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Veröffentlicht am 15.11.2016

Das Hotel am Drachenfels

Das Hotel am Drachenfels
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Die Gäste kommen regelmäßig und gerne in das Luxushotel Hohenstein im Siebengebirge. Das Silvesterfest soll wieder der Jahreshöhepunkt werden, doch für Maximilian Hohenstein gibt es eine böse Überraschung. ...

Die Gäste kommen regelmäßig und gerne in das Luxushotel Hohenstein im Siebengebirge. Das Silvesterfest soll wieder der Jahreshöhepunkt werden, doch für Maximilian Hohenstein gibt es eine böse Überraschung. Sein Halbbruder Konrad Alsberg taucht auf und macht seine Ansprüche geltend. Damit beginnt eine Zeit, in der es zu Verwicklungen und unangenehmen Vorfällen kommt.
Das Buch lässt sich wundervoll leicht lesen. Man wird von Anfang an in diesen Mikrokosmos Hohenstein versetzt und erlebt das komfortable Leben als Gast genauso wie das Familienleben der Hohensteins. Auch die Gegend ist sehr gut und bildhaft beschrieben.
Maximilian führt das Hotel nach seinen Vorstellungen und duldet keine Einsprüche und Neuerungen. Während er seine Tochter Johanna vergöttert, hat er über seine Söhne Karl und Alexander keine gute Meinung. Karl soll das Hotel einmal übernehmen und ist auch jetzt schon voll eingespannt, aber seine Vorschläge werden immer wieder abgelehnt. Alexander lebt in den Tag hinein und vernachlässigt sein Jurastudium. Johanna hat Verehrer, aber sie ist etwas naiv in ihrer Schwärmerei für Philipp, den Bruder ihrer Schwägerin Julia. Durch das Auftauchen von Konrad kommt es zu Verwerfungen in diesem Gefüge. Die Kinder finden ihren Onkel gar nicht übel, während Maximilian Konrad vehement ablehnt. Das Auftauchen von Konrad ist vor allem Anne ein Dorn im Auge und sie geht rücksichts- und gefühllos vor, um ihn wieder loszuwerden. Konrad aber ist ein sympathischer Mensch mit guter Beobachtungsgabe und viel Geduld, der weiß, wie er seine Interessen durchsetzen kann.
Allen Männern der Familie Hohenstein ist gemein, dass sie ihre Frauengeschichten haben und dass ihnen das keine Gewissensbisse verschafft. Das bekommt auch Julia zu spüren, deren Ehe mit Karl von Maximilian und ihrem Vater vereinbart wurde und eine geschäftliche Angelegenheit war.
Daneben lernen wir auch die dienstbaren Geister kennen, die ihre eigene Hierarchie haben. Doch für ihren Dienstherren sind sie nur Dienstboten. Auch das neue Dienstmädchen Henrietta bekommt das zu spüren, aber sie hat ihre eigenen Pläne. Jedes Jahr gibt es Diebstähle beim Silvesterfest und Maximilian verdächtigt natürlich das Personal, während er seine Gäste für über jeden Verdacht erhaben hält. Der Ansehen nach Außen ist wichtig und man tut alles dafür, dass dieses Ansehen keine Kratzer bekommt.
Alle Charaktere sind sehr vielschichtig beschrieben und man konnte die Irrungen und Wirrungen gut nachvollziehen, auch wenn man nicht alle Handlungen akzeptieren kann. Das Buch spielt zu einer Zeit, als die Männer noch das Sagen hatten und die Frauen als schönes Aushängeschild dienten. Aber es gibt in dieser Geschichte auch schon Frauen, die sich damit nicht begnügen wollen und zeigen, dass sie durchaus Verstand haben und in der Lage sind, selbst ihre Entscheidungen zu treffen.
Ein unterhaltsamer historischer Roman.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Die Sünden der Väter

Ich bin der Zorn
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Die Strafanstalt Foxbury Correctional Treatment Facility in Arizona soll ein Vorzeigeprojekt werden und ihr Leiter Scott Powell ist davon überzeugt, dass es funktionieren wird mit wenig Personal und viel ...

