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Veröffentlicht am 16.12.2017

Schorsch ermittelt, wenn er nicht gerade isst

Die schwarze Jagd
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Als bayrischer Dorfbulle hat man eigentlich ein geruhsames Leben. Das mag der Schorsch Wammetsberger. Er liebt das bayrische Essen, die Jagd und … die Ruhe. Aber da wird ihm ein Strich durch die Rechnung ...

Als bayrischer Dorfbulle hat man eigentlich ein geruhsames Leben. Das mag der Schorsch Wammetsberger. Er liebt das bayrische Essen, die Jagd und … die Ruhe. Aber da wird ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn auf der Schlipfgrub-Alm gibt’s zwei Tote. Obwohl auch noch Kommissar Korbinian Eyrainer von der Tiroler Polizei mitmischt, tun sie sich schwer mit der Aufklärung, denn es gibt Verdächtige zuhauf. Selbst der Schorsch war beim Wildern in der Nähe des Tatorts und ausgerechnet der Wildbichler, der sich als bayerischer Guerilla-Führer "Che" betrachtet, hat ihn gesehen.
Ich habe mich als Nichtbayer ein wenig schwer getan mit dem Dialekt und all den deftigen Ausdrücken. Dazu kommen viele beteiligte Personen, die neben ihrem eigentlich Namen auch noch alle einen Spitznahmen haben, so dass es eine Weile dauert, bis man alle auseinanderhalten kann.
Es sind urige Charaktere, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen und der Korbinian Eyrainer passt nicht so recht dazwischen. Die Ermittlung gerät bei der Beschreibung der Gegend, der Menschen und der lukullischen Köstlichkeiten ein wenig ins Hintertreffen. Dafür geht es ziemlich humorvoll zu und wer solche Krimis mag, wird bestimmt begeistert sein.
Ein humorvoller Krimi mit viel bayrischem Flair.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Gleichgültige Eltern

Das Wüten der Stille
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Als die sechzehnjährige Carla Wellington verschwindet, tun sich Parallelen auf zu einem älteren Fall auf, bei dem vor acht Jahren im Nachbarort ein Mädchen verschwand und nicht wieder aufgetaucht ist. ...

Als die sechzehnjährige Carla Wellington verschwindet, tun sich Parallelen auf zu einem älteren Fall auf, bei dem vor acht Jahren im Nachbarort ein Mädchen verschwand und nicht wieder aufgetaucht ist. DI Collin Brown versucht Carla zu finden, aber niemand scheint besonders besorgt zu sein. Alle gehen davon aus, dass sie ausgerissen ist. Aber Collin findet, dass es wohl kein Zufall ist, dass beide Mädchen als begabte Musikerinnen im Schulorchester gespielt haben.
Nach „Meer des Schweigens“ und „Am Ende des Schmerzes“ ist dies der dritte Band um DCI Collin Brown und sein Team, das in Cornwall auf Verbrecherjagd gehen.
Wie schon in den Vorgängerbänden gibt es eine ganze Reihe von merkwürdigen Menschen, auf die Collin bei seinen Ermittlungen trifft. Wie können Eltern ihre sechzehnjährige Tochter alleine lassen während sie wochenlang beruflich in der Weltgeschichte herumreisen? Warum sorgen sie sich nicht, während Collin sich große Sorgen macht? Warum reagieren Lehrer so phlegmatisch, wenn eine Schülerin tagelang nicht auftaucht? Dagegen hoffen die Eltern von Jenifer seit Jahren, dass ihre Tochter doch noch auftaucht.
Ich fand es erschreckend, wie wenig sich Eltern um ihre Kinder kümmern. Zum Glück ist Collin Brown da ganz anders. Er ist ein Familienmensch, doch seine Frau ist verreist und so muss er sich neben seinem Beruf auch noch um die Kinder kümmern. Daher ist er auch emotional ganz besonders in diesem Fall involviert. Sein Team besteht aus lauter Individualisten, die er immer ein wenig anschieben muss.
Die Menschen in Cornwall werden als verschlossen und eigenwillig beschrieben. Auch die Landschaft ist ein wenig rau. Von Anfang ist eine düstere Atmosphäre zu spüren, die gut zu diesem schwierigen Fall passt. Obwohl diese Geschichte sehr gemächlich daher kommt, ist sie trotzdem spannend.
Die Auflösung ist schlüssig und hat mich überrascht.
Ich kann den Krimi nur empfehlen.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Die Malerin im Schatten von Kandinsky

Die Malerin
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Mary Basson befasst sich in ihrem Roman „Die Malerin“ mit dem Leben der Malerin Gabriele Münter. Obwohl mir die Städtische Galerie im Lenbachhaus bekannt ist, war mir der Name Gabriele Münter nicht geläufig. ...

