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Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein vielschichtiger Künstler

Johnny Cash: Meine Arme sind zu kurz, um mit Gott zu boxen
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Ich habe schon immer die Songs von Johnny Cash gemocht. Seine Stimme ist unvergleichlich und seine Lieder werden auch heute noch gerne gehört. Er hatte ein bewegtes Leben. Für ihn gab es nicht nur Schönes ...

Ich habe schon immer die Songs von Johnny Cash gemocht. Seine Stimme ist unvergleichlich und seine Lieder werden auch heute noch gerne gehört. Er hatte ein bewegtes Leben. Für ihn gab es nicht nur Schönes und Erfolg, sondern auch Drogen, Exzesse und Abstürze. Diese dunklen Seiten gehören auch zu ihm. Dabei war er ein gläubiger Christ, der sich auch für andere einsetzte. Obwohl ich schon eine Menge über ihn gelesen habe, war mir das nicht so bewusst.
Der Autor Matthias Huff beschäftigt sich in diesem Buch mit dieser anderen, der christlichen Seite des Sängers. Dadurch erschließt sich auch ein neuer Blick auf seine Songs. Trotzdem hat mich das Buch nicht wirklich abgeholt, was ich sehr schade finde. Die vielen Fußnoten wurden erst am Ende erklärt, was den Lesefluss ziemlich störte, da ich immer wieder blättern musste.
Johnny Cash hat selbst festgestellt, dass seine „Arme zu kurz sind, um mit Gott zu boxen“, was ihn aber nicht davon abgehalten hat, weiter auf Gott zu bauen – auch in seinen dunkelsten Stunden. Aber über Cashs Glauben hinaus gibt es noch viel Interessantes aus seinem Leben. Doch ich habe schon Biografien über ihn gehabt, die flüssiger und damit angenehmer zu lesen waren.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein falsches Versprechen

Die Leiche auf dem Krabbenkutter. Ostfrieslandkrimi
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Als Fred Wolf und sein Sohn Hanno nach dem nächtlichen Fang ihren Krabbenkutter festmachen wollen, entdecken sie auf einem anderen Schiff eine tote Frau. Der herausgeputzte Kutter dienst zurzeit als Kulisse ...

Als Fred Wolf und sein Sohn Hanno nach dem nächtlichen Fang ihren Krabbenkutter festmachen wollen, entdecken sie auf einem anderen Schiff eine tote Frau. Der herausgeputzte Kutter dienst zurzeit als Kulisse für einen Werbespot der Fischrestaurantkette von Benno Garnell. In Greetsiel ist man nicht gerade erfreut darüber, dass auch hier ein Restaurant dieser Kette eröffnen soll. Hauptkommissarin Ruth Fasan und ihr junger Kollege Hagen Reese von der Polizei Greetsiel stellen schnell fest, dass es sich bei der Toten um die junge Schauspielerin Anne Jaffer handelt und dass sie ermordet wurde. Kurz zuvor hatte sie noch einen heftigen Streit mit einem Kollegen. Dann taucht auch noch ein Fremder mit Kapuze immer wieder am Drehort auf. Als Hagen ihn verfolgt, verliert der Fremde sein Handy. Was die Polizei darauf entdeckt, lässt die ganze Geschichte in einem vollkommen neuen Licht erscheinen.
Obwohl dies bereits der achte Band aus der Reihe „Polizei Greetsiel ermittelt“ ist, war es für mich der erste Fall mit diesen Ermittlern. Dieser Krimi liest sich schön flüssig und ist spannend. Allerdings wies mich mein Bauchgefühl schon recht früh auf den Täter hin. Doch bezüglich der Hintergrundgeschichte blieb der Fall weiter spannend.
Die Hauptkommissarin Ruth Fasan hat viel Erfahrung und lässt sich nicht von voreiligen Schlussfolgerungen auf eine falsche Spur locken. Hagen Reese hingegen lässt sich auch schon mal von Emotionen leiten und schmollt auch gerne mal, wenn seine erfahrene Vorgesetzte ihn dann wieder auf Kurs bringt. Aber letztendlich sind sie ein gutes Team. Im Team für den Werbespot dagegen gibt es einige Differenzen und Katharine Selma, die ihre besten Tage hinter sich hat, ist oft ziemlich theatralisch.
Mir hat dieser spannender Ostfrieslandkrimi gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Diebstahl, Mord und Karneval

