Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2017

Wasser ist...

Theo und HAInz
0

Theo hat Angst vor Wasser. Als seine Mutter ihn zum Bad drängt, begegnet er dort HAInz. HAInz ist ein Hai, ein ziemlich alter Hai. Er zeigt Theo was man alles im Wasser erleben kann und Theo verliert so ...

Theo hat Angst vor Wasser. Als seine Mutter ihn zum Bad drängt, begegnet er dort HAInz. HAInz ist ein Hai, ein ziemlich alter Hai. Er zeigt Theo was man alles im Wasser erleben kann und Theo verliert so seine Angst.
Die Geschichte ist entsprechend der Zielgruppe geschrieben und die Sprache ist gut verständlich. Es gibt bestimmt eine Menge Kinder, die die gleiche Angst haben wie Theo und die gut mit ihm fühlen können. Der Hai ist gar nicht bedrohlich, weil er alt ist und schlecht sieht. Seine Zähne kann er herausnehmen. Die Ängste verschwinden durch das Tollen mit HAInz im Wasser. Das Zähneputzen auch sehr wichtig ist, wird ebenfalls angesprochen.
Das Ende kommt allerdings ein wenig abrupt.
Das Cover und die Bilder im Buch sind sehr schön und es gibt viele Einzelheiten zu entdecken.
Ein unterhaltsames und schön illustriertes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Agent wider Willen

Der Spion von Dunvegan Castle
0

William Augustus ist der Lieblingssohn des Königs. Er ist sehr ehrgeizig, steht aber nicht sehr weit vorne in der Thronfolge und mit jedem Kind, das dem Thronfolger geboren wird, werden seine Chancen schlechter. ...

William Augustus ist der Lieblingssohn des Königs. Er ist sehr ehrgeizig, steht aber nicht sehr weit vorne in der Thronfolge und mit jedem Kind, das dem Thronfolger geboren wird, werden seine Chancen schlechter. Obwohl ihn sein Vater vorzieht, unternimmt er nichts, um ihn zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Dazu ist William homosexuell. Das darf keinesfalls bekannt werden, denn darauf steht die Todesstrafe. Leider ist sein Freund Jan Veenstra in eine pikante Situation geraten und muss nun verschwinden, um zu verhindert, dass die Sache bekannt wird. Er wird als Hauslehrer nach Schottland auf die Insel Skye geschickt und soll gleichzeitig als Agent verdächtige Aktivitäten melden.
Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm lesbar, aber die vielen Figuren machen es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Das liegt aber auch daran, dass viele Gruppierungen ihre eigenen politischen Interessen vertreten und auch schon mal die Fronten wechseln. Dazu kommt auch noch der katholische Thronanwärter Charles Edward Stuart nach Schottland, um das Königreich für seinen Vater zurückzuerobern. In diese schwierige politische Situation gerät der etwas naive Jan. Aufgrund einer Intrige landet der deutschstämmige Sohn eines Lehrers in Schottland. Man hat gehofft, dass er auf Nimmerwiedersehen verschwindet, doch Jan hat Glück und statt ihm gerät ein falscher in den Hinterhalt. Selbst als es ziemlich offensichtlich wird, dass man ihm übel mitspielt, findet er immer wieder Entschuldigungen für seinen Freund William.
In Schottland unterrichtet er die Tochter Lucy des Laird von Dunvegan. Die beiden sind sich sympathisch.
Die Beschreibungen der Kriegshandlungen waren blutig und grausam. Das und die verwirrenden politischen Verhältnisse haben mich nicht so sehr angesprochen.
Ein historischer Roman mit viel Information aus der schottischen Geschichte.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Afrikanisches Leid

Der Ort, an dem die Reise endet
0

Ajany kehrt aus Brasilien nach Kenia zurück. Anlass ist der Tod ihres Bruders Odidi, der in den Straßen Nairobis erschossen wurde. Mit Ihrem Vater zusammen will Ajany den Leichnam nach Hause bringen, nach ...

Ajany kehrt aus Brasilien nach Kenia zurück. Anlass ist der Tod ihres Bruders Odidi, der in den Straßen Nairobis erschossen wurde. Mit Ihrem Vater zusammen will Ajany den Leichnam nach Hause bringen, nach Hause auf eine heruntergekommene Farm im Norden des Landes. Mit der Trauer kommen auch die Erinnerungen.
Dann taucht auch noch Brite Isaiah Bolton auf, der auf der Suche nach seinem Vater Hugh ist, den er nie kennengelernt hat. Auch er kommt zu spät um von Odidi noch etwas über seinen Vater zu erfahren. Odidis Familie ist in der Trauer gefangen und will sich nicht auch noch mit dem Fremden auseinander setzen. Ajanys Mutter entzieht sich dem allen durch Flucht in die Wildnis.
Das Buch ist nicht einfach zu lesen. Es gibt viele Rückblicke und die Zeiten wechseln häufig, auf den ersten Blick nicht immer erkennbar. Der Schreibstil wirkt zerrissen und ist mit fremder Sprache durchsetzt. Die Erklärung gibt es zwar im Anhang, aber ich blättere ungern ständig während des Lesens zurück. Es dauerte eine Weile bis ich mich auf die Geschichte einlassen konnte, doch dann sah ich in der Zerrissenheit der Sprache die Zerrissenheit der Gefühle. Die Sprache ist außerordentlich kraftvoll und voller Bilder und Metaphern.
Es ist eine uns fremde Welt, die wir kennenlernen und auch wenn einem beim Lesen manches verständlicher wird, bleibt sie uns weiterhin fremd. Nichtsdestotrotz nimmt einen die Geschichte gefangen.
In Ajanys Erinnerungen erfahren wir sehr viel darüber, wie die Geschwister aufgewachsen sind. Aber auch die Erinnerungen an die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit haben die Familienmitglieder weiterhin im Griff. Es ist sicherlich hilfreich, wenn man schon ein wenig über die Geschichte Kenias weiß.
Die Figuren sind alle ganz besondere Charaktere, die authentisch und interessant dargestellt sind. Sie sind versteinert in ihrer Trauer und verzweifelt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Ich habe das doch nicht gewollt

