Einblicke in eine Familie vom zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung
Die Allee„Die Allee“ ist ein 352 seitiger Roman von Florentine Anders. Das Buch erschien am 13.02.2025 im Verlag Galiani-Berling.
Zusammenfassung:
In chronologischer Reihenfolge wird die Geschichte von Hermann ...
„Die Allee“ ist ein 352 seitiger Roman von Florentine Anders. Das Buch erschien am 13.02.2025 im Verlag Galiani-Berling.
Zusammenfassung:
In chronologischer Reihenfolge wird die Geschichte von Hermann Henselmann und seiner Familie erzählt. Er, der in der DDR zu den Star-Architekten zählte, hat unter anderem die Stalinallee (jetzt Karl-Marx-Allee), den Fernsehturm in Berlin und den Jentower in Jena entworfen. Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild von der Beziehung zwischen Hermann und seiner Frau Isi, vom Anfang bis in den Tod. Zudem ist der Leser hautnah, bei der immer größer werdenden Familie, dabei. Ein interessant geschriebenes Buch, dass einen Einblick in das Leben in der ehemaligen DDR gibt und einem darüer hinaus die Architektur Stück für Stück näher bringt.
Meine Meinung:
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, da es wichtige Bauten von Hermann Henselmann zeigt. Viele kannte ich nicht, bevor ich das Buch gelesen habe. Erst durch das Lesen des Buches habe ich nach und nach die Bauwerke kennengelernt, indem ich das Buch immer wieder zur Seite legte, um im Internet zu recherchieren.
Hermann Henselmann hatte eine andere Architekturauffassung, als die DDR Staatsführung und machte sich deswegen oft unbeliebt. Meist gab er klein bei und entschuldigte sich für sein ungebührliches Benehmen. Dadurch konnte er größere Repressalien abwenden. Andere Familienmitglieder hatten da weniger Glück.
Man lernt auch eine andere Seite von Hermann Henselmann kennen. Er war jähzornig, cholerisch und brutal zu seiner Frau und den Kindern. Besonders seine Kinder Isa und Andreas hatten unter diesen Anfällen zu leiden. Seine Frau betrog er im Laufe der Jahre immer wieder mit diversen Frauen. Ich finde es gut, dass man auch diese Seite von ihm zeigt. Dadurch ist er nicht nur der Star-Architekt, sondern ein normaler Mensch. Zudem sollte, besonders innerhalb der Familie, immer darüber gesprochen werden, um die Erlebnisse aufzuarbeiten.
Sehr gut haben mir die Einblicke in die Leben der Frauen gefallen. Frauen, die eigentlich selbstständig sein wollen und alles dafür tun, um es zu sein, es aber nicht so richtig sein können, da Anspruch und Wirklichkeit in vielen Fällen weit auseinander liegen. Da hat sich bis heute leider wenig geändert. Isi und Isa sind zwei großartige Frauen. Isi hat acht Kinder und Isa fünf Kinder zur Welt gebracht und am Ende haben beide beruflich das gemacht, was ihnen wirklich gefallen hat. Sie haben ihren Weg gefunden und ihre Kinder unterstützt. Sie sind beide ein tolles Vorbild für heutige Frauen. Grade in der jetzigen Zeit, in der die Rechte der Frauen gefühlt wieder zurückgenommen werden.
Fazit:
Ein gut geschriebenes, hoch interessantes und lesenswertes Buch.