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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2019

Eine packende Fortsetzung

Cat & Cole 2: Ein grausames Spiel
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Catarina Agatta, genannt Cat, ist es im Vorgängerband gelungen, einen Impfcode in Umlauf zu bringen, der die Menschen vor der schrecklichen Seuche retten sollte. Doch das Virus ist mutiert und alles ist ...

Catarina Agatta, genannt Cat, ist es im Vorgängerband gelungen, einen Impfcode in Umlauf zu bringen, der die Menschen vor der schrecklichen Seuche retten sollte. Doch das Virus ist mutiert und alles ist nun noch viel schlimmer. Cat ist angeschlagen, aber gemeinsam mit Cole will sie alles tun, um die Menschheit zu retten. Dabei kann sie niemandem trauen, denn überall warten Lügen und Betrug. Besonders geschockt ist sie von den Plänen ihres Vaters, der ihr immer voraus ist.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Cat erzählt. Das Buch liest sich eigentlich sehr gut, aber auch dieses Mal hemmen viele technische Details schon mal den Lesefluss.
Cat ist eine sympathische und mutige junge Frau. Sie ist als Tochter eines genialen Vaters zu einer genialen Hackerin geworden. Aber sie hätte sich wohl nicht träumen lassen, welche Aufgaben auf sie zukommen. Sie geht diese entschlossen und mutig an. Auch Cole gefällt mir sehr gut. Er wirkt auf mich ein bisschen geheimnisvoll. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Figuren und gegenüber dem Vorgängerband sind sogar noch einige hinzugekommen.
Es ist eine Geschichte, die einem Angst machen kann, denn diese technischen Manipulationen des Menschen, um ihn zu perfektionieren, sind schon erschreckend. Wieder gibt es einige Wendungen, die dazu beitragen, dass die Spannung immer da ist. Ein paar Gefühle sind natürlich auch im Spiel, aber sie kommen eher am Rande vor.
Ein spannendes und unterhaltsames Buch, da neugierig macht auf einen weiteren Band.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Ein schwieriger Fall

Nachts schweigt das Meer
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Benesek Kitto ist auf der Scilly-Insel Bryher vor der cornischen Küste aufgewachsen. Mit achtzehn verließ er die Insel und wurde Polizist in London. Doch nun will er auf der Insel zur Ruhe kommen. Aber ...

Benesek Kitto ist auf der Scilly-Insel Bryher vor der cornischen Küste aufgewachsen. Mit achtzehn verließ er die Insel und wurde Polizist in London. Doch nun will er auf der Insel zur Ruhe kommen. Aber Ruhe ist ihm nicht gegönnt, denn kaum ist er angekommen, wird die 16-jährige Laura Trescothick vermisst und wenig später tot aufgefunden. Ben bittet DCI Madron, die Ermittlungen auf der Insel führen zu dürfen. Aber das ist nicht so einfach, denn jeder der zweiundsiebzig Inselbewohner ist zunächst verdächtig und Ben kennt sie alle schon sehr lange.
Die Autorin beschreibt die Landschaft und das Leben auf den Inseln so bildhaft, dass der Leser sich alles gut vorstellen kann. Ich war vor Jahren auf den Scilly-Inseln und habe sehr angenehme Erinnerungen: blauer Himmel, schöne Strände und fast schon tropisches Klima. Doch dieser Krimi zeigt ein stürmisches, düsteres und etwas bedrohliches Szenario auf Bryher.
Der Schreibstil aus der Ich-Perspektive von Ben ist ziemlich nüchtern. Zwischendurch erfahren wir immer wieder von den Problemen, welche die Kräuterfrau Rose hat.
Ben hat zehn Jahre als Undercover-Ermittler in der Mordkommission hinter sich. Er ist ein sympathischer, ruhiger Mensch und ein beharrlicher Polizist. London hat Spuren bei ihm hinterlassen. Auf der Insel will er wieder mit sich ins Reine kommen, dabei soll ihm die Arbeit bei seinem Onkel Ray auf der kleinen Werft helfen.
Es ist kein einfaches Leben auf einer solchen kleinen Insel. Jeder kennt jeden und weiß über jeden genauen Bescheid und doch hat so manch einer seine dunklen Geheimnisse. Dass Ben einer von ihnen ist, erleichtert es ihm, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, aber die meisten sind nicht sehr gesprächig und er bekommt obendrein auch noch den Frust und Ärger ab. Ben muss feststellen, dass einige seiner alten Freunde sich doch sehr verändert haben. Dann verschwindet auch noch der Freund der toten Laura.
Besonders gut hat mir der Wolfshund Shadow gefallen, der seinen eigenen Kopf hat und der sich auf der Insel offensichtlich sehr wohl fühlt.
Das Leben auf der Insel verläuft ruhig und daran ändert auch der Mordfall nicht so viel. Es ist also ein sehr ruhig verlaufender Kriminalroman. Die Spannung ist die ganze Zeit über da, aber erst zum Schluss werden die erschreckenden Hintergründe ersichtlich.
Mir hat dieser ruhige Krimi mit der besonderen Atmosphäre sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Wem kann man trauen?

