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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2017

Die Vergangenheit ist noch nicht vorbei

Der Genius Stratege
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Das Buch beginnt im Jahr 1979, als ein Mann zufrieden auf das zurückblickt, was er auf den Weg gebracht hat.
Danach geht es in der Gegenwart weiter. Nico Rims ist mit seiner Freundin in Indien untergetaucht. ...

Das Buch beginnt im Jahr 1979, als ein Mann zufrieden auf das zurückblickt, was er auf den Weg gebracht hat.
Danach geht es in der Gegenwart weiter. Nico Rims ist mit seiner Freundin in Indien untergetaucht. Aber immer noch will er herausfinden, ob Nikola Tesla wirklich sein Großvater ist. Dafür kommen ihm seine Hackerkenntnisse sehr gelegen. In den Archiven des FBI sucht er nach Informationen, was allerdings nicht unentdeckt bleibt. Nico ist jemandem in die Quere gekommen und seinem Gegner ist es egal, wer bei der Jagd auf Nico auf der Strecke bleibt. Das Tina ein solches Opfer ist, spornt Nico umso mehr an. Er will wissen, was hinter all dem steckt.
Obwohl man dieses Buch auch separat lesen kann, habe ich es ein wenig bedauert, dass ich den Vorgängerband „Das Genius Patent“ nicht vorher gelesen habe.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen . Die Geschichte ist spannend und der Handlungsverlauf sehr rasant. Die Zeiten und Orte ändern sich ständig, aber die Kapitelüberschriften sorgen dafür, dass man immer weiß, wo und in welcher Zeit man sich befindet. Mir war eine ganze Weile nicht klar, was der Handlungsstrang aus 1945 mit Nicos Geschichte zu tun hat.
Auch wenn nicht alles legal ist, was Nico so treibt, ist er mir dennoch sympathisch. Ich habe mit ihm gefiebert, der als Hacker sehr gewieft mit der heutige Technik umzugehen weiß. Aber auch seine Gegner kennen sich aus und sind nicht untätig. Außerdem stehen ihnen auch jede Menge Mittel zur Verfügung, so muss Nico immer wieder flüchten.
Es ist ein spannender und sehr fesselnder Thriller, der mich so gut unterhalten hat, dass ich mir den Vorgängerband auch noch vornehmen werde und gespannt bin, was im dritten Band noch alles auf Nico zukommt.
Ein empfehlenswerter Thriller.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Iberische Hitze

Iberische Hitze
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Der Deutsche Dolf Tschirner hat sich nach einer gescheiterten Ehe in Cartagena niedergelassen. Es ist Hochsommer und die Hitze behagt Dolf überhaupt nicht. Santes, seine spanische Schwiegertochter, verlangt ...

Der Deutsche Dolf Tschirner hat sich nach einer gescheiterten Ehe in Cartagena niedergelassen. Es ist Hochsommer und die Hitze behagt Dolf überhaupt nicht. Santes, seine spanische Schwiegertochter, verlangt von ihm, dass er ihrer Freundin hilft. Deren Mann hat angeblich Selbstmord begangen, doch seine Frau glaubt das nicht. Die Polizei hat die Sache ad acta gelegt. Tomas war Apotheker und handelte mit Elixier, ein Drogencocktail, der ihn auch getötet haben soll. Tschirner beginnt seine Ermittlungen und findet einiges heraus. Nicht nur das: Eine tote Katze im Hof zeigt ihm, dass er auf der richtigen Spur ist und jemand das nicht gut findet.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Die Geschichte spielt in Spanien und spanische Redewendungen begegnen einem immer wieder ( die Übersetzung befindet sich im Anhang).
Tschirner ist eigentlich Rentner, also ein ziemlich ungewöhnlicher Ermittler. Hin und wieder muss er sein Einkommen mit kleinen Jobs aufbessern. Er hat ein nicht geringes Alkoholproblem. Ich finde ihn nicht sonderlich sympathisch, da er ein wenig verschroben ist. Seine spanische Schiegertochter Santes schaut hin und wieder nach ihm. Sie ist resolut. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wird das gemacht. Auch die anderen Personen konnten mich nicht recht überzeugen, eigentlich blieben mir alle zu farblos.
Die Geschichte war zwar spannend, aber nicht so, dass sie mich wirklich gefesselt hätte.
Ein Krimi mit spanischem Flair.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Missbraucht

K - Kidnapped
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Vor Jahren wurde Kit Lannigan entführt und lebte als Beth mit ihrem Entführer und seiner Frau zusammen. Nach fünf Jahren wurde sie befreit. Nun ist sie einundzwanzig, nennt sich Kick und fühlt sich in ...

Vor Jahren wurde Kit Lannigan entführt und lebte als Beth mit ihrem Entführer und seiner Frau zusammen. Nach fünf Jahren wurde sie befreit. Nun ist sie einundzwanzig, nennt sich Kick und fühlt sich in ihrem Leben sicher. Doch dann taucht Bishop auf und will, dass sie ihn dabei unterstützt, vermisste Kinder aufzuspüren. Er lässt Kick nicht wirklich eine Wahl.
Der Prolog ist faszinierend und erschütternd. Denn Kit wurde nicht nur entführt, sie muss auch immer wieder Aufnahmen machen, die dann an Pädophile verkauft werden. Kein Wunder ist es da, dass sich Kick nun zu einer Kampfmaschine entwickelt. Nur stellt sich heraus, dass ihr das nicht wirklich hilft und sie gar nicht so stark ist wie sie sich sieht. Sie hat ihre Gefühle immer noch nicht unter Kontrolle und ist sehr aggressiv. Obwohl ich Mitgefühl für sie habe, ist sie mir nicht sympathisch. Ihre Mutter Paula hat die Bekanntheit von Kick zum eigenen Vorteil ausgenutzt, statt ihrer Tochter eine Hilfe und Stütze zu sein. Nur mit James verbindet Kick einiges und nur ihm gegenüber zeigt sie Gefühle. Dass sie ihrem Entführer Mel gegenüber so viel Mitgefühl zeigt, ist unverständlich und doch normal und unter Stockholm-Syndrom bekannt.
Bishop ist ein undurchsichtiger Mensch, der die richtigen Knöpfe drückt, um Kick in seine Suche einzuspannen.
Die Suche von Kick und Bishop ist schwierig und gefährlich. Obwohl recht schnell klar ist, wohin die Reise führt, ist die Geschichte doch spannend. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die wohl erst in einem weiteren Band geklärt werden.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Kings of London

