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Veröffentlicht am 27.03.2018

Schatten auf dem Regenbogen

Schatten auf dem Regenbogen
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Auf den Rat seines Trainer hin will Kevin dazu stehen, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. In einem Schwulen-Club lernt er Frank kennen. Kevin ist schüchtern und hält sich zurück, trotzdem kommen ...

Auf den Rat seines Trainer hin will Kevin dazu stehen, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. In einem Schwulen-Club lernt er Frank kennen. Kevin ist schüchtern und hält sich zurück, trotzdem kommen sie ins Gespräch. Es ist die große Liebe. Doch dann begeht Frank Selbstmord. Kevin kann und will das nicht glauben. Daher versucht er der Sache auf den Grund zu gehen.
Kevin trifft auf die Sunrisers, die nach einem Casting-Gewinn nun auf Tournee gehen wollen. Sebastian ist der Sänger der Band, er bietet Kevin einen Job an. Die Chance mehr herauszufinden. Doch Kevin entwickelt Gefühle für Sebastian.
Das Buch ist sehr flüssig zu lesen und man ist gleich in der Geschichte drin.
Die handelnden Personen sind gut und authentisch beschrieben. Kevin, der gerade erst eine Beziehung eingegangen ist, ist natürlich traurig, dass seine große Liebe tot ist. Aber er will nicht einfach hinnehmen, was für alle offensichtlich ist. Als er sich zu Sebastian hingezogen fühlt, hat er das Gefühl, Frank zu verraten.
Sebastian steht mit seiner Band in der Öffentlichkeit. Die Mädchen himmeln ihn an. Da kann er sich doch nicht outen. Ein ziemlicher Konflikt für ihn.
Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die aber manches mal etwas überhastet geschildert wird, so dass die Tiefe ein wenig auf der Strecke blieb. Trotzdem ist spannend und sehr emotional. Auch das Ende der Geschichte überrascht dann noch.
Angenehm zu lesen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

…weiter in Apulien

Tanz der Tarantel
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Als Elena entdeckt, dass ihr Mann eine Affäre mit der Sekretärin hat, packt sie ihre Sachen und fährt mit dem Sohn Ben nach Italien zu Onkel Gigi. Onkel Gigis Palazzo ist allerdings nur bedingt bewohnbar. ...

Als Elena entdeckt, dass ihr Mann eine Affäre mit der Sekretärin hat, packt sie ihre Sachen und fährt mit dem Sohn Ben nach Italien zu Onkel Gigi. Onkel Gigis Palazzo ist allerdings nur bedingt bewohnbar. Sie fühlt sich wohl dort, was vielleicht auch daran liegt, dass sie mit dem Künstler Michele zusammen ist.
Beim Fest der Tarantel wird eine Frau durch die Pizzica-Musik von einem Tarantelbiss geheilt. Nicola ist ein Meister im Spiel dieser rhythmischen Musik. Elena möchte eine Fotoreportage über ihn machen. Als sie zu einer Verabredung mit Nicola in die baufällige Kapelle kommt, liegt Nicola tot vor dem Altar. Sie versucht zu ermitteln, warum Nicola sterben musste. Dabei bringt sie nicht nur sich, sondern auch ihren Sohn ihn Gefahr.
Wie schon in „Aller Anfang ist Apulien“ bekommt man neben dem Krimi eine Menge italienisches Flair geliefert. Ganz nebenbei erfährt man sehr viel über die apulische Küche. Die Charaktere sind detailliert gezeichnet. Elena ist eine sympathische, wenn auch dickköpfige Frau. Aber auch Commissario Pantaleo Cozzoli, ein bärbeißiger Mafiajäger, würde gerne mit dem Kopf durch die Wand.
Die Geschichte entwickelt sich langsam, wird aber immer spannender.
Sehr schönes Buch mit tollem Cover.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Tote Nonne in der Provence

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Die sehr fähige Leiterin eines Sonderkommandos Isabelle Bonnet wurde bei einem Attentat in Paris beinahe ums Leben gekommen. Sie hat die Reha hinter sich und ist nun wieder in ihren Heimatort Fragolin ...

Die sehr fähige Leiterin eines Sonderkommandos Isabelle Bonnet wurde bei einem Attentat in Paris beinahe ums Leben gekommen. Sie hat die Reha hinter sich und ist nun wieder in ihren Heimatort Fragolin in der Provence. Aufgrund ihrer bisherigen Leistungen genießt sie ein besonderes Privileg, denn sie ist nicht weisungsgebunden.
Sie besucht mit ihrer Freundin Jacqueline die botanischen Gärten von Rayol. Vom Rand einer Klippe kann sie sehen, dass unten am Strand eine tote Frau liegt – eine Frau in Ordenstracht. Die Polizei geht davon aus, dass die Nonne auf der Suche nach Heilpflanzen abgestürzt ist. Doch Isabelle hat ihre Zweifel.
Dies ist mein erstes Buch um Madame le Commissaire. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Atmosphäre der Provence wird sehr gut dargestellt, so dass Urlaubsfeeling aufkommt.
Isabelle Bonnet ist eine sehr fähige Ermittlerin, die nach dem traumatischen Erlebnis in Paris erst einmal das Leben genießen und die Vergangenheit möglichst vergessen will. Aber wenn ihr ein Fall unterkommt, dann kann sie das nicht einfach beiseiteschieben und muss ermitteln. Ihr zur Seite steht der etwas schrullige Assistent Apollinaire, der gerne verschiedenfarbige Socken trägt. Ihn mochte ich von Anfang an, während mit Isabelle doch irgendwie fremd blieb. Sie macht kein Geheimnis daraus, dass sie verschiedene Beziehungen zu Männern pflegt. Vielleicht sollte sie sich doch einmal entscheiden.
Der Fall ist interessant, denn was für ein Motiv kann es geben, eine Nonne zu töten. Um das herauszufinden, ermittelt Isabelle auch im Kloster.
Dennoch blieb die Spannung ein wenig auf der Strecke. Vielleicht lag es daran, dass die Örtlichkeiten und das Leben in Südfrankreich ausführlich dargestellt sind.
Ein unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Beziehungen

