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Veröffentlicht am 25.08.2018

Eine Jungenfreundschaft

El Greco und ich
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Die Geschichte handelt von einer Jungenfreundschaft in Cranford County, New Jersey, Ende der sechziger Jahre. Es ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Rassenprobleme aber auch der Mondlandung und der Hippie-Bewegung.
J. ...

Die Geschichte handelt von einer Jungenfreundschaft in Cranford County, New Jersey, Ende der sechziger Jahre. Es ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Rassenprobleme aber auch der Mondlandung und der Hippie-Bewegung.
J. J. (John Joseph Walsh) und El Greco (Tony Papadakis) sind beste Freunde. Wenn J. J. nach Hause kommt und seine Mutter sagt “Ich hoffe, ihr wart brav“, dann kann J. J. das meist nicht mit gutem Gewissen bestätigen, denn „brav“ ist wirklich nicht das passende Wort, um ihn und El Greco zu beschreiben. Sie treiben sich meist an der stillgelegten Konservenfabrik am Hafen herum, schauen den Wolken nach, machen Pläne und rauchen geklaute Zigaretten. Pech, wenn dabei mal das klitzekleine Feuerchen sich zum einem Wahnsinnsbrand ausbreitet. Egal was passiert, sie halten zusammen.
Mich hat diese Geschichte von Anfang an gefangen genommen, auch wenn sie eher ruhig daherkommt. Der Autor hat eine sehr bildhafte, poetische Sprache, die mit gut gefallen hat. Auch die Charaktere sind wundervoll und sehr individuell dargestellt. J.J. und El Greco genießen als zehnjährige ihre Freiheit. Sie träumen, schmieden Pläne und wollen den Pazifik sehen. Sie verstehen sich blind. Der Unsinn, welchen sie angestellt haben, verursacht bei J. J. oft Gewissensbisse, während El Greco darüber hinweggeht. Er wirkt überhaupt ziemlich abgeklärt, was vielleicht daran liegt, dass er es zu Hause nicht einfach hat.
Doch nicht immer verläuft für die Jungen das Leben unbeschwert und leicht, sie müssen einige Schicksalsschläge verarbeiten. Auf einer Reise durch die USA erleben sie eine unbekannte Seite ihres Landes, die einen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlässt.
Besonders gut gefallen hat mir Old Man Taylor, der sein eigenes Schicksal tragen muss und für die Jungen immer ein Ansprechpartner ist, der sie ernst nimmt.
Auch wenn mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, so waren viele Gedankengänge der Jungenmeiner Meinung nach nicht unbedingt altersgerecht. Dennoch ein toller Roman, der die Zeit der sechziger Jahre gut rüberbringt und trotz oft trauriger und dramatischer Geschehnisse immer auch ein wenig Humor einfließen lässt.
Diese Geschichte hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht. Es ist ein Buch, das man nicht gleich wieder vergisst. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Auf Spurensuche

Der Sommer der blauen Nächte
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Jule trauert um ihre verstorbene Mutter, die als Künstlerin ihren Weg gegangen ist. Das Sortieren der Hinterlassenschaft ihrer Mutter wirft bei Jule Fragen auf, denn sie sieht auf Fotos einen ihr unbekannten ...

Jule trauert um ihre verstorbene Mutter, die als Künstlerin ihren Weg gegangen ist. Das Sortieren der Hinterlassenschaft ihrer Mutter wirft bei Jule Fragen auf, denn sie sieht auf Fotos einen ihr unbekannten Mann. Als Jules Beziehung auch noch scheitert, macht sie sich auf, um die Orte zu besuchen, wo ihre Mutter immer gemalt hat, und um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.
Ich habe bereits „Mein schlimmster schönster Sommer“ von der Autorin gelesen und bin auch dieses Mal wieder von dem Schreibstil angetan. Die Geschichte spielt auf zwei Handlungsebenen. So erfahren wir nicht nur, was in der Gegenwart passiert, sondern auch vieles aus der Vergangenheit. Die Bildbeschreibungen sind sehr anschaulich.
Die interessanteste Person in diesem Roman ist Marie, die ihre Freiheit als Künstlerin brauchte, aber auch eine gute Mutter sein wollte und daher ihre Liebe zurückstellte. Zunächst muss Jule auf ihrer Reise feststellen, wie wenig sie ihre Mutter kannte, was sehr unterschiedliche Gefühle in ihr hervorbringt, aber mit der Zeit kann sie ihre Mutter immer besser verstehen und ihr verzeihen. Dann lernt Jule Ben kennen und sie muss sich darüber klar werden, wie sie ihr eigenes Leben führen will.
Die Charaktere sind gut beschrieben, doch hätte dem ein oder anderen ein bisschen mehr Tiefe gutgetan. So wurde ich auch mit Jule nicht so richtig warm.
Obwohl mich dieser Roman ganz gut unterhalten hat, konnte er mich nicht ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Zündeln in explosiver Lage

