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Veröffentlicht am 18.08.2019

Familiengeheimnisse

Das Haus der Schmetterlinge
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Anita hat etwas erlebt, das sie total verunsichert hat. Daher hat sie Köln und ihren Freund hinter sich gelassen und sich in die »Schmetterlingsvilla« am Comer See zurückgezogen. Das Haus gehörte ihrer ...

Anita hat etwas erlebt, das sie total verunsichert hat. Daher hat sie Köln und ihren Freund hinter sich gelassen und sich in die »Schmetterlingsvilla« am Comer See zurückgezogen. Das Haus gehörte ihrer Großmutter Lucrezia und wird derzeit von ihrer Mutter Margherita bewohnt. Anita hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter. Als Anita dem Mädchen Yoko begegnet, will ihre Mutter, dass Anita sich von Yoko und ihrem Vater fernhält. Auf ihre Nachfragen nach dem Grund, gibt es aber keine Antwort. Erst als Anita die Tagebücher ihrer Großmutter liest, erfährt sie von dem was, früher geschehen ist und über das bisher niemand geredet hat.
Das Buch ist sehr schön gestaltet. Vor jedem Kapitel gibt es die Beschreibung eines Schmetterlings sowie einen Ratschlag (grafisch auf einem Zettel). Die Familiengeschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven und spielt in verschiedenen Zeitebenen. Die Kapitel sind mit dem entsprechenden Datum überschrieben.
Das Verhältnis zwischen Anita und Margherita ist schwierig. Die beiden sehen sich kaum und begegnen sich auf einer sachlich kühlen Ebene. Anita wirft ihrer Mutter vor, dass sie über die Vergangenheit nicht redet, aber das liegt wohl in der Familie. Lucretia hat sich genauso verhalten und auch Anita erklärt nicht, was sie aus Köln vertrieben hat. Daher ist es schwierig mit den Charakteren warm zu werden. Erst als die Mutter einen winzigen Schritt macht, kommt so nach und nach heraus, was geschehen ist. Endlich begreift man, warum es dieses Schweigen gibt. Die Vergangenheit ist sehr interessant. Mir hat dieser Handlungsstrang am besten gefallen.
Mir hat das Buch gefallen. Es zeigt, wie die Vergangenheit immer auch einen Einfluss auf die Gegenwart hat, und dass das Schweigen zu Missverständnissen und problematischen Lebensbedingungen führt.
Eine lesenswerte Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Familie Koch und ihr Café Engel

Café Engel
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Inzwischen haben wir das Jahr 1951. In Deutschland geht es langsam wieder voran. Das spürt auch die Familie Koch, doch dann wird nebenan das Café König eröffnet. Die Kundschaft wandert zur Konkurrenz ab. ...

Inzwischen haben wir das Jahr 1951. In Deutschland geht es langsam wieder voran. Das spürt auch die Familie Koch, doch dann wird nebenan das Café König eröffnet. Die Kundschaft wandert zur Konkurrenz ab. Hilde möchte auch gerne modernisieren, aber ihre Mutter will nicht. Da braucht es Überzeugungsarbeit. Dazu gibt es auch noch Spannung zwischen Hilde und ihrem Mann Jean Luc. August, Hildes Bruder, verliebt sich ausgerechnet in eine Russin und das obwohl er in russischer Kriegsgefangenschaft war. Auch Wilhelm, der andere Bruder, hat die Kriegserfahrungen noch nicht verarbeitet und auch er verliebt sich.

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie um das Café Engel. Wir lernen die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven kenne. Die Kapitel sind entsprechend beschriftet und mit der zeit versehen.

Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig zu lesen.

Die Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet. Zu den bekannten Personen kommen neue hinzu. Hilde liebt das Café und setzt sich wirklich dafür ein. Sie möchte aber auch bestimmen, wo es lang geht, und trifft manchmal auf Widerstand. Ich werde immer noch nicht wirklich warm mit ihr. Jean Luc hat eigene Pläne, was Hilde nicht besonders gefällt.

Mir hat die Fortsetzung der Geschichte um das Café Engel gut gefallen.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Atmosphärisch und spannend

Schwarze Knochen
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Seit zwanzig Jahren war Detective Rebecca North nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Doch nun ist ihr Vater tot. Man hat ihn in seinem abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Akte geschlossen, da der ...

