Leben als Außenseiter
Die LadenhüterinKeiko Furukura ist anders als andere Menschen, findet sich aber eigentlich ganz normal. Mit Gefühlen hat sie es nicht so und andere Menschen braucht sie eigentlich auch nicht in ihrem Leben. Immer wieder ...
Keiko Furukura ist anders als andere Menschen, findet sich aber eigentlich ganz normal. Mit Gefühlen hat sie es nicht so und andere Menschen braucht sie eigentlich auch nicht in ihrem Leben. Immer wieder ist sie daher angeeckt. Das war schon immer so. Als sie auf dem Weg von der Uni einen neu eröffneten Konbini sieht, beginnt sie dort als Aushilfe zu arbeiten. Sie wird geschult, so dass sie immer das perfekte Lächeln zeigt, ihr Gesichtsausdruck angemessen ist und ihre Ausdrucksweise stimmt. Die Regeln stehen fest, das kommt ihr entgegen. Doch ihr Leben verändert sich vollkommen, als Shiraha auftaucht. Er wirbelt alles durcheinander, was ihr bisher halt gegeben hat.
Keiko lässt uns aus ihrer Sicht an ihrem Leben teilhaben, daher sind wir sehr eng an ihr dran.
Wie mag es sich anfühlen, wenn einen alle für plemplem halten? Keiko begreift nicht, dass andere sie so sehen. Sie fühlt sich normal. In dem Konbini gibt es festgelegte Rituale und eine festgelegte Kleiderordnung. In dieser Uniform mit dem einstudierten Lächeln und der speziellen Sprache fühlt sie sich wohl, denn hier fällt sie nicht weiter auf, im Gegenteil, sie verschwindet in diesem Umfeld. Familie und Freunde erwarten von ihr, nun da sie sechsunddreißig Jahre alt ist, dass sie endlich ein Leben führt, wie alle anderen, also mit Ehemann und Kindern. Nachdem dann der unkonventionelle Shiraha in ihr Leben schneit und unversehens plötzlich bei ihr wohnt, kann sie vorgeben, ein normales Leben zu führen.
Die Mentalität in Japan unterscheidet sich sehr von der unseren. Wir sind angesehen, wenn wir es im Job zu etwas gebracht haben. In Japan hat eine Frau sich eher noch um die Familie zu kümmern und dafür zu Hause zu bleiben. Uns befremden auch immer wieder die – für uns unterwürfigen - Verbeugungen im alltäglichen Leben. Doch jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Keiko hat ihren Weg gefunden und es schert sie wenig, was die anderen darüber denken.
Auch wenn mir Keiko eigentlich fremd blieb, so hatte sie doch etwas Sympathisches. Shiraha dagegen ist nicht nett, er nutzt Keiko aus und nimmt auf Gefühle anderer wenig Rücksicht.
Das Ende der Geschichte hat mir nicht ganz gefallen, aber da ich glaube, dass das Buch sowieso polarisieren wird, ist das nicht so schlimm.
Mir hat diese kleine Geschichte über das Anderssein gut gefallen.