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Veröffentlicht am 17.10.2022

Nicht alles nur Glamour

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Wieder einmal konnte mich die Autorin Charlotte Roth mit dieser Geschichte um das Berühmte Varieté in Berlin packen. Dieser Auftaktband der Wintergarten-Trilogie hat mir wirklich gut gefallen.
Von Kindesbeinen ...

Wieder einmal konnte mich die Autorin Charlotte Roth mit dieser Geschichte um das Berühmte Varieté in Berlin packen. Dieser Auftaktband der Wintergarten-Trilogie hat mir wirklich gut gefallen.
Von Kindesbeinen an zog die Bühne Nina von Veltheim an. Sie ist in der Uckermark großgeworden. Um sich ihren Traum zu erfüllen, ging sie mit gerade 20 Jahren nach Berlin. Das Lebensgefühl in dieser Stadt sagt ihr zu. Aber schnell muss sie auch erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Doch sie nimmt die Entbehrungen und Hemmnisse in Kauf, denn sie hat ein Ziel. Sie will nach oben. Zum Glück gibt es ihre Freundinnen Jenny und Sonia. Auch sie haben diesen Traum und gemeinsam wollen sie ihn wahr werden lassen.
Das Berlin der Zwanziger Jahre ist schillernd und verspricht Freiheit. Aber es gibt auch die andere Seite, die voller Not und Elend ist. Das alles stellt die Autorin authentisch und gut dar. Den Schreibstil von Charlotte Roth mag ich sehr.
Auch die Charaktere sind wundervoll dargestellt. Ich mochte Nina und ihre Freundinnen von Anfang an. Nina verlässt das elterliche Gut in der Uckermark, um sich ihren Traum zu erfüllen und sie lässt sich durch Widrigkeiten nicht abschrecken. Mit Temperament und Beharrlichkeit geht sie ihren Weg und macht es anderen nicht immer leicht mit ihrer Art. Dabei ist es gut, dass sie Freundinnen hat, denn gemeinsam ist es doch leichter, den beschwerlichen Weg zu gehen, denn zu jener Zeit haben die Männer das Sagen und sitzen an den entscheidenden Positionen. Auch Ninas Zwillingsbruder Carlo ist ihr eine Stütze.
Es ist eine interessante und unterhaltsame Geschichte und ich bin schon gespannt darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Spannender Krimi vom Polarkreis

Kalt und still
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Kurz vor Weihnachten muss Hanna Ahlander einige Nachrichten wegstecken. Ihr Freund hat eine andere und verlässt sie und auch in ihrer Dienststelle gibt es Probleme, denn Hanna war nicht bereit, über die ...

Kurz vor Weihnachten muss Hanna Ahlander einige Nachrichten wegstecken. Ihr Freund hat eine andere und verlässt sie und auch in ihrer Dienststelle gibt es Probleme, denn Hanna war nicht bereit, über die Machenschaften eines Kollegen hinwegzusehen. Man fordert sie auf, den Dienst in Stockholm zu quittieren. Hannas Schwester schickt sie in das leerstehende Ferienhaus ihrer Familie in Åre. Dort soll Hanna wieder zu sich selbst finden. Während sie noch ihre Wunden leckt, erfährt sie, dass die junge Amanda von einer Party nicht nach Hause gekommen ist. Hanna beteiligt sich an der Suche. Die Zeit drängt, denn die Temperatur beträgt minus 20 Grad.
Auch mit ihrer neuen Reihe um die Polizistin Hanna Ahlander gelingt es Viveca Sten wieder, eine Geschichte zu erzählen, deren Spannung von Anfang an sehr hoch ist. Der Handlungsort am Polarkreis mit dichtem Schneefall und eisigen Temperatur sorgt darüber hinaus noch für Dramatik.
Auch die Charaktere sind gut und vielschichtig gezeichnet. Eigentlich setzt sich Hanna gerne für Frauen in Bedrängnis ein und bleibt dabei nicht immer distanziert. Doch nun muss sie sich mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen. Auch Daniel Lindskog von der örtlichen Polizei hat sein Päckchen zu tragen.
Schon bald entdeckt Hanna Dinge, die schrecklich und schockierend sind. Die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch, auch wenn ich recht früh ahnte, wer hinter allem steckt.
Ein spannender Auftakt dieser neuen Reihe.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Bunte Familienküche

Casa Zarrella
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Ich hatte mir von diesem Buch aufgrund des Klappentextes viel versprochen, doch so wirklich überzeugt hat mich dieses Buch nicht. Es geht los mit vielen persönlichen Informationen, die zwar nett zu lesen ...