Die Strafanstalt Foxbury Correctional Treatment Facility in Arizona soll ein Vorzeigeprojekt werden und ihr Leiter Scott Powell ist davon überzeugt, dass es funktionieren wird mit wenig Personal und viel Technikeinsatz zu garantieren, dass die Insassen dort bleiben, wo sie hingehören. Doch schon bald wird er eines Besseren belehrt. Einer seiner Wärter erschießt mehrere Menschen innerhalb des Geländes. Warum er dies getan hat, will er nicht sagen. Die Shepherd Organization wird eingeschaltet und Marcus Williams leitet die Ermittlung. Die Befragung des Wärters bringt ihn nicht weiter und kurz darauf ist Ray tot. Doch er hat etwas in seinem Körper, das eine erste Spur ist. Der Psychopath Judas verfolgt einen ausgefuchsten Plan und scheint dem Ermittlerteam immer einen Schritt voraus zu sein. Also muss jemand in die Anstalt eingeschleust werden, der ebenfalls genial ist. Wer bietet sich da besser an als Francis Ackermann jr., ein berüchtigter Serienkiller, der für die Öffentlichkeit gestorben ist. In Wirklichkeit sitzt er in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Ich habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und sehr bedauert, dass ich die drei Vorgängerbände nicht kenne. Francis wurde von seinem Vater zu dem gemacht, was er dann geworden ist, nämlich ein Serienkiller. Aber auch sein Großvater hat schon Angst und Schrecken verbreitet. Marcus ist sein Bruder, der allerdings bei Pflegeeltern aufgewachsen ist. Doch auch er bekam die Grausamkeit der Familie zu spüren. Auch Maggie, Freundin und Kollegin von Marcus, hat schon früh Schlimmes erlebt und dieses Trauma nicht verwunden. Die Familienbande zwischen Francis und Marcus sind trotz allem eng, so dass Francis unter großen Mühen sich zurückhält und nicht mehr tötet, wie er es seinem Bruder versprochen hat. Leid tut mir Dylan, der Sohn von Marcus, der auch schon Opfer der Familie war. Ich hoffe, dass er die Hilfe und Beachtung findet, die er braucht, damit aus ihm ein unbeschwerter und normaler Junge wird.
Kann einem ein psychopathischer Killer sympathisch sein? Ich muss gestehen, dass ich Francis mochte. Sein analytisches Denkvermögen ist enorm. Er plant weit im Voraus und sieht vieles, was andere nicht sehen. Dabei hat er viel Humor. Seine Dialoge mit Maggie waren einfach toll. Mit Maggie konnte ich nichts anfangen. Sie war mir zu Selbstbezogen und ihre Alleingänge sind auch nicht förderlich für die Ermittlungen.
Dann aber gibt es da den Gegenspieler Judas, der ebenfalls genial ist. Auch bei ihm ist das Handeln des Vaters ausschlaggebend für seine Entwicklung. Seine Vorgeschichte lernen wir Stück für Stück aus Tagebucheinträgen kennen, die immer wieder eingeschoben werden in die Geschichte. Er manipuliert Menschen, erpresst und droht, um seine Ziele zu erreichen, dabei bedeuten ihm Menschenleben nichts.
Es sind viele, die bei diesem Spiel mitmachen und es fiel mir anfangs schwer, sie auseinander zu halten. So wirklich ganz sympathisch ist eigentlich niemand, aber die Gefolgschaft von Judas ist auf vielfältige Art unangenehm und grausam, so dass sich froh bin, dass mir keiner von ihnen jemals über den Weg laufen kann.
Auch wenn mir manche Einzelheit nicht so wirklich logisch erschienen oder auch Motive nicht unbedingt nachvollziehbar, so hat mich dieses spannende Buch doch sehr gut unterhalten. Es hat Lust darauf gemacht, auch die anderen Bände zu lesen, um die komplexen Figuren besser kennenzulernen.
Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und am Ende wird es sogar richtig dramatisch und eine dicke Überraschung gibt es auch noch.
Brutal, spannend, temporeich und fesselnd.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 12.11.2016

Wahn oder Wirklichkeit

Das Paket
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Nach einem Vortrag wird die Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt. Sie wurde wohl des Opfer des „Friseurs“, der seinen Opfern die Haare entfernt hat und sie dann ermordete. Seither ...

