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Veröffentlicht am 15.03.2018

Geheimnisse in der Toskana

Der Mitternachtsgarten
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Nachdem Lucy Whittaker in London keine Zukunft mehr für sich sieht, nimmt sie eine Stelle als Haushälterin in der Toskana an. So kann sie alles Belastende hinter sich lassen und in einer schönen Gegend ...

Nachdem Lucy Whittaker in London keine Zukunft mehr für sich sieht, nimmt sie eine Stelle als Haushälterin in der Toskana an. So kann sie alles Belastende hinter sich lassen und in einer schönen Gegend ihr Leben wieder ins Lot bringen. Doch als sie auf dem Castillo Barbarossa ankommt, muss sie erkennen, dass die Hausherrin Vivien sehr geheimnisvoll ist.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Ich mag Geschichten, die in verschiedenen Zeitebenen spielen und in denen Geheimnisse der Vergangenheit aufgedeckt werden. Daher hatte ich mich auf das Buch gefreut, doch ich hatte meine Erwartungen wohl zu hoch angesetzt, denn so recht konnte mich die Geschichte nicht packen und an einigen Stellen hätte es ruhig etwas straffer sein dürfen. Allerdings kommt die Toskana-Atmosphäre gut herüber.
Wir erfahren, was Lucy in der Gegenwart erlebt und zwischendurch die Geschichte um Vivien, die im Jahr 1972 beginnt.
Lucy hat sich auf eine Affäre mit ihrem Chef eingelassen und es kommt, wie es so oft passiert. Die erhoffte Zukunft gibt es nicht. Sie ist enttäuscht und verletzt und will in der Toskana auf andere Gedanken kommen. Ihre neue Arbeitgeberin hat sich zurückgezogen und Lucy bekommt sie nicht zu Gesicht, sondern muss über die Angestellte Adalina mit ihrer Chefin kommunizieren.
Vivien Lockhart war eine bekannte Schauspielerin. Das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint. Ihr Vater machte es der Familie schwer und Vivien hat dann die Familie verlassen, um ihr eigenes Leben zu leben. Auch auf dem Weg zur gefeierten Schauspielerin musste sie steinige Wege gehen. Als sie den Arzt Giovanni Moretti kennenlernt, glaubt sie das große Glück gefunden zu haben. Doch seine traumatisierte Schwester Isabella will den Bruder für sich alleine haben und jedes Mittel ist ihr recht, um die Frau, die Isabellas Beziehung zu Giovanni stört, wieder loszuwerden.
Als Lucy ein altes Tagebuch in die Finger fällt, regt sie das an, sich mit der Vergangenheit von Vivien zu beschäftigen.
Vivien war für mich die interessantere Person und je mehr ich von ihrer tragischen Vergangenheit erfahren habe, umso mehr konnte ich mit ihr fühlen. Lucy dagegen blieb für mich ein wenig nichtssagend.
Eine interessante und tragische Lebensgeschichte.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Es jazzt und brodelt in New Orleans

Höllenjazz in New Orleans
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Angst und Schrecken werden im Jahr 1919 durch den „Axeman-Mörder“ in New Orleans verbreitet. Er tötet seine Opfer mit der Axt und hinterlässt am Tatort Tarotkarten. Nicht nur der Ermittler der Kriminalpolizei, ...

Angst und Schrecken werden im Jahr 1919 durch den „Axeman-Mörder“ in New Orleans verbreitet. Er tötet seine Opfer mit der Axt und hinterlässt am Tatort Tarotkarten. Nicht nur der Ermittler der Kriminalpolizei, Michael Talbot, heftet sich an die Fersen des Mörders, sondern auch noch der ehemalige Polizist Luca D'Andrea im Auftrag der Mafia. Aber auch die Detektivagentur Pinkerton versucht nach einem zufälligen Hinweis dem Mörder auf die Spur zu kommen. Dann fordert der Täter seine Verfolger und die Bewohner der Stadt heraus: Spielt Jazz – sonst komme ich, um euch zu holen. Dann droht auch noch ein Hurrikan.
Als erstes hat mich das Cover dieses Buches angesprochen, denn es ist ungewöhnlich. Aber auch die Geschichte des „Axeman of New Orleans“, die auf einer wahren Mordserie beruht, deren Täter nie ermittelt wurde, ist interessant und spannend. Wenn man am Anfang die Liste der beteiligten Personen sieht, fühlt man sich fast erschlagen. Doch überraschenderweise ist es gar nicht so schwierig den Überblick zu behalten.
Wer einmal in New Orleans war, der weiß, dass einem an jeder Ecke der Jazz begegnet. Es ist eine Stadt geprägt durch unterschiedliche Kulturen, voller Musik und sehr farbenfroh. Sie ist dieser Handlungsort an sich schon etwas Besonderes. Dem Autor Ray Celestin gelingt es sehr gut, diese Atmosphäre herüber zu bringen.
So bunt wie das Leben in New Orleans, so bunt sind auch die beteiligten Personen. Die Charaktere sind vielschichtig und sehr authentisch ausgearbeitet und jeder hat so seine eigene Geschichte und seine Geheimnisse. Daneben taucht dann auch schon mal der bekannte Louis Armstrong auf.
Der Täter ist nicht zu packen, denn seine Taten zeigen kein Muster. Aber er spielt mit seinen Jägern und scheint an der wachsenden Panik seine Freude zu haben. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, dann kommen auch noch der Sturm und das Wasser in die Stadt. Aus dem lebendigen und brodelnden New Orleans wird ein Ort im Chaos.
In der Geschichte werden einige Themen aufgegriffen, die im damaligen New Orleans eine Rolle spielten, wie Rassismus, Mafia und Korruption. Es geht nicht gerade beschaulich zu und ist daher vielleicht nichts für Leser mit schwachen Nerven. Aber mir hat dieses Buch mit viel Lokalkolorit, interessanten Charakteren und viel Spannung gut gefallen.
Meine Leseempfehlung für diesen historischen New Orleans-Krimi!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein grausiger Fund im Wald

