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Veröffentlicht am 28.11.2020

Alles für Süßholz

Das schwarze Gold des Südens
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Es sieht schlecht aus für das Süßholzimperium Imhoff, denn die Natur hat es nicht gut gemeint mit ihren Pflanzen. Daher soll Tochter Elise durch eine entsprechende Hochzeit die Firma retten, aber sie denkt ...

Es sieht schlecht aus für das Süßholzimperium Imhoff, denn die Natur hat es nicht gut gemeint mit ihren Pflanzen. Daher soll Tochter Elise durch eine entsprechende Hochzeit die Firma retten, aber sie denkt gar nicht daran und flieht mit ihrem Geliebten Ferdinand nach Paris. Amalie, die pflichtbewusstere der beiden Schwestern, beugt sich dem Willen des Vaters. Sie geht die Vernunftehe ein und muss sich künftig um den Süßholzanbau in Kalabrien kümmern. Doch dann begegnet ihr die Liebe.
Der Schreibstil von Tara Haigh ist lebendig und sehr schön flüssig zu lesen. Die Geschichte um die beiden Schwestern und das Süßholzimperium der Familie hat mir gut gefallen. Ich habe dadurch auch viel Neues über Lakritz erfahren.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Die Geschichte beginnt 1887 in Bamberg. Es ist eine Zeit, in der Frauen noch nicht über sich selbst bestimmen konnten. Der Vater legte fest, wie das Leben seiner Töchter zu verlaufen hat und so endete das meist in einer arrangierten Ehe. Die Liebe zählte nicht. Mit dem Tag der Hochzeit übernahm dann der Ehemann die Aufgabe, seiner Frau zu sagen, was sie zu tun und zu lassen hat. Pech für die Frau, wenn sie an den Falschen geraten war. Ich konnte mich gut in Elise und Amalie hineinversetzen. Während Elise ihr Ding durchzieht, übernimmt Amalie Verantwortung für die Familie und das Unternehmen. Dass sie auf Dauer damit nicht glücklich werden konnte, ist vorauszusehen. Damit ist natürlich auch das Ende dieser Familiengeschichte vorhersehbar. Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten.
Ein schöner historischer und emotionaler Roman.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Die geheimnisvollen Gärten der Toskana

Die geheimnisvollen Gärten der Toskana
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Für Jessy läuft es gerade nicht gut. Ihr Freund hat sie verlassen und sie verliert dann auch noch ihren Job, den sie wirklich mag. Doch eine Stelle zu finden, ist in München nicht einfach, zumal Jessy ...

Für Jessy läuft es gerade nicht gut. Ihr Freund hat sie verlassen und sie verliert dann auch noch ihren Job, den sie wirklich mag. Doch eine Stelle zu finden, ist in München nicht einfach, zumal Jessy ihre Hündin mit zur Arbeit nehmen will. Als im Internet eine Gärtnerin in der Toskana gesucht wird, nimmt sie das Angebot an. Es sollte zwar nur ein Job auf zeit werden, doch dann kommt alles anders als gedacht.
In dieser gut zu lesenden Liebesgeschichte passiert so allerhand. Erst treibt es Jessy weg von München, dann verliebt sie sich in ihren Arbeitgeber, wovon seine Mutter nicht begeistert ist. Dann gelingt es Jessy auch noch, ein altes Geheimnis zu lüften.
Die Charaktere sind interessant und gut dargestellt. Jessy ist eine sympathische Person, die mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Da ist es bestimmt gut, dass sie mal alles hinter sich lassen kann, zumal die Umgebung wirklich traumhaft ist. Aber auch hier läuft nicht alles glatt. Aber man wächst ja schließlich mit den Herausforderungen. Gregorio ist mir zwar nicht unsympathisch, aber so richtig nah kam er mir nicht. Einerseits ist er verschlossen, andererseits erzählt er ständig von seinen Unstimmigkeiten mit seinem erst kürzlich verstorbenen Vater. Nun versucht er alles, um das Erbe zu retten. Doch das ist auch nicht einfach.
Ein bisschen weniger Hickhack zwischen Jessy und Gregorio wäre mir lieb gewesen.
Es kommt, wie es kommen muss. Das war natürlich vorauszusehen.
Insgesamt hat mir diese Liebesgeschichte mit Toskana-Feeling trotz ein paar Längen aber gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Fuck you 2020!

Fuck you 2020!
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Okay, das Jahr 2020 war kein Jahr, wie man es haben muss. Corona oder Covid19 haben uns das Leben wirklich schwer gemacht. Es sorgte für Lockdown, Vermummung, geplatzte Urlaubsträume und leere Regale. ...

