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Veröffentlicht am 05.09.2017

Kann Käsekuchen glücklich machen?

Die Glücksbäckerin von Long Island
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Weil Marie in den falschen Mann verliebt ist, schickt ihr Vater sie nach Amerika zu den Geschwistern. Kurz vorher erhielt Marie von ihrer Tante Frieda eine Rezept für Käsekuchen. Dieses Rezept hilft ihr ...

Weil Marie in den falschen Mann verliebt ist, schickt ihr Vater sie nach Amerika zu den Geschwistern. Kurz vorher erhielt Marie von ihrer Tante Frieda eine Rezept für Käsekuchen. Dieses Rezept hilft ihr dabei, ihren Platz in Amerika zu finden.
Rona begleitet zig Jahre später ihren Großvater nach Long Island zum 90. Geburtstag von Marie. Rona erfährt von Marie viel über die Familie. Dadurch ändert sich auch ihr Leben.
Die Handlung spielt auf zwei Ebenen ab. Zum einen begleiten wir Marie durch ihr Leben, zum anderen begegnen wir Rona, die in einer Krise steckt und ihren Lebenssinn sucht. In ihren Gesprächen mit Marie lernt sie ein Stück Familiengeschichte kennen.
Wir erleben die Aufbruchsstimmung in Amerika und die Lebendigkeit New Yorks, aber auch die Engstirnigkeit und Vorurteile in Deutschland. Obwohl Marie es von Ostfriesland gewohnt war, hart zu arbeiten, muss sie feststellen, dass einem auch in New York nichts in den Schoß fällt.
Marie ist sympathisch und tolerant, aber auch harmoniebedürftig. Dabei vergisst sie oft ihre eigenen Bedürfnisse.
Auch alle anderen Charaktere wurden gut beschrieben.
Das Buch ist so interessant und flüssig geschrieben, dass ich es nicht aus der Hand legen mochte. Wer nur eine Liebegeschichte erwartet, wird überrascht werden. Es gibt so viele Informationen über das aufstrebende Amerika und dazu über die dunkle Zeit in Deutschland, dass es nie seicht ist und man oft nachdenklich wird. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Zum Schluss ging dann aber einiges recht flott und für mich ein wenig zu positiv. Es fehlte mir auch die Information, wie es mit Friedas Familie weitergegangen ist.
Ein sehr schöner und unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Die Erbin von Winterwood

Die Erbin von Winterwood
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Amelia Barrett muss heiraten, um ihr Erbe antreten zu können. Ihr Onkel hat den Mann für sie ausgesucht und nun ist sie mit Edward verlobt. Aber der will nicht, dass Amelia ihr Pflegetochter Lucy behält. ...

Amelia Barrett muss heiraten, um ihr Erbe antreten zu können. Ihr Onkel hat den Mann für sie ausgesucht und nun ist sie mit Edward verlobt. Aber der will nicht, dass Amelia ihr Pflegetochter Lucy behält. Dabei hatte Sie ihrer Freundin Katherine versprochen, sich um Lucy zu kümmern, da der Vater Graham Sterling als Kapitän zur See fährt. Doch Amelia hat Lucy lieb gewonnen wie ein eigenes Kind und will das kleine Mädchen nicht mehr hergeben. Daher schlägt sie dem Kapitän vor, sie zu heiraten, damit das Kind versorgt ist und sie ihr Erbe antreten kann.
Der Roman liest sich sehr angenehm.
Amelia ist eine ganz besondere junge Frau, die Anfang des 19. Jahrhunderts nicht selbstbestimmt über ihre Zukunft entscheiden kann. Da sie Lucy behalten möchte und ihr Verlobter das ablehnt, geht sie einen ungewöhnlichen Weg. Sie erniedrigt sich und macht Graham einen Heiratsantrag. Ihre Cousine und Vertraute versucht Amelia das Ganze auszureden, da sie doch bereits verlobt sei. Aber Amelia sieht keinen anderen Weg.
Ihr Verlobter Edward ist ein unsympathischer und hartherziger Mensch, der mehr an dem Erbe als an Amelia interessiert ist. Graham dagegen ist sympathisch, verantwortungsbewusst und kann Ungerechtigkeit nicht leiden.
Die Geschichte ist sehr authentisch geschildert. Amelia ist eine sympathische junge Frau. Ohre Beweggründe sind sehr gut nachvollziehbar. Sie hat ein Versprechen gegeben und das will sie unter allen Umständen halten. Doch so einfach ist es nicht, ihre Ziele zu erreichen. Sie muss auch leider feststellen, dass Ihr Vertrauen missbraucht wird. Sie ist voller Gottvertrauen und sucht Halt im Gebet.
Ein unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 05.09.2017

