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Veröffentlicht am 25.06.2018

Geht unter die Haut

Die sieben Kreise der Hölle
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Nachdem „Die sieben Farben des Blutes“ mit einem solch gemeinen Cliffhanger endeten, geht es nun also weiter mit der Geschichte um die Staatsanwältin Helena Faber. Die Töchter Sophie und Katharina wurden ...

Nachdem „Die sieben Farben des Blutes“ mit einem solch gemeinen Cliffhanger endeten, geht es nun also weiter mit der Geschichte um die Staatsanwältin Helena Faber. Die Töchter Sophie und Katharina wurden entführt und Helena Faber ist sich sehr sicher, dass die Kreise um den ehemalige Oberstaatsanwalt Paulus dafür verantwortlich sind. Seine dunkle Seite durften wir im Vorgängerband zur Genüge kennenlernen, als er Dionysos deckte, um seine eigenen Verfehlungen unter der Decke zu halten. Es ist ein Albtraum für Helena und ihren Ex Robert. Auch wenn es ihr gegen den Strich gibt, sich an dubiosen Professor Rashid Gibran zu wenden, bleibt ihr nichts anderes übrig, wenn sie ihre Töchter retten will.
Auch dieses Mal beschert uns der Autor Uwe Wilhelm einen komplexen und sehr spannenden Thriller.
Eine Mutter wird bis zum Letzten um ihre Kinder kämpfen. So geht es natürlich auch Helena. Sie traut Rashid Gibran nicht, zu undurchsichtig und zu verdächtig ist dieser Mann, aber trotzdem muss sie ihn um Hilfe bitten. Die Hinweise, die sie erhält, bringen Helena und Robert weit rum in der Welt. Doch mehr und mehr kommt ihr die Erkenntnis, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen geben muss.
Wie schon im letzten Band konnte ich mit Helena fühlen und hatte Mitleid mit ihr. Trotzdem ist mir diese Frau nicht sehr sympathisch. Aber sie ist stark und lässt sich durch nichts und niemanden unterkriegen. Aber sie muss auch stark sein, denn ihr Gegner, ein Menschenhändlerring, ist grausam und mächtig.
Es ist schwer zu ertragen, wenn man erfährt, was Sophie und Katharina, aber auch vielen anderen Mädchen angetan wurde und es ist unglaublich, wenn Mütter ihre eigenen Töchter verkaufen. Was geht nur in manchen Menschen vor? Es ist unbegreiflich.
Selbstjustiz ist verwerflich und nicht zu akzeptieren und doch kann man verstehen, dass Menschen, die erleben müssen, was gewissenlose Menschen tun und die dennoch davonkommen, zu diesem verzweifelten Mittel greifen.
Das Ende habe ich so nicht vorhergesehen, aber es passt und erscheint mir sehr realistisch.
Dieser Thriller ist packend und sehr, sehr spannend. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.06.2018

Eine locker leichte Lektüre

Schlagerfeen lügen nicht
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Musikpädagogin Tinka Kuhn unterhält als Schlagersängerin Senioren im Altersheim oder Angestellte auf Betriebsfeiern. Das soll aber niemand wissen, denn sie ist auch ein Mitglied in einer Band, die ganz ...

Musikpädagogin Tinka Kuhn unterhält als Schlagersängerin Senioren im Altersheim oder Angestellte auf Betriebsfeiern. Das soll aber niemand wissen, denn sie ist auch ein Mitglied in einer Band, die ganz andere Musik spielen und von Schlagern nichts halten. Dann meldet sie sich auch noch auf einem Datingportal an, leider mit ziemlich geschöntem Profil. Das führt zu Dates mit einigen merkwürdigen Männern. Dabei übersieht Tinka, dass der Traummann schon ziemlich nah ist.
Das Buch ist unterhaltsam und sehr flüssig zu lesen.
Dass Tinkas Profil einige skurrile Männer anzieht war vorauszusehen und dass herauskommen wird, dass das Profil nicht so recht der Realität entspricht, wohl auch. Dabei ist Tinka eine sympathische junge Frau, die solche Manipulationen nicht nötig hat. Natürlich kommt es dadurch so sehr unterhaltsamen Situationen. Während sie sich noch mit den verschiedenen Männern trifft, übersieht sie den Leiter des Altersheimes David Wolf fast. Gut ist es, dass Oma Edith den Überblick behält und regulierend eingreift. Übrigens hat mir Oma Edith besonders gut gefallen.
Tinkas Weg zu sich selbst und zu ihrem Glück ist mit allerlei Katastrophen gepflastert, die sehr unterhaltsam sind. Obwohl das Ende vorhersehbar war, hat mir die Geschichte doch gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Mutprobe

Kleiner Indianer, großer Mut
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Ein Huhn hat sich in das Tipi von Häuptling Brummbär verirrt. Goldener Stern und Kleiner Hase fangen das Huhn und behaupten angeberisch, dass sie einen Büffel gefangen haben. Nichts kann ihnen Angst einjagen, ...

