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Veröffentlicht am 02.09.2018

Unterhaltsam und spannend

Adlerschanze
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Kommissar Surendra Sinha hat seine Mutterbegleitet, die im Schwarzwald ein Kur absolvieren muss. Eigentlich wollte er ein paar Tage Urlaub genießen, doch dann ist er zufällig in der Nähe, als eine tote ...

Kommissar Surendra Sinha hat seine Mutterbegleitet, die im Schwarzwald ein Kur absolvieren muss. Eigentlich wollte er ein paar Tage Urlaub genießen, doch dann ist er zufällig in der Nähe, als eine tote junge Frau aufgefunden wurde. Er ist zwar nicht zuständig, aber die Geschichte lässt ihn nicht los. Es ist die Zeit des Skisprung-Sommer-Grand-Prix auf der Adlerschanze in Hinterzarten. Surenda hat mit diesem Sport so gar nichts am Hut und kann sich dem ganzen Trubel doch nicht entziehen, denn seine Wohnungsnachbarn, die englischen Walker-Twins, sind Adler-verrückt und der Sohn des zuständigen Kommissars Schobinger gehört zum Kreis der Nachwuchsspringer. Außerdem war die tote Moira die Freundin von Daniel Schobinger.
Der Schreibstil ist lebendig und sehr flüssig zu lesen. Ich kenne die Gegend, aber die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind so bildhaft, dass sich der Leser alles gut vorstellen kann. Schön fand ich es, dass eine der Legenden von Hinterzarten, nämlich Georg Thoma, eine kleine, aber wichtige Rolle spielt.
Alle Charaktere waren sehr gut und authentisch dargestellt. Da gibt es die Springer mit ihren Träumen, die aber nicht immer in Erfüllung gehen, die überambitionierten Eltern und Junge Leute, die einfach nur empathielos und gemein sind. Zum Glück hat der Trainer der Nachwuchsspringer ein sehr realistisches Bild von diesem Ski-Zirkus. Dann gibt es natürlich auch die sportverrückten Fans, wie die Walker-Twins, die immer wieder verwechselt werden.
Die zuständigen Kommissare Schobinger und Daniela Lux sind ein seltsames Gespann und wirken nicht sehr harmonisch. Umso sympathischer ist mir Surendra Sinha, der selbst im Urlaub seinen Beruf nicht beiseiteschieben kann. Die Dialoge mit seiner Mutter waren höchst unterhaltsam.
Dieser Krimi ist sehr spannend und immer wieder gibt es Wendungen, die dafür sorgen, dass es auch bis zum Ende so bleibt. Ich würde mich freuen, wenn es einen weiteren Fall mit dem sympathischen, indisch stämmigen Surendra Sinha geben würde.
Ein unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Abschied nehmen

Ade, geliebte Amelie! Das Bilder-Erzählbuch vom Älterwerden und Sterben
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Amelie, die Leitstute einer Herde, lässt in ihren Fähigkeiten nach. Erst scheint ihr Gedächtnis nicht mehr richtig zu funktionieren und dann wird sie schwächer. Das fällt sogar dem Hengstfohlen Miko auf. ...

Amelie, die Leitstute einer Herde, lässt in ihren Fähigkeiten nach. Erst scheint ihr Gedächtnis nicht mehr richtig zu funktionieren und dann wird sie schwächer. Das fällt sogar dem Hengstfohlen Miko auf. Aber Amelie ist doch die Leitstute und das soll sie auch in Zukunft bleiben, meint Miko. Aber seine Mutter erklärt ihm, dass er von Amelie langsam Abschied nehmen muss, denn sie wäre alt und hätte nicht mehr lange zu leben. Immer häufiger müssen andere Pferde für Amelie einspringen und dann bestimmt Amelie noch ihre Nachfolgerin, denn sie weiß, es kann nicht mehr lange dauern.
Es ist kein leichtes Thema, das hier behandelt wird. Aber auch Kinder müssen manchmal erleben, dass ein lieber Mensch stirbt und dass alle traurig sind. Dieses Buch bietet die Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei ist die Geschichte kindgerecht aufbereitet und die liebevoll gestalteten Bilder passen sehr gut dazu.
Das Buch ist geteilt – zunächst gibt es da die Geschichte über Amelie und ihre Herde, im zweiten Teil gibt es dann Anregungen, wie man das Thema weiterbehandeln kann.
Die Geschichte ist realistisch dargestellt, denn meist kommt der Tod nicht von jetzt auf gleich. Man wird älter und die körperlichen Fähigkeiten lassen nach oder man wird krank. Es ist also die Zeit des langsamen Abschiednehmens gekommen.
Ich kann dieses „Bilder-Erzählbuch vom Älterwerden und Sterben“ aus der SOWAS!-Sachbuchreihe nur empfehlen.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Emma macht weiter

Die Tote und der Polizist
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Dies ist der dritte Band um die ungewöhnliche Stockholmer Polizistin Emma Sköld. Nachdem es am Ende des letzten Buches böse Überraschungen gab, müssen wir nun miterleben, wie die Familie und Kollegen bei ...