Okay, das Jahr 2020 war kein Jahr, wie man es haben muss. Corona oder Covid19 haben uns das Leben wirklich schwer gemacht. Es sorgte für Lockdown, Vermummung, geplatzte Urlaubsträume und leere Regale. Alles zu verkraften, wenn es für ein, zwei Wochen gewesen wäre. Aber dieses Virus dachte gar nicht daran, sich wieder davon zu machen. So blieben uns viele Unannehmlichkeiten erhalten. Mal sehen, wie lange noch.
Dieses kleine Buch rechnet mit 2020 ab und lässt einen auch mal schmunzeln oder sogar hell auflachen. Es gibt nicht viel Text, dafür nette Illustrationen – kurz: Genau das Richtige Buch für Lesemuffel! … und wenn man dann durch ist, weiß man genau: Es kann nur noch besser werden.
Es eignet sich als kleines Geschenk, um die Stimmung aufzuhellen – trotz schwarzem Hintergrund.
Humorvolle Abrechnung mit einem Jahr, dass wir gerne überschlagen hätten.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Ein schönes Buch über Freundschaft und Zusammenhalt

Das Glück ist zum Greifen da
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Ana stammt aus Serbien, lebt aber schon seit zwölf Jahren in Deutschland. Der Vater ihrer Zwillinge Vally und Olly tourt in der Welt herum. So muss sie schauen, dass sie zurechtkommt. Aus dem so wichtigen ...

Ana stammt aus Serbien, lebt aber schon seit zwölf Jahren in Deutschland. Der Vater ihrer Zwillinge Vally und Olly tourt in der Welt herum. So muss sie schauen, dass sie zurechtkommt. Aus dem so wichtigen Job ist nichts geworden und nun droht ihr die Abschiebung. Sie muss Deutschland innerhalb von 28 Tagen verlassen haben. Dabei hat sie einige Unterstützer, die nicht wollen, dass sie ausreisen muss. Ein Job ist nicht in Sicht und eine Hochzeit, Welche die Abschiebung verhindern könnte, auch nicht. Doch so schnell gibt Ana nicht auf.
Der lockere Schreibstil liest sich schön flüssig und vermittelt eine Menge Kölner Lokalkolorit. Da die Geschichte aus der Sicht von Ana geschrieben ist, sind wir sehr nahe an ihr und können uns daher gut in sie hineinversetzen. Ana ist eine sympathische Person, die es nicht leicht hat. Hornist Udo ist zwar der Vater ihrer Zwillinge und hat den beiden sein Talent mitgegeben, aber leider glänzt er durch Abwesenheit. Nicht einmal die Vaterschaft hat er anerkannt. Da helfen auch nicht die Geschenke, die für die Jungs ankommen. Zum Glück hat Ana Freunde, die sie unterstützen. Da ist nicht nur ihre beste Freundin Ella, auch die Menschen aus der Nachbarschaft und sogar der sorglose Musiklehrer ihrer Söhne. Es braucht ein Weilchen, bis Ana erkennt, dass auch auf Traumtänzer Verlass ist.
Es ist eine berührende Geschichte, die sich mit ernsten Themen beschäftigt, obwohl sie lockerleicht daherkommt. Mich hat dieses Buch gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Was wäre, wenn…

Die Republik
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Ich fand die Idee, die im Klappentext skizziert ist, irgendwie spannend und wollte daher das Buch unbedingt lesen.
Das Deutschland, wie wir es kennengelernt haben, wird es nicht geben, denn 1949 wird die ...

Ich fand die Idee, die im Klappentext skizziert ist, irgendwie spannend und wollte daher das Buch unbedingt lesen.
Das Deutschland, wie wir es kennengelernt haben, wird es nicht geben, denn 1949 wird die DDR gegründet und umfasst das gesamte deutsche Gebiet mit Ausnahme von Westberlin. Während sich die DDR zu einem mächtigen Staat entwickelt, tummeln sich in Westberlin die Agenten von vielen Nationen. Dann gibt es einen Anschlag in Ostberlin. Eine Giftgaswolke tötet viele Menschen. Es handelt sich um Sarin. Aber woher stammt dieses Gift und wie kam es zu der Freisetzung? Der Stasi-Offizier Gustav will diese Geschichte aufklären. Sowohl er, als auch die DDR-Bürgerin Alicia mit ihrem Cousin, dem französischen Dolmetscher Christopher, der gerade zu Besuch ist, geraten in eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes. Europa ist in Gefahr.
Diese utopische Geschichte, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, fand ich spannend. Der Autor Maxim Voland hat mich mit seinem gut zu lesenden Schreibstil gleich gepackt.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, allerdings konnte ich mich mit keinem wirklich anfreunden. Aber nicht nur in der DDR ist man alarmiert, auch der Westen ist beunruhigt und die MI6-Agentin Harper beginnt ebenfalls der Sache nachzugehen. Jeder versucht auf seine eigene Art den Fall aufzuklären und dennoch kommen sie zum gleichen Ergebnis. Es wird für alle gefährlich.
Auch in diesem utopischen Roman ist die DDR der Überwachungsstaat, den wir kennen. Die Menschen haben sich in das für sie bestimmte Leben hineingefunden und erscheinen zufrieden. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben der DDR-Bürger, was ich sehr interessant finde.
Es ist ein spannender, teils actionreicher Thriller.

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