Jungssachen und Mädchenkram
Lotti und Otto (Band 1)Der Otternjunge Otto möchte am liebsten gar nicht in das Ferienlager. Kaum ist er dort angekommen, wird er zu den Jungen gesteckt. Im Ferienlager trifft er das Otternmädchen Lotti. Verwundert stellen sie ...
Der Otternjunge Otto möchte am liebsten gar nicht in das Ferienlager. Kaum ist er dort angekommen, wird er zu den Jungen gesteckt. Im Ferienlager trifft er das Otternmädchen Lotti. Verwundert stellen sie fest, dass sie ganz gleich aussehen. Lotti ist natürlich in die Mädchengruppe gesteckt worden. Während Otto gerne backen würde, möchte Lotti viel lieber angeln. Da kommt ihnen eine Idee…
Das Kinderbuch gefällt schon auf den ersten Blick, denn das Cover ist einfach toll. Mit genauso schönen, kindgerechten Illustrationen wird dann die ganze Geschichte begleitet. In der geht es um Jungssachen und Mädchenkram.
Eigentlich sollte doch jeder er selbst sein und das tun, was er gerne tut. Aber das ist gar nicht so leicht, denn die Rollenbilder werden von außen immer noch in die Erziehung mit eingebracht. Jungs weinen nicht und Mädchen klettern nicht auf Bäume. Das und vieles mehr wurde uns immer gesagt. Inzwischen sind wir da weiter – oder etwas nicht?
Für die zehn Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren war schon bevor ich etwas zu dem Buch gesagt habe klar, dass es ein Junge und ein Mädchen war. Die rote Mütze konnte nur ein Mädchen tragen und die blaue nur ein Junge. Nur ein Kind stellte fest, dass es als Mädchen doch auch eine blaue Mütze habe. Es gab also viel kontroverse Diskussion, schon vor aber auch während des Vorlesens. Ich denke also, da ist noch einiges zu tun.
Die Geschichte gefällt mir richtig gut und hat Spaß gemacht. Sogar den Kleinen wurde bewusst, dass man oft in Schubladen gesteckt wird. Am Ende aber waren wir uns einig „jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden“.
Ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch.