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Veröffentlicht am 27.12.2023

Hamburg im Heroinrausch

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Hamburg, Herbst 1911: In Hamburg gibt es immer mehr Heroinsüchtige. Eigentlich wird dieser Stoff als Heilmittel angewandt, doch er birgt die Gefahr süchtig zu machen, wenn er falsch verwendet wird. Nicht ...

Hamburg, Herbst 1911: In Hamburg gibt es immer mehr Heroinsüchtige. Eigentlich wird dieser Stoff als Heilmittel angewandt, doch er birgt die Gefahr süchtig zu machen, wenn er falsch verwendet wird. Nicht nur die Polizei versucht herauszufinden, wer dahintersteckt, auch Dr. Anne van der Zwaan geht der Sache nach, da sie mit immer mehr Süchtigen konfrontiert wird. Sie bittet ihre Freundin, die Chinesin Ju, um Hilfe. Dabei wird es sowohl für Anne, als auch für Ju gefährlich und für die Polizei gerät Anne selbst unter Verdacht. Derweil hat Kommissar Berthold Rheydt auch noch eigene Probleme, denn er meint seine verstorbene Frau gesehen zu haben. Er will der Sache nochmal nachgehen, was seine Beziehung zu Helene Curtis, die Psychologie studieren will, belastet.
Dies ist der vierte Band aus der Reihe um „Die Hafenärztin“. Ich war schon sehr gespannt, wie es weitergeht, denn die meisten Figuren sind einem während der vorigen Bände doch ans Herz gewachsen. Der Schreibstil der Autorin Henrike Engel ist bildhaft und packend. Mit der Zeit nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und es wird sehr spannend.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Sie haben sich immer weiterentwickelt. Anne hat sich ihrer Vergangenheit gestellt und diese nun hinter sich gelassen. Helene ist zu einer starken Frau geworden, die weiß, was sie will. Bertold hatte gedacht, dass er die Vergangenheit abgeschlossen hat. Nun aber muss er feststellen, dass es doch noch einiges zu klären gibt.
Es ist kein ganz einfaches Leben im damaligen Hamburg. Anne und Helene geraten immer wieder in kriminelle Machenschaften und kommen der Polizei bei ihren Nachforschungen in die Quere. Das ist für die Frauen nicht ganz ungefährlich.
Interessant fand ich die Informationen über den Umgang mit Heroin in der damaligen Zeit. Es wurde als Heilmittel verwendet und die Risiken stellten sich dann später heraus.
Die Handlung ist wendungsreich und spannend und bietet immer wieder Überraschungen.
Mir hat diese Reihe sehr gut gefallen. Ich kann sie nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

Schwierige Familienbeziehungen

Zwischen Himmel und Meer
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Sally wurde früh von ihrer Mutter Vanja verlassen, was ihr immer noch zu schaffen macht. Aber auch zu ihrer eigenen Tochter Josefin hat sie ein distanziertes Verhältnis und so gibt es nur sporadisch Kontakt. ...

Sally wurde früh von ihrer Mutter Vanja verlassen, was ihr immer noch zu schaffen macht. Aber auch zu ihrer eigenen Tochter Josefin hat sie ein distanziertes Verhältnis und so gibt es nur sporadisch Kontakt. Josefin lebt mittlerweile in Sallys Heimatort Österlen und betreibt dort einen Biohof. Dann stirbt Sallys Onkel und sie erbt das Haus und ist so ihrer Tochter räumlich wieder näher. Doch dann muss sie feststellen, dass auch ihre Mutter dort lebt und zu Josefin eine enge Beziehung hat. Sally hat sich alles ganz anders vorgestellt. Ob es den drei Frauen gelingt sich anzunähern?
In diesem Roman geht es um gestörte Mutter-Tochter-Beziehungen. Ein interessantes Thema und doch konnte mich der Roman nicht wirklich überzeugen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man die Fehler und Missverständnisse nachvollziehen kann, denn jede Zeit hat ihre eigenen Regeln, die oft schwer zu ertragen sind. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.
Die Frauen sind starke Charaktere und haben ihre Eigenheiten, aber sie sind auch eine Familie. Alle haben in der Vergangenheit ihre Verletzungen davongetragen, die nicht heilen wollen. Sally hat nie erfahren, warum ihre Mutter sie verlassen hat, und Josefin nimmt ihr übel, dass sich Sally für ihren Freund entschieden hat. Die Frauen aus unterschiedlichen Generationen müssen erst ihren Weg finden, um die Sicht der anderen zu erkennen und zu akzeptieren, damit sie miteinander umgehen können. Ich kann die Handlungsweisen nicht immer nachvollziehen und damit bleiben mir die Frauen fremd.
Am Ende geht es mir fast ein wenig zu schnell und einiges bleibt offen, aber es gibt ja auch noch zwei Folgebände.
Nett zu lesen, aber hat mich nicht gepackt.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Späte Rache

Taubenschlag
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In Berlin sollen die alten Bunker kartographiert werden. Bei den Arbeiten gibt es einen grausigen Fund. Es werden Leichen entdeckt, die dort schon seit geraumer Zeit liegen müssen. Doch es gibt auch aktuelle ...

