Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2018

Malerin sucht Mörder

Tod im Wald der Engel
0

Nach ihrer Vernissage versucht Anna bei einem Spaziergang ihren Kopf freizubekommen. Der Redakteur des Neusser Lokalkuriers Hartmut Lanski hatte ihr mächtig zugesetzt und ihr Männerfeindlichkeit vorgeworfen. ...

Nach ihrer Vernissage versucht Anna bei einem Spaziergang ihren Kopf freizubekommen. Der Redakteur des Neusser Lokalkuriers Hartmut Lanski hatte ihr mächtig zugesetzt und ihr Männerfeindlichkeit vorgeworfen. Auf der Ölgangsinsel streichelt sie eine kleine Katze und hat Blut an ihren Händen. Das Blut stammt von Lanski, der tot im Gebüsch liegt. Anna gerät unter Mordverdacht. Da sich die ermittelnde Kommissarin auf Anna eingeschossen hat, macht sich Anna an eigene Ermittlungen um ihre Unschuld zu beweisen..
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
Anna will sich von dem Verdacht reinwaschen und findet, dass die Polizei zu wenig tut. Daher unterhält sie sich mit allen möglichen Leuten. Obwohl sie recht naiv an die Ermittlungen rangeht, erfährt sie doch verblüffend viel. Das gelingt natürlich nicht immer.
Die kleine Katze spielt in den Ermittlungen auch noch eine Rolle. Außerdem wird sie von der Kommissarin an Anna gegeben, das sie nicht in der Wache bleiben kann. Aber Anna hat eine Katzenhaarallergie.
Der Tote ist ein höchst unangenehmer Mensch. Um zu seinen Artikeln zu kommen, wendet er ziemlich fiese Methoden an und es bleibt niemand von ihm verschont.
Ich wollte beim Lesen natürlich auch herausfinden, wer der Täter ist. Das ist mir nicht gelungen.
Ein unterhaltsamer und spannender Krimi mit Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Luft nach oben

Deichfürst
0

Bei Bauarbeiten wird eine Kiste gefunden und in der Kiste befindet sich eine Leiche. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Bauern Tadeus de Vries handelt. Niemand bedauert den Tod von ...

Bei Bauarbeiten wird eine Kiste gefunden und in der Kiste befindet sich eine Leiche. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Bauern Tadeus de Vries handelt. Niemand bedauert den Tod von de Vries, denn er war ein sehr unangenehmer und rücksichtsloser Mensch. Es werden keine leichten Ermittlungen für Stephan Möllenkamp, den Leiter des Fachkommissariats 1.
Stephan Möllenkamp und seine Frau Meike sind noch nicht lange in Leer. Möllenkamp hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Seine Mannschaft ist nicht wirklich ein Team. Die Dorfgemeinschaft ist wenig kooperativ, dafür brodelt die Gerüchteküche heftig und Lokalreporterin Gertrud Boekhoff vom Rheiderländer Tagblatt ist daran auch nicht ganz unbeteiligt. Aber was sind Tatsachen und was ist nur Gerede?
Die Charaktere sind gut beschrieben, teilweise sind sie doch recht skurril. Die örtliche Kneipe ist hier noch der Mittelpunkt des Dorflebens. Dass häufig Dialekt geredet wird, macht die Sache rund.
Zwischen den Abschnitten gibt es immer wieder Einschübe über Begebenheiten aus der Vergangenheit.
Es geht ziemlich authentisch zu und manchmal gibt es auch was zum Schmunzeln. Auch wenn sich am Ende alles schlüssig auflöst, so hielt die Spannung aber in Grenzen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Allzeit bereit

Die Herzen der Männer
0

Dieses Buch erzählt eine Geschichte über drei Generationen. Es beginnt im Jahre 1962 mit dem dreizehnjährigen Nelson Daughty. Nelson ist ein intelligenter und empfindsamer Junge, doch für seinen Vater ...

Dieses Buch erzählt eine Geschichte über drei Generationen. Es beginnt im Jahre 1962 mit dem dreizehnjährigen Nelson Daughty. Nelson ist ein intelligenter und empfindsamer Junge, doch für seinen Vater ist er eine Enttäuschung. Nur zu Jonathan Quick hat Nelson so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung. Dann fährt er mit seinem Vater Clete ins Pfadfinderlager Camp Chippewa, wo Nelson Signaltrompeter ist. Auch hier bleibt der Junge weitestgehend alleine. Sein Vater kümmert sich nicht um ihn und die anderen drangsalieren ihn. Nur Lagerleiter und Pfadfinderführer Wilbur Whiteside sieht etwas Besonderes in Nelson.
Dann geht es weiter mit dem erwachsenen Jonathan Quick, der sich mit seinem Sohn Trevor in Pfadfinderlager aufmacht. Auch Jonathan kann mit der empfindsamen Seite seines Sohnes wenig anfangen und will ihm auf der Fahrt begreiflich machen, wie das Leben so wirklich ist. Er tut Trevors Beziehung zu Rachel als naive jugendliche Verliebtheit ab. Beim Abendessen, zu dem auch Nelson stößt, wird Trevor mit der Geliebten des Vaters konfrontiert und erfährt ganz nebenbei, dass sich Jonathan scheiden lassen will. Zum Ausklang des Abends bekommt Trevor dann noch einen Besuch im Strip-Lokal spendiert.
Und wieder gibt es einen Sprung zur nächsten Generation. Rachel hat Trevor geheiratet, ist aber inzwischen verwitwet. Sie setzt die Tradition fort und begleitet ihren Sohn Thomas, der eigentlich keine Lust auf sowas hat, ins Pfadfinderlager. Die Lagerleitung hat Nelson nach dem Tod von Wilbur übernommen.
Der Autor Nickolas Butler hat einen wundervollen und sehr ausdrucksstarken Schreibstil. Mit „Die Herzen der Männer“ hat er uns einen Eindruck verschafft, wie Männer so ticken. Er ist Amerikaner und das ist deutlich zu spüren, denn so einiges kann ich mir hier bei uns so nicht vorstellen. Diese fast schon militärische Ausbildung im Pfadfinderlager kam mir sehr fremd vor.
Es ist eine ruhige Geschichte, die über die Beziehungen der Protagonisten berichtet. Dabei sind diese Beziehung durchaus schwierig.
Die Figuren sind sehr gut charakterisiert und ich konnte mitfühlen, aber meine Gefühle waren sehr unterschiedlich. Mit den Söhnen und Ehefrauen hatte ich eher Mitleid und die Väter hätte ich durchschütteln mögen, um sie zu Verstand zu bringen. Aber auch die Jugendlichen, die rücksichtslos auf den Gefühlen der Schwächeren herumtrampeln, hätte ich am liebsten geschüttelt. Selbst Rachels Entscheidung, als einzige Frau in dieses Camp voller Männer zu fahren, bleib mir unverständlich.
Die Geschichte ist sehr emotional und einiges blieb mir ziemlich fremd. Ich bin froh, dass die Männer in meinem Umfeld nicht so ticken. Auch galt es, ein paar Längen zu überbrücken. Aber einiges wird durch den ausdrucksstarken und berührenden Schreibstil wettgemacht. Es ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Lu wird stachlig

