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Veröffentlicht am 10.02.2020

Familienbande

Der Sunday Lunch Club
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Sonntags treffen sich die Geschwister Piper mit Partnern und Freunden zum Essen. Auch Großmutter Dinkie ist immer dabei. Es wird gegessen, gequatscht und auch mal gestritten. Dolch dann rückt Anna mit ...

Sonntags treffen sich die Geschwister Piper mit Partnern und Freunden zum Essen. Auch Großmutter Dinkie ist immer dabei. Es wird gegessen, gequatscht und auch mal gestritten. Dolch dann rückt Anna mit einer überraschenden Nachricht heraus. Sie ist schwanger. Anna hatte nicht mit so etwas gerechnet und noch weniger damit, dass sie sich ausgerechnet jetzt verliebt.
Der Schreibstil der Autorin Juliet Ashton ist angenehm zu lesen. Die Beteiligten des Sunday Lunch Clubs berichten aus ihrer Sicht und so lernt man sie gut kennen.
Die Eltern der Geschwister verbringen ihren Lebensabend in Florida. Schon immer fühlten sich Anna und Neil für ihre Geschwister Mave und Josh verantwortlich, da die Eltern ganz selbstverständlich davon ausgingen, dass die Größeren sich um die Kleineren kümmern. Das hat sich auch immer noch nicht geändert. Auch Annas Ex Sam gehört auch immer noch zum Club. Jeder trägt sein Päckchen mit sich herum und es gibt auch das ein oder andere Geheimnis. Oma Dinkie fühlt sich in ihrer Seniorenresidenz nicht wohl und auch sie ist nicht ganz ehrlich, was die Vergangenheit betrifft.
Anna ist schwanger. Geplant war das nicht, aber es ist nun einmal bei einem One-Night-Stand passiert und Anna ist nicht unglücklich darüber. Aber sie kann sich ja auf ihre Familie verlassen. Dumm nur, dass sie sich dann ausgerechnet wieder verliebt – in Luca, der keine Kinder mag.
Es sind eine Menge Probleme, die das Schicksal den Geschwistern auferlegt. Mir waren das ein paar Probleme zu viel. Zum Glück fühlen sich alle mit einander verbunden und das Leben bietet ja auch immer wieder Überraschungen.
Es geht recht turbulent zu in dieser Geschichte und daher ist das Ganze dann doch unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Zwei sind einer zu viel

Ben und Teo
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Die Zwillinge Ben und Teo sind beste Freunde – meistens jedenfalls. Denn es gibt immer wieder Momente, in denen sich einer nicht wahrgenommen fühlt oder in denen seine Leistung nicht anerkannt wird. Das ...

Die Zwillinge Ben und Teo sind beste Freunde – meistens jedenfalls. Denn es gibt immer wieder Momente, in denen sich einer nicht wahrgenommen fühlt oder in denen seine Leistung nicht anerkannt wird. Das kann natürlich passieren, wenn man sich so ähnlich sieht. Wie wäre es also, wenn man alleine leben würde? Das festzustellen ergibt sich, als die beiden einen Spiegel finden, der magische Fähigkeiten hat. Jeder der Zwillinge lebt auf einer Seite des Spiegels sein eigenes Leben und geht einfach zurück, wenn ihm danach ist. Doch als der Vater den Spiegel reparieren lässt, ist der Weg versperrt. Werden Ben und Teo jemals wieder zusammenkommen?
Der Schreibstil ist für die angegebene Altersgruppe gut geeignet, denn die Texte sind leicht verständlich.
Abwechselnd lernen wir die Sicht von Ben und Teo kennen. Als Zwillinge haben sie eine besondere Beziehung, aber sie sind halt auch normale Geschwister, die sich streiten und bei denen es schon mal Eifersucht gibt. Ganz besonders aber möchten sie als Ben oder Teo wahrgenommen werden und nicht als die Zwillinge. Als sie die Fähigkeiten des Spiegels erkennen, nutzen sie die Vorteile. Das ist toll, denn jeder hat plötzlich sein eigenes Leben, wenn er es möchte, aber sie können auch zusammen sein. Doch es ist nun einmal so, dass jedes Ding seine zwei Seiten hat. Die Nachteile erkennen sie erst, als es kein Zurück mehr gibt. Da aber sind sie sich einig, sie wollen alles tun, damit sie wieder beisammen sind. Doch erst einmal müssen sie beweisen, dass sie wirklich zusammengehören. Man kann sich gut in die beiden hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden.
Obwohl dieser Geschichte durchaus ein ernsthaftes Thema zugrunde liegt, geht es aber auch humorvoll zu.
Besonders erwähnen möchte ich die wundervollen Illustrationen.
Ein unterhaltsames Buch über Zwillinge, die sich lieben, aber auch gerne einmal für sich sind.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Hoffnung und Angst

Tage des Lichts
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Ruth hat in England alles dafür getan, um ihre Familie zu holen. Sie hat sich um die nötigen Papiere gekümmert und kann nun nichts mehr tun, als abwarten. Obwohl die schwere Arbeit auf dem Hof der Sandersons ...

