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Veröffentlicht am 11.07.2020

Spannender Normandie-Krimi

Sturmwand
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Rémy Marchand und seine Frau Audile finden am Strand der Insel Chausey eine Flaschenpost. Darin ist eine Liste mit fünf Namen. An erster Stelle steht Rémys eigener Name. Kurz darauf stirbt Rémy während ...

Rémy Marchand und seine Frau Audile finden am Strand der Insel Chausey eine Flaschenpost. Darin ist eine Liste mit fünf Namen. An erster Stelle steht Rémys eigener Name. Kurz darauf stirbt Rémy während der Überfahrt zum Festland. Nicolas Guerlain, der Personenschützer der französischen Regierung, soll die Männer auf der Liste ausfindig machen. Es wird gefährlich für ihn, denn sein Name steht auch auf der Liste.
Diese Geschichte startet mit einem Monolog und es finden sich weitere im Buch, die mich ziemlich verwirrt haben. Ansonsten lässt sich dieser Normandie-Krimi sehr gut lesen. Die Gegend mit der rauen Natur ist sehr atmosphärisch beschrieben
Obwohl dies schon der fünfte Band mit dem Personenschützer Nicolas Guerlain ist, durfte ich ihn zum ersten Mal begleiten. Es wäre sicherlich vorteilhaft, alle Bücher der Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung des Protagonisten nachvollziehen zu können, auch wenn immer wieder auf Vergangenes zurückgegriffen wird.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig gezeichnet. Nicolas gefällt mir als Ermittler gut. Er ist etwas eigenwillig und ein Draufgänger, der viel wegstecken kann. Dies ist ein persönlicher Fall für ihn und es gibt einige Probleme, mit denen er es zu tun hat. Seine Beziehung zu Julie droht zu zerbrechen, in der Oper gibt es ein Attentat auf den Staatspräsidenten und dann weiß er nicht, warum sein Name auf der Liste steht. Neben ihm ermittelt auch noch die Polizei, die sich aber nicht besonders professionell anstellt.
Die Handlung ist komplex und temporeich. Ich tappte genauso wie die Ermittler sehr lange im Dunkeln. So blieb es bis zum überraschenden Ende spannend.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Mimik-Expertin ermittelt

Provenzalisches Blut
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Die Ex-Polizistin Margeaux Surfin hat eine sehr spezielle Fähigkeit. Sie kann aus der Mimik anderer Menschen sehr viel herauslesen, was ihr bei Ermittlungen einen großen Vorteil verschafft. Nach ihrem ...

Die Ex-Polizistin Margeaux Surfin hat eine sehr spezielle Fähigkeit. Sie kann aus der Mimik anderer Menschen sehr viel herauslesen, was ihr bei Ermittlungen einen großen Vorteil verschafft. Nach ihrem letzten Fall als Kommissarin genießt sie nun gerade mit ihrem Hund Willi eine Ruhepause in der Provence. Doch dann gibt es Selbstmordfälle, die sie mit ihrem letzten Fall in Verbindung bringt. Doch die scheinbaren Selbstmorde in Deutschland entpuppten sich als Morde und der Mörder sitzt hinter Gittern. Als Surfin der Sache nachgeht, gerät sie selbst in Gefahr.
Dies ist der Auftaktband zu der Provence-Krimiserie um die Mimik-Expertin und Hobbyköchin Margeaux Surfin.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei wir nicht nur die Sicht von Surfin und den Opfern kennenlernen, sondern auch die des Täters. Die Handlungsorte sind schön bildhaft beschrieben.
Auch die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Allerdings habe ich mit Margeaux Surfin einige Probleme. Interessant finde ich ihre Fähigkeit, die ihr beim Ermitteln natürlich einen Vorteil verschafft. Allerdings kam dies gar nicht so sehr zu Tragen. Mit ihrer Art wurde ich auch nicht richtig warm. Wir erfahren einiges Private, was jedoch für den Fall unerheblich ist.
Ich hatte recht bald einen Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat. Daher hielt sich die Spannung trotz einiger Wendungen in Grenzen.
In dem Buch geht es auch immer wieder ums landestypische Essen. Die Rezepte am Ende des Buches sind eine nette Zugabe.
Ein mäßig spannender Krimi mit Provence-Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Erschreckend

Divided States of America
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Nach einem harten und schmutzigen Wahlkampf haben die USA einen neuen Präsidenten. Joseph Johnson ist ein Mann, der polarisiert. Viele hatten das Schlimmste befürchtet, doch sie haben sich geirrt. Es wird ...