Rosenmontag
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Köln, 1823: Im Rhein wird eine Leiche gefunden. Der Tote namens Jean Kämmerer wurde übel zugerichtet. Später findet Kriminalkommissar Gustav Zabel bei ihm ein wertvolles Vortragekreuz, das aus der Schatzkammer ...

Köln, 1823: Im Rhein wird eine Leiche gefunden. Der Tote namens Jean Kämmerer wurde übel zugerichtet. Später findet Kriminalkommissar Gustav Zabel bei ihm ein wertvolles Vortragekreuz, das aus der Schatzkammer des Kölner Doms entwendet wurde. Alles deutet darauf hin, dass der der Polizei gut bekannte Arthur Schmoor die Taten begangen hat. Die Karnevalisten sind froh, als sich alles so schnell aufklärt, fürchteten sie doch, dass der erste Karnevalsumzug in Köln von den Preußen verboten würde. Aber Gustav Zabel ist nicht überzeugt. Als ehemaliger preußischer Soldat ist er Gründlichkeit gewohnt und so ermittelt er weiter, auch wenn er damit so Manchem auf die Füße tritt.
Mir hat dieser historische Krimi sehr gut gefallen. Da ich aus dem Rheinland stamme, hatte ich auch keine Probleme mit der kölschen Sproch, die bei den Dialogen Verwendung findet und die Geschichte sehr authentisch macht.
Gustav Zabel ist ein sympathischer Ermittler, der aber in Köln ein wenig fehl am Platze wirkt. Er wurde an den Rhein versetzt und ist auch nach zwei Jahren noch nicht so ganz angekommen, sehr zum Leidwesen seiner Frau, die ihn dazu drängt, sich mehr in der Gesellschaft zu zeigen. So gerät er auch in die Vorbereitungen für den Rosenmontagsumzug. Überall stellt er seine Fragen, was ihm übelgenommen wird. Im Festordnenden Komitee wird man nicht gerne verdächtigt und seine Frau mag es nicht, dass er von einer Dirne fasziniert ist. Doch er hat die Rückendeckung seiner Königliche Hoheit Prinz Friedrich von Preußen. Auch die anderen Charaktere sind lebendig und authentisch dargestellt. Jeder hat so seine speziellen Macken, aber wie sagt man so schön: Jeder Jeck is anders.
Bunt mischen sich reale Personen mit fiktiven in dieser Geschichte. Die ganze Zeit versucht man mit Zabel herauszufinden, wer der Täter ist, der so brutal gemordet hat. Am Ende ist es dann ein kleines Detail, welches Zabel auf die richtige Spur bringt. Der Karnevalsumzug durch Köln kann starten und Zabel datt kölsche Lebensjeföhl genießen.
Ein unterhaltsamer und spannender historischer Krimi mit viel Lokalkolorit und interessanten Charakteren.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Sallie Kincaid – eine starke Frau

Vom Himmel die Sterne
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Sallie Kincaid hat als Fünfjährige ihre Mutter verloren. Ihr Vater, der Duke, hat schnell wieder geheiratet. Sallies ist ihrer Stiefmutter ein Dorn im Auge, ganz besonders als Sallie mit ihrem Stiefbruder ...