Nach einem Vortrag wird die Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt. Sie wurde wohl des Opfer des „Friseurs“, der seinen Opfern die Haare entfernt hat und sie dann ermordete. Seither traut sich Emma nicht mehr aus dem Haus. Doch dann bittet der Postbote sie, ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen. Ab da läuft alles aus dem Ruder.
Eigentlich könnte man das Buch in einem Rutsch durchlesen, denn es lässt sich sehr flüssig lesen und die Kapitel sind kurz. Aber es hat mich nicht so packen können, dass ich es nicht auch mal weglegen konnte. Da die Zeiten immer wieder wechseln, wird Spannung erzeugt, aber ich wurde nicht gefesselt.
Natürlich kann man mit Emma fühlen, denn nachdem, was sie alles erleben musste, kann man ihre Ängste verstehen. Bereits als kleines Kind war sie in therapeutischer Behandlung, da sie sich vom Vater nicht angenommen fühlte und einen Geist im Schrank gesehen hat. Wahrscheinlich hat genau das sie veranlasst, sich für ihren Beruf zu entscheiden. Ihr Verhalten ging mir oft auf die Nerven. Sie analysiert sich selbst und weiß genau, woran es liegt und versucht nichts, um sich aus der Geschichte herauszuholen. Lieber schmeißt sie Tabletten ein. Ihr Mann Philipp kommt nicht gerade sympathisch herüber, lässt er Emma doch häufig im Stich. Sein Partner und Freund Jorgo blieb zu blass, genauso wie Emmas beste Freundin Sylvia. Dafür ist der Nachbar Palandt eine interessante Figur.
Doch als Emma das Paket angenommen hat, eskaliert alles. Sie weiß nicht mehr, was sie sich einbildet und was wirklich Realität ist. Da sie schon immer sehr phantasievoll war, deutet Einiges darauf hin, dass sie unter Einbildungen leidet. Mit jedem Kapitel wird auf einen anderen Verdächtigen hingewiesen und doch hatte ich von Anfang an jemanden im Verdacht, der über alle Zweifel erhaben schien. Am Ende stellte ich fest, dass mein Bauchgefühl mich nicht getrogen hat.
Ich hatte schon lange kein Buch mehr von Sebastian Fitzek gelesen und mich auf dieses Buch gefreut. Doch ich bin Besseres von ihm gewohnt und war ein wenig enttäuscht.
Tolle Aufmachung, aber die Geschichte konnte mich nicht wirklich packen.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Man kann alles lernen

Drachenstark-Buchreihe / Der kleine Drache Kann-Ich-Nicht
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Der kleine Drache traut sich nichts zu, immer heißt es nur: Das kann ich nicht. Deshalb wird er Kann-ich-nicht genannt. Sein verwüstetes Kinderzimmer kann er nicht aufräumen, da muss die Mutter helfen. ...