Ein Huhn hat sich in das Tipi von Häuptling Brummbär verirrt. Goldener Stern und Kleiner Hase fangen das Huhn und behaupten angeberisch, dass sie einen Büffel gefangen haben. Nichts kann ihnen Angst einjagen, weder Schlangen noch Spinnen – oder? Der Häuptling schickt die beiden für einen Tag und eine Nacht in den Wald, damit sie eine Mutprobe ablegen. Doch nachts im Wald ist es ziemlich gruselig, denn es raschelt und knackt und pfeift.
Das die Geschichte ein wenig abenteuerlich und damit spannend ist, haben die Kinder ihren Spaß. Sie fiebern mit, wenn die Indianerkinder sich im dunklen Wald ein bisschen fürchten. Zum Glück passiert aber nichts Schlimmes. Nur ein neugieriges Büffelkind sorgt noch für Aufregung.
Dass die Kinder „mitlesen“ können, gefällt ihnen gut. Es ist gar nicht so einfach und fordert Konzentration, Goldener Stern und Kleiner Hase beim fließenden Lesen auseinander zu halten. Umso toller ist es, wenn man es dann problemlos schafft.
Die Bilder sind kindgerecht und passend.
Ein unterhaltsames und spannendes Buch.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Die Toten von Paris

Die Toten von Paris
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Der junge Inspektor Jean Ricolet wird 1944 nach Paris versetzt. Die Stadt wurde gerade von den Besatzern befreit. Ein Nazi wurde ermordet, der mit der Verteilung der Raubkunst befasst war. Ricolet soll ...

Der junge Inspektor Jean Ricolet wird 1944 nach Paris versetzt. Die Stadt wurde gerade von den Besatzern befreit. Ein Nazi wurde ermordet, der mit der Verteilung der Raubkunst befasst war. Ricolet soll den Fall untersuchen. Im Laufe der Ermittlungen bekommt er mit der Kunststudentin Pauline Drucat zu tun. Sie hat als Kunstexpertin für die Nazis arbeiten müssen, war aber zeitgleich in der Résistance aktiv. Gemeinsam mit ihr macht sich Ricolet an die Verfolgung des Mörders.
Ich bin ein Fan von Krimis und historischen Romanen, daher wurde ich gleich auf dieses Buch aufmerksam. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, allerdings war es streckenweise nicht sehr spannend. Die Handlungsorte sind sehr schön beschrieben, so dass man die Pariser Atmosphäre spüren konnte. Auch die Protagonisten sind gut ausgearbeitet.
Jean Ricolet kommt aus der Provinz nach Paris. Er sieht seine Chance, Karriere zu machen. Dabei hat man ihm den Fall nur gegeben, damit die Form gewahrt wird. Doch dann zeigt sich, dass nicht nur die Besatzer bei der Verteilung der Kunst profitiert haben und er macht sich mit seinen Ermittlungen nicht gerade beliebt. Für mich hätte der junge Kommissar mehr Profil haben dürfen. Mit Pauline Drucat wurde ich nicht warm. Sie verfolgt auch höchst persönliche Interessen und lügt Jean daher an. Ich konnte sie mir nicht wirklich als Frau, die für zwei Seiten gearbeitet hat, vorstellen.
Während der Ermittlungen kommen sich Jean und Pauline näher. Das hätte nicht unbedingt sein müssen.
Es ist eigentlich ein interessanter Kriminalfall gewesen, der allerdings meine Erwartungen nicht erfüllt hat, da mir die Spannung fehlte.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Berlin in den Zwanziger Jahren

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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Der Erste Weltkrieg ist zwar schon seit drei Jahren vorbei, aber die Wirtschaftskrise hat Deutschland voll im Griff. Die politische Lage ist nicht stabil, die Inflation hoch. Auch die ehemals vermögende ...

Der Erste Weltkrieg ist zwar schon seit drei Jahren vorbei, aber die Wirtschaftskrise hat Deutschland voll im Griff. Die politische Lage ist nicht stabil, die Inflation hoch. Auch die ehemals vermögende Familie von Briest steht kurz vor dem Bankrott. Werden sie ihr Gut behalten können? Die von Cramms haben jedenfalls schon ein Auge auf das Gut geworfen und wollen es unter Wert übernehmen. Trotz oder gerade deshalb gehen die Menschen ihren Vergnügungen nach, denn sie wollen das Elend vergessen. Tochter Luisa erhofft sich daher eine Karriere beim Film. Der Ziehsohn der Briests, Max Brandow, hat eine Leidenschaft für Autorennen und will dort sein Glück machen. Aber mit Sigurd von Cramm gibt es Probleme, denn der agiert mit unfairen Mitteln.
Obwohl ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, habe ich mich an dieses Buch herangewagt und kann sagen, dass es trotzdem problemlos gelesen werden kann. Das Cover ist einfach toll. Der Schreibstil von Richard Dübell ist wortgewaltig und sehr angenehm zu lesen. Die Berliner Atmosphäre ist gut eingefangen. Die Protagonisten sind sehr gut und vielschichtig dargestellt.
Neben der Familiengeschichte der von Briests, erfahren wir eine ganze Menge über das Leben der Menschen in jener Zeit, über den Motorsport und über die politischen Verhältnisse. Schon jetzt schiebt man die Schuld an der schwierigen wirtschaftlichen Situation den Juden in die Schuhe und der Nationalsozialismus beginnt um sich zu greifen. In diesen Kreisen fühlt sich Sigurd von Cramm wohl. Schon sehr lange gibt es eine Fehde zwischen den Familien. Jetzt sieht Sigurd die Chance, den von Briests nachhaltig zu schaden.
Ich fühlte mich richtig in die Geschichte hineingezogen und habe es ein wenig bedauert, die Vorgängerbände nicht gelesen zu haben, doch das werde ich nachholen.
Ich kann diese interessante und spannende Familiengeschichte nur empfehlen.