Dies ist der dritte Band um die ungewöhnliche Stockholmer Polizistin Emma Sköld. Nachdem es am Ende des letzten Buches böse Überraschungen gab, müssen wir nun miterleben, wie die Familie und Kollegen bei der Beerdigung der achtunddreißigjährigen Polizistin Emma Sköld trauern. Doch Emma beobachtet ihre eigene Beerdigung, denn ihr Tod ist nur vorgetäuscht. Ihr Vater, der ehemalige Leiter der Polizei, weiß Bescheid und will sie dabei unterstützen, dem Polizeichef Gunnar Olausson das Handwerk zu legen. Dabei spielt die junge Rumänin Soraya, die Emma zufällig kennenlernt, eine wichtige Rolle.
Auch dieses Mal wechseln die Perspektiven immer wieder, so dass man sich erst einmal einlesen muss. Doch diese Wechsel sorgen trotzdem nicht unbedingt für einen starken Spannungsbogen, obwohl man so die verschiedenen Sichtweisen kennenlernt. Wie schon bei den Vorgängerbänden fehlte mir der Thrill, aber natürlich wollte ich wissen, wie es mit Emma Sköld weitergeht.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, so dass ich sie mir vorstellen konnte, aber wirklich sympathisch war mir fast niemand. Nur Emmas Kollegen und Freund Thomas Nyhlén mochte ich.
Für den Vater ist es nicht einfach, seine Tochter zu unterstützen, denn niemand darf ja wissen, dass Emma lebt und so muss er sogar die Familie belügen. Emma muss sich verstecken und weiß immer noch nicht, wem sie trauen kann. Aber sie will mit aller Kraft dem Netzwerk um Gunnar das Handwerk legen.
Diese Geschichte ist für mich ein typischer Skandinavien-Krimi mit gedrosselten Emotionen und einer etwas düsteren Atmosphäre.
Dieser Thriller ist ungewöhnlich wie seine Vorgänger, aber auch leider schwächer.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Jeder ist wichtig

Der Sternenmann
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Der Sternenmann lebt irgendwo im All auf einem kleinen Planeten. Tagsüber schläft der Sternenmann, aber wenn es dunkel wird, hat er eine wichtige Aufgabe. Er muss jeden Abend die Sterne am Himmel verteilen ...

Der Sternenmann lebt irgendwo im All auf einem kleinen Planeten. Tagsüber schläft der Sternenmann, aber wenn es dunkel wird, hat er eine wichtige Aufgabe. Er muss jeden Abend die Sterne am Himmel verteilen und zum Leuchten bringen. Doch eines Abends fehlt ein Stern, ausgerechnet der kleinste Stern ist verloren gegangen. Da macht sich der Sternenmann auf die Suche, doch wo er auch immer hinkommt, niemand hat den kleinen Stern gesehen. Ob er jemals wieder auftaucht?
die der Schauspieler Max von Thun geschrieben hat und die auch schon für die ganz Kleinen geeignet ist.
Dazu kommen wunderschöne Illustrationen, welche die Geschichte gut untermalen.
Der kleine Stern hat sich verkrochen, weil er sich nicht vollwertig fühl. Er ist kleiner als die anderen und strahl nicht so hell. Doch der Sandmann kann ihn beruhigen. Jeder hat seine Aufgabe in der Welt und jeder ist etwas wert. Es wäre furchtbar, wenn alle gleich wären.
So erfahren die Kinder, dass jeder eine Funktion hat und wichtig ist.
Auf der Website des Verlages gibt es zu dieser Geschichte ein passendes Gutenachtlied zum Herunterladen.
Ein traumhaft schönes Kinderbuch, das sehr geeignet ist als Gute-Nacht-Geschichte.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Hatte mehr erwartet

Töte, was du liebst
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Der junge Kommissar Alexander Pustin hat gerade erst seine Stelle bei der Hamburger Mordkommission angetreten, als er es auch schon mit seinem ersten Fall zu tun bekommt. An der Elbe wird ein Toter gefunden, ...

Der junge Kommissar Alexander Pustin hat gerade erst seine Stelle bei der Hamburger Mordkommission angetreten, als er es auch schon mit seinem ersten Fall zu tun bekommt. An der Elbe wird ein Toter gefunden, getötet durch einen Stich ins Herz.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, so lernen wir die Sicht des Täters, des Opfers, die von Alexander Pustin und die der Rechtsmedizinerin Luise Kellermann kennen.
Bei Alexander allerdings merkt man ihm seine mangelnde Erfahrung an oder er ist einfach naiv. In seiner Vergangenheit gab es einige Probleme. Er fühlt sich zu Luise hingezogen, doch die reagiert sehr abweisend. Mit beiden Protagonistin wurde ich überhaupt nicht warm. Mit der Zeit wird Luise zwar zugänglicher, aber ich habe nicht nachvollziehen können, was Pustin an ihr gefunden hat. Auch sie hatte eine schwierige Kindheit, so etwas wünscht man niemandem.
Der Täter, der sich Rafael nennt, zeigt uns seine dunkle Seite. Erst hat er Katzen getötet, später dann wurden Menschen seine Opfer. Seine Sicht wird so geschildert, dass er vom Leser Verständnis für seine Situation und sein Handeln erwartet.
Keiner der Charaktere hat mich angesprochen, fast jeder war merkwürdig und so konnte ich keine Bindungen aufbauen.
Obwohl es recht heftig losgeht, fehlte mir einfach die Spannung, die mich an der Geschichte gehalten hätte. Immer wieder gab es auch eher zufällige Ermittlungsergebnisse.
Die Figuren blieben mir gleichgültig, die Spannung fühlte und es war ziemlich früh abzusehen, wohin die Geschichte führt. Daher konnte mich dieser Thriller nicht fesseln.