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Veröffentlicht am 23.04.2019

Der wilde Detektiv

Der wilde Detektiv
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Aufgrund einer Empfehlung engagiert die arbeitslose Phoebe Siegler den Detektiv Charles Heist (genannt „Der wilde Detektiv“), um die Tochter ihrer besten Freundin Rosalyn zu finden. Sie macht sich mit ...

Aufgrund einer Empfehlung engagiert die arbeitslose Phoebe Siegler den Detektiv Charles Heist (genannt „Der wilde Detektiv“), um die Tochter ihrer besten Freundin Rosalyn zu finden. Sie macht sich mit ihm zusammen auf die Suche. Dabei geraten sie in die Mojave-Wüste, wo sie auf einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Menschen treffen, die jenseits von Recht und Gesetz in Stammesgruppen leben. Da gibt es Männergruppen („Bären“) und Frauengruppen („Kaninchen“), die sich spinnefeind sind. Charles hat Zugang zu diesen Gruppen. Immer mehr werden er und Phoebe in gefährliche, ja sogar lebensgefährliche Situationen hineingezogen.
Der Schreibstil lässt sich sehr einfach lesen, die Geschichte, die aus der Sicht von Ich-Erzählerin Phoebe berichtet, ist manchmal schwer zu ertragen.
Phoebe wollte aus Brooklyn weg, da ihr der Wahlsieg von Donald Trump nicht behagt. Daher erklärt sie sich halbherzig dazu bereit, Arabella zu suchen. Ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Heist ist ein schwer zu durchschauender Mensch, der immer wieder mal verschwindet. Phoebe aber fühlt sich immer mehr zu Heist hingezogen und ihre Gedanken kreisen immer mehr um das „Eine“.
Die aktuellen politischen Gegebenheiten werden nur angerissen, die Aussteigergeschichten sind gewalttätig und anarchisch und auch die Liebesgeschichte ist nicht wirklich nachvollziehbar. Für mich ist es eine sehr amerikanische Geschichte, die mich nicht packen konnte.
Obwohl das Buch recht locker zu lesen ist, hat es mich nicht angesprochen, da vieles zu aufgesetzt wirkt. Kann man lesen, muss aber nicht.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Nicht überzeugend

Limonadentage
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Avery und Cade waren immer zusammen. Alle sind davon ausgegangen, dass die beiden ein Paar werden. Doch am Ende der Highschool macht Cade mit ihr Schluss und verschwindet aus ihrem Leben – ohne Angabe ...

Avery und Cade waren immer zusammen. Alle sind davon ausgegangen, dass die beiden ein Paar werden. Doch am Ende der Highschool macht Cade mit ihr Schluss und verschwindet aus ihrem Leben – ohne Angabe von Gründen. Das hat Avery das Herz gebrochen. Inzwischen hat Avery einen Job als Journalistin in Boston. Sie ist glücklich mit ihrem Freund Dylan. Alles läuft gut. Aber sie hat Cade noch immer nicht ganz verwunden, da läuft er ihr über den Weg. Auch Cade ist glücklich. Er hat gerade mit ein paar Freunden erfolgreich eine App herausgebracht und ist mit Melinda liiert. Wird es für Avery und Cade dennoch eine Chance geben?
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Wir erfahren abwechselnd, wie Avery und Cade ihre Vergangenheit betrachten und was sie empfinden, wenn sie sich sehen.
Erst waren sie mir sympathisch und mir hat diese Beziehung, die in Kindertagen begann, gut gefallen. Aber all das, was jetzt in ihrer Bostoner Zeit geschieht, gefiel mir dann nicht mehr. Eine alte Liebe kann wieder aufflammen, keine Frage. Aber dann muss auch eine Entscheidung her. Aber sowohl Avery als auch Cade genießen ihre gemeinsame Zeit, sind aber nicht ehrlich zu ihren neuen Partnern. Ihr Verhalten hatte etwas Teenagerhaftes, dabei sind sie inzwischen etwas dreißig Jahre alt. Aber auch Melinda und Dylan waren mir nicht besonders sympathisch.
Wie es mit Avery und Cade endet, dazu möchte ich nichts sagen. Mich konnte die Geschichte nicht wirklich überzeugen, da mir die Charaktere nicht nahekamen und auch dieses Hin und Her nicht gefiel.
Dieser Roman mich nicht packen. Schade!

