Eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte
Die Nacht der Vergessenen„Die rote Meile“ ist eine Straße der Benachteiligten und der Kriminellen. Hierhin begleiten wir die Heilsarmeeoffizierin Nicole, genannt Niki, die für die Prostituierten gerade an diesem Abend – dem Heiligabend ...
„Die rote Meile“ ist eine Straße der Benachteiligten und der Kriminellen. Hierhin begleiten wir die Heilsarmeeoffizierin Nicole, genannt Niki, die für die Prostituierten gerade an diesem Abend – dem Heiligabend - da sein möchte. Aber sie zweifelt auch, ob es richtig ist, was sie tut, denn sie sieht keinen Erfolg in ihrem Bemühen. Sie hadert selbst mit Gott. Aber dann passiert etwas völlig Unerwartetes.
Iris Muhl führt uns mit dieser Weihnachtsgeschichte in ein ganz besonderes Milieu, über das sich wohl kaum einer Gedanken macht. „Die rote Meile“ ist ein Sammelbecken für Obdachlose, leichte Mädchen, schwere Jungs und solche, die ihre lukrativen Geschäfte mit den Menschen machen. Es ist bewundernswert, mit wieviel Engagement Niki und ihre Kollegin Heidi sich immer wieder kümmern, obwohl sie nicht erkennen können, dass ihr Einsatz etwas bewirkt. Ich konnte Nicoles Gedanken, ihre Zweifel und Hoffnungslosigkeit gut nachvollziehen.
Wir begleiten Niki auf dem Weg mit Niki durch die Nacht, begegnen mit ihr eine Reihe von Menschen und lernen so die unterschiedlichsten Perspektiven kennen. Die hier in dieser Straße gelandet sind, sind meist nicht freiwillig hier. Das Schicksal hat ihnen Steine in den Weg geworfen, die sie nicht beiseiteschaffen konnten. Aber auch sie haben ihre Träume und ihre Sehnsüchte. Auch sie sehnen sich nach Nähe und Liebe. Über diese Schicksale zu lesen, ist erschütternd. Wieviel mehr müssen die Menschen, die dort helfen wollen, betroffen sein.
Es ist eine ganz ungewöhnliche Geschichte, die genau zu Weihnachten, der Zeit der Besinnlichkeit und der Nächstenliebe, passt.
Mich hat diese ungewöhnliche und sehr berührende Weihnachtsgeschichte zum Nachdenken angeregt.