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Veröffentlicht am 28.01.2020

Eine Chance genutzt

Die Wunder von Little No Horse
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"Das Haus des Windes" ist ein Roman, der mich sehr berührt hat. Daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt wieder lesen.
Viele Jahre hat Vater Damien Modeste seinen Dienst im Reservat Little No Horse ...

"Das Haus des Windes" ist ein Roman, der mich sehr berührt hat. Daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt wieder lesen.
Viele Jahre hat Vater Damien Modeste seinen Dienst im Reservat Little No Horse bei dem Stamm der Ojibwe versehen. Er hat das immer gerne gemacht. Doch nun ist er uralt und muss fürchten, dass sein Geheimnis ans Licht kommt. Denn Damien Modeste ist in Wirklichkeit eine Frau, die als Agnes DeWitt geboren wurde und dann als Schwester Cecilia in einem Kloster lebte. In der Musik konnte sie sich verlieren, was den anderen Schwestern suspekt war. Also verließ sie das Kloster und nutzt den Zufall, der ihr eine Chance geboten hat. Nun kurz vor ihrem Tod kommt der Besuch eines Abgesandten der Katholische Kirche zu gar nicht gelegen, denn es geht um die Heiligsprechung einer Schwester.
Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, denn es kommen viele Personen vor. Der Schreibstil ist mal einfühlsam und dann wieder voller Kraft. Dabei gibt es auch immer wieder humorvolle Passagen.
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird diese Geschichte erzählt, die durchsetzt ist mit Sagen, Mythen und Visionen. Man bekommt einen guten Einblick in die Lebensweisen der heutigen Indianer. In den Reservaten sind Alkohol- und Drogenprobleme an der Tagesordnung, denn das Leben ist sehr hart. Louise Erdrich weiß genau, wovon sie schreibt, denn sie ist die Tochter einer Chippewa Indianerin und kam in einem Indianerreservat in Minnesota zur Welt.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Besonders Agnes/Damien hat es mir angetan. Sie ist gläubig, aber auch den Mythen der Indianer gegenüber aufgeschlossen. Sie ist hilfsbereit und gewitzt. Viele Jahre schafft sie es, ihr Geheimnis zu hüten.
Auch dieser Roman von Louise Erdrich ist wieder etwas ganz Besonderes. Er hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Sehnsuchtsorte

Maus und Eichhorn
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Die Maus steht vor ihrer Höhle und glaubt, das Meer zu riechen und den Wellenschlag zu hören. Eine Reise dorthin ist gefährlich, aber die Maus hat so eine Sehnsucht nach dem Meer. Dann packt sie ihre Sachen ...

Die Maus steht vor ihrer Höhle und glaubt, das Meer zu riechen und den Wellenschlag zu hören. Eine Reise dorthin ist gefährlich, aber die Maus hat so eine Sehnsucht nach dem Meer. Dann packt sie ihre Sachen auf einen Karren und am nächsten Morgen ist sie weg. Vergebens klopft das Eichhorn an ihre Tür. Die Maus begegnet unterwegs einer Schlange, die Appetit auf eine kleine Maus hat. Doch am Fluss kann die Maus entkommen, denn der Karren wird zum Boot und nimmt die Maus mit zum Meer. Unterwegs taucht das Eichhorn auf und begleitet die Maus. Am Meer ist es schön, doch irgendwann kommt eine Sehnsucht nach dem Wald und dem Zuhause. Gut, dass das Eichhorn vorgesorgt hat.
Der Schreibstil ist kindgerecht und gut verständlich und die Bilder sind wunderschön. Es ist eine sehr schöne Geschichte für Kinder. Sie erzählt von Sehnsüchten und Fernweh, von Heimweh und Freundschaft. Aber es gibt auch Gefahren, vor allen Dingen, weil vieles auf der Reise unbekannt ist. Das heißt es, vorsichtig sein. So gutgläubig die Maus auch ist, sie hat Glück und kommt zu ihrem Sehnsuchtsziel. Doch alles Schöne muss einmal enden und dann ist es gut, wenn man wieder nach Hause kommt.
Ein wirklich tolles Kinderbuch, dass ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Cybermobbing

Im Netz des Lemming
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Leopold Wallisch, nur der Lemming genannt, war früher Polizist und ist jetzt Nachtwächter. Langsam scheint er alt zu werden, denn er versteht die seltsame Sprache seines Sohnes Ben kaum noch. Bens Freund ...