Veröffentlicht am 22.04.2019

Lass deine Sorgen vor der Tür

Ein Cottage für deinen Sommer
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Nate hat die Regeln von Adie Lous Lebens bestimmt und sie hat eigentlich immer das getan, was von ihr erwartet wurde. Aber es war nicht genug. Nun hat Nate eine Jüngere und die Scheidung steht bevor. Nate ...

Nate hat die Regeln von Adie Lous Lebens bestimmt und sie hat eigentlich immer das getan, was von ihr erwartet wurde. Aber es war nicht genug. Nun hat Nate eine Jüngere und die Scheidung steht bevor. Nate hat beschlossen, dass im Zuge der Scheidung auch das Sommerhaus von Adie Lous Familie veräußert werden soll. Doch im letzten Moment weigert sich Adie Lou, die Scheidungspapier zu unterschreiben. Sie möchte das Cottage am Michigansee behalten und eine Bed & Breakfast daraus machen. Es ist eigentlich ein absurder Plan, denn das Cottage ist baufällig, aber mit ihm sind auch so viele glücklich Erinnerungen verbunden. Wird Adie Lou ihr Glück dort wiederfinden?
Dies ist mein erstes Buch der Autorin Viola Shipman und es hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert. Auch wenn ich dieses Genre eher selten lese, so hat mir das Buch gut gefallen. Die Örtlichkeiten und das Cottage sind einfach wundervoll beschrieben.
Schon der Prolog zeigt, dass Nate so gar nicht in die Familie passt. Er ist steif und kann mit den Regeln, die für die Tage im Cottage gelten, gar nichts anfangen. Aber schon Adie Lous Großeltern haben sich hier wohlgefühlt, genau wie ihre Eltern, sie selbst und auch ihr Sohn Evan.
Die Scheidung ist für Amie Lou eine Chance, ihr Leben so zu gestalten, dass sie sich wohlfühlt. Eigentlich ist alles abgesprochen, doch dann entscheidet sie sich anders. Sie will einen Neuanfang und sie will ihren Traum wahrmachen. Dabei ahnt sie, dass es nicht einfach wird, doch das wahre Ausmaß hat sie wohl nicht sehen wollen. Sie kündigt ihren ungeliebten Job und macht sich auf den Weg. Ich finde es naiv und mutig zugleich, so eine Entscheidung zu treffen und alle die Unwägbarkeiten hinzunehmen. Trotz allem ging es mir aber fast schon zu glatt. Aber ich habe Adie Lou das Glück gegönnt, denn sie ist sehr sympathisch. Aber daneben gibt es auch einige andere sympathische Charaktere. Ganz besonders mochte ich aber ihren Sohn.
Das Ende war vorhersehbar. Egal, die Geschichte hatte mehr Tiefgang, als ich erwartet hatte. Man sollte sein Leben nicht fremdlenken lassen, sondern es selbst in die Hand nehmen und es nach eigenen Vorstellungen gestalten.
Eine berührende und unterhaltsame Geschichte.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Ein poetischer Roman

Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta
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Dominique Brulé hat einst den Blumenladen L’Étoile Manquante im Herzen von Saint-Germain eröffnet. Grund dafür war etwas, das er nun tief in seinem Herzen bewahrt. Er ist ein einsamer Mensch, aber auch ...

