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Veröffentlicht am 18.06.2018

Gelungener Auftakt der Familiensaga

Die Jahre der Leichtigkeit
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England, 1937: Die Brüder Hugh, Edward und Rupert Cazalet verbringen wie jedes Jahr mit ihren Familien den Sommer auf dem Familiensitz in Essex. Unbeschwerte Sommertage liegen vor ihnen. Aber irgendetwas ...

England, 1937: Die Brüder Hugh, Edward und Rupert Cazalet verbringen wie jedes Jahr mit ihren Familien den Sommer auf dem Familiensitz in Essex. Unbeschwerte Sommertage liegen vor ihnen. Aber irgendetwas schwelt in dieser Idylle. Da gibt es Familienkonflikte und die politische Situation ist angespannt. Alle Welt redet schon von einem möglichen krieg, dabei sind die Schrecken des Ersten Weltkrieges noch nicht ganz verwunden.
Dies ist der erste von fünf Bänden um die Unternehmerfamilie Cazalet.
Der Schreibstil ist anspruchsvoll und angenehm zu lesen. Es treten eine ganze Reihe von Personen in dieser Geschichte auf und daher sind der Familienstammbaum und das Personenverzeichnis am Anfang des Buches sehr hilfreich. Die Örtlichkeiten sind auch gut beschrieben, so dass ich mir ein Bild machen konnte.
Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig ausgearbeitet. Jeder in dieser vielköpfigen Familie hat seine ganz eigene Geschichte. Es ist eine Zeit, in der Frauen noch nicht viel zu melden haben und Männer sich ihre Freiheiten herausnehmen, ohne eine schlechtes Gewissen zu haben. Auch wenn es Unstimmigkeiten gibt, so legt man doch viel Wert auf den Zusammenhalt der Familie. Wir lernen nämlich auch die Dienstboten mit ihren kleinen Nöten gut kennen, und die Standesunterschiede werden sehr deutlich.
Das Geschehen wird sehr detailliert beschrieben, so dass die Geschichte manchmal so dahinplätschert. Mich aber hat das Buch angesprochen, so dass ich mich schon auf die weiteren Bände freue.
Eine lesenswerte Familiensaga!

Veröffentlicht am 18.06.2018

Komplex und spannend

Der einsame Bote
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Tommy Bergmann ist seit Monaten auf der Suche nach der 13-jährigen Amanda und er hat immer noch keine Spur. Offiziell wird der Fall abgeschlossen und das Mädchen für Tod erklärt. Der Mörder wurde angeblich ...

Tommy Bergmann ist seit Monaten auf der Suche nach der 13-jährigen Amanda und er hat immer noch keine Spur. Offiziell wird der Fall abgeschlossen und das Mädchen für Tod erklärt. Der Mörder wurde angeblich beerdigt. Aber Bergmann ist anderer Ansicht und will den Fall nicht aufgeben, obwohl im die Suspendierung droht. Als er schon fast resigniert, gibt es Spuren zu einer Sekte, deren Anführer merkwürdige Dinge predigt.
Dies ist bereits der dritte Band um den Kommissar Tommy Bergmann und ich denke, dass es empfehlenswert ist, die Bände nacheinander zu lesen. Mir haben schon die Vorgängerbände gut gefallen und auch dieses Mal wurde ich wieder gepackt. Als Fan von Skandinavien-Krimis gefällt mir die düstere Atmosphäre.
Bergmann ist ein guter Polizist, der nicht aufgibt, auch wenn alle gegen weitere Ermittlungen sind. Er ist kein einfacher Charakter, neigt zu Aggressivität und dennoch mag ich ihn. Um bei diesem Fall weiter ermitteln zu können, lässt er sich krankschreiben. Aber auch seine Kollegin Susanne Bech ist mir sympathisch. Sie ermittelt in einem anderen Fall und dennoch scheint es da eine Verbindung zu geben.
Es ist eine komplexe und abgründige Geschichte, die sehr spannend ist und am Ende sogar richtig dramatisch wird.
Ein packender und überzeugender Krimi.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Keine Lust auf Kindergarten

Kindergarten? Nö, heute nicht!
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Jimmy gefällt es im Kindergarten, denn dort ist immer was los. Aber als Dickohr Kalle damit angibt, dass er dem Opa in der Autowerkstatt helfen darf und Jimmy für so was noch zu klein ist, da ist Jimmy ...

Jimmy gefällt es im Kindergarten, denn dort ist immer was los. Aber als Dickohr Kalle damit angibt, dass er dem Opa in der Autowerkstatt helfen darf und Jimmy für so was noch zu klein ist, da ist Jimmy sauer. Er will auch zu den Großen gehören und nicht mehr in den Kindergarten gehen müssen. Er stellt sich arbeiten gehen viel spannender vor als spielen. Er will Verbrecher fangen wie der Papa oder der Mama beim Häuser bauen helfen. Also darf er seinen Papa begleiten und stellt fest, dass Polizist sein sehr langweilig sein kann. Auch im Büro der Mama gibt es nichts Aufregendes. Er hatte sich das alles ganz anders vorgestellt.
Das Kinder plötzlich keine Lust mehr auf Kindergarten haben, kennen wohl alle Eltern. Daher ist diese Geschichte sehr realistisch.
Das Buch ist unterhaltsam und gefällt den Kindern gut. Die Illustrationen sind auch sehr gelungen. Allerdings fiel gleich auf, dass Kalle nicht zu sehen ist. Schön ist auch das Suchspiel, bei dem man die Schnecke finden kann.
Ein schönes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Das Schicksal ist oft gnadenlos

Mittendrin ein neuer Anfang
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Die Diagnose „Hirntumor“ ist immer ein Schock, ganz besonders aber, wenn man noch jung ist und das Leben eigentlich noch vor sich hat. Die Studentin Franka ist erst Mitte 20, als sie dieser Diagnose erhält. ...