Als Grace verschwand
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Die sechs Monate alte Helena verschwindet spurlos im Park und taucht nicht wieder auf. Es war ein schwerer Schlag für Simone und Matt, die Eltern des Babys. Das ist nun achtzehn Jahre her. Dann taucht ...

Die sechs Monate alte Helena verschwindet spurlos im Park und taucht nicht wieder auf. Es war ein schwerer Schlag für Simone und Matt, die Eltern des Babys. Das ist nun achtzehn Jahre her. Dann taucht eine junge Frau auf, die einen Plüschhasen bei sich hat – genau wie Helena einen hatte – und sagt: Ich glaube, dass ich ihre Tochter bin…
Erst glaubt Simone das nicht, doch mit der Zeit will sie, dass es so ist. Selbst Graces Behauptung, dass sie einen Mord begangen hat und Hilfe benötigt, schreckt Simone nicht. Und dann verschwindet Grace spurlos. Simone versucht der Sache auf den Grund zu gehen und gerät dadurch in Gefahr. Was sie am Ende herausfindet, hätte sie wohl kaum erwartet.
Ich hatte schon den Thriller „Während du schläfst“ von der Autorin gelesen, der mich allerdings nicht so recht packen konnte und so ist es mir auch dieses Mal ergangen.
Der Schreibstil ist wieder gut und flüssig zu lesen, aber die Geschichte streckenweise doch recht langatmig. Berichtet wird das Ganze aus zwei Erzählperspektiven. Einmal erfahren wir Simones Geschichte, daneben noch die einer weiteren Person, die lange unbekannt bleibt.
Grace – ist sie wirklich Simones Tochter Helena? Mir blieb diese Figur zu blass. Mit Simone wurde ich auch nicht wirklich warm. Das Schicksal meint es nicht gut mit ihr, aber ich spüre eigentlich kaum Emotionen bei ihr. Daneben gibt es noch einige andere Charaktere, die schwer einzuordnen sind.
Später wurde die Geschichte dann doch noch spannender und das Ende hatte ich so nicht erwartet. Wenn man dann weiß, was hinter allem steckt, ist man erschüttert.
Eine ansprechende Story und dennoch wurde ich nicht von der Geschichte gefesselt.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Nur Lügen

Während du schläfst
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Tara wacht in einem fremden Bett auf. Sie liegt im Bett ihres Nachbarn, doch Lee hat ein Messer in der Brust. Sie ist geschockt. Wie ist sie hierher gekommen? Was ist geschehen? Sie kann sich einfach nicht ...