Mord im Balkanexpress
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Es brodelt auf dem Balkan und Wien feiert. Die Amtseinführung des neuen Direktors Ferdinand Hackenberg wird am Burgtheater ausgiebig gefeiert. Sogar Kaiser Franz Joseph hat sich angekündigt. Aber er hat ...

Es brodelt auf dem Balkan und Wien feiert. Die Amtseinführung des neuen Direktors Ferdinand Hackenberg wird am Burgtheater ausgiebig gefeiert. Sogar Kaiser Franz Joseph hat sich angekündigt. Aber er hat sich verspätet, was sein Glück ist, denn es gibt im Burgtheater einen furchtbaren Anschlag, bei dem es Toten und viele Verletzte gibt. Die Schauspielerin Christine Mayberger überlebt den Anschlag.
Der deutsche Agent Albrecht Prinz von Schwarzburg-Rudolstadt macht sich seit geraumer Zeit Gedanken über die politische Lage in Europa, trifft mit seiner Meinung aber nicht auf Interesse. Daher ermittelt er auf eigene Faust und kommt in Wien den Tätern auf die Spur. Mit seiner Geliebten Christine Mayberger sieht er sich unverhofft im Balkanexpress auf dem Weg nach Belgrad, wo ein weiterer Anschlag stattfinden soll. Wird es ihnen gelingen, Schlimmeres zu verhindern?
Die Aufmachung des Buches ist ein echter Hingucker und die Fahrkarte als Lesezeichen gefällt mir auch sehr gut. Der Schreibstil ist gut zu lesen und der damaligen Zeit angepasst. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind sehr bildhaft, so dass ich alles genau vor Augen hatte. Man erlebt den Prunk und die Armut.
Durch ständige Wechsel der Szenen und Personen, kommt Spannung auf, die auch bis zum Ende hochgehalten wird.
Es gibt eine ganze Reihe von Charakteren, die alle sehr gut und authentisch gezeichnet sind. Das Personenverzeichnis vorne im Buch ist daher hilfreich.
Albrecht als Cousin des deutschen Kaisers liebt es luxuriös. Es stört ihn aber nicht, dass man über seine Liaison mit der Schauspielerin Christine redet. Christine ist eine Diva durch und durch. Sie ist clever und weiß sich durchzusetzen, aber sie hat auch ein Gespür für Menschen. Sie ist für mich die herausragende Persönlichkeit in dieser Geschichte. Aber auch ihr Gegenspieler Jagoš Lazar ist eine interessante Persönlichkeit, die in erster Linie die eigenen Interessen verfolgt und geschickt andere Menschen manipuliert. Da die Geheimdienste von Deutschland, Österreich und Serbien im Spiel sind, wird getrickst, verschleiert und erpresst. Dadurch wird die Lage ziemlich undurchschaubar.
Mir hat dieser spannende historische Krimi sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Lang gehütete Geheimnisse

Das Erbe von Juniper House
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Nach dem Tod der Mutter heiratet Emmas Vater wieder und für Emma ist kein Platz in der neuen Familie. So kam sie in den zwanziger Jahren nach Juniper House, zu ihrem Onkel und der Tante, die wohlhabend ...