Seit zwanzig Jahren war Detective Rebecca North nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Doch nun ist ihr Vater tot. Man hat ihn in seinem abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Akte geschlossen, da der Ex-Cop angeblich Selbstmord begangen hat. Doch Rebecca glaubt nicht an einen Suizid und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was geschehen ist. Ihr Vater wollte kurz vorher eigentlich etwas mit ihr besprechen, doch sie hatte keine Zeit. Nun führen ihre Ermittlungen weit zurück in die Vergangenheit Doch dabei begegnet sie dem Mann wieder, der ihr vor zwanzig Jahren das Herz gebrochen hat.
Ich hatte bisher noch kein Buch von Loreth Anne White gelesen, denke aber, dass ich „Im kalten Nebel“ und „Winterjagd“ auch noch lesen werde.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und spielt auf zwei Zeitebenen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Atmosphäre des winterlichen Kanadas ist sehr gut beschrieben, so dass man die Einsamkeit in dem abgelegenen Ort gut spüren konnte.
Rebecca ist wieder in ihrem Heimatort, der für sie schmerzhafte Erinnerungen birgt. Aber der Fall, den ihr Vater mit ihr besprechen wollte, sowie sein Tod lassen ihr keine Ruhe. Sie macht sie viele Gedanken und verdächtigt eigentlich jeden in dem kleinen Ort. Ich konnte ihre Gedanken und ihre Gefühle nachvollziehen und habe ihr die Liebesbeziehung gegönnt.
Mit Rebecca zusammen habe ich versucht herauszufinden, was geschehen ist. Das Ende ist überraschend, erschreckend und schlüssig.
Obwohl dieser Thriller spannend ist, fehlt ihm ein wenig der Thrill. Er besticht eher durch die Atmosphäre.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Eine besondere Geschäftsidee

Der Preis des Lebens
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In letzter Zeit geht das Thema „Organspende“ wieder einmal verstärkt durch die Medien. Wenn schon Spenderorgane knapp sind, warum dann nicht ein lukratives Geschäft damit aufziehen, denken sich die Ärzte ...

In letzter Zeit geht das Thema „Organspende“ wieder einmal verstärkt durch die Medien. Wenn schon Spenderorgane knapp sind, warum dann nicht ein lukratives Geschäft damit aufziehen, denken sich die Ärzte Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete. Sie nutzen die Daten der Krankenkassen, um für ihre zahlungskräftige Kundschaft passende Organe zu finden. Pech, dass die unfreiwilligen Spender das nicht überleben. Alles geht eine ganze Zeit gut, doch dann tauchen in einem Sarg auf dem Wiener Zentralfriedhof zwei Leichen auf, wovon eine ziemlich ausgenommen wurde. Es wird ein Fall für Michael Lenhart und Sabine Preiss, die zur Abteilung für Sonderfälle strafversetzt wurden.
Es ist ein spannender, wenn auch etwas morbider Krimi. Der Schreibstil ist gut zu lesen und trotz des ernsten Themas sogar oft humorvoll. Auch die Wiener Atmosphäre kommt gut rüber.
Lenhard und Preis sind gute und etwas unangepasste Ermittler, daher auch die Strafversetzung. Sie setzen sich auf die Spuren der Organmafia und ermitteln unkonventionell. Schon bald erhalten sie Unterstützung bei ihren Ermittlungen. Leider aber auch erhalten ihre Gegner Unterstützung aus, da sie von ganz oben gedeckt werden. Plötzlich wird der Spieß umgedreht und man ist hinter den Ermittlern her.
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Spannend, aber auch erschreckend

Die letzte Witwe
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Die entspannte Zeit von Sara Linton und ihrem Freund Will Trent wird jäh durch eine Explosion unterbrochen. Sie machen sich gleich auf, um zu helfen, doch auf dem Weg dorthin wird Sara entführt. Will kann ...

Die entspannte Zeit von Sara Linton und ihrem Freund Will Trent wird jäh durch eine Explosion unterbrochen. Sie machen sich gleich auf, um zu helfen, doch auf dem Weg dorthin wird Sara entführt. Will kann ihr nicht mehr helfen. Obwohl fieberhaft nach Sara gesucht wird, kann die Polizei sie nicht auftreiben. Um ihr zu helfen, lässt sich Will auf einen gefährlichen Undercover-Einsatz ein. Wird es ihm gelingen, seine Freundin aus den Fängen einer rücksichtslosen Organisation zu befreien?
Der Schreibstil lässt sich wieder sehr schön und flüssig lesen, wie man es von Karin Slaughter gewohnt ist. Allerdings ist dies mein erstes Buch aus der Reihe um Sara Linton und Will Trent. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt und so kann es schon mal Unterschiede in der Sichtweise geben, je nachdem ob Sara oder Will berichten. Das mindert anfangs leider ein bisschen die Spannung.
Die Charaktere sind sehr gut und individuell dargestellt. Sara ist eine intelligente und starke Person, die mir imponiert hat. Will nimmt jedes Risiko auf sich, um ihr zu helfen. Die beiden sind ein sympathisches Paar.
Es geht von Anfang an sehr spannend los. Hinter allem steckt eine Neonazi-Gruppierung, deren Anführer skrupellos ist und über Leichen geht. Er beansprucht eine Führungsposition in der Gesellschaft. Eine ziemliche aktuelle Thematik, denn solch abstruse Gedankengänge sind ja wieder im Kommen.
Nicht nur Sara ist in Gefahr, sollte die Gruppierung weitermachen können, geht es um sehr viele Menschenleben. Daher ruhen alle Hoffnungen auf Will.
Ein spannender Thriller.