Der kleine Drache traut sich nichts zu, immer heißt es nur: Das kann ich nicht. Deshalb wird er Kann-ich-nicht genannt. Sein verwüstetes Kinderzimmer kann er nicht aufräumen, da muss die Mutter helfen. Das brennende Holz, das so schön knistert, kann er nicht entzünden, weil er nicht Feuerspeien kann, also muss der Vater ran und fliegen kann er auch nicht. Auf dem Rücken des Vaters ist es viel schöner. Doch dann wird er von einem Windstoß heruntergeweht, denn er hat sich nicht richtig festgehalten. Der Vater hat nichts bemerkt und der kleine Drache ist plötzlich ganz alleine im Wald und hat fürchterlichen Hunger. Wird er wieder zu seinen Eltern kommen? Wie hilft man sich, wenn man hungrig ist und nachts im Wald friert?
Der kleine Drache kann alles nicht und er muss es ja auch nicht können, denn Papa und Mama Drache nehmen ihm immer wieder alles ab, wenn er anfängt Tränen zu vergießen. Das ist natürlich schön bequem. Aber man lernt nicht, selbständig zu werden. Es ist eine Geschichte, in denen sich die Kinder teils wiederfinden, teils erkennen, dass sie schon ganz schön fit sind. Man muss etwas probieren und lernen bevor man etwas kann, das begreifen die Kinder auch schnell. Es zeigt sich auch, dass Kinder viel lieber von Freunden lernen als von ihren Eltern. Der kleine Drache erfährt von Eichhörnchen, Igel und Eule, dass er es nur noch nicht kann, dass aber alles zu lernen ist, wenn man nur will.
Die Geschichte kommt an bei den Kleinen und die wunderschönen Bilder tragen ihren Teil dazu bei.
Ein sehr schönes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Es ist heiß in Kiewarra

The Dry
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Aaron Falk, ein Polizist aus Melbourne, kommt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke Hadler nach zwanzig Jahren zurück nach Kiewarra. Weil die Farm seine Existenz nicht mehr sichern konnte, soll Luke ...

Aaron Falk, ein Polizist aus Melbourne, kommt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke Hadler nach zwanzig Jahren zurück nach Kiewarra. Weil die Farm seine Existenz nicht mehr sichern konnte, soll Luke erst seine Frau und seinen Sohn und dann sich selbst erschossen haben. Doch das Baby hat überlebt. Der zuständige Polizist, Sergeant Raco, glaubt aufgrund von Unstimmigkeiten nicht so recht an einen Suizid. Raco und Aaron machen sich an die Ermittlungen. Doch die Bewohner von Kiewarra haben nicht vergessen, was vor zwanzig Jahren geschah, als Aaron verdächtigt wurde, seine Freundin ermordet zu haben und deshalb mit seinem Vater den Ort verließ. Jetzt schlägt ihm Misstrauen und Hass entgegen.
Es ist heiß in Kiewarra, sehr heiß. Überall ist Dürre. Es gibt kaum noch Wasser und die Farmer wissen nicht, wie sie ihr Vieh durchbringen sollen. Die langanhaltende Dürre sorgt dafür, dass Existenzen bedroht sind. Das heizt die aufgebrachten Gemüter zusätzlich an. Der Mord an der16jährigen Ellies ist immer noch nicht aufgeklärt und es scheint, als würde der Tod von Luke und seiner Familie mit den Vorfällen der Vergangenheit zusammenhängen.
Mir hat der unaufgeregte Erzählstil gut gefallen. Die Geschichte ist spannend. Allerdings gibt es hin und wieder Passagen, die etwas langatmig sind. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die einem die Charaktere und die Beziehungen untereinander näher bringen.
Die Anzahl der beteiligen Personen ist überschaubar, und die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt. Aaron ist sympathisch. Er wird durch die Umstände gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Auch Raco ist sympathisch. Er ist noch neu in der Stadt und unbeleckt von den Dingen der Vergangenheit und von den Vorurteilen. Zusammen bilden die beiden ein gutes Team.
Auch wenn zu vermuten war, dass Die Geschichte mit der Familie Hadler etwas zu tun hat mit dem Mord an Ellies, so konnte ich diese Zusammenhänge dennoch lange nicht erkennen. Doch am Ende klärt sich alles schlüssig auf.
Ein Thriller ist das Buch meiner Meinung nach nicht, aber die Geschichte hat mich vollends überzeugt. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort in einer unwirklichen Gegend kam für mich sehr gut rüber.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.