Die Diagnose „Hirntumor“ ist immer ein Schock, ganz besonders aber, wenn man noch jung ist und das Leben eigentlich noch vor sich hat. Die Studentin Franka ist erst Mitte 20, als sie dieser Diagnose erhält. Eigentlich hatte sie gedacht, dass ihre Sehstörungen mit einer schicken Brille ganz schnell behoben sind. Es bleibt nur wenig Zeit bis zur Operation und ausgerechnet jetzt trifft sie Leon und verliebt sich.
Trotz des ernsten Themas lässt sich das Buch sehr gut lesen, denn der Schreibstil ist locker.
Franka erhält eine Diagnose, mit der sie nie gerechnet hat. Trotzdem will sie sich nicht unterkriegen lassen, sondern ihr Leben leben. Ihr Umfeld macht es ihr nicht leicht, denn all die gutgemeinten Sprüche helfen ihr nicht weiter. Man spürt die Hilflosigkeit angesichts der Diagnose bei der Familie und bei Freunden. Es ist alles gut gemeint, aber es nervt und Franka will nicht betüddelt werden.
Als sie Leon trifft, beschließt sie, ihm nichts von ihrer Krankheit zu erzählen. Nach anfänglicher Abneigung fühlt sie sich in seiner Gesellschaft sehr wohl. Aber aus seinem Namen weiß sie nichts von ihm und dann ist er plötzlich verschwunden. Gibt es trotzdem eine Zukunft für die beiden?
Der Roman zeigt sehr gut, wie hilflos Kranke und Verwandte und Freunde angesichts einer solchen Diagnose sind. Was soll man sagen? Trifft man den richtigen Ton? Da man sich so hilflos fühlt, ziehen sich einige Menschen lieber zurück. Dabei ist es gerade dann wichtig, dass man für den Kranken da ist.
Die Autorin greift all das gut auf und vermittelt trotz allem eine positive Stimmung. Mit hat dieser Roman gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Mord in Australien

Die Schlingen der Schuld
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Detective Daniel Clement hat es aus persönlichen Gründen wieder nach Broome verschlagen, einem kleinen Ort an der Westküste Australiens und über 2000 Kilometer entfernt von der Großstadt Perth, wo er zuletzt ...

Detective Daniel Clement hat es aus persönlichen Gründen wieder nach Broome verschlagen, einem kleinen Ort an der Westküste Australiens und über 2000 Kilometer entfernt von der Großstadt Perth, wo er zuletzt seinen Job ausgeübt hatte. Kaum ist er angekommen, wird ein Mann an einem Wasserloch ermordet aufgefunden. Der Täter ist äußerst brutal vorgegangen. Wenig später gibt es wieder einen Mord. Es sieht nicht danach aus, als ob es eine Verbindung gibt, aber Clement ahnt, dass es ein schwieriger Fall wird.
Solch brutale Morde hatte es in Broome noch nicht gegeben. Man ist auf derartige Ermittlungen eigentlich auch nicht so richtig eingerichtet, wenn’s brenzlig wird müssen die Leute aus Perth ran. Aber Clement ist ein guter Polizist und möchte die Sache selbst klären und die Kollegen von früher außen vorlassen. Unter seiner Leitung leisten die Kollegen von Broome richtig gute Arbeit.
Es stellt sich heraus, dass der erste Tote, Dieter Schäfer, ein deutscher Polizist im Ruhestand ist, der hin und wieder Marihuana aus eigenem Anbau verkaufte. Um mehr über den Mann zu erfahren, versucht Clement Kontakt nach Deutschland aufzunehmen und bittet einen anderen Deutschen namens Osterlund um Hilfe beim Übersetzen. Der Mann ist nur schwer zu durchschauen.
Durch Perspektivwechsel bekommt man ein gutes Bild, was hinter der Geschichte steckt. Wir erfahren auch, was vor vielen Jahren in Hamburg geschehen ist.
Es ist eine unwirkliche Gegend, in der ermittelt wird. Bevor man die Spuren sichern kann, ist es erforderlich Krokodiljäger einzuschalten, die sicherstellen müssen, dass keine Gefahr durch ein solches Reptil droht. Die Entfernungen, die bei den Recherchen zurückzulegen sind, sind gigantisch. Die Hitze ist groß und es droht auch noch ein Zyklon.
Clement wollte wirklich nicht mehr hierher zurück. Aber nachdem die Ehe in die Brüche ging, will er seiner Tochter nahe sein. Also ist er wieder in Broome. Er grübelt viel über seine Leben nach und seine Frau Marilyn schwirrt auch immer noch durch seine Gedanken. Doch er kann keine Ablenkung gebrauchen, denn er muss diese Morde aufklären.
Die Polizeiarbeit ist sehr gut beschrieben. Ermittlungen sind nicht immer spektakulär, sondern es gibt viel kleine Detailarbeit, die oft frustrierend ist, wenn es dann doch nicht voran geht. Da kommt hier gut rüber. Aber Stück für Stück bekommen die Ermittler ein Bild davon, warum sich diese Morde zugetragen hat.
Auch wenn dieser Krimi nicht rasant verläuft, ist es dennoch sehr spannend. Ich mag Australien und das australische Feeling kann man gut erspüren.
Ein packender Krimi vom anderen Ende der Welt.