Ruth hat in England alles dafür getan, um ihre Familie zu holen. Sie hat sich um die nötigen Papiere gekümmert und kann nun nichts mehr tun, als abwarten. Obwohl die schwere Arbeit auf dem Hof der Sandersons ihr kaum Zeit lässt, sind ihre Gedanken doch immer bei ihrer Familie. Nur wenige Tage vor Kriegsbeginn kommen ihre Eltern und ihre Schwester Ilse an. Obwohl sie froh sind, dass die Überfahrt noch rechtzeitig geklappt hat, sind da natürlich auch die Sorgen um die anderen Familienmitglieder in Deutschland. Schon kurz darauf muss sich Ruth wieder von ihren Eltern verabschieden, die eine kleine Wohnung in Aussicht haben. Wiedergibt es eine Trennung, die Ruth sehr schwerfällt, aber sie muss ihren Vertrag erfüllen. Die Nachrichten werden immer bedrohlicher und die Angst vor einem Angriff der Deutschen immer stärker. Wird es den Meyers gelingen, eine Passage nach Amerika zu bekommen?
Dieses Buch ist nun schon der dritte Band um die jüdische Familie Meyer, die mir mit jedem Band mehr ans Herz gewachsen ist. Es ist schrecklich, was ihnen passiert und noch erschreckender ist, wenn man bedenkt, dass die Autorin Ulrike Renk diese Geschichte nach den Tagebüchern der realen Ruth Meyer erzählt.
Ruth ist siebzehn Jahre alt, als sie ihre Familie verlässt, um sich in England darum zu kümmern, dass ihre Familie auch ausreisen kann. Sie muss bei den Sandersons hart arbeiten. Olivia nutzt sie schamlos aus, aber Freddy ist freundlich und verständnisvoll. Obwohl Ruth Stärke beweist, hat sie auch Angst. Zum Glück gibt es die kleine Jill, die wirklich sonnig ist und Ruth manchmal ablenkt. Bei all dem Schlimmen, was Ruth erleben musste, hat sie aber auch immer wieder Glück und trifft freundliche und hilfsbereite Menschen, wie zum Beispiel die Nebels, die ihr immer wieder helfen, oder die herzliche Daisy, die sich für Ruth einsetzt. Aber Ruth muss leider auch feststellen, dass es Vorurteile und Rassismus überall gibt. Die Gedanken, die Ruth immer wieder durch den Kopf gehen, sollte eine junge Frau in ihrem Alter nicht haben müssen. Aber sie hat so viel Schlimmes erlebt, dass ihr Urvertrauen beschädigt wurde. Ich wünsche ihr, dass es irgendwann wieder zurückkommt, befürchte aber, dass es bei, was sie erlebt hat, kaum möglich ist.
Zwischendurch gab es auch Einschübe, wie es den anderen in Deutschland ergeht. Da wissen wir mehr als Ruth und ihre Familie, die vergeblich auf Nachricht warten. Aretz ist immer noch für die Familie da. Er und seine Familie sind wirklich tolle mitfühlende Menschen, die aber auch sehr vorsichtig sein müssen.
Die Geschichte über die Familie Meyer geht einem wirklich sehr nah. Sie haben Haus und Besitz verloren, man hat ihnen die Menschenrechte genommen und auch ihre Heimat. Werden sie sich jemals wieder irgendwo zu Hause fühlen?
Man sollte meinen, dass die Menschen aus der Vergangenheit gelernt haben. Leider zeigt die Realität, dass es nicht so ist und das ist erschreckend. Umso wichtiger ist es, dass wir uns immer wieder erinnern.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Erinnerungen beeinflussen unser Leben

Ein halbes Herz
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Die Schwedin Elin Boals hat eine beachtliche Karriere als Fotografin gemacht. Sie ist Mitte vierzig und lebt in New York. Aber sie lässt niemanden wirklich an sich herankommen und an ihren Gefühlen teilnehmen. ...