bloß nicht überlegen

Die eiskalte Jahreszeit der Liebe
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Nick will vor der Hochzeit wohl reinen Tisch machen, er erzählt seiner Freundin von der Zeit in Moskau.
Er lebte bereits seit einiger Zeit in dieser Stadt und kann sich schon nicht mehr vorstellen, wieder ...

Nick will vor der Hochzeit wohl reinen Tisch machen, er erzählt seiner Freundin von der Zeit in Moskau.
Er lebte bereits seit einiger Zeit in dieser Stadt und kann sich schon nicht mehr vorstellen, wieder zurück nach London zu gehen. Dann passiert etwas, das sein Leben verändert. Er verhindert einen Handtaschenraub und lernt so die Schwestern Mascha und Katja kennen. Er gibt Mascha seine Telefonnummer, hört aber wochenlang nichts von ihr. Währenddessen wickelt er mit den Kollegen einen großen Deal im Ölgeschäft ab.
Nach Wochen meldet sich Mascha. Sie gehen aus und er geht eine Beziehung mit ihr ein. Dann lernt er auch noch die Tante der Schwestern kennen. Mascha bittet ihn, die Formalitäten für den Umzug der Tante aufs Land zu übernehmen.
Das Leben ist schön für Nick: Er hat Mascha und Moskau bietet jede Menge Unterhaltung. So ist er für die Ungereimtheiten, die so nach und nach auftauchen, blind. Obwohl er manchmal stutzig wird, will er nicht sehen. Er sieht nicht, dass er von Mascha ausgenutzt wird. Er sieht nicht, dass das Ölgeschäft den Bach runter geht. Und noch weniger will er sehen, dass die Tante von Mascha betrogen wird.
So gleitet Nick mehr und mehr auf den Abgrund zu.
Es ist ein Roman, der einen abstößt und doch irgendwie auch fasziniert. Er gibt Einblick in eine verstörende Gesellschaft. Alle Klischees werden in diesem Roman berücksichtigt.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Anders als erwartet

Sieh mich an
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Katharina hat Etwas in ihrer Brust entdeckt. Aber das hat sie für sich behalten. Sie möchte nun ein Wochenende erleben, welches verläuft wie immer. Danach will sie sich dem Etwas stellen. So können wir ...

Katharina hat Etwas in ihrer Brust entdeckt. Aber das hat sie für sich behalten. Sie möchte nun ein Wochenende erleben, welches verläuft wie immer. Danach will sie sich dem Etwas stellen. So können wir einen ganz „normalen“ Freitag mit ihr erleben.

Es geht drunter und drüber an diesem Freitag. Sie ist sowieso permanent mit Familie und Beruf überlastet. Tochter Helli braucht ständig Aufmerksamkeit, der Sohn ist dabei, sein eigenes Leben zu gestalten. Mit ihrem Ehemann führt sie eine schwierige Wochenend-Beziehung und er kann an diesem Wochenende auch nicht nach Hause kommen. Dann hat sich noch ein früherer Freund angesagt.

