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Veröffentlicht am 10.08.2017

Dem Sumpf abgerungen

Die Stadt des Zaren
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Zar Peter ist ein weltoffener Mann, der erkannt hat, dass Russland lange nicht so fortschrittlich ist wie andere Länder. Er hat Visionen und will sein Land voran bringen. Da er an Schiffen interessiert ...

Zar Peter ist ein weltoffener Mann, der erkannt hat, dass Russland lange nicht so fortschrittlich ist wie andere Länder. Er hat Visionen und will sein Land voran bringen. Da er an Schiffen interessiert ist, soll ein Hafen an der Ostsee ihm Zugang zum Meer verschaffen. Es soll eine Stadt im Sumpfgebiet der Newa entstehen, die nach westlichem Vorbild errichtet gebaut werden soll. Einwände, dass es sich um Sumpf handelt, wischt er beiseite. Kanäle sollen das Land trockenlegen, Vorbild dafür ist Amsterdam. Er hat auch schon einen Namen für seine Stadt: St. Pieterburch.

Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen, allerdings gab es mir manchmal zu viele Details rund um die Baustelle, denn mir war das Schicksal der Menschen wichtiger.

Zar Peter ist weltoffen, neugierig und visionär. Im Westen hat er vieles gesehen, was nun als Vorlage für sein Projekt herhalten muss. Eine gewaltige Aufgabe liegt vor den Menschen, die an den Neva gekommen sind, um dort als Handwerker zu schaffen oder um ihr Glück zu machen. Die schwedischen Kriegsgefangenen haben natürlich keine Wahl, sie müssen mitarbeiten. Wir lernen eine ganze Reihe höchst unterschiedlicher Menschen kennen. Graf Fjodor Bogdanowitsch kommt mit seiner Familie und einigen Leibeigenen. Seine Frau Viktoria möchte, dass Tochter Arina das Herz des Zaren erobert. Der italienische Architekt Matteo di Gregorio will sein altes Leben hinter sich lassen, wird dann aber doch wieder von ihm eingeholt. Der deutsche Arzt Dr. Albrecht reist mit seiner Familie an, nachdem er eine Einladung erhalten hat. Gut gefallen hat mir auch Fürst Alexander Menschikow, welcher der beste Freund des Zaren ist und ihn berät. Er darf sich ein offenes Wort leisten.

Es ist interessant zu lesen, welche Widrigkeiten beim Bau der Stadt auftreten, die zu Ehren von Petrus ihren Namen erhält. In diesem Roman ist der Krieg genauso Thema wie Intrigen und persönliche Schicksalsschläge.

Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Drachenjagd

Der Drachenjäger - Die erste Reise ins Wolkenmeer
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Adarons erste Begegnung mit Garganthuan bestimmt sein ganzes weiteres Leben, denn der schwarze Drache hat ihm seine Liebste und einige seiner Freunde genommen. Daraufhin hat Adaron Rache geschworen und ...

Adarons erste Begegnung mit Garganthuan bestimmt sein ganzes weiteres Leben, denn der schwarze Drache hat ihm seine Liebste und einige seiner Freunde genommen. Daraufhin hat Adaron Rache geschworen und ist nun seit Jahren auf der Suche nach Garganthuan.

Zwanzig Jahre später: Lian lebt mit seinem Vater Lonjar Drachentod, der einst ein großer Dachenjäger war und nun dem Alkohol verfallen ist, in Skargakar. Dann mischt sich Lonjar in eine Sache ein und machte sich damit einen mächtigen Feind. Da Lian seinen Vater unterstützt, wird es auch für ihn lebensgefährlich. Er flieht. Mit seinem Freund Canzo heuert er auf dem Flugschiff von Adaron an.

Wieder einmal nimmt uns Bernd Perplies mit in eine eindrucksvolle Fantasy-Welt. Skargakar liegt am großen eindrucksvollen, aber auch gefährlichen Wolkenmeer. Es ist der Lebensraum der Drachen, auf die mit Flugschiffen Jagd gemacht wird, da sie für das Überleben der Bewohner sorgen.

Lian fühlt sich eigentlich wohl in Skargakar. Er ist Kristallschleifer für die magischen Kyrilliane, welche die Flugschiffe in Luft halten. Auf seiner Flucht muss er alles zurücklassen, außer einem Speer mit seltsamen Runen, der seinem Vater gehörte. Lian ist ein sympathischer junger Mann, der zu seinen Freunden steht und Verantwortung übernimmt. Zuerst ist er fasziniert von der Reise übers Wolkenmeer und er zeigt schon bald, dass er auch eine Begabung als Drachenjäger hat. Aber anders als der von Rache zerfressene Adaron, der die Rache über das Leben seiner Mannschaft setzt, macht er sich auch Gedanken über den Sinn der Reise. Aber darüber hinaus gibt es im Wolkenmeer und auf dem Schiff noch eine ganze Reihe interessanter Figuren.

Obwohl ich eigentlich kein Fantasy-Leser bin, hatte mich schon „Das Imperium der Drachen“ begeistert und auch dieses Buch hat mir wieder gut gefallen. Diese fremdartige Welt ist so toll und bildhaft beschrieben, dass man sich gleich dorthin versetzt fühlt und diese Welt vor Augen hat. Oft taten mir die Drachen leid, obwohl die auch nicht gerade zimperlich waren, wenn sie auf die Flugschiffe losgingen.

Es ist eine abenteuerliche und sehr spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Der Marionettenspieler

Der Marionettenspieler
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In kurzer Zeit verschwinden in Berlin 9 Kinder. Es gibt keine Spuren. Die Polizei ist überfordert, daher wird eine Team aus Spezialisten gebildet. Die Leitung hat Jenny.
Die Buchbeschreibung klang für ...

