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Veröffentlicht am 01.07.2019

Oma Käthe, die Liebe und ein Toter

Nur Uschi kochte schärfer
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Im Dorf Hirschweiler gab es ein Klassentreffen, zu dem auch der pensionierte Französischlehrer Gerhard Scherer gekommen war. Am nächsten Morgen liegt er tot im Bett des Gasthofes. Der Arzt diagnostiziert ...

Im Dorf Hirschweiler gab es ein Klassentreffen, zu dem auch der pensionierte Französischlehrer Gerhard Scherer gekommen war. Am nächsten Morgen liegt er tot im Bett des Gasthofes. Der Arzt diagnostiziert Herzinfarkt. Aber Dorfpolizist Jupp Backes sieht das anders. Bei Gerárd hatte Oma Käthe noch mal Schmetterlinge im Bauch und nun ist die Geschichte schon wieder zu Ende. Der Tote wurde bedroht und es zeigt sich, dass er vergiftet wurde. Als sich herausstellt, dass Käthe ihn als letzte gesehen hat, gerät sie sogar unter Verdacht. Natürlich kann Jupp Backes die Ermittlung nur mit tatkräftiger Unterstützung von Gattin Inge und Schwiegermutter Käthe führen.
Dieser humorvolle Krimi lässt sich recht zügig lesen. Für Nicht-Saarländer ist es manchmal nicht ganz einfach, dem Dialekt zu folgen, aber genau der bringt den besonderen Lokalkolorit rüber.
Die Personen sind sehr schön und eigenwillig dargestellt. Es kriselt ein wenig bei den Backes und Inge hat einiges auf dem Plan, um die Ehe zu retten, was aber dem Jupp nicht so zusagt. Dann muss auch noch dieser Fall geklärt werden und einigen andere Dinge im Dorf laufen auch nicht ganz rund. Aber der Jupp weiß seine Pappenheimer zu lenken.
Auch wenn der Humor in dieser Geschichte eine wesentliche Rolle spielt, so ist der Kriminalfall durchaus spannend und es gibt immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass es auch bis zum Ende spannend bleibt.
Spannender Saarland-Krimi mit viel Humor und skurrilen Personen.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Netzwerke der Macht

Borderless
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Commissario Xenia Zannier will die Senatorin Romana Castelli de Poltieri überführen. Die Politikerin ist skrupellos und hat ein riesiges Netzwerk, das an ihren Machenschaften beteiligt ist. Die Verbindungen ...

Commissario Xenia Zannier will die Senatorin Romana Castelli de Poltieri überführen. Die Politikerin ist skrupellos und hat ein riesiges Netzwerk, das an ihren Machenschaften beteiligt ist. Die Verbindungen gehen durch halb Europa. Aber das ist nicht alles, was Xenia antreibt, sie möchte die Mörder ihres Bruders zur Strecke bringen. Sie ist von Rom ins geruhsame Grado versetzen lassen, um der Senatorin auf den Fersen zu bleiben. Der Ort mag zwar geruhsam sein, aber Xenia macht sich selbst immer Druck und kommt nie zur Ruhe. Dann bekommt sie es auch noch mit Flüchtlingen, Schleppern und Heimatschützern zu tun.
Auch Jordan S. Becker, ein österreichischer Journalist, will die korrupten Verbindungen aufdecken. Doch damit tritt er jemandem auf die Füße. Erst wird er zusammengeschlagen, dann wird bei ihm eingebrochen und seine Computer zerstört und die Akten gestohlen. Er will Schutz, aber der wird ihm verwehrt. Seine Rechercheunterlagen hat er in Sicherheit bringen können, bevor auf offener Straße ein Attentat auf ihn verübt wird.
Es ist ein sehr fesselnder Polit-Thriller, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Man bekommt es mit gefährlichen Bankgeschäften, seltsamen Waffenschmuggel und dem lukrativen Geschäft mit Flüchtlingen zu tun. Auch wenn die Namen fiktiv sind, so erkennt man doch gleich einiges aus der Realität wieder.
Es ist erschreckend, wie skrupellos Volksvertreter und Sicherheitsorgane in dem kriminellen Umfeld mitwirken, weil ihnen Geld und Macht so wichtig sind. Korruption gibt es auf allen Ebenen und wenn einem jemand in die Quere kommt, entledigt man sich einfach und radikal des Problems.
Eine gut recherchierte und brisante Geschichte, die erschreckend ist, weil man so vieles Reale wiedererkennt. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 29.06.2019

Serena Vitale gegen die Mafia

Bei aller Liebe
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Serena Vitale ist Staatsanwältin in Palermo. Man nennt sie La crucca, die Deutsche und wirft ihr vor, dass sie zu verbissen ist, pedantisch und unflexibel. Als Gregor Kampmann, Oberstaatsanwalt aus Köln, ...