Nach dem Tod der Mutter heiratet Emmas Vater wieder und für Emma ist kein Platz in der neuen Familie. So kam sie in den zwanziger Jahren nach Juniper House, zu ihrem Onkel und der Tante, die wohlhabend sind. Emma macht sich in der Fabrik als Buchhalterin nützlich. Sie lernt den jungen Lord Hessby kennen und verliebt sich in ihn. Doch die Beziehung darf nicht bekannt werden, da Emma in der Familie Hessby nicht standesgemäß ist.
Im Jahr 2004 spürt Sara, dass es in ihrer Beziehung nicht mehr so recht läuft. Sie hat ganz andere Erwartungen an die Zukunft als ihr Freund Fabian. Sie beschließt endlich mal wieder ihre Großmutter Emma zu besuchen, die über einhundert Jahre ist und in einem Pflegeheim lebt. Eigentlich hat sie nur sporadisch Kontakt zu Emma. Trotzdem kommen sie sich näher und Sarah erfährt viel aus der Vergangenheit der Großmutter.
Das Buch liest sich sehr angenehm. Ich mag Geschichten, die auf verschiedenen zeitebenen spielen und Familiengeheimnisse offenbaren. Daher wurde ich hier gut bedient.
Emmas Lebensgeschichte ist interessant und sie erzählt sie ihrer Enkelin sehr lebendig, so dass ich mich gut in sie und die vergangene Zeit hineinversetzen konnte. Sara weiß im Moment nicht so recht, wie das Leben für sie weitergehen soll. Sie ist interessiert an der Geschichte ihrer Großmutter und konnte doch am Anfang nicht ahnen, dass alles auch Einfluss auf ihr Leben haben wird.
Emma ist eine starke Frau, die ihren Weg gegangen auch in schwierigen Zeiten ist. Je besser ich diese etwas störrige Frau kennenlernte, umso mehr mochte ich sie.
Mir hat diese berührende Geschichte gut gefallen.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Es ist heiß in Kiewarra

Hitze
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Aaron Falk, ein Polizist aus Melbourne, kommt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke Hadler nach zwanzig Jahren zurück nach Kiewarra. Weil die Farm seine Existenz nicht mehr sichern konnte, soll Luke ...

Aaron Falk, ein Polizist aus Melbourne, kommt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke Hadler nach zwanzig Jahren zurück nach Kiewarra. Weil die Farm seine Existenz nicht mehr sichern konnte, soll Luke erst seine Frau und seinen Sohn und dann sich selbst erschossen haben. Doch das Baby hat überlebt. Der zuständige Polizist, Sergeant Raco, glaubt aufgrund von Unstimmigkeiten nicht so recht an einen Suizid. Raco und Aaron machen sich an die Ermittlungen. Doch die Bewohner von Kiewarra haben nicht vergessen, was vor zwanzig Jahren geschah, als Aaron verdächtigt wurde, seine Freundin ermordet zu haben und deshalb mit seinem Vater den Ort verließ. Jetzt schlägt ihm Misstrauen und Hass entgegen.
Es ist heiß in Kiewarra, sehr heiß. Überall ist Dürre. Es gibt kaum noch Wasser und die Farmer wissen nicht, wie sie ihr Vieh durchbringen sollen. Die langanhaltende Dürre sorgt dafür, dass Existenzen bedroht sind. Das heizt die aufgebrachten Gemüter zusätzlich an. Der Mord an der16jährigen Ellies ist immer noch nicht aufgeklärt und es scheint, als würde der Tod von Luke und seiner Familie mit den Vorfällen der Vergangenheit zusammenhängen.
Mir hat der unaufgeregte Erzählstil gut gefallen. Die Geschichte ist spannend. Allerdings gibt es hin und wieder Passagen, die etwas langatmig sind. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die einem die Charaktere und die Beziehungen untereinander näher bringen.
Die Anzahl der beteiligen Personen ist überschaubar, und die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt. Aaron ist sympathisch. Er wird durch die Umstände gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Auch Raco ist sympathisch. Er ist noch neu in der Stadt und unbeleckt von den Dingen der Vergangenheit und von den Vorurteilen. Zusammen bilden die beiden ein gutes Team.
Auch wenn zu vermuten war, dass Die Geschichte mit der Familie Hadler etwas zu tun hat mit dem Mord an Ellies, so konnte ich diese Zusammenhänge dennoch lange nicht erkennen. Doch am Ende klärt sich alles schlüssig auf.
Ein Thriller ist das Buch meiner Meinung nach nicht, aber die Geschichte hat mich vollends überzeugt. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort in einer unwirklichen Gegend kam für mich sehr gut rüber.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.