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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ein toller Fantasyroman

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Amaia hat gespürt, dass sie anders ist als andere Menschen, denn ihre Familie altert langsamer. Daher hat Amaia zum achten Mal ihren sechzehnten Geburtstag gefeiert. Sie hat auch keine Ähnlichkeit mit ...

Amaia hat gespürt, dass sie anders ist als andere Menschen, denn ihre Familie altert langsamer. Daher hat Amaia zum achten Mal ihren sechzehnten Geburtstag gefeiert. Sie hat auch keine Ähnlichkeit mit ihren fünf Geschwistern. Doch warum das alles so ist, wei0 sie nicht. Sie hat das unstete Leben ihrer Familie satt. Antwort auf ihre Fragen bekommt sie, nachdem ihre Brüder einen Gefangenen mitbringen. Noár ist geheimnisvoll und gefährlich. Als Amaias Familie Gefahr droht, bringt sie Noár weg von der Menschenwelt in das Reich der Toten Cassardim. Hier findet sie ihre Antworten und verliert ihr Herz.
Ich lese wirklich selten Fantasy, aber Julia Dippel hat mich mit dieser Geschichte so gepackt, dass ich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung warte.
Der Schreibstil ist einfach toll und diese außergewöhnliche Welt fantasievoll und gut beschrieben. Auch die Charaktere sind interessant und vielschichtig angelegt. Ich mag die Protagonisten Amaia und Noár. Amaia ist einfach nur sympathisch. Sie ist noch jung und hat daher Entwicklungsmöglichkeiten. Außerdem ist es für sie schwer, sich in Cassardim mit seinen eigenen Regeln einzugewöhnen. Noár ist ein wirklich interessanter, mysteriöser Typ, auch wenn er ziemlich arrogant daherkommt. Aber er beschützt Amaia. Es wundert mich gar nicht, dass sie bei ihm schwach wird.
In dieser Geschichte gibt es immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass man sich nicht sicher sein kann, wie es weitergeht. So bleibt es spannend bis zum Schluss.
Ein spannender Fantasyroman, der mit wirklich gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Bis die Zeit verschwimmt

Bis die Zeit verschwimmt
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An Helenes Schule findet ein Amoklauf statt und Schüler und Lehrer sterben. Die fünfzehnjährige Helene verliert dabei ihre beste Freundin Cassie. Die Zeit bleibt für Helene stehen und alles gerät aus den ...

An Helenes Schule findet ein Amoklauf statt und Schüler und Lehrer sterben. Die fünfzehnjährige Helene verliert dabei ihre beste Freundin Cassie. Die Zeit bleibt für Helene stehen und alles gerät aus den Fugen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Helene erzählt, so dass wir ihr ganzes Gefühlschaos hautnah miterleben können. Es gibt viele Gefühle in ihr: Wut, und Trauer, aber auch Schuldgefühle. Wieso konnte sie Cassie nicht beschützen? Helene geht ihren eigenen Weg, um zu verarbeiten, was geschehen ist. Mal ist sie furchtbar deprimiert, dann wieder versucht sie alle zu befragen, die irgendwie mit Cassie zu tun hatten. Doch wird sie jemals begreifen können, wie so etwas geschehen konnte? Ich konnte Helene verstehen, aber sie erschien mir auch als ein schwieriges Mädchen. Es gibt durchaus Menschen, die Helene helfen wollen, auch wenn sie manchmal nicht so recht wissen wie. Vor allem Erik hat mir gut gefallen, der reifer ist als Helene und der sie sehr mag. Aber auch Cassie ist ungeheuer präsent in dieser Geschichte.
Wie geht man mit Trauer um? Auf diese Frage gibt es wohl keine eindeutige Antwort, weil es sehr schwer ist und jeder seinen eigenen Weg finden muss. Ich habe mit Helene gefühlt, auch wenn sie oft etwas sperrig herüberkam.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die berührt und nachdenklich macht. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Mord in der Camargue

Provenzalischer Stolz
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Der neue Bürgermeister von Sainte Valérie hat dafür gesorgt, dass Pierre Durand suspendiert ist. Weil er sich von seinen Freunden im Stich gelassen fühlt, leckt er seine Wunden und will auch nichts dafür ...