Tara wacht in einem fremden Bett auf. Sie liegt im Bett ihres Nachbarn, doch Lee hat ein Messer in der Brust. Sie ist geschockt. Wie ist sie hierher gekommen? Was ist geschehen? Sie kann sich einfach nicht erinnern.
Angekündigt wurde das Buch mit „ein Thriller mit hundert Prozent Spannungsgarantie“. Da kann ich so nicht bestätigen, denn ich fand, dass es streckenweise doch ziemlich langatmig war.
Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig zu lesen, aber er ist auch sehr nüchtern. Ich erlebe die Geschichte aus der Sicht von Tara, das war mir aber etwas zu eindimensional.
Da ihr Mann geschäftlich unterwegs war und ihre Kinder auch nicht zu Hause, hatte sich Tara mit ihrer Nachbarin und Freundin Serena verabredet. Aber sie traf nur Lee an, den Mann ihrer Freundin. Sie trinken etwas zusammen und alles andere ist für Tara nicht mehr zu rekonstruieren. Warum aber schleicht sie sich aus dem Haus und tut so, als sei nichts geschehen? Die Ermittlungen der Polizei bringen einen Verdacht auf. Die 17-jährige Tochter Rosie soll ein Verhältnis mit Lee gehabt haben und hat daher ein Mordmotiv.
Tara war mir nicht sympathisch und ihre sich ständig wiederholenden Gedankengänge brachten sie mir auch nicht näher. Natürlich versucht sie herauszufinden, was geschehen ist, aber das tritt auf der Stelle. Aber auch das Vorgehen in der Familie finde ich ein wenig merkwürdig. Rosie ist fast erwachsen, aber eben auch noch nicht so ganz. Da läuft schon mal etwas nicht so, wie man sich das vorstellt. Nur hier finde ich, dass ein Problem herbeigeredet wird.
An sich ist die Idee zur Story ansprechend, aber bei der Umsetzung hapert es, denn ich wurde von Anfang an nicht gefesselt. Erst recht spät kam etwas Spannung auf, nachdem sich einiges als Lüge herausstellte. Das Ende ist allerdings überraschend.
Ich würde sagen: Potential verschenkt.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Entführt

Die Entführung
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Lena und Ronja sind 15 Jahre alt und beste Freundinnen. Sie verbringen einige Wochen der Sommerferien bei Ronjas Vater am Chiemsee. Am letzten Ferientag werden die beiden entführt. Bei Lenas Vater, dem ...

Lena und Ronja sind 15 Jahre alt und beste Freundinnen. Sie verbringen einige Wochen der Sommerferien bei Ronjas Vater am Chiemsee. Am letzten Ferientag werden die beiden entführt. Bei Lenas Vater, dem bekannten Unternehmer Karl Festing, geht eine Lösegeldforderung in Höhe von drei Millionen ein. Es beginnt ein Machtspielchen zwischen dem Entführer, der sich „Der Vollstrecker“ nennt und Karl Festing, der seine eigenen Vorstellungen hat, wie die Sache zu regeln ist. Keine leichte Sache für die beiden Münchner Kripobeamten Eva Schaller und Jakob Schuster. Es kommt zu einer Katastrophe.
Siebzehn Jahre später sorgt ein Leichenfund in der Nähe des damaligen Verstecks dafür, dass das Geschehen von damals in einem anderen Licht erscheint.
Dieser Krimi hat mich von Anfang an gepackt. Diese Geschichte wird auf eine ungewöhnliche Art erzählt. Im ersten Teil erleben wir die Entführung der beiden Mädchen; der zweite Teil spielt siebzehn Jahre später.
Alle Charaktere sind sehr gut und facettenreich ausgearbeitet. Ronja ist selbstbewusst und lebenslustig und liebt ihren Vater Stefan sehr. Sie wird von der unsicheren Lena bewundert. Lena lebt bei ihrem Vater Karl Festing. Seine Persönlichkeit ist imponierend und dominant. Er überlässt es seinen Angestellten Nathan und Gloria, sich um das Mädchen zu kümmern.
Die Mädchen haben mir leidgetan. Ich konnte ihre Ängste gut nachvollziehen, denn einer ihrer Entführer scheint sehr gewaltbereit zu sein. Außerdem hat Leni Zweifel, dass ihr Vater sie so liebt, dass er für sie zahlen wird. Als es Ronja im Versteck nicht gut geht, entwickelt Leni eine ungeahnte Stärke. Derweil haben Jakob und Eva nicht nur mit der schwierigen Situation im Hause Festing zu kämpfen, sondern auch noch mit eigenen Problemen. Karl, der an sich schon schwierig ist, hat nun auch noch seine alkoholsüchtige Ex Corinna im Haus, sowie das Ehepaar Birgit und Renate Aurich, die sich Sorgen im ihre Tochter machen. Die Nerven liegen blank. Nathan Müller sorgt dafür, dass die Verhandlungen mit den Entführern nicht im Chaos enden.
Dieser Krimi ist von Anfang an spannend und das Ende der Entführung dramatisch. Was sollte da noch kommen? Aber auch nach siebzehn Jahren bleibt es spannend, denn es zeigen sich Verstrickungen und Wendungen, die unerwartet, aber sehr schlüssig sind.
Ein toller Kriminalroman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich nur empfehlen kann.