Dominique Brulé hat einst den Blumenladen L’Étoile Manquante im Herzen von Saint-Germain eröffnet. Grund dafür war etwas, das er nun tief in seinem Herzen bewahrt. Er ist ein einsamer Mensch, aber auch seine treuen Kundinnen Donna Mercedes und Donna Tilde sind einsam. Eines Tages trifft Dominique eine Entscheidung. Er hängt eine Stellenausschreibung in sein Schaufenster: „Aushilfe für Blumengeschäft gesucht. Trägerinnen von Blumennamen sind besonders willkommen.“ Die junge Violeta bewirbt sich auf die ausgeschriebene Stelle als Aushilfe. Dadurch gibt es große Veränderungen für alle Beteiligten.
Eigentlich ist der Titel dieses Romans falsch; es müsste heißen „Der Blumenladen des Dominique Brulé“. Dieser Blumenladen ist ein richtiges Kleinod; nach den Beschreibungen würde sich wohl jeder dort wohlfühlen. Auch die beiden Spanierinnen Donna Mercedes und Donna Tilde, die seit zig Jahren in Paris leben, zieht es immer wieder dorthin. In dem Blumenladen haben sie Ansprache und können für einen Augenblick ihre Einsamkeit vergessen. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, die er schon lange mit sich herumträgt. Donna Mercedes wurde von ihrem Mann verlassen und Tilde hat noch nie den Richtigen getroffen. Der sympathische Dominique Brulé hat einen großen Verlust hinnehmen müssen. Seither liebt er Pfingstrosen. Als er Violeta sieht, ist er gleich verzaubert von ihr. Violeta ist nach Paris geflohen, um eine Liebe zu vergessen. Nun wirbelt sie in ihrer unvergleichlichen Art durch das Leben der Menschen. Sie tut ihnen gut und das tut ihr selbst gut.
Der Schreibstil dieses Romans ist sehr wortgewaltig und wundervoll poetisch. Die Geschichte selbst verläuft sehr ruhig, es passiert nicht sehr viel. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir aber hat der Roman gut gefallen und die Charaktere sind alle auf ihre Art Besonders.
Ein warmherziger, poetischer Roman mit liebenswerten Charakteren

Veröffentlicht am 20.04.2019

Dein fremdes Herz

Dein fremdes Herz
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Dass ihr Vater sie und ihre Mutter vor vielen Jahren verlassen und sich nicht wieder gemeldet hat, hinterließ Spuren bei Nela. Sie ist inzwischen erwachsen und lässt nur wenige Menschen in ihr Leben. Dann ...

Dass ihr Vater sie und ihre Mutter vor vielen Jahren verlassen und sich nicht wieder gemeldet hat, hinterließ Spuren bei Nela. Sie ist inzwischen erwachsen und lässt nur wenige Menschen in ihr Leben. Dann passiert etwas. Nelas Vermieter kündigt ihr die Wohnung wegen Eigenbedarf und sie erhält ein Päckchen mit Briefen. Zunächst will Nela sie gar nicht lesen, aber nach einigem Zögern schaut sie doch hinein. Es sind die Briefe, die ihr Ellen, die zweite Frau ihres Vaters, zukommen lässt. So erfährt sie auch, dass ihr Vater, der tödlich verunglückt ist, sein Herz gespendet hat. Ellen bittet sie, sich mit dem Empfänger in Verbindung zu setzen. Nela reist an die Ostsee, um den Mann, der das Herz ihres Vaters in sich trägt, zu finden.
Dies ist mein zweites Buch von Kati Seck und ich bin wieder sehr begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam und bildhaft. Wieder einmal spielt das Meer eine wichtige Rolle. Die Charaktere sind ausführlich und sehr authentisch in allen Facetten beschrieben.
Nela leidet noch nach so vielen Jahren unter Verlustängsten. Sie hat ihr Leben geordnet und lässt kaum jemanden hinein. Sie ist eine sympathische Person. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fand es mutig von ihr, sich auf diese Reise zu machen, um ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Aus den Briefen erfahren wir mit ihr auch viel über ihren Vater. Er hatte mit Ellen ein neues Glück gewonnen. Aber auch Maximilian mochte ich sehr. Er hat als Jugendlicher das Spenderherz erhalten. So etwas muss erst einmal verarbeitet werden und hat sicherlich immer Nachwirkungen. Nun taucht Nela in seinem Leben auf, aber sie hält zunächst zurück, was sie wirklich bewegt.
Es geht in diesem Buch um ein wichtiges Thema, das nachdenklich stimmt: Organspenden. Das aber ist es nicht alleine. Nela hat einen Verlust erlitten, der Wunden hinterlassen hat, die einfach nicht heilen wollen. Durch den Kontakt zu Maximilian und das Eintauchen in die Geschichte ihres Vaters helfen ihr dabei, zu verzeihen und nur durch dieses Verzeihen können auch ihre Wunden heilen.
Das Ende ist abzusehen, auch wenn noch einiges an Dramatik in die Geschichte hineinspielt, die aber nicht unbedingt notwendig ist.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die mir gut gefallen hat.