Die Schwedin Elin Boals hat eine beachtliche Karriere als Fotografin gemacht. Sie ist Mitte vierzig und lebt in New York. Aber sie lässt niemanden wirklich an sich herankommen und an ihren Gefühlen teilnehmen. Hinter ihrer Kamera fühlt sie sich wohl und abgeschirmt. Doch dann erhält sie eine Nachricht aus Gotland, die alle Erinnerungen, die sie so gut verschlossen hat, mit einem Mal wieder hervorholen. Denn es gab einen Grund, dass sie damals die Insel verlassen hat. Ihr wird bewusst, dass sie sich ihren Erinnerungen und dem Ort der Kindheit stellen muss, wenn sie zufrieden und glücklich werden will.
Das wundervolle Cover hat meine Aufmerksamkeit geweckt und als ich dann erkannte, dass es ein neues Buch der Autorin Sofia Lundberg ist, war klar, dass ich dieses Buch lesen muss, denn „Das rote Adressbuch“ hat mir sehr gefallen. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist wundervoll und berührend, und der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam und angenehm zu lesen.
Wir lernen Elin als erfolgreiche Fotografin kennen und auf einem anderen Zeitstrang bewegen wir uns in die Vergangenheit und damit in die Kindheit Elins. Es war keine einfache Kindheit, denn sie ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, wo auch Gewalt an der Tagesordnung war. Je besser ich Elin Boals kennenlernte, umso besser konnte ich mich auch in sie hineinversetzen. Die Charaktere sind alle glaubhaft und vielschichtig beschrieben.
Die Geschichte hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Das was wir erlebt haben und was unsere Erinnerungen ausmacht, beeinflusst uns ein Leben lang. Selbst verdrängte Erinnerungen haben Auswirkungen auf unser Leben. Das wir in diesem Buch ganz anschaulich dargestellt.
Mich hat dieses wundervolle Buch von Anfang an gepackt und ich habe es sehr gerne gelesen.
Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Zurück ins Leben

Die Liebesbriefe von Montmartre
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Dies ist mein zweiter Roman von Nicolas Barreau und er hat mir wieder gut gefallen.
Das Schicksal hat den Schriftsteller Julien Azouley und Hélène am Grab Heinrich Heines zusammengeführt und nun hat es ...

Dies ist mein zweiter Roman von Nicolas Barreau und er hat mir wieder gut gefallen.
Das Schicksal hat den Schriftsteller Julien Azouley und Hélène am Grab Heinrich Heines zusammengeführt und nun hat es die beiden unerbittlich wieder auseinandergerissen. Der letzte Wunsch von Hélène war, dass Julien ihr 33 Briefe schreibt, einen für jedes ihrer Lebensjahre, und diese in einem Geheimfach im Sockel des Engels auf ihrem Grab deponiert. Aber die Trauer hält Julien gefangen und daher kann er nicht schreiben. Mit einem Manuskript ist er schon im Verzug. Doch seine Freunde und sein Verleger reden ihm gut zu. Er legt die Briefe in das Fach, doch dann sind sie eines Tages verschwunden. Stattdessen liegt da etwas für ihn.
Mir gefällt der einfühlsame Schreibstil des Autors sehr. Er erzählt auf unvergleichliche Weise zu Herzen gehende Geschichten, die oft zu Tränen rühren.
Julien hat Hélène sehr geliebt und nun steht er da mit seinem kleinen Sohn Arthur und weiß nicht, wie er weiterleben soll. Dann wird er auch noch mit Hélène Wunsch konfrontiert. Er weiß nicht, wie er das schaffen soll, kann aber ihren letzten Wunsch auch nicht ignorieren. Dann verspürt er beim Schreiben der Briefe, dass das Erinnern nicht nur Schmerz bringt, sondern dass es ihm auch guttut. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und habe ihm gewünscht, dass er ein neues Glück findet. Trauer braucht seine Zeit, doch das Leben muss weitergehen. Wir können dann miterleben, wie hin und wieder ein kleiner Lichtblitz in das Dunkel um Julien dringt. Zum Glück gibt es viele liebe Menschen, die ihm zur Seite stehen.
Es gibt ihn, diesen Weg zurück ins Leben. Ich bin froh, dass ich Julien auf diesem Weg begleiten durfte. Dieser Roman hat mich sehr berührt.
Ein wundervoller und zu Herzen gehender Roman.

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