Der Zorn der Kommissarin
0

Ruth und Brodtmann wurden zu einem Selbstmord gerufen. Die Witwe von Staranwalt Brandmeyer ist überzeugt, dass ihr Mann sich nicht selbst getötet hat. Sie verhält sich aber höchst merkwürdig. Dann gibt ...

Ruth und Brodtmann wurden zu einem Selbstmord gerufen. Die Witwe von Staranwalt Brandmeyer ist überzeugt, dass ihr Mann sich nicht selbst getötet hat. Sie verhält sich aber höchst merkwürdig. Dann gibt es weitere Todesfälle, die alle nach Selbstmord aussehen. Trotzdem beschäftigen diese Fälle Ruth mehr, als ihr lieb ist. Ihr Vorgesetzter Orth macht Druck wegen des Falles Brandmeyer, da er mit dem Ehepaar bekannt ist. Verena Brandmeyer reagiert immer seltsamer, sie verdächtigt Morowski, einen Klienten ihres Mannes.
Es ist ein Buch, das man nicht so mal eben herunterlesen kann, dafür gibt es zu viele Handlungsstränge und Personen. Bis diese Stränge zusammenlaufen, dauert es. Die Gedanken der Protagonisten werden sehr detailliert beschrieben.
Ruth kommt am Anfang sehr spröde rüber, aber mit der Zeit ändert sich das, vor allen Dingen, weil man auch mehr über sie erfährt. Der Fall setzt ihr zu und sie hat wohl so eine kleine Midlife-Crisis. Brodtmann ist überfordert. Zu Hause sorgt der Säugling dafür, dass er unter Schlafmangel leidet und seine Frau hat Vorstellungen von Privatleben, die mit dem Berufsleben schwer zu vereinbaren sind. Die Dialoge im Kommissariat sind oft sehr witzig, aber es gibt auch immer wieder Konfliktstoff.
Wenn man sich in die Geschichte eingelesen hat, ist es schwierig, das Buch aus der Hand zu legen, denn man ist begierig zu erfahren, wie die einzelnen Fälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, zusammenhängen. Die Geschichte ist gut durchdacht und die Spannung wird bis zum Ende gehalten.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Abgründe der Seele

Inselnacht
0

Marianne Hellberg hat sich auf Öland zurückgezogen, um über einen Neuanfang nachzudenken. Sie wird von einem Mann beobachtet, der glaubt, einen Anspruch auf sie zu haben. Dann wird ein Mann angeschossen ...

Marianne Hellberg hat sich auf Öland zurückgezogen, um über einen Neuanfang nachzudenken. Sie wird von einem Mann beobachtet, der glaubt, einen Anspruch auf sie zu haben. Dann wird ein Mann angeschossen und Marianne gesteht die Tat, aber sie will weder mit der Polizei noch mit ihrem Anwalt Stellan Qvist über ihr Motiv reden. Die Opferanwältin Alasca Rosengren vertritt den Mann, der im Krankenhaus liegt. Aber auch der will sich nicht äußern, nicht einmal zu seiner Identität.
Wie schon bei dem Vorgängerband „Inselfeuer“ ist es nicht einfach, sich in die Geschichte hineinzufinden. Auch in diesem Buch geht es weniger um den Kriminalfall, als um die Psyche kranker Menschen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Das sorgt trotzdem nicht für Tempo und Spannung, im Gegenteil ist vieles ziemlich langatmig geschildert.
Alasca Rosengren muss neben diesem merkwürdigen Fall sich auch noch mit privaten Problemen auseinandersetzen. Ihre Eltern sind vor langer Zeit nach England gegangen und sie ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Nach dem Tod der Mutter taucht nun ihr Vater auf und sie weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll. Zum Glück hat ihr dreizehnjähriger Sohn da weniger Berührungsängste. Stellan Qvist fühlt sich zu seiner Mandantin hingezogen, ihm fehlt dieses Mal die notwendige Distanz. Gut gefallen hat mir allerdings die Polizistin Simone Rydell, die sehr kompetent an die Sache herangeht. Allerdings spielen ihre Ermittlungen kaum eine Rolle.
Alasca und Stellan versuchen beide mehr über ihre jeweiligen Mandanten zu erfahren, die äußerst zugeknöpft sind. Aber auch wenn sie sich nicht direkt austauschen, so bringen ihre Gespräche sie doch weiter. So kommt man – wenn auch ziemlich spät – auf die Zusammenhänge. Es zeigt sich wieder einmal, welch schockierende Abgründe sich auftun können.
Es ist ein sehr psychologischer Roman, bei dem der Kriminalfall etwas auf der Strecke bleibt, so dass meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden.