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Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf der Suche nach der Wahrheit

Der dunkle Grund des Sees
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Isabel traut sich kaum aus dem Haus, denn sie kann nicht unter Menschen sein. Seit sich Tom kurz nachdem sie ihre Beziehung bekannt gemacht haben von ihr trennt, geht es ihr sehr schlecht. Selbst als ihre ...

Isabel traut sich kaum aus dem Haus, denn sie kann nicht unter Menschen sein. Seit sich Tom kurz nachdem sie ihre Beziehung bekannt gemacht haben von ihr trennt, geht es ihr sehr schlecht. Selbst als ihre Adoptivmutter im Sterben liegt, schafft sie es nicht, zu ihren Adoptiveltern zu fahren. Erst zur Beerdigung reist sie an und trifft dort Tom wieder. Als sie zu ihrem Adoptivvater zieht, findet sie in ihrem ehemaligen Zimmer in einem Versteck eine Brief von Elisa und an ganze Menge besprochener Kassetten. Elisa möchte, dass Isabel herausfindet, warum Elisas Eltern und ihre jüngere Schwester Sybille 1954 spurlos verschwanden, kurz bevor über dem Heimatdort der Familie der Forggensee aufgestaut wurde.
Es ist eine sehr eindringliche und düstere Geschichte, die uns Stefanie Kasper hier erzählt, aber eine Geschichte, die einen gefangen nimmt.
Isabel hat sich in einer verwahrlosten Wohnung vor den Menschen versteckt. Sie schafft es kaum, sich das Notwendige im Supermarkt zu holen. Aber sie verheimlicht ihre Soziophobie sogar vor den Adoptiveltern. Doch Elisa hatte schon länger eine Ahnung und durch ihren letzten Willen soll die mit Schuldgefühlen behaftete Isabel aufgerüttelt werden. Sie soll das Schicksal der Familie aufklären und sich selbst wieder ins Leben holen. Quirin, Isabels Adoptivvater, kann ihr die Abwesenheit nicht verzeihen und braucht eine Weile, bis er begreift, dass Isabel ihre eigenen Probleme hat. So sehr sie andere Menschen meidet, so vertrauensvoll wendet sich Isabel wieder Tom zu, der sie zu einer Therapie überredet. Isabel will danach mit Hilfe von Tom aufklären, was in der Vergangenheit geschehen ist. Doch sie stoßen nur auf Schweigen oder Lügen. Immer wieder gibt es neue Versionen. Aber was ist die Wahrheit?
Isabel will ihrer Tante ihren Wunsch erfüllen und gibt nicht auf, dabei begibt sie sich in große Gefahr.
Am Ende klärt sich alles und man ist schockiert über das Verhalten der Beteiligten. Schon damals hat das Vergangene einen großen Einfluss auf das Leben der betroffenen Familien. Als dann auch noch der Verlust der Heimat droht, verändern sich die Menschen und es gibt Gewalt und Manipulation und erschreckendes Handeln. Es entwickelt sich eine Abhängigkeit, die bis in die Gegenwart wirkt.
Ich kann das Verhalten der Personen oft nicht nachvollziehen und die Abgründe, die sich dann auftun, sind furchtbar. Das Ende hatte ich so nicht erwartet, aber es ist schlüssig.
Ein bestürzendes Familiendrama, das mich wirklich gepackt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hei ho…

Der Pirat
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Wer kennt ihn nicht – den Piraten Francis Drake? Mac P. Lorne erzählt uns in seinem Roman mehr über den Menschen Sir Francis Drake. Im Auftrag Ihrer Majestät Königin Elisabeth I. war er als Freibeuter ...