Ich hatte mir von diesem Buch aufgrund des Klappentextes viel versprochen, doch so wirklich überzeugt hat mich dieses Buch nicht. Es geht los mit vielen persönlichen Informationen, die zwar nett zu lesen sind, mich aber nicht wirklich interessieren. Auch die Lieblingszutaten, Informationen zur Vorratshaltung, Küchenwerkzeuge und Hinweise zur Zeitplanung interessieren mich weniger. Ich möchte Rezepte, wenn ich mir ein Kochbuch zulege.
Die Rezepte gefallen mir zumeist gut, auch wenn ich einige davon gar nicht so ungewöhnlich finde, da ich sie in meiner Improvisationsküche ganz ähnlich auch zubereite. Ich finde, dass alles einfach nach zu kochen ist., auch wenn einige der Zutaten in meinem Haushalt nicht standardmäßig vorhanden sind und ich sie hier auf dem Land nicht ohne Weiteres bekomme.
Obwohl ich mich nicht ganz vegetarisch ernähre, hat mir gut gefallen, dass viele Gerichte vegetarisch sind und manchmal nur ein Hinweis erfolgt, wie man sie mit Fleisch ergänzen kann.
Überzeugend sind wieder einmal die tollen Fotos.
Bei dem Preis für dieses Kochbuch war mir zu wenig mit Aha-Effekt drin. Das Buch ist nicht schlecht, aber eben auch nicht überzeugend.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Verschwundene Kinder

Das 13. Kind aus St. Peter-Ording
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In St. Peter-Ording verschwindet der sechsjährige Timo spurlos, der sich nur mal eben ein Eis holen wollte. Die Mutter wendet sich zunächst an den Hausmeister der Ferienanlage „Weiße Düne“ Torge Trulsen, ...

In St. Peter-Ording verschwindet der sechsjährige Timo spurlos, der sich nur mal eben ein Eis holen wollte. Die Mutter wendet sich zunächst an den Hausmeister der Ferienanlage „Weiße Düne“ Torge Trulsen, der seinen Freund, den Kommissar Knud Petersen, einschaltet. Der Fall erinnert sehr an eine Entführungsserie, die vor fünf Jahren begann. Dreizehn Kinder verschwanden und tauchten wenig später recht unbelastet wieder auf. Nur die kleine Nele Hansen blieb verschwunden. Das macht Knud noch immer zu schaffen. Kommissarin Charlotte Wiesinger holt den Profiler und Kinderpsychologen Martin Goldblum, den sie von früher kennt, ins Boot, was Knud überhaupt nicht gefällt. Auch die Lifestyle-Journalistin Gloria von Brandenburg, die sich im Urlaub langweilt, geht der Sache nach.
Dies ist der dritte Band der Reihe um die Kommissarin Charlotte Wiesinger und den Hausmeister Torge Trulsen. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Dieser Krimi ist spannend und macht betroffen, da es um Kinder geht.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Torge Trulsen schafft es immer wieder, dass er in Kriminalfälle hineingezogen wird. Eigentlich ist er Hausmeister der Ferienanlage „Weiße Düne“, doch er kennt die Menschen in der Gegend und ist daher immer gut informiert. Dieses Mal wird es für ihn auch noch sehr persönlich. Kommissar Knud Petersen ist mit Torge befreundet und nimmt dessen Einmischung gelassen, doch die quirlige Kommissarin Charlotte Wiesinger, die von Hamburg ins beschauliche St. Peter-Ording versetzt wurde, musste sich erst daran gewöhnen, dass Torge immer mitmischt. Während mit Gloria von Brandenburg ganz gut gefallen hat, war mir der Kinderpsychologen Martin Goldblum zu sehr von sich überzeugt.
Mir hat dieser spannende und heikle Krimi von der Küste wieder gut gefallen.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Eine erschütternde Nachkriegsgeschichte

Findelmädchen
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Ich habe zuvor bereits den Roman „Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück“ der Autorin Lilly Bernstein gelesen. Da mich die Geschichte sehr berührt hatte, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen und ...

Ich habe zuvor bereits den Roman „Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück“ der Autorin Lilly Bernstein gelesen. Da mich die Geschichte sehr berührt hatte, wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Krieg ist schon eine Weile vorbei, aber noch nicht verwunden. Die Mutter der fünfzehnjährigen Helga und ihres Bruders Jürgen ist seit Kriegsende verschwunden. Doch nun leben sie in Köln mit ihrem Vater zusammen, der aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt ist. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine Existenz auf und Jürgen arbeitet bei Ford. Helga träumt davon, das Gymnasium zu besuchen und Schriftstellerin zu werden, doch sie muss sich in der Haushaltungsschule auf die Ehe vorbereiten, wie es damals recht üblich war. Während ihres Praktikums muss sie mit ansehen, wie grausam die Waisenkinder in dem christlichen Waisenhaus behandelt werden. Sie stellt sich schützend vor die kleine Bärbel, ein Besatzerkind.
Auch dieser Roman ist wieder sehr berührend, aber auch erschreckend. Die Menschen wollen den Krieg und die damit verbundenen Schrecken hinter sich lassen. Über das Erlebte wird nicht gesprochen. Man will nach vorne schauen und die Vergangenheit vergessen. Auch Helgas Vater spricht nicht über das Erlebte und verhält sich oft sehr merkwürdig. Aber Helga ist ein empathisches, hilfsbereites und starkes Mädchen. Sie hat ihre Träume, wird jedoch jäh auf den Boden zurückgeholt. Trotz aller Widerstände gibt sie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf.
Die eingefügten Tagebucheinträge von Helgas Mutter geben einen Einblick, was nach Kriegsende geschehen ist.
Manches in dieser Geschichte ist wirklich schwer zu ertragen und hat mich betroffen gemacht. Die Umstände und Denkweisen der damaligen Zeit sind authentisch dargestellt. Für Frauen gibt es kein selbstbestimmtes Leben, denn entweder sind sie vom Vater oder Ehemann abhängig.
Ein interessanter, lesenswerter Roman, der unter die Haut geht.

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