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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Anwältin will Klarheit

Eisenberg
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Dr. Rachel Eisenberg ist Anwältin aus Leidenschaft und nimmt auch schon mal einen Fall an, der sie interessiert und nicht das große Geld bringt. Als ein Obdachloser wegen eines sehr gewalttätigen Mordes ...

Dr. Rachel Eisenberg ist Anwältin aus Leidenschaft und nimmt auch schon mal einen Fall an, der sie interessiert und nicht das große Geld bringt. Als ein Obdachloser wegen eines sehr gewalttätigen Mordes am Flaucher verhaftet wird, ist das ein Fall für sie. Doch als sie den Verdächtigen das erste Mal sieht, erlebt sie eine Überraschung. Sie war mit dem Mann eine Zeitlang zusammen.
Das Buch beginnt schon sehr dramatisch. Wir erleben Rachel, als sie gefangen und gut verschnürt auf ihren Tod wartet. Doch was hat sie in diese Situation gebracht? Heiko, der ehemalige Physikprofessor, lebte in letzter Zeit auf der Straße und Rachel weiß nicht, was sie von ihm halten soll, obwohl sie früher mit im leiert war. Er verhält sich merkwürdig und ist undurchschaubar. Dennoch übernimmt sie diesen Fall. Obwohl die Beweise gegen Heiko Gerlach erdrückend sind und er gesteht, gibt es immer mehr Zweifel, ob der Fall wirklich so einfach ist. Rachel Eisenberg sieht Mängel bei der Polizeiarbeit und macht sich selbst an die Ermittlungen.
Daneben gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang. Eine Albanerin mit ihrer kleinen Tochter verschwinden auf ihrer Flucht nach Deutschland spurlos. Was hat diese Geschichte mit dem Mord am Flaucher zu tun?
Rachel Eisenberg ist eine engagierte und risikobereite Anwältin, die im Interesse ihres jeweiligen Mandanten auch schon mal am Rande der Legalität handelt. Vor Gericht läuft sie zu Hochform auf. Sie hat die Trennung von ihrem Mann Sascha noch nicht wirklich verwunden, was dadurch auch noch erschwert wird, dass sie eine gemeinsame Kanzlei führen. Tochter Sarah ist gerade in einem schwierigen Alter, in dem man auch schon mal Grenzen überschreitet, aber Rachel und Sascha gehen damit recht entspannt um.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man alle gut kennenlernt. Das hilft einem aber überhaupt nicht, den Täter aus der Reihe der Verdächtigen frühzeitig herauszufinden. Dieser Krimi führte mich mit seinen vielen unverhofften Wendungen immer wieder auf neue Fährten und bis zum Ende wusste ich nicht, was denn nur wirklich Sache ist. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und die Spannung steigt zum Ende noch mal dramatisch.
Es bleiben noch Fragen offen, die dann erst in einem Folgeband geklärt werden.
Ein sehr spannender und überzeugender Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Killerjagd

Killerjagd
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Das Buch beginnt grausam und schon gleich spannend. Eine Frau ein einem Raum voller Blut weiß, dass sie sterben wird. Doch dann kommt jemand in den Raum und ihr Herz stockt…
Im weiteren Verlauf der Geschichte ...

Das Buch beginnt grausam und schon gleich spannend. Eine Frau ein einem Raum voller Blut weiß, dass sie sterben wird. Doch dann kommt jemand in den Raum und ihr Herz stockt…
Im weiteren Verlauf der Geschichte stehen sich ein Killer und eine Profilerin von Scotland Yard gegenüber.
„Er“, der Killer ist auf einem Rachefeldzug und da ihm die Profilerin Rachel Hyatt bedenklich nah kommt, gerät auch sie in Gefahr.
Schon früh ist der Killer bekannt, doch seine Motivation zeigt sich erst so nach und nach. Er hat traumatische Erlebnisse in der Kindheit hinter sich. Das hat ihn einerseits zum Auftragsmörder und andererseits zum Killer in eigener Sache gemacht. Er ist intelligent, eiskalt und hat doch eine kleine schwache Seite. Doch warum hat er so lange gewartet bis er seine Rache in Angriff nimmt?
Die sympathische Rachel ist clever und ihre Analysen sind treffsicher. Sie ist eindeutig ein Teamplayer. Umso mehr verwundert es, dass sie die Gefahr nicht erkennt und die Beobachtungen ihres kleinen Sohnes nicht weiter beachtet.
Das Buch liest sich flüssig und ist spannend bis zum dramatischen Ende. Es geht ziemlich grausam zu, aber nur soweit, dass es den Verlauf der Geschichte untermauert.
Es zeigt sich, dass Sicherheitsorgane kontrolliert werden müssen, damit sie nicht im rechtsfreien Raum operieren können.
Die Charaktere waren gut und authentisch dargestellt. Obwohl man die Motive des Killers nachvollziehen kann, gibt es dennoch kein Nachsehen für seine Handlungen.
Das Buch findet seine Fortsetzung im „Killer Blog“, der in mehreren E-Books erzählt wird.
„Killerjagd“ ist ein spannender Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