Wer kennt ihn nicht – den Piraten Francis Drake? Mac P. Lorne erzählt uns in seinem Roman mehr über den Menschen Sir Francis Drake. Im Auftrag Ihrer Majestät Königin Elisabeth I. war er als Freibeuter unterwegs und umsegelte dabei die Welt. Nicht nur die Spanier fürchteten ihn wie der Teufel das Weihwasser. Lorne nimmt die bekannten Fakten und füllt phantasievoll Lücken in der Vita Drakes, so dass eine höchst spannende und unterhaltsame Geschichte entstanden ist.
Drake ist ein Mensch, der kein Risiko scheut. Er liebt das Abenteuer und genießt sein Leben als Freibeuter. Selbst in ausweglosen Situation ist ihm das Glück hold und er weiß sich hinaus zu manövrieren. Seine Mannschaft liebt und geht für ihn durchs Feuer, denn im Gegensatz zu vielen anderen Kapitänen stellt er sich nicht über seine Mannschaft. Bei den Kämpfen steht er mitten unter ihnen. Aber auch seiner Königin gegenüber verbiegt er sich nicht. Niemand sonst wagt es, in einer derart lässigen Kleidung zu erscheinen und so undiplomatisch seine Meinung zu äußern. Er ist der Königin sehr ergeben und umgeht dennoch ihre Befehle, wenn sie wieder einmal zu zögerlich ist, weil ihre Berater kein Risiko eingehen wollen und auf Diplomatie setzen. Elisabeth I. schätzt ihren Piraten, denn er bringt ihr schöne Geschenke und füllt die Staatskasse und so kommt es, dass ein Pirat zum Ritter geschlagen wird. Die Feinde Englands fürchten El Draque und zollen ihm doch Respekt.
Aber wir lernen auch den Ehemann kennen, der seine Frau Mary liebt und ihr dennoch nicht verzeihen kann und der später noch einmal eine innige Beziehung mit Elisabeth eingeht. Während seiner Zeit an Land trägt man ihm das Bürgermeisteramt an und er nimmt es und versucht für seine Stadt Plymouth Verbesserungen herbeizuführen.
Doch nehmen ihm gibt es noch einige andere interessante Personen, wie der Mathematiker und Schiffsbauer Baker, der Metallurge Gans und Walsingham, der einen Geheimdienst aufgebaut hat und einen guten Überblick über das politische Geschehen außerhalb Englands hatte. Diesen Männern ist es auch zu verdanken, dass Drake so erfolgreich war.
Neben der Geschichte Drakes sind aber auch die politischen Verhältnisse sehr spannend. Es geht um den Glauben und um die Vormachtstellung in der Welt. Drakes Erfahrung und Strategie ist es zu verdanken, dass den Spaniern Einhalt geboten wird bei der Eroberung immer weiterer Länder, die sie ausbeuten können.
Es hat ungemein viel Spaß gemacht, mit Francis auf Piratenjagd zu gehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alles für ein Kind

Der Preis für kein Kind
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Johanna Bischoff ist die letzten Jahre nur durch die Welt gereist und hat gearbeitet. Doch nun hat sie den Job geschmissen. Als sie Ruhe auf einem Friedhof sucht, spricht eine Unbekannte sie an und verlangt ...

Johanna Bischoff ist die letzten Jahre nur durch die Welt gereist und hat gearbeitet. Doch nun hat sie den Job geschmissen. Als sie Ruhe auf einem Friedhof sucht, spricht eine Unbekannte sie an und verlangt von ihr, dass Johanna als Leihmutter ein Kind austrägt. Als Johanna erfährt, dass diese Unbekannte ermordet wurde, geht sie zur Polizei und erzählt die unwahrscheinliche Geschichte und prompt wird ihr auch nicht geglaubt. Dennoch wird Johanna in diese Geschichte hineingezogen und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, denn die Fremde hat sie nicht zufällig ausgesucht.
Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Von Anfang an ist man gefesselt, denn ein Motiv für den Mord ist eigentlich nicht zu erkennen und man will doch wissen, was dahinter steckt. Ich hätte das Buch am liebsten in einem Zug durchgelesen.
Es geht um Frauen und Ihren Kinderwunsch und was sie tun, um ihren Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Die Medizin hat viele Möglichkeiten eröffnet, aber die Gesetzgebung sorgt dafür, dass es auch Grenzen gibt. Dabei ist einiges in den Gesetzen nicht wirklich klar definiert. Auch ist in einem Land etwas legal, was in einem anderen nicht erlaubt ist. Wenn der Leidensdruck über die Kinderlosigkeit nur groß genug ist, setzt man sich vielleicht auch über Regeln hinweg.
Die Charaktere wurden glaubhaft dargestellt. Nicht alle waren mir sympathisch. Johanna bemerkt in ihrem Freundeskreis, dass etwas verschwiegen wird, aber sie kann sich nicht vorstellen, was da unter der Oberfläche brodelt. Auch wenn ich manchmal Verständnis hatte, so konnte ich doch nicht immer die Handlungsweisen nachvollziehen. Aber das ist bei einem so emotionsbehafteten Thema auch nicht einfach.
Der Kommissar Grabmeier vergisst seine Objektivität bei den Ermittlungen. Dafür macht sich der Kollege Becker gut, ihm gelingt es mit Intuition, Beharrlichkeit und einem Gespür für Menschen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Viele Wendungen sorgten dafür, dass sich erst zum Schluss ein vollständiges Bild ergab. So blieb es spannend bis zur schlüssigen Klärung des Falls.
Ein empfehlenswerter Kriminalroman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abenteuer auf dem Mond

Abenteuermond
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Die Eltern schicken Judith immer ins Bett, wenn die noch gar nicht müde ist. Also wartet Judith bis die Eltern schlafen und macht sich dann auf den Weg. Sie trifft auf Till, der auch noch unterwegs ist. ...