In Berlin sollen die alten Bunker kartographiert werden. Bei den Arbeiten gibt es einen grausigen Fund. Es werden Leichen entdeckt, die dort schon seit geraumer Zeit liegen müssen. Doch es gibt auch aktuelle Mordfälle. Menschen werden brutal getötet und mit einer Taube auf dem Schoß an den Sessel gefesselt. Zunächst scheint diese beiden unterschiedlichen Fälle nichts miteinander zu tun zu haben, doch dann ergeben sich Spuren, die zurückführen in die Zeit der DDR. Da die internationale Zusammenarbeit der Polizei gefördert werden soll, ermitteln Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann von der Polizei Flensburg zusammen.
Nach „Gezeitenmord“ ist dies der zweite Fall, in dem Teit und Lehmann zusammenarbeiten. Es ist ein spannender Krimi, der sich angenehm lesen lässt.
Lykke Teit und Rudi Lehmann sind sehr unterschiedlich. Lehmann arbeitet schon lange im Polizeidienst und hat viel Erfahrung, während Teit noch jung ist. Doch sie sind sich sympathisch und arbeiten gut zusammen. Teit kann kaum Deutsch, da ist es gut, dass Lehmann Dänisch spricht. Beide haben aber auch privat ihre Päckchen zu tragen.
Es ist interessant in diesen Kriminalfall einzutauchen, denn er beleuchtet auch ein Stück weit die deutsch-deutsche Geschichte.
Bis sich Zusammenhänge ergeben und ein Hinweis in die richtige Richtung deutet, dauert es ein bisschen. Doch auch, wenn das Motiv sich zeigt, ist noch lange nicht geklärt, wer hinter all dem steckt. Außerdem wird der Fall für Rudi Lehmann unerwartet persönlich. Aber schließlich klärt sich alles schlüssig.
Mir hat dieser spannende, etwas düstere Krimi gut gefallen, auch wenn ich den Vorgänger noch ein wenig besser fand.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Mörderische Zugfahrt

Mord im Christmas Express
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Im Gegensatz zu den anderen Zügen in Großbritannien, die durch einen Schneesturm lahmgelegt sind, fährt der Christmas Express durch die schottischen Highlands. Neben anderen Personen ist auch die ehemalige ...

Im Gegensatz zu den anderen Zügen in Großbritannien, die durch einen Schneesturm lahmgelegt sind, fährt der Christmas Express durch die schottischen Highlands. Neben anderen Personen ist auch die ehemalige Polizistin Roz im Zug. Sie möchte ihrer Tochter beistehen, die ihr erstes Kind erwartet. Dann kommt auch der Christmas Express nicht mehr weiter. Außerdem wird ein Toter im Zug aufgefunden und der Mörder muss sich noch unter den Fahrgästen befinden. Roz macht sich an die Arbeit und ahnt noch nicht, dass es nicht bei dem einen Toten bleibt.
Ich hatte gedacht, dass es sich um einen beschaulichen Cosy Crime handeln würde, doch die Geschichte behandelt einige nicht leicht zu verdauende Themen. Dies hätte nicht unbedingt in der drastischen Ausführlichkeit beschrieben werden müssen. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.
Im Zug treffen eine Reihe von Menschen aufeinander, die alle ihre sehr speziellen Seiten haben. Niemand war mir wirklich sympathisch. Roz hat eigentlich keine rechte Lust, sich mit diesem Mordfall zu beschäftigen, aber da sie alle nun einmal feststecken, macht sie ihren Job, der eigentlich nicht mehr ihrer ist. Unterstützung erhält sie dabei vom gutaussehenden Staatsanwalt Craig, der sie ziemlich anzieht. Ihre Gedanken sind aber nicht nur beim Fall, sondern auch immer wieder bei ihrer Tochter, denn die Geburt verläuft nicht komplikationslos. Dabei hat Roz auch noch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen.
Die Ermittlungen ziehen sich hin und die Spannung bleibt auf der Strecke. Ich finde es schade, dass sich am Ende alles ziemlich schnell auflöst.
Mich hat dieser Krimi nicht ganz überzeugt.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Gefühle einer Serienmörderin

Meine Männer
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Im Jahr 1876 ist Brynhild erst siebzehn Jahre alt, als sie sich unsterblich verliebt. Doch sie ist nur eine Magd und der Hoferbe hat nicht wirklich Interesse an ihr. Als sie ihm gesteht, dass sie schwanger ...

Im Jahr 1876 ist Brynhild erst siebzehn Jahre alt, als sie sich unsterblich verliebt. Doch sie ist nur eine Magd und der Hoferbe hat nicht wirklich Interesse an ihr. Als sie ihm gesteht, dass sie schwanger ist, schlägt er sie und tritt ihr in den Bauch. Sie flüchtet zu ihren Eltern, doch auch da kann sie nicht auf Verständnis hoffen. Da ihre Schwester in Amerika verheiratet ist und auch Kinder hat, glaubt sie, dass sie dort ihr Leben bestreiten kann. Sie nennt sich nun Belle. Männer treten in ihr Leben, Waisenkinder werden von ihr aufgenommen, doch immer wieder entreißt der Tod ihr diese Menschen. Aber ihr Glück findet sie nicht.
Ich habe mich schwer getan mit dieser Geschichte. Der recht poetische Erzählstil ist sprunghaft und ausufernd und die Person blieb mir fremd. Die Gefühlswelt von Brynhild wird ausführlich und dicht beschrieben, doch über ihre Taten erfährt man wenig. Auf ihrem Grundstück werden später viele Leichen gefunden, doch die Mörderin ist verschwunden. Diese Frau und Serienmörderin (Belle Gunness) hat es tatsächlich gegeben.
Brynhild hat Schreckliches erlebt und das hat traumatische Wunden hinterlassen. Sie setzt große Hoffnungen in jede Art von Beziehung, wird aber immer wieder enttäuscht, da ihre Sehnsucht sich nicht erfüllt. Die Wunden heilen nicht und so kommt es, dass sie ihren Weg geht.
Es ist ein Psychogramm einer ungewöhnlichen Frau.

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