Kings of London
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Detective Sergeant Paddy Breen wird zu einem Leichenfund in einem abgebrannten Haus in London gerufen. Der Tote war sehr bekannt und die Umstände seines Todes sind mysteriös. Sein Vater ist der angehenden ...

Detective Sergeant Paddy Breen wird zu einem Leichenfund in einem abgebrannten Haus in London gerufen. Der Tote war sehr bekannt und die Umstände seines Todes sind mysteriös. Sein Vater ist der angehenden Ministerpräsidenten und macht Breen die Arbeit nicht einfach.
Das Buch hat eine besonderen Schreibstil, der etwas gewöhnungsbedürftig ist und Aufmerksamkeit erfordert. Ich kenne den Vorgängerband "Abbey Road Murder Song" nicht, konnte mich aber trotzdem gut in die Story hineinfinden.
Wir befinden uns im Swinging London 1968, aber davon ist nicht viel zu spüren. Die ganze Geschichte wird durch eine eher düstere Atmosphäre beherrscht.
Auch Breen hat an einigen Fronten zu kämpfen. Sein pflegebedürftiger Vater ist gestorben, ein alter Fall beschäftigt ihn immer noch, er erhält Morddrohungen und auch Tozer bereitet ihm Kopfschmerzen. Dass der Politiker ihm in diesem Fall Steine in den Weg legt, weil er im eigenen Interesse die Story aus den Medien halten will, bereitet Breens weniger Probleme.
Breen ist noch recht jung und wirkt doch so festgefahren, Neuem gegenüber ist er nicht sonderlich aufgeschlossen. Kollegin Helen Tozer ist da ganz anders, sie ist lebendig. Deshalb behagt es ihr natürlich nicht, dass sie als Frau bei der Polizei nicht recht ernst genommen wird.
Die Geschichte ist interessant, aber mir fehlt ein wenig die Spannung. Da hatte ich mehr erwartet.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Eine ergreifende Geschichte

Die Liebe in diesen Zeiten
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Wenige Minuten nachdem der Krieg erklärt wurde, hat sich Mary North als Freiwillige verpflichtet. Sie hatte bestimmte Vorstellung davon, was sie nun erwartet, aber dann muss sie feststellen, dass sie als ...

Wenige Minuten nachdem der Krieg erklärt wurde, hat sich Mary North als Freiwillige verpflichtet. Sie hatte bestimmte Vorstellung davon, was sie nun erwartet, aber dann muss sie feststellen, dass sie als Hilfslehrerin Dienst tun muss. Doch wider Erwarten gefällt ihr gefällt das Unterrichten. Aber bei der Evakuierung der Kinder erfährt sie, dass man sie nicht mehr will. Wenig später lernt sie Tom kennen, der bei der Schulbehörde arbeitet. Sie mag ihn, aber sie möchte auch seine Hilfe, um wieder unterrichten zu können. Aber als sie Toms Freund Alistair kennenlernt, fühlt sie sich auch zu ihm hingezogen. Der jedoch hat sich freiwillig gemeldet und zieht in den Krieg. Mary und Alistair bleiben brieflich aber in Kontakt.
Anhand des Titels hatte ich eine Liebesgeschichte erwartet, doch das Buch bietet so viel mehr, denn die Liebe steht nicht im Vordergrund. Es ist eine Zeitgeschichte, die das Schreckliche des Krieges beschreibt und wie die Menschen in versucht haben zu überleben und nicht an den Grausamkeiten zugrunde zu gehen. Das alles ist sehr erschütternd.
Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Die Erzählperspektiven wechseln, so dass man ein gutes umfassendes Bild bekommt.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Mary ist ein Mädchen aus gutem Haus. Sie weiß, dass die Familie es nicht billigen wird, dass sie sich freiwillig meldet und geht geschickt vor, das ihr keine Knüppel in den Weg geworfen werden können. Sie ist jung und hat keine Ahnung vom Leben und so naiv verhält sie sich anfangs auch. Aber die Umstände bringen sie dazu, sich zu ändern und sie entwickelt sich zu einer jungen Frau, die auch Verantwortung für andere übernimmt. Mir hat es gefallen, wie sie sich um den kleinen schwarzen Jungen Zachary kümmert, der unter Rassismus zu leiden hat. Marys sympathische Freundin Hilda steht mit beiden Beinen auf dem Boden und ist Mary eine wirklich gute Freundin. Tom ist ein Mensch, der nicht so recht von dieser Welt ist; er ist ein wenig verträumt und so ganz anders als sein Freund Alistair, der immer weiß, was er will. Mary liebt beide Männer, aber ihre Gefühle für Alistair sind tiefer.
Eine berührende Geschichte in schrecklichen Zeiten, die mir sehr gut gefallen hat.