Serena Vitale ist Staatsanwältin in Palermo. Man nennt sie La crucca, die Deutsche und wirft ihr vor, dass sie zu verbissen ist, pedantisch und unflexibel. Als Gregor Kampmann, Oberstaatsanwalt aus Köln, in Palermo auf dem Straßenstrich ermordet aufgefunden wird. Man hat ihn kurz zuvor noch mit einem Somalier gesehen, der dann bei der Verhaftung erschossen wird. Serenas fauler Kollege Jerry Sutera würde ihr den Fall gerne andrehen, aber sie hat kein Interesse, denn sie hat genug zu tun mit Schlepperbanden. Doch es dauert nicht lange und sie ist doch in Geschichte involviert, denn Kampmann ermittelte in Deutschland gegen die Mafia und mit der hat Vitale auch noch eine Rechnung offen.
In Deutschland braucht der Investigativjournalist Wolfgang W. Wieneke dringend einen Auftrag und so recherchiert er in Flüchtlingsunterkünften, die von geschäftstüchtigen Firmen betrieben werden. Das Geschäft mit den Flüchtlingen läuft gut, das reinste Konjunkturprogramm. Ist es da verwunderlich, dass die Mafia auch hier ihre Finger drin hat.
Es ist ein spannender Krimi mit ernstem Thema und humorvollem Unterton, der sich gut und flüssig lesen lässt. Die Charaktere sind alle sehr gut und ein wenig überspitzt dargestellt.
Serena Vitale hat ihren eigenen Kopf, mit dem sie aber wenn es um das Thema Mafia geht, keine Wände durchstoßen kann. Zu verwoben sind die Verbindung zwischen den ehrenwerten Familien, der Kirche, der Politik und der Justiz. Da schließt man gerne mal die Akten und behauptet, dass man nichts nachweisen kann. Eine Hand wäscht die andere und am Ende…
Ein interessanter Krimi, der mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Die Zeit, die bleibt

Die Zeit, die bleibt
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Rechtsanwalt Ewart Colver wurde angefahren. Nun liegt er im Krankenhaus und ist sich sicher, dass ihn jemand ermorden wollte. Aber wer trachtet ihm nach dem leben? Und was ist das Motiv? Doch dann fällt ...

Rechtsanwalt Ewart Colver wurde angefahren. Nun liegt er im Krankenhaus und ist sich sicher, dass ihn jemand ermorden wollte. Aber wer trachtet ihm nach dem leben? Und was ist das Motiv? Doch dann fällt ihm ein Vorgang ein, der lange zurückliegt. Sechs Jahre zuvor wurde ein toter Drogendealer auf einem Bananendampfer gefunden, der in Bremerhaven angelegt hatte. Damals sollte Colver im Auftrag der Versicherung klären, ob man etwas gegen die durch die Untersuchung anfallenden Liegekosten unternehmen konnte. Dann macht sich Colver auf, um den Täter und sein Motiv herauszufinden.
Daneben gibt es noch einen Handlungsstrang um Shenja Orlov, der immer noch damit hadert, dass seine wahre Liebe durch seine Schuld ums Leben gekommen ist. Vielleicht aber kann es mit seiner Kollegin Nadja noch etwas werden.
Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne, die sowohl Colver als auch für Orlov betreffen.
Die beiden Protagonisten waren mir nicht besonders sympathisch. Steckt seit einiger Zeit in einer Krise. Die Ehe ist gescheitert, den Job hat er verloren und nun ist da die Sache mit dem Unfall. Orlov sorgt mit seinem Verhalten dafür, dass es mit der neuen Beziehung auch nicht rund läuft. Ich fand es interessant mitzuerleben, wie Colver und Orlov ihre jeweilige Situation wahrnehmen und wie sie mit dem umgehen, was das Schicksal ihnen vor die Füße wirft. Ist das Schicksal bestimmend für unser Leben oder sind es unsere Entscheidungen? Ist unsere Vorstellung und unser Verhalten Realität?
Dieses Buch hat natürlich mit kriminellen Machenschaften zu tun, aber es ist für mich nicht wirklich ein Krimi. Trotzdem ist die Geschichte spannend und der Schreibstil flüssig zu lesen. Erst mit der Zeit fügen sich die beiden Handlungsstränge zusammen. Es dauert lange bis etwas Entscheidendes geschieht, aber dann nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Eine sehr spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Nachts in der Schneiderei

Verstrickt, Geflickt und Zugenäht
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Anton möchte so gerne ein Haustier, aber er hat eine Allergie und daher ist das unmöglich. Seine Mutter Loretta würde ihm gerne den Wunsch erfüllen, aber es ist nun einmal nicht möglich. Als sie in ihrer ...

Anton möchte so gerne ein Haustier, aber er hat eine Allergie und daher ist das unmöglich. Seine Mutter Loretta würde ihm gerne den Wunsch erfüllen, aber es ist nun einmal nicht möglich. Als sie in ihrer Schneiderei die vielen Stoffreste sieht, kommt sie auf den Gedanken, einen kleinen Hund für Anton zu nähen. Weil es gerade so viel Spaß macht, entstehen noch weitere Tiere, Bäume und, und… Vielleicht freut sich Anton ja auch darüber. Wenn sie ahnen würde, was da in der Schneiderei um Punkt Mitternacht alles passiert.
Diese Geschichte ist kindgerecht geschrieben und unterhaltsam. Die Illustrationen sind liebevoll gestaltet und schön bunt.
Anton hat einen Herzenswunsch, den seine Mutter auch gerne erfüllen würde. Doch die Gesundheit geht vor und so erfahren Kinder, dass es manchmal gute Gründe für Entscheidungen gibt. Sie erleben aber auch, dass es gefährlich ist, Kerzen unbeaufsichtigt zu lassen.
Mitternacht ist Spukzeit und da können Stofftiere auch sehr aktiv werden und einiges erleben. Aber hier soll nicht zu viel verraten werden.
Eine unterhaltsame Geschichte für die Kleinen.