Dein Tod komme
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Rina Decker sucht Entspannung und macht daher einen Waldspaziergang. Dort stolpert sie über die verscharrten Überreste eines Menschen. Sie verständigt ihren Mann Peter Decker, der bei der örtlichen Polizei ...

Rina Decker sucht Entspannung und macht daher einen Waldspaziergang. Dort stolpert sie über die verscharrten Überreste eines Menschen. Sie verständigt ihren Mann Peter Decker, der bei der örtlichen Polizei ist. Dass es sich um Mord handelt, davon ist auszugehen, denn sonst wäre die Leiche nicht im Wald verscharrt worden. Die Identität der Leiche kann geklärt werden. Die Person studierte am nahe gelegenen College, wo Rina als Dozentin tätig ist, und war als vermisst gemeldet. Dann werden noch weitere Leichen dort im Wald von Greenbury gefunden. Doch die Ermittlungen kommen nicht richtig voran und so forscht Rina selber nach und bringt sich damit in Gefahr.
Ich habe bisher noch kein Buch aus der Reihe um dieses Ermittlerpaar gelesen, aber dieser Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Peter Decker hat lange Jahre als Detective beim LAPD gearbeitet und wollte es eigentlich ruhiger angehen lassen. Sein Beruf hat ihn nach außen zu einem knallharten Typen werden lassen, der aber auch eine weiche Seite hat, wenn es um das Private geht. Ich mochte seine sarkastische Art. Rina ist ein ganz anderer Typ Mensch, daher ergänzen sich die beiden gut. Sie sind gläubige Juden und nehmen die Regeln ihres Glaubens sehr genau. Peters Kollege Tyler McAdams ist mit Rina und Peter auch befreundet.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen.
Gleich von Beginn an ging es spannend los, aber leider blieb das nicht die ganze Zeit so, denn es gab Passagen, die ein wenig langatmig beschrieben wurden. Auch gibt es eine große Zahl von beteiligten Personen, sei es als Verdächtige oder auch nur als Zeugen, so dass man leicht den Überblick verlieren konnte. Ich versuchte auch, den Täter ausfindig zu machen, das ist mir aber bis zum Schluss nicht geglückt. Falsche Fährten, unverhoffte Wendungen und viele Verdächtige machten das Ende der gut durchdachten Geschichte unvorhersehbar.
Ich habe diesen spannenden Krimi gerne gelesen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Tulpen, Mord, Kunst und Mathematik

Tulpengold
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Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, ...


Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, die ich vor zig Jahren gesehen habe und die mich fasziniert hat. Auch heute noch frage ich mich, wie können Tulpenzwiebel so eine Hysterie auslösen. Im Nachwort konnte ich dann lesen, dass diese Serie auch Eva Völler beeindruckt hat.

Während der Zeit dieser Tulpenmanie gibt Joost Heertgens sein Mündel Pieter van Winkel zu Rembrandt in die Lehre. Doch dann sterben einige potenzielle Kunden von Rembrandt und der Meister gerät in Verdacht.

Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und ich habe mich gerne ins Amsterdam jener Zeit versetzen lassen.

Rembrandt ist sehr authentisch dargestellt, er ist nicht gerade ein angenehmer Mensch. Sehr gerne legt er sich gerne mit anderen an, und da er von einer Sammelleidenschaft gepackt ist, ist auch das Geld häufig knapp. Daher spekuliert auch er mit Tulpenzwiebeln. Sein Lehrling Pieter ist so anders als die anderen Jungen. Er ist ein ganz besonderer Mensch. Heute würde man sein Verhalten mit autistischen Zügen erklären. Pieter kann nicht nur außergewöhnlich gut malen, er hat ein grandioses Gedächtnis und liebt die Mathematik und versucht alles zu berechnen. Da geht natürlich bei menschlichem Verhalten nicht so einfach.

