern und den intensiven Einblicken in ihre Psyche, dass Susan bzw. Emmas Gefühlsleben für den Leser greifbar werden.

Was mich zunächst so irritiert hat, hat mir im Laufe der Kapitel mit am Besten gefallen: Der Plot baut sich quasi aus zwei Handlungssträngen auf. Wir erleben auf der einen Seite eine Jugendgruppe (später eine Studentengruppe) in Rückblicken von vor 30 Jahren und gleichzeitig die heutige Geschichte der Protagonistin. Zunächst rätselt man, was diese beiden völlig unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander zu tun haben,  bis sie am Ende zusammentreffen und die unglaubliche Wendung der Geschichte formen, die mich so sehr erschüttert, schockiert, geekelt und gleichzeitig unheimlich berührt hat und mich alles hat hinterfragen lassen.

Ein unglaublich intensives Leseerlebnis und für mich nicht nur 5 Sterne, sondern auch ein Jahreshighlight 2022!

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Idee mit viel Potential

My Christmas Wish
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Lydia beschließt nach einer Schicksalhaften Begegnung mit einer traurigen und sehr einsamen alten Dame am kalten Thanksgiving Abend ein Projekt zu starten, um einsame Menschen zu Weihnachten eine Freude ...

Lydia beschließt nach einer Schicksalhaften Begegnung mit einer traurigen und sehr einsamen alten Dame am kalten Thanksgiving Abend ein Projekt zu starten, um einsame Menschen zu Weihnachten eine Freude zu bereiten, indem sie diese an Familien "vermittelt", die an Weihnachten bereitwillig eine Platz an ihrem Tisch anbieten. Dabei wird sie neben zahlreichen Kommilitonen von Shawn unterstützt, auf den sie schon lange ein Auge geworfen hat. Eine Sache weiß sie zunächst jedoch nicht über Shawn und diese Sache steht schließlich zwischen den beiden.

Der Schreibstil in diesem Buch hat mich leider nicht ganz erreicht, für mich waren oft die Dialoge viel zu lange und viele Aussagen klangen in meinen Augen nicht der Situation angemessen.

Ein intensiverer Einblick in das Gefühlsleben der Charaktere hat mir gefehlt, weshalb ich vermutlich auch die Anziehung der Protagonisten zu Beginn nicht ganz nachvollziehen konnte.
Der große "Plottwist" war mir auch etwas zu vorhersehbarund das Drama darum empfand ich auch als vermeidbar.

Was mir an der Geschichte allerdings sehr gut gefallen und mich stellenweuse auch immer mal berührt hat, war das gemeinnützige Projekt der beiden Protagonisten und deren ehrenamtliche Arbeit in Krankenhaus und Altenheim. Diese Idee der Nächstenliebe und des "Zeit verschenkens" fand ich gerade zur Adventszeit richtig schön.

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