Eine Jungenfreundschaft
El Greco und ichDie Geschichte handelt von einer Jungenfreundschaft in Cranford County, New Jersey, Ende der sechziger Jahre. Es ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Rassenprobleme aber auch der Mondlandung und der Hippie-Bewegung.
J. ...
Die Geschichte handelt von einer Jungenfreundschaft in Cranford County, New Jersey, Ende der sechziger Jahre. Es ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Rassenprobleme aber auch der Mondlandung und der Hippie-Bewegung.
J. J. (John Joseph Walsh) und El Greco (Tony Papadakis) sind beste Freunde. Wenn J. J. nach Hause kommt und seine Mutter sagt “Ich hoffe, ihr wart brav“, dann kann J. J. das meist nicht mit gutem Gewissen bestätigen, denn „brav“ ist wirklich nicht das passende Wort, um ihn und El Greco zu beschreiben. Sie treiben sich meist an der stillgelegten Konservenfabrik am Hafen herum, schauen den Wolken nach, machen Pläne und rauchen geklaute Zigaretten. Pech, wenn dabei mal das klitzekleine Feuerchen sich zum einem Wahnsinnsbrand ausbreitet. Egal was passiert, sie halten zusammen.
Mich hat diese Geschichte von Anfang an gefangen genommen, auch wenn sie eher ruhig daherkommt. Der Autor hat eine sehr bildhafte, poetische Sprache, die mit gut gefallen hat. Auch die Charaktere sind wundervoll und sehr individuell dargestellt. J.J. und El Greco genießen als zehnjährige ihre Freiheit. Sie träumen, schmieden Pläne und wollen den Pazifik sehen. Sie verstehen sich blind. Der Unsinn, welchen sie angestellt haben, verursacht bei J. J. oft Gewissensbisse, während El Greco darüber hinweggeht. Er wirkt überhaupt ziemlich abgeklärt, was vielleicht daran liegt, dass er es zu Hause nicht einfach hat.
Doch nicht immer verläuft für die Jungen das Leben unbeschwert und leicht, sie müssen einige Schicksalsschläge verarbeiten. Auf einer Reise durch die USA erleben sie eine unbekannte Seite ihres Landes, die einen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlässt.
Besonders gut gefallen hat mir Old Man Taylor, der sein eigenes Schicksal tragen muss und für die Jungen immer ein Ansprechpartner ist, der sie ernst nimmt.
Auch wenn mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, so waren viele Gedankengänge der Jungenmeiner Meinung nach nicht unbedingt altersgerecht. Dennoch ein toller Roman, der die Zeit der sechziger Jahre gut rüberbringt und trotz oft trauriger und dramatischer Geschehnisse immer auch ein wenig Humor einfließen lässt.
Diese Geschichte hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht. Es ist ein Buch, das man nicht gleich wieder vergisst. Leseempfehlung!