In Mareijkes Gaststätte beobachtet Pieter den Tulpenhandel und rechnet sich aus, dass irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem sich das Blatt wenden wird und die Preise nicht mehr explodieren, sondern fallen werden bis wieder ein ganz normaler Wert erreicht ist. Als dann sein Meister in Verdacht gerät, weil einige hoch angesehene Kunden und Tulpenhändler an Bleivergiftung sterben, versucht er mittels Mathematik den Täter zu ermitteln. Aber menschliche Abgründe sind nicht zu berechnen und so muss auch Pieter einiges einstecken, bevor er auf dem richtigen Weg ist. Dabei geht er oft sehr gewitzt vor. Leider hilft auch Logik nicht bei romantischen Gefühlen. Ich mochte Pieter van Winkel von Anfang an und habe mit ihm gefiebert, ermittelt und auch gelitten.

Aber auch alle anderen Charaktere sind wunderbar und sehr individuell beschrieben. Ganz besonders mochte ich Mareijke, welche Pieter gleich so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine sehr selbstständige junge Frau und ihr gesunder Menschenverstand bringt Pieter manchmal auf Ideen, auf die er selbst nicht gekommen wäre. Auch Doktor Bartelmies war mir gleich sehr sympathisch.

Ich kann diesen tollen historischen Roman nur empfehlen, denn er hat mir sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Hollywood in den Zwanziger Jahren

Der Mann, der nicht mitspielt. Hollywood 1921: Hardy Engels erster Fall
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1921: Den Deutschen Reinhard Engel hat es nach Hollywood verschlagen. Am liebsten würde Hardy schauspielern, doch die Jobs sind rar, also betätigt er sich nebenbei auch noch als Privatdetektiv. Da schneit ...

1921: Den Deutschen Reinhard Engel hat es nach Hollywood verschlagen. Am liebsten würde Hardy schauspielern, doch die Jobs sind rar, also betätigt er sich nebenbei auch noch als Privatdetektiv. Da schneit Pepper in sein Leben und beauftragt ihn, die Schauspielerin Virginia Rappe zu finden. Da Hardy erfahren hat, dass Virginia nach San Francisco ist, bittet er seinen Freund Fritz um Hilfe und kommt so nicht nur zu einem fahrbaren Untersatz, sondern auch noch zu einem zweiten Auftrag. Roscoe „Fatty“ Arbuckle ist ebenfalls ins Frisco und benötigt dringend Stoff für seine Party. Hardy kann in der Suite von Fatty nicht nur sein Päckchen loswerden, sondern trifft dort auch auf Virginia, die in grauenhafter Verfassung ist. Zwei Aufträge auf einen Schlag erledigt. Doch kurz darauf stirbt Virginia und Fatty wird beschuldigt, Virginia vergewaltigt und tödlich verletzt zu haben. Hardy hat seine Zweifel an dieser Fassung und will wissen, was wirklich geschehen ist. Aber das gefällt dem geheimen Drahtzieher nicht, denn alles soll schön vertuscht werden.
Von Anfang an hat mich die Geschichte gepackt. Der Schreibstil ist lebendig, ein wenig lakonisch und sehr gut zu lesen.
Ich habe sowohl das Buch gelesen, als auch das Hörbuch angehört. Der Sprecher des Hörbuches Uve Teschner hat eine sehr angenehme Stimme, die das Zuhören zum Genuss macht.
In den Roaring Twenties gibt es die Prohibition, aber in Hollywood ist davon wenig zu spüren. Eigentlich gibt es überall Sex, Drugs und Rock’n’Roll (auch nein, der kam ja erst später. Es ist die Zeit der Stummfilme und man trifft in dem Buch auf viele bekannte Namen und dann stellt man fest, dass Hardy Engels erster Fall um den größten Skandal der Stummfilmzeit herum konstruiert ist.
Die Filmstudios in Hollywood stehen in Konkurrenz zueinander, aber wenn es darum geht, die Tatsachen unter der Decke zu halten, dann sind sich die Bosse doch ziemlich einig.
Hardy hatte das Leben in Deutschland satt und hoffte auf einen Karriere in Hollywood. Aber damit ist er nicht alleine und es gibt meist nur eine Statistenrolle und die auch nur, wenn man viel Glück hat. Da er schon als Polizist gearbeitet hat, bietet es sich an, sich als Privatermittler zu versuchen. Doch auch da laufen die Geschäfte nicht besonders. Bei Buck Carpenter bekommt er Alkohol, ein offenes Ohr und notfalls auch Hilfe in misslichen Lagen. Mir hat an Hardy besonders gefallen, dass er die Wahrheit wissen will, wenn ihm etwas seltsam erscheint. Er ist beharrlich und kann einstecken. Selbst Pepper, in die Hardy sich verliebt, ist nicht offen. Doch je näher Engel der Wahrheit kommt, umso gefährlicher wird es für ihn.
Der Fall ist für Hardy nicht einfach zu klären, denn es wird vertuscht, gelogen, erpresst und gemordet. Nichts darf die Geschäfte der Filmindustrie stören, aber auch die Presse hat nur die Auflage im Blick.
Lange glaubte ich zu wissen, wer für den Tod von Virginia verantwortlich ist, doch am Ende gab es noch einige Überraschungen.
Mich hat dieser Roman begeistert, er ist sehr spannend und unterhaltsam. Der mehrdeutige Buchtitel passt genau und das Cover ist einfach ein Hingucker.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall für Hardy Engel.