Nach einem harten und schmutzigen Wahlkampf haben die USA einen neuen Präsidenten. Joseph Johnson ist ein Mann, der polarisiert. Viele hatten das Schlimmste befürchtet, doch sie haben sich geirrt. Es wird noch schlimmer. Der Präsident sorgt mit einem Dekret dafür, dass der Rassismus wieder stärker wird. Einstellungen, die zuvor verpönt waren, werden nun als politisch korrekt angesehen. Die Bevölkerung ist gespalten, der Präsident überfordert, verschiedene Gruppierungen nutzen die Schwäche für ihre Zwecke. Die Lage eskaliert, Gewalt macht sich breit. Im Land gerät zunehmend alles außer Kontrolle. Dann erschüttert ein Anschlag in Seattle, bei dem Tausende sterben, die Menschen.
„Divided States of America“ ist bereits Ende 2017 erschienen. Es ist erschreckend, wie nahe dieses Buch an der Realität ist, wenn wir die heutige Lage in Amerika betrachten.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und fesselnd. Die Story ist spannend und temporeich und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es ist interessant, die verschiedenen Menschen mit ihrem individuellen Schicksal zu begleiten.
Der Präsident im Buch heißt Johnson und er ist sicherlich sehr überspitzt dargestellt, doch es gibt wohl niemanden, der nicht gleich ein bestimmtes Bild vor Augen hat.
Es ist beängstigend, wie sich Hass verbreitet und die Spaltung im Land durch Manipulation zunimmt. Allerdings sollten wir beim Lesen nicht nur über den großen Teich blicken, auch bei uns und unseren Nachbarländern gibt es immer mehr Hass und Spaltung.
Ein spannender politischer Thriller

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Hat mir gut gefallen

Karly, Rocky und der große Schmutzky-Plan
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Karly ist groß, viel größer als die anderen in ihrer Klasse. Daher wird sie oft geärgert. Besonders Rocky macht das gerne. Doch Karly hat den Überblick und sieht, dass Rocky anders ist, als er nach außen ...

Karly ist groß, viel größer als die anderen in ihrer Klasse. Daher wird sie oft geärgert. Besonders Rocky macht das gerne. Doch Karly hat den Überblick und sieht, dass Rocky anders ist, als er nach außen zeigt. Rocky tanzt nämlich gerne und das richtig gut. Nur Jungen und Tanzen passt nicht zusammen, das ist jedenfalls die Meinung der meisten Menschen. Doch Karly will ihm helfen und so fassen sie einen Plan.
Ich habe zuvor schon „Josis wilde Welt“ von der Autorin Uticha Marmon gelesen, wobei es darum ging, dass man Menschen nicht in Schubladen stecken sollte. Da mir das Buch gut gefallen hatte, war ich auch an „Karly“ interessiert und wurde nicht enttäuscht. Auch hier geht es wieder um Anderssein und Vorurteile, aber auch um Mut und Freundschaft.
Das Buch liest sich einfach toll.
Karly ist auch ein taffes Mädchen, die mir gleich gut gefallen hat. An ihr prallen die Hänseleien einfach ab, was zeigt, wie stark sie ist. Für sie gibt es auch keine Jungen- oder Mädchendinge. Jeder sollte das tun, was ihm Spaß macht und was er kann. Aber auch die anderen Personen sind alle sehr gut und Individuell beschrieben.
Die Geschichte ist unterhaltsam und regt dennoch zum Nachdenken an. Sie zeigt, dass man jeden Menschen so nehmen sollte, wie er ist. Aber sie zeigt auch, dass man mit viel Selbstbewusstsein gegen Mobbing vorgehen kann und nicht zum Opfer werden muss.
Ein Mutmachbuch gegen Mobbing und für Toleranz.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Eine Reise zu sich selbst

Und sonst nichts
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Rosi hat in vielen langen Jahren, vier Kinder großgezogen, ihren Mann im Laden unterstützt, ihre Eltern gepflegt und darüber sich selbst vergessen. Doch nun tut sie etwas für sich. Sie begibt sich auf ...

Rosi hat in vielen langen Jahren, vier Kinder großgezogen, ihren Mann im Laden unterstützt, ihre Eltern gepflegt und darüber sich selbst vergessen. Doch nun tut sie etwas für sich. Sie begibt sich auf eine Reise mit ihrem Minivan Merkür nach Südfrankreich, was schon lange ihr Traum war. Auf der Reise will sie mit zehn Euro pro Tag auskommen. Abenteuerlustig, aber auch mit Ängsten fährt sie los und wird immer wieder vor Schwierigkeiten gestellt.
Ich habe Rosi gerne auf ihrer Reise begleitet und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Es ist so, dass man in jungen Jahren eine Reihe von Träumen hat, die man sich erfüllen möchte. Doch das Leben bringt einen schnell in die Realität. Nie ist der richtige Zeitpunkt da, um diese Träume zu leben. Man schiebt es immer wieder auf, weil anderes wichtiger ist. Doch wenn man immer nur an andere denkt, fordert das oft seinen Tribut. Rosi hat das erkannt und macht sich mit 52 Jahren daran, sich ihren langgehegten Wunsch zu erfüllen. Natürlich läuft nicht alles glatt und sie muss ihre Grenzen erkennen. Aber die Reise bietet ihr die Möglichkeit, ihr Leben zu reflektieren und die Weichen für Neues zu stellen. Manchmal ging es mir allerdings ein wenig zu sprunghaft zu und nicht alle ihre Gedankengänge konnte ich nachvollziehen.
Dieses Buch stimmt nachdenklich, denn die Geschichte bringt einen dazu, über das eigene Leben nachzudenken und kann vielleicht ein Anstoß sein, selbst einmal ein Abenteuer zu wagen.
Was Rosi für Erkenntnisse aus ihrer Reise zieht, will ich nicht verraten. Doch das Buch hat mir gut gefallen.

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