Der neue Bürgermeister von Sainte Valérie hat dafür gesorgt, dass Pierre Durand suspendiert ist. Weil er sich von seinen Freunden im Stich gelassen fühlt, leckt er seine Wunden und will auch nichts dafür tun, dass die ungerechtfertigte Suspendierung aufgehoben wird. Selbst seine Lebensgefährtin Charlotte dringt nicht zu ihm durch, er fühlt sich bedrängt. Da kommt ihm das Angebot, ein Hausboot von Saint Giles nach Bézièrs zu überführen, gerade recht.
Ein sehr kryptischer Kettenbrief verängstigt die Menschen in der Camargue und dann gibt es einen Toten mit einem geschwärzten Gesicht. Es handelt sich um Mateo Espinas, der als verdeckter Ermittler unterwegs war. Auf dem Hausboot taucht ein verstörter junger Mann namens Louis auf, der offensichtlich Angst hat. Er behauptet sein Gedächtnis verloren zu haben. Als Pierre dann vom Präfekten offiziell wiedereingesetzt wird und an dem Fall mitarbeiten kann, kommt schnell der fähige Ermittler wieder zum Vorschein.
Dies war mein erster Fall mit Pierre Durant und ich bedauere es, dass ich ihn zuvor noch nicht kennengelernt habe.
Auch wenn der Kettenbrief und der Mord eine bedrohliche Atmosphäre schaffen, so verläuft der Kriminalfall doch eher beschaulich. Dazu mag die malerische Camargue beitragen, die aber auch mit Umweltproblemen zu kämpfen hat.
Pierre wird in ein Ermittlungsteam aufgenommen, welches ihn ein wenig skeptisch betrachtet, denn er ist ja nur ein Dorfpolizist. Doch er ist fähiger Ermittler und er hat gute Kontakte. Kalia führt ihn bei den Gitanes ein, von denen viele sehr gläubig sind und einer Freikirche anhängen. Als ein weiterer Mord geschieht, lässt das die Prophezeiung aus dem Kettenbrief in einem neuen Licht erscheinen und Pierre muss Schlimmeres verhindern.
In Sainte Valérie wird Gisèle, die Sekretärin des Bürgermeisters, misstrauisch und versucht einige Ungereimtheiten aufzuklären. Warum will Bürgermeister Marechal Pierre nicht als Polizist haben?
Auch wenn mein Bauchgefühl mich manchmal auf die richtige Spur brachte, so gab es doch immer wieder Wendungen, die dafür sorgten, dass es spannend blieb und das Ende konnte mich dann doch noch überraschen.
Mir hat dieser Krimi mit viel Provence-Atmosphäre gut gefallen.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Das wilde Leben

City of Girls
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Vivien Morris ist in einem privilegierten Elternhaus auf dem Land großgeworden. Sie geht zur Uni, hält aber nicht so viel vom Studieren und fliegt nach einem Jahr raus. Die Eltern sind anderweitig beschäftigt ...