Leopold Wallisch, nur der Lemming genannt, war früher Polizist und ist jetzt Nachtwächter. Langsam scheint er alt zu werden, denn er versteht die seltsame Sprache seines Sohnes Ben kaum noch. Bens Freund Mario sitzt mit ihm in der Straßenbahn, als der sich plötzlich aus der Bahn und von der Brücke stürzt. Danach ergießt sich ein Shitstorm über Lemming, denn man hält ihn für einen Triebtäter. Lemming der Mit Social Media nichts am Hut hatte, sieht sich plötzlich den unangenehmen Seiten des Internets ausgesetzt. Chefinspektor Polivka glaubt Lemming und gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was hinter dem Tod von Mario steckt.
Obwohl Stefan Slupetzky schon fünf Bücher zuvor über den Lemming geschrieben hat, war es für mich der erste Band der Reihe.
Der Schreibstil ist gut und verständlich zu lesen. Eine Portion Wiener Schmäh macht die Sache authentisch.
Das Buch beschäftigt sich mit Cybermobbing und den schlimmen Folgen, die das haben kann. Es ist ein Thema, das jedermann schneller treffen kann, als er ahnt. Wenn dann auch noch die Politik nicht ehrlich ist und die Presse nur auf Schlagzeilen aus ist, dann wird es schmutzig.
Obwohl das Thema ernst und sehr brisant ist, kommt auch der Humor nicht zu kurz.
Es ist ein spannender Krimi, der nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Der Albtraum einer Mutter

Solange du noch lebst
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Kat Jenkins hat sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt. Nun versucht sie ihr Leben mit ihrem achtjährigen Sohn Ethan zu regeln. Der hochbegabte Junge hat es nicht leicht, denn er wird gemobbt. Trotzdem ...

Kat Jenkins hat sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt. Nun versucht sie ihr Leben mit ihrem achtjährigen Sohn Ethan zu regeln. Der hochbegabte Junge hat es nicht leicht, denn er wird gemobbt. Trotzdem will er mit ins Ferienlager. Es dauert nicht lange, bis ein Albtraum für Kat beginnt, denn die Polizei steht vor der Tür und informiert sie darüber, dass Ethan entführt wurde. Kat glaubt sofort, dass ihr Ex dahintersteckt. Doch dann gibt es auch noch einen weiteren Verdacht. Eigentlich sollte der Sohn des Bürgermeisters entführt werden. Was werden die Entführer machen, wenn sie den Irrtum feststellen? Kat macht sich große Sorgen.
Der Schreibstil lässt sich angenehm zügig lesen. Man kann sich gut in Kat hineinversetzen, die sich furchtbare Sorgen macht. Ich konnte es auch nachvollziehen, dass sie ihren Mann sofort im Verdacht hatte. Doch dann kommt die Familie des Bürgermeisters ins Spiel. Sam hat Ethan gemobbt und auch der Bürgermeister hat wohl auch seine Leiche im Keller.
Die Geschichte ist ziemlich undurchsichtig. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was wohl dahintersteckt. Es kommen zwar so nach und nach einige Dinge ans Licht, aber sie brachten nicht unbedingt Aufklärung. Erst am Ende löst sich alles auf.
Es ist eine interessante Geschichte, aber die Spannung hält sich meiner Meinung nach in Grenzen. Trotzdem lesenswert!

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Die Moreau und ihre Filme

Die Verwegene. Jeanne Moreau
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Jeanne Moreau war eine geniale Schauspielerin, die ich aus vielen Filmen kenne. Daher hat mich dieses Buch interessiert. Ich wollte einfach mehr über die Frau hinter der Schauspielerin erfahren. Leider ...

Jeanne Moreau war eine geniale Schauspielerin, die ich aus vielen Filmen kenne. Daher hat mich dieses Buch interessiert. Ich wollte einfach mehr über die Frau hinter der Schauspielerin erfahren. Leider aber hat mich das Buch da nicht wirklich weitergebracht. Jens Rosteck bringt uns zwar Jeanne Moreau anhand ihrer Filme näher, doch von der privaten Jeanne Moreau habe ich nicht so sehr viel erfahren - sie blieb unnahbar wie auch in vielen ihrer Filme.
Der Schreibstil ist sachlich und distanziert und konnte mich daher nicht mitreißen. Der Autor hat gut recherchiert, so dass ich bestens über Moreaus umfangreiches Werk informiert bin. Natürlich kommen auch private Dinge zur Sprache, aber das schien mir doch eher Nebensache zu sein.
Jeanne Moreau war eine unabhängige Frau und somit ein Vorbild für andere Frauen, welche sich emanzipieren wollten. Sie war eine faszinierende Persönlichkeit, die ihren Weg gegangen ist. Im Laufe ihres Lebens begegnete sie auch vielen anderen interessanten Prominenten, aber das ist wohl nicht so ungewöhnlich, wenn man selbst prominent ist.
Ein interessantes Buch über die französische Schauspielerin Jeanne Moreau, allerdings hatte ich mehr Persönliches erwartet. So blieb mir die Moreau als Mensch fremd.

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