Kaktus-Serie 1: Ich wollt, ich wär ein Kaktus
0

Lu ist 10 Jahre alt, spielt Trompete und hat eine Kakteen-Sammlung. Ihre Eltern trennen sich, und Lu und ihre Mutter wollen zu Oma Käthe ziehen. Das heißt, Lus Mutter will das, denn Lu will das ganz und ...

Lu ist 10 Jahre alt, spielt Trompete und hat eine Kakteen-Sammlung. Ihre Eltern trennen sich, und Lu und ihre Mutter wollen zu Oma Käthe ziehen. Das heißt, Lus Mutter will das, denn Lu will das ganz und gar nicht. Daher versucht Lu alles Mögliche, um das zu verhindern. Sie trödelt rum und packt nichts ein und dann versucht sie auch noch, zu sterben indem sie die Luft anhält. Nutzt alles nichts! Daher beschließt sie so stachlig zu werden, wir ein Kaktus aus ihrer Sammlung.
Der Schreibstil dieses Kinderbuch passend und einfach zu lesen.
Lu will nicht weg aufs Land, denn alle ihre Freunde sind in der Stadt. Lu will den Freund der Mutter gar nicht erst nett finden, der soll schon sehen, wie stachlig sie ist. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man Tiere füttern darf und vielleicht sogar ein junges Kätzchen bekommen kann.
Lus Gefühlsleben ist mächtig durcheinander, was ja auch verständlich ist. Doch noch mehr gerät es durcheinander, als Lu am ersten Tag in der neuen Schule gleich eine Feindin und eine Freundin gewinnt und dann ist da noch der tolle Julian.
Die Personen kommen alle sehr authentisch rüber. Man kann Lus Gefühlschaos und Verhalten nachvollziehen. Es ist schwierig mit all den Veränderungen zurecht zu kommen und Lu weiß sich nicht anders zu helfen, als die Stacheln auszufahren. Zum Glück aber dauert das nicht ewig, denn eigentlich ist es doch gar nicht sooo übel.
Trotz des ernsthaften Themas über Trennungen in der Familie, macht es Spaß das Buch zu lesen, denn es geht durchaus auch humorvoll zu.
Ein Buch, das nicht nur Kinder Spaß macht.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Nur Satire?

DONALD TRUMP UND DAS HAARTEIL DES GRAUENS
0

Seit geraumer Zeit ist er weltweit in aller Munde: Donald Trump. Beim Lesen dieses Buches erfahren wir, dass Donald Trump früher einmal ein selbstloser Wohltäter und Menschenfreund gewesen ist. Doch leider ...

Seit geraumer Zeit ist er weltweit in aller Munde: Donald Trump. Beim Lesen dieses Buches erfahren wir, dass Donald Trump früher einmal ein selbstloser Wohltäter und Menschenfreund gewesen ist. Doch leider wurde er eines Tages von einem hinterhältigen Gehirnparasit befallen, der sich als Haarteil auf seinem Kopf festgekrallt hat. So wurde aus dem bescheidenen Mann ein Egomane, der wütet und rücksichtlos handelt. Dann will dieser fremdgesteuerte Mensch auch noch Präsident der USA werden. Ein fall für den ausgebrannten Dokumentarfilmer Michael Moore, der das Geheimnis der merkwürdigen Frisur ergründen und die Bürger der USA vor solch einem Präsidenten und der damit zusammenhängenden fürchterlichen Zukunft bewahren will.
Diese Satire liest sich gut und flüssig. Man kann über die abstrusen Begebenheiten lächeln und eventuell lauthals lachen, aber oft bleibt einem auch das Lachen im Hals stecken. Trumps Einwanderungspolitik betrifft auch deutsche Schäferhunde, und die Mexikaner erhöhen freiwillig die Mauer, weil sie die flüchtenden Amerikaner nicht haben wollen.
Wer groteske Geschichten mag, wird vielleicht seinen Spaß mit dem Buch haben, mich hat es allerdings nicht so begeistert, denn die Wirklichkeit scheint die beste Satire zu sein.