In kurzer Zeit verschwinden in Berlin 9 Kinder. Es gibt keine Spuren. Die Polizei ist überfordert, daher wird eine Team aus Spezialisten gebildet. Die Leitung hat Jenny.
Die Buchbeschreibung klang für mich recht interessant. Aber leider stellte ich schon nach kurzer Zeit fest, dass dem nicht so ist.
Am Anfang lernen wir eine Menge Leute kennen, so dass es nicht so einfach ist, alle auseinander zu halten.
Die Super-Ermittler klären alles von einem Raum aus, der technisch perfekt ausgestattet ist, so dass mittels Technik herausfinden kann. Wenn Jenny etwas sagt, stehen alle stramm, egal wo. Sie ermittelte nicht, sie hatte Ahnungen, die aus dem Magen kommen. Alle sind perfekt, aber auch irgendwie seltsam. Häufig spielen die zwischenmenschlichen Beziehungen die Hauptrolle.
Sprachlich konnte mich das Buch auch nicht überzeugen. Die Spannung lies schnell nach. Ergebnisse kommen mehr oder weniger per Zufall zustande.
Nicht überzeugend!

Veröffentlicht am 08.08.2017

Tannie Maria kocht

Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord
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Die Witwe Tannie Maria lebt in Klein Kaaro in Südafrika. Sie verdient sich etwas nebenbei indem sie in der örtlichen Zeitung Rezepte veröffentlicht, denn sie ist eine sehr gute Köchin und Bäckerin. Als ...

Die Witwe Tannie Maria lebt in Klein Kaaro in Südafrika. Sie verdient sich etwas nebenbei indem sie in der örtlichen Zeitung Rezepte veröffentlicht, denn sie ist eine sehr gute Köchin und Bäckerin. Als diese Rubrik zugunsten eine Ratgeberrubrik verschwinden soll, verbindet sie kurzerhand beides – zu ihren Ratschlägen gibt es jeweils das passende Rezept. Dann erreicht sie der Brief von Martina, die sehr verzweifelt ist. Sie wird immer wieder von ihrem Mann verprügelt. Doch ihre Ratschläge helfen nicht, denn schon bald ist Martina tot. Die Polizei ermittelt, aber Tannie Maria hält gar nichts von deren Erkenntnissen und macht sich an ihre eigenen Ermittlungen. Dabei kreuzen sich ihre Wege immer wieder mit denen von Detective Henk Kannemeyer.
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und beim Lesen bekommt man leicht Appetit. Glücklicherweise gibt es die passenden Rezepte im Anhang.
Tannie Maria ist eine sympathische Frau, die auf einem kleinen Bauernhof lebt, und das Leben ohne ihren Ehemann genießt, denn er hat sie auch verprügelt. Am liebsten ist sie in ihrer Küche und kocht und backt mit großer Leidenschaft. Ein bisschen Gesellschaft würde ihr manchmal ganz gut tun, denn Kühlschrank, Plätzchen und ähnliches antworten halt nicht. Da der Fall Martina ihr nahe geht, macht sie sich mit Hilfe von Jessie und Hattie, ihren Kolleginnen, an die Ermittlungen. Wenn es dabei zu schwierigen Situationen kommt, ist Henk als Retter in der Not da und Tannie Maria freut sich immer, ihn zu sehen.
Die Umgebung ist malerisch beschrieben, so dass man einen sehr atmosphärischen Eindruck bekommt. Auch die Charaktere sind sehr gut und interessant dargestellt. Ein wenig Afrikaans zwischendurch macht das Ganze authentisch.
Wer einen spannenden Krimi erwartet, ist bei diesem Buch nicht richtig. Es ist eher eine Mischung aus Frauenroman verknüpft mit einer Kriminalhandlung, denn der Fall gerät oft in den Hintergrund. Dass immer alles mit Kochen verbunden wird, wurde mir dann doch zu viel.
Ein unterhaltsamer Roman mit Krimihandlung.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Verfolgt

Sündenfeuer - Mörderische Flucht
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Ihr Bruder soll eine normale Beerdigung erhalten, dafür heiratet Shirin sogar einen skrupellosen und gewalttätigen Waffenhändler. Als sie selbst in Gefahr gerät, sucht sie Zuflucht in einer Kirche und ...

Ihr Bruder soll eine normale Beerdigung erhalten, dafür heiratet Shirin sogar einen skrupellosen und gewalttätigen Waffenhändler. Als sie selbst in Gefahr gerät, sucht sie Zuflucht in einer Kirche und trifft auf den katholischen Priester Pater Nataniel. Aber Nataniel scheint ein Geheimnis zu haben. Wieso ist er so gut darüber informiert, was in Caracas geschieht? Bald darauf sind sie gemeinsam auf der Flucht.

Das Buch ist toll geschrieben und die Geschichte ist hochspannend, so dass es schwer fällt, das Buch einmal zur Seite zu legen. Im Laufe der Geschichte steigert sich diese Spannung noch. Die Handlung spielt an interessanten, aber auch bedrohlichen Orten.

Shirin und Nataniel sind authentisch und sympathisch beschrieben. Ihre Handlungsweisen sind gut nachzuvollziehen. Nataniel ist für die Ärmsten der Armen da und versucht sie von Drogen und Kriminalität fernzuhalten. Aber da ist noch etwas anderes unter der Oberfläche, das ihn offensichtlich belastet. Sein Zwiespalt ist gut zu erkennen. Ich kann gut verstehen, dass sich Shirin, die nicht viele Perspektiven hat, von ihm angezogen fühlt. Die beiden geben nicht so schnell auf und ich habe bis zum Ende mitgefiebert und mich gefragt, ob sie wohl eine Chance haben.

Ein sehr unterhaltsames Buch.