Leinsee
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Karl ist auf dem Weg nach Leinsee. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, einem bekannten Künstlerehepaar. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. So wurde ...

Karl ist auf dem Weg nach Leinsee. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, einem bekannten Künstlerehepaar. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. So wurde er in ein Internat abgeschoben. Nachdem er das Abitur in der Tasche hatte, ist er nach Berlin gegangen. Dort hat er sich in der Kunstszene einen Namen gemacht. Seither war er nicht mehr in Leinsee, dort wo sein Zuhause sein sollte, es aber nicht ist. Und nun ist er auf dem Weg dorthin. Seine Mutter wird gerade an einem Hirntumor operiert und niemand glaubt, dass sie die OP überlebt. Sein Vater hat sich das Leben genommen.
Mich hatte die Buchbeschreibung neugierig gemacht, aber nun muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich packen konnte. Woran lag es? Bestimmt nicht an der ganz besonderen, gewaltigen Sprache. Es liegt wohl daran, dass ich mit den Personen nichts anfangen konnte. Die Figuren waren mir zu blass.
Karl hat mir leidgetan, weil er sich nach Eltern, Anerkennung, Liebe und Zuwendung gesehnt hat, ihm diese aber verwehrt wurde. Aber ich finde sein Verhalten auch sehr seltsam. Ich kann nicht nachvollziehen, dass er sein Leben von anderen lenken lässt. Auch bei seiner Freundin Mara hatte ich das Gefühl einer Geschäftsbeziehung und nicht einer Liebe zwischen zwei Menschen. Karl kommt zurück, um alles zu regeln, dabei ist er nicht einmal in der Lage, sein eigenes Leben zu ordnen. Seine lethargische Art ging mir oft auf die Nerven. Dann taucht die achtjährige Tanja im Garten auf und sie holt ihn mit ihrer unbekümmerten Art aus dieser trübsinnigen Stimmung und gibt ihm Halt. Damit ist der Grundstein gelegt, dass er irgendwann doch noch zu sich finden kann.
Es gibt so viel Skurriles und Fremdes in diesem Buch, mit dem ich nichts anfangen kann und am Ende bleiben für mich eine Menge Fragen.
Es ist eine sehr melancholische dunkle Geschichte, die auch durch einige humorvolle Szenen nicht aufgehellt wird.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Erschreckend und spannend

Die letzte Fahrt
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Carla Bornkamp wird vermisst. Dann wird auf einem Autobahnrastplatz eine Frauenleiche gefunden, die sorgfältig zurechtgemacht wurde. Die Ähnlichkeit mit Carla ist verblüffend und doch stellt sich heraus, ...

Carla Bornkamp wird vermisst. Dann wird auf einem Autobahnrastplatz eine Frauenleiche gefunden, die sorgfältig zurechtgemacht wurde. Die Ähnlichkeit mit Carla ist verblüffend und doch stellt sich heraus, dass es jemand anders ist. Die Tote verschwand vor vielen Jahren. Wo war sie die ganze Zeit?
Nicht nur Kriminalhauptkommissar Marcus Labrenz beschäftigt sich mit dem Fall Bornkamp, auch den Journalist David Cramer lässt der Fall nicht los. Als dann weitere Frauen verschwinden und es noch eine Leiche gibt, scheint klar, dass die Fälle zusammenhängen. Doch der Täter ist ihnen immer ein wenig voraus und so beginnt für die beiden Ermittler ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ich mag die Bücher der Autorin, die eine ungeheure Spannung aufzubauen weiß und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Man will wissen, was mit Carla passiert ist? Wo war die Tote in den ganzen Jahren?
Die Ermittlungen bringen Unglaubliches zutage und so peu à peu zeigt sich, was für ein psychisch kranker Mensch der Entführer ist. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es ist, über lange Zeit das perfide Spiel des Entführer mitspielen und ertragen zu müssen.
Wir haben in dieser Geschichte zwei sehr unterschiedliche Ermittler, einerseits den Kommissar, der von Berufswegen in diesen Fällen tätig ist und einen Journalisten, der auch herausfinden will, was geschehen ist. David Cramer hat sich mit Leib und Seele der Aufgabe verschrieben, vermisste Menschen aufzuspüren. Daher ist er in diesem Buch eher die treibende Kraft. Mit dem Kriminalhauptkommissar Marcus Labrenz zusammen bildet er ein Team, in dem sich die beiden gut ergänzen.
Von Anfang an, hat mich dieses Buch gepackt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Geschichte ist sehr schlüssig und spannend aufgebaut.
Ein toller Thriller.