Die Eltern schicken Judith immer ins Bett, wenn die noch gar nicht müde ist. Also wartet Judith bis die Eltern schlafen und macht sich dann auf den Weg. Sie trifft auf Till, der auch noch unterwegs ist.
Mit ihm zusammen erlebt Judith tolle Abenteuer, denn mit den Weltraumfahrrädern kommt man bis zum Mond. Dort ist es gar nicht so trostlos, wie man immer annimmt. Sie treffen Roboter Robert, Mondmonster und viele andere ungewöhnliche Figuren.
Auf dem Mond geht es nicht nur nett und freundlich zu, denn als die Kinder zurückwollen, sind ihre Weltraumfahrräder verschwunden. Robert kann mit seinem Mondauto die Kinder zurückbringen und holt sie in der nächsten Woche wieder ab. Sie machen sich auf die Suche nach den Rädern und erleben dann noch viele Abenteuer mit vielen seltsamen Wesen.
Das Buch ist unterteilt in viele kurze Kapitel und enthält sehr schöne bunte Bilder. Die Geschichten sind fantasievoll und unterhaltsam. Es ist aber auch einiges an Information in diese Geschichte eingebaut, so dass die Kinder nicht nur unterhalten werden, sondern auch noch etwas lernen können.
Aber schon am Anfang der Geschichte hatten die Kinder etwas zu bemängeln. Man darf nicht einfach aus dem Haus gehen, wenn die Eltern schlafen. Dem erwachsenen Vorleser fallen einige Rechtschreibefehler auf. Auch fiel mir auf, das oft sehr umgangssprachlich formuliert ist.
Es geht abenteuerlich, spannend und unterhaltsam in diesem Buch zu, so dass Kinder diese Geschichten gerne hören oder auch lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein rasanter Thriller

Zwei Sekunden
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In Berlin gibt es einen Terroranschlag. Die deutsche Bundeskanzlerin und der russische Präsident sind um ein Haar an dem Anschlag vorbeigekommen, genaugenommen zwei Sekunden. Die Russen schieben den Vorfall ...

In Berlin gibt es einen Terroranschlag. Die deutsche Bundeskanzlerin und der russische Präsident sind um ein Haar an dem Anschlag vorbeigekommen, genaugenommen zwei Sekunden. Die Russen schieben den Vorfall den Tschetschenen in die Schuhe. Ab3er niemand bekennt sich dazu und die deutschen Organe tappen im Dunkeln. Aber natürlich fordern alle Ergebnisse. Hauptkommissar Eugen de Bodt soll dann in dem Fall ermitteln. Aber niemand ist erfreut darüber, denn de Bodt ist äußerst unbeliebt.
Christian v. Ditfurth präsentiert uns mit diesem Buch nicht nur einen rasanten Thriller, sondern behandelt ein sehr aktuelles Thema, so dass man oft ins Grübeln kommt: Was wäre, wenn… Von der ersten Seite an bis zum dramatischen Ende wird man durch die Geschichte gejagt und es gibt eine Menge Tote.
Während de Bodt bei der Polizei und dem BKA verhasst ist, konnte er bei mir nur punkten. Er ist ein sympathischer und intelligenter Ermittler, der seinen Job macht auch wenn im Gegenwind ins Gesicht bläst. Wenn es in einem Fall nicht voran geht, liefert er neue Denkansätze. Er kann es gar nicht ab, wenn Kollegen nicht genauso verständig an die Sache herangehen und seine Meinung dazu versteckt er auch nicht. Aber auch seine Mitarbeiter Salinger und Yussuf gefallen mir gut.
Dieses Buch behandelt eine Reihe Themen, die uns alle im Moment sehr beschäftigen, von den Anschlägen angefangen bis zur Flüchtlingskrise. Das macht die Geschichte sehr realistisch, aber auch beklemmend.
Dies ist das zweite Boch mit dem Ermittler Eugen de Bodt, aber ich habe den Vorgängerband nicht gelesen und denke auch nicht, dass das den Lesegenuss einschränkt.
Ein gut konstruierte Story mit perfekt gezeichneten Charakteren und durchgängiger Spannung – was will man mehr. Ich kann das Buch nur empfehlen.