Sallie Kincaid hat als Fünfjährige ihre Mutter verloren. Ihr Vater, der Duke, hat schnell wieder geheiratet. Sallies ist ihrer Stiefmutter ein Dorn im Auge, ganz besonders als Sallie mit ihrem Stiefbruder Eddie verunglückt. Dabei hat sie es nur gut gemeint und trotzdem muss sie das Anwesen in Caywood verlassen. Erst als sie siebzehn ist, darf sie nach dem Tod der Stiefmutter zurückkommen. Sie ist fest entschlossen, sich ihren Platz in der Familie zurückzuerobern. Doch dann stirbt der Duke und Sallie muss seinen Posten übernehmen und sich in einer Männerwelt durchsetzen.
Dieser Roman der Autorin Jeannette Walls hat mich von Anfang an gepackt.
Die Personen sind alle interessant und authentische dargestellt. Sallie ist ein starkes Mädchen, das ihren Vater vergöttert. Aber sie ist nur ein Mädchen und obwohl ihr Stiefbruder Eddie dem Duke zu schwach ist, soll er einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten. Der Duke selbst ist ein Mann der im Claiborne County wie ein König herrscht. Wenn es Probleme gibt, kommt man zu ihm und er löst sie, dafür braucht er kein Gericht. Seine Geschäfte sind nicht ganz legal, aber so ist das in der Zeit der Prohibition nun einmal. Als er stirbt, muss Sallie Hals über Kopf Verantwortung übernehme. Dabei machen ihr nicht nur alte Fehden zu schaffen, auch in ihrer Familie ist nicht jeder erfreut darüber, dass Sallie an die Stelle des Dukes tritt. Eine Frau soll halt heiraten und die Geschäfte den Männern überlassen. Doch Sallie ist stark, hat ihren eigenen Kopf und erträgt auch Rückschläge. Es geht um das Überleben von vielen Menschen im County und so tut sie, was getan werden muss. So nach und nach erfährt sie einige Familiengeheimnisse, die manche ihrer Einstellungen verändern.
Es ist ein spannender Roman über eine starke junge Frau, der mich gut unterhalten hat. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Selbstfindung auf einer einsamen Insel

Bin das noch ich
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Der Geiger Simon Abrameit hat Probleme mit seiner linken Hand. Er sorgt sich, aber erst als es bei einem Solokonzert Probleme gibt, muss er sich der Realität stellen. Auf einer einsamen Schäreninsel versucht ...

Der Geiger Simon Abrameit hat Probleme mit seiner linken Hand. Er sorgt sich, aber erst als es bei einem Solokonzert Probleme gibt, muss er sich der Realität stellen. Auf einer einsamen Schäreninsel versucht er herauszufinden, wer er ist und was sein Handikap für ihn bedeutet. Doch auch hier auf der Insel vermeidet er, sich mit seinem Problem auseinanderzusetzen. Lieber beobachtet er das Meer und die Vögel, hackt Holz und repariert ein Baumhaus. Darüber hinaus vergleicht er sich mit Künstlern, die ein ähnliches Schicksal getroffen hat. Besonders das Schicksal von Bela Bártok beschäftigt Simon. Er schreibt Briefe an Darja, die er als Jugendlicher bei einem Vorspiel kennenlernte und mit der er sich immer wieder vergleicht. Diese Briefe wird er nie absenden. Bei allem was er auf der Insel tut, ist auch stets die Musik in und um ihn.
Es ist ein ruhiger, etwas melancholischer Roman, der mich trotzdem gepackt hat. Immer wieder habe ich zwischendurch die Musikstücke angehört, die im Buch erwähnt wurden. Die Beschreibung der Natur, vor allem der Vögel, hat mich beeindruckt. Ich habe beim Lesen das Meer rauschen hören und das Konzert der Vögel.
Auch den inneren Konflikt von Simon konnte ich gut nachvollziehen, denn was bleibt, wenn das Wichtigste im Leben plötzlich nicht mehr möglich ist. Simon hat zwar Schwierigkeiten Geige zu spielen, doch die Musik ist in ihm und wird ihm auch nicht verloren gehen. Doch bis Simon das erkennt und sich seinen Problemen stellt, benötigt er eine ganze Weile.
Mir hat dieser leise, aber dennoch intensive Roman mit seiner bildhaften, poetischen Sprache gut gefallen.

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