Mary Basson befasst sich in ihrem Roman „Die Malerin“ mit dem Leben der Malerin Gabriele Münter. Obwohl mir die Städtische Galerie im Lenbachhaus bekannt ist, war mir der Name Gabriele Münter nicht geläufig. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass sie nicht so im Rampenlicht stand wie ihr langjähriger Lebensgefährte Wassily Kandinsky.
Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und packend.
Ella besuchte zwar eine Kunstschule, aber der Zugang zu staatlichen Kunstakademien blieb ihr als Frau verwehrt. Als sie Wassily Kandinsky kennenlernt, ist sie noch jung. Er ist älter als sie, als Künstler angesehen und verheiratet. Ella ist fasziniert von diesem Mann und verliebt sich in ihn. Sie wird seine Schülerin und Muse. Die beiden machten aus ihrer wilder Ehe kein Geheimnis, was zu jener Zeit ein Skandal war. Auch wenn sie viel reisen, wird ihr Zuhause in Murnau zum Zentrum der Avantgarde. Hier leben und arbeiten sie, entwickeln ihre Kunst weiter und streiten und lieben sich. Ella würde Kandinsky gerne heiraten, aber er ist unstet und labil. Dann kommt der Krieg und sie werden getrennt. Ein furchtbare Zeit für Ella, denn sie glaubt, dass ihr Geliebter tot ist und trauert. Doch als sie sich noch einmal sehen bricht er endgültig mit ihr, er heiratet eine andere. Dank der Unterstützung ihrer Schwester kommt sie aus dem Loch heraus, in dass sie hineinfiel nach dem Bruch.
Mir ist Ella sehr nahe gekommen, ich habe mit ihr gelitten.
Vor dem Krieg war Gabriele Münter erfolgreich, aber in der Zeit mit Kandinsky verlor sie ihre Eigenständigkeit, obwohl sich die beiden sich als Künstler ebenbürtig waren. Es gelingt ihr nicht, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Als sie die Sammlung des Blauen Reiters und damit die Bilder Kandinskys vor den Nazis rettet, beweist sie, was für eine außergewöhnliche Frau sie ist.
Eine wundervolle Geschichte über eine Künstlerin, der viel zu wenig bekannt ist.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein schönes Ende

Bourbon Lies
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Nie hätte Lane Baldwine gedacht, dass er sich einmal für das Familienunternehmen verantwortlich fühlen würde. Doch nach dem Tod seines Vaters blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich um die Bradford ...

Nie hätte Lane Baldwine gedacht, dass er sich einmal für das Familienunternehmen verantwortlich fühlen würde. Doch nach dem Tod seines Vaters blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich um die Bradford Bourbon Company zu kümmern. Eigentlich wäre das die Aufgabe seines älteren Bruder Edward gewesen, aber der sitzt im Gefängnis nachdem er den Mord an seinem Vater gestanden hat. Doch Lane kann das nicht glauben und macht sich mit Unterstützung seiner Freundin Lizzie auf die Suche nach dem wahren Täter.
Ich mochte diese Reihe von Anfang an, obwohl das eigentlich so gar nicht mein Genre ist. Aber der Schreibstil ist mitreißend und die Charaktere sind interessant und vielschichtig.
Dieser dritte Teil bietet wirklich ein furioses Ende der Bourbon-King-Reihe. Lane hat es wirklich nicht einfach. Er muss das Unternehmen wieder auf Vordermann bringen und die Banken machen Druck. Aber er will ja auch den wahren Täter finden, denn dass Edward etwas mit dem Mord zu tun hat, ist trotz Geständnis sehr unwahrscheinlich, da er doch ziemlich gehandikapt ist. Aber wen deckt er? Auch Sutton hat ihre Zweifel an seinem Geständnis. Lane macht sich außerdem Sorgen um die totkranke Momma. Da ist es gut, dass er Lizzie an seiner Seite hat. Gin zeigt sich endlich auch von einer anderen Seite und endlich taucht auch der dritte Sohn Max wieder auf.
Ich habe schon die ganze Zeit überlegt, wer ein Interesse daran hatte, den unsympathischen William Baldwine umzubringen. Es gab genügend Verdächtige und in meinem Hinterkopf hatte sich eine Idee festgesetzt. Trotzdem war ich am Ende überrascht, dass es wirklich so war. Ein gutes und schlüssiges Ende ist es geworden.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Auch kleine Indianer müssen lernen

Minitou: Der große Indianer
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Minitou ist ein kleiner Indianerjunge und lernt alles das, was ein Indianer können muss. Er lernt, wie man Pfeile schnitzt und wie man sich lautlos anschleicht. Auch das Lasso zu werfen und Spuren zu lesen ...

Minitou ist ein kleiner Indianerjunge und lernt alles das, was ein Indianer können muss. Er lernt, wie man Pfeile schnitzt und wie man sich lautlos anschleicht. Auch das Lasso zu werfen und Spuren zu lesen muss er lernen. Aber er hat einen großen Wunsch, er möchte ein wildes Pferd einfangen und zähmen, welches dann ihm gehört. Nachts träumt er davon. Ob sich sein Wunsch erfüllt? Immer wieder ist er unterwegs in der Hoffnung, dass sein Traum wahr wird. Dabei findet er eine Freundin und dann benötigt auch noch ein wildes Pferd seine Hilfe.
Die Geschichte ist sehr schön und kindgerecht. Die Illustrationen sind einfach toll und unterstreichen die Geschichte gut. Es geht um Freundschaft und Mut und man lernt einiges über die Lebensweise der Indianer.
Das Buch gefällt den Kindern sehr.