Ich muss sagen, dass ich etwas total Anderes erwartet habe. Da ist eine Frau, die den Verdacht hat, dass da ein Krebs in ihr wächst. Aber statt zu klären, ob es wirklich so ist oder mit jemandem darüber zu reden, macht sie Business as usual. Wie das aussieht, verrät der Klappentext. Ein wenig kann ich Katharina verstehen, wenn sie sich einem solchen Thema noch nicht stellen will und daher versucht auszuweichen. Aber aufgrund der familiären Disposition wäre eine engmaschige Kontrolle sowieso angesagt gewesen und auch wenn man Angst hat, bringt es doch nichts, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen.

Katharinas Gedanken drehen sich im Kreis, während sie sich durch den Tag kämpft. Sie hängt Erinnerungen nach, macht Pläne und wir lernen ihre Gedanken gut kennen. Ich habe mich gefragt, warum sie keinen einzigen Gedanken hatte, der sich mit einem gutartigen Etwas beschäftigt hat. Aber wenigstens denkt sie darüber nach, ob sie ihr Leben so führen wollte, wie sie es nun führt.

Katharina ist eine sympathische Frau, die überall da ist, wo Not am Mann ist und die sich selbst ein wenig darüber vergessen hat. Aber dann stellt sie fest, dass sie nun Unterstützung braucht. Aber wie endet es? Das bleibt offen.

Mich hat das Buch nicht so recht überzeugt, was aber wohl auch daran gelegen hat, dass meine Erwartungen andere waren. Ich wurde nicht wirklich warm mit Katharina und ihre Handlungsweise war mir unverständlich. Ich bleibe etwas zwiespältig zurück.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Ein empfehlenswerter Thriller

Engelsschlaf: Thriller
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Es ist kalt in Berlin. Eine junge Frau liegt auf einer Parkbank gebettet und atmet nicht mehr. Der Notarzt stellt den Tod fest, doch dann zeigen sich plötzlich Lebenszeichen. Die Frau kann gerettet werden, ...

Es ist kalt in Berlin. Eine junge Frau liegt auf einer Parkbank gebettet und atmet nicht mehr. Der Notarzt stellt den Tod fest, doch dann zeigen sich plötzlich Lebenszeichen. Die Frau kann gerettet werden, aber sie kann sich nicht erinnern, wer sie entführt und dort hingebettet hat. Es gibt weitere Opfer, die unter den gleichen Bedingungen aufgefunden werden und keine der Frauen kann der Polizei weiterhelfen, denn sie können sich nicht erinnern, was passiert ist. Für Laura Kern und ihr Team wird es ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Täter macht immer weiter.
Dies ist der zweite Fall mit der Ermittlerin Laura Kern. Wie alle Bücher von Catherine Shepherd, ist auch dieses Buch wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Der Fall gibt Laura viele Rätsel auf, denn sie kann keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern entdecken. Doch sie ahnt, dass der Täter nicht aufhören wird. Aber die notwendige Unterstützung seitens ihres Vorgesetzen fehlt. Doch es wird dringlich, denn es gibt auch ein Opfer, welches nicht überlebt hat. Laura ist sympathisch und eine gute Ermittlerin. Sie hat ein gutes Auge für winzige Details, die sonst niemand wahrnimmt. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell gezeichnet.
Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn man in dem Glauben, dass man tot sei, begraben wird. Leider ist dieses Szenario nicht unwahrscheinlich.
In Rückblenden erfahren wir, was den Täter bewegt und ihn zu seinen Taten gebracht hat. Er hat es wirklich nicht leicht gehabt, aber dennoch ist das natürlich keine Entschuldigung für sein Tun. Aber wir erfahren nicht, um wen es sich handelt, so dass der Leser mit Laura und ihrem Team ermittelt.
Nachdem ich mich auf einigen falschen Fährten bewegt habe, fügt sich am Ende doch alles schlüssig zusammen.
Obwohl der Thriller ohne viel Blut und Tote auskommt, ist er von Anfang an sehr spannend. Ich kann ihn nur empfehlen.