Vivien Morris ist in einem privilegierten Elternhaus auf dem Land großgeworden. Sie geht zur Uni, hält aber nicht so viel vom Studieren und fliegt nach einem Jahr raus. Die Eltern sind anderweitig beschäftigt und schicken sie daher zu ihrer Tante nach New York. Ihre Tante Peg betreibt doch ein Varietétheater für die einfachen Leute. Vivien taucht gleich in diese schillernde Welt ein und fühlt sich in New York wohl. Weil sie Talent fürs Nähen hat, wird sie Kostümbildnerin am Theater. Doch dann gibt es einen Skandal, der sie kurzfristig zu ihren Eltern zurückbringt. Doch schon bald holt Peg sie nach New York zurück. Nach dem Krieg gründete Vivien mit ihrer besten Freundin Marjorie ein Schneideratelier für Brautkleider. Daneben genießt sie das wilde Leben in Manhattan.
Dies ist mein erstes Buch von Elizabeth Gilbert und sie konnte mich mit ihrem ganz besonderen Schreibstil packen. Vivien erzählt als 93-jährige einer Angela aus ihrem Leben. Wir erfahren aber nicht nur ihren Lebensweg, sondern auch viel über die Ereignisse, die in jener Zeit das Leben geprägt haben, wie der Börsencrash und der Krieg.
Vivien ist keine Frau, die sich in irgendeine Schublade stecken lässt. Sie genießt das Leben und will unabhängig sein. Dabei geht es aber nicht nur wild und schillernd zu, es gibt auch tragische Momente. Auch wenn mir ihre Art nicht immer zusagte, so ist sie mir dennoch sympathisch. Es war schön, zu erleben wie sie sich im Laufe ihres Lebens entwickelt hat. Es braucht seine Zeit, bis die ihren Weg gefunden hat und zu einer erfolgreichen Frau geworden ist. Auch ihre Tante Peg und die vielen anderen Frauen sind interessante Charaktere.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn sie ein wenig mehr Tiefgang vertragen hätte. Dennoch ist dieser Roman lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Die Düsternis im Sonnenschein

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Dies ist bereits der sechste Leon-Ritter-Krimi und bis auf den ersten habe ich alle gelesen, daher konnte ich natürlich auch jetzt nicht widerstehen.
In Le Lavandou beginnt die Sommersaison und das Wetter ...

Dies ist bereits der sechste Leon-Ritter-Krimi und bis auf den ersten habe ich alle gelesen, daher konnte ich natürlich auch jetzt nicht widerstehen.
In Le Lavandou beginnt die Sommersaison und das Wetter ist hervorragend. Doch dann wird die Leiche einer Frau unter einer Brücke gefunden. Leon Ritter findet heraus, dass es sich nicht um Selbstmord handelt. Das gefällt Polizeichefs Zerna überhaupt nicht, denn solche Nachrichten könnten dem Tourismus schaden. Es soll möglichst wenig an die Öffentlichkeit dringen, doch es passieren weitere schreckliche Dinge. Ritter und seine Lebensgefährtin, die Polizeikommissarin Isabelle Morell gehen der Sache nach. Aber dann verschwindet die Tochter des französischen Kultusministers, die zuletzt in Le Lavandou gesehen wurde, und die Sache lässt sich nicht mehr unter der Decke halten.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Die besondere Atmosphäre der Provence ist immer zu spüren und es kommt Urlaubsfeeling auf. Doch die Morde bringen Düsternis in die perfekte sonnige Sommersaison. Die Kapitel, die aus Opfersicht dargestellt sind, verschaffen dem Leser einen besonders tiefen Einblick in die Psyche von Opfer und Täter und machen betroffen.
Der deutsche Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter ist eine interessante Persönlichkeit. Er hat sich auf die Lebensart der Franzosen gerne eingelassen und fühlt sich in der Provence wohl. Er ist wirklich gut in seinem Fach und entdeckt Dinge, die anderen vielleicht entgangen wären. Er verlässt sich auch gerne mal auf sein Bauchgefühl. Aber auch seine Lebensgefährtin Isabelle Morell ist eine sympathische Person und eine fähige Polizistin. Gemeinsam sind sie ein gutes Team. Polizeichefs Zerna ist nicht so ein angenehmer Mensch, aber er sonnt sich gerne im Erfolg. Aber auch die anderen Charaktere sind authentisch und gut beschrieben.
Die Zeit drängt in diesem Fall und ein Sonderermittler aus Paris macht zusätzlich Druck. Da Ritter nicht offiziell ermittelt, erhält er oft viel tieferen Einblick als die Polizei.
Dieser spannende und atmosphärische Krimi hat mir wieder gut gefallen.

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