It’s not over, ‘til it’s over

Der Totenzeichner
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Ein grausig zugerichteter Toter, dem das Herz fehlt, gibt Kommissarin Clara Vidalis vom LKA Berlin Rätsel auf. Der Mörder hat scheinbar ungeahnte Kräfte, denn er benötigt keine Waffe um zu töten. Dr. Martin ...

Ein grausig zugerichteter Toter, dem das Herz fehlt, gibt Kommissarin Clara Vidalis vom LKA Berlin Rätsel auf. Der Mörder hat scheinbar ungeahnte Kräfte, denn er benötigt keine Waffe um zu töten. Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, erinnert sich an einen Fall aus den USA, der ähnlich gelagert war. Der Täter wurde nicht gefasst, und seit 10 Jahren ist kein derartiger Fall mehr aufgetaucht. Es bleibt nicht bei dem einen Fall in Berlin.
Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, wenn man keine Probleme mit sehr blutig und brutal geschilderten Morden hat. Es kommen sehr unappetitliche Sachen zur Sprache, wie Kannibalismus, Nekrophilie, Body Modification und einiges andere mehr.
Dieses Buch ist der vierte Band um die Ermittlerin Clara Vidalis. Ich kannte keinen der Vorgängerbände und hatte keine Probleme, mich in die Geschichte hineinzufinden.
Clara ist eine sympathische Ermittlerin, die schon viel Unangenehmes in ihrem Berufsleben gesehen hat. Sie ist engagiert und will die Täter überführen. Sie ergänzt sich gut mit McDeath und es scheint, als könnte aus den beiden mehr werden als nur Kollegen. McDeath ist ein Typ, dem nichts abartig genug sein kann. Dennoch wirkt er sympathisch.
Es braucht seine Zeit bis die Identität des Mörders feststeht, denn in keiner Datenbank lässt sich etwas über ihn finden. Es müssen also mächtige Institutionen sein, die den Deckel darauf halten. Durch die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Ermittlern, die genauso begierig sind, den Mörder seiner Strafe zuzuführen, kommen Clara und McDeath dem Täter näher.
Von Anfang an war ich von der Geschichte gefesselt und dann gab es ein überraschendes Ende, das aber absolut stimmig ist.
Ein blutiger und spannender Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dem Glück so nah

Dem Glück so nah
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Roberta arbeitet in einer Buchhandlung. Sie liebt Bücher und freut sich immer, wenn sie in gebrauchten Büchern Notizen und Briefe findet. Der Vater bringt eines Tages einen Koffer voller Bücher, die ihrer ...

Roberta arbeitet in einer Buchhandlung. Sie liebt Bücher und freut sich immer, wenn sie in gebrauchten Büchern Notizen und Briefe findet. Der Vater bringt eines Tages einen Koffer voller Bücher, die ihrer Großmutter gehörten. In einem der Bücher findet sie einen Brief ihres Großvaters, der 1940 gestorben ist. Aber der Brief ist von 1941.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. So lernen wir Roberta kennen, deren Leben sich mehr oder weniger nur in der Buchhandlung abspielt. Nachdem ihr der Brief des Großvaters in die Finger gefallen ist, möchte sie schon wissen, was es damit auf sich hat. Doch sie wird nicht wirklich aktiv, um hinter dieses Geheimnis zu kommen. Sie besucht zwar ihre 109jährige Großmutter im Pflegeheim, befragt sie aber nicht.
Der andere Teil der Geschichte befasst sich mit Dorothea, der Großmutter von Roberta. Wir erfahren von ihrem trostlosen Leben, das sie sich eingebrockt hat, als sie heiratete, um ihrer lieblosen Mutter zu entkommen. Während des Krieges lernt sie den polnischen Soldaten Jan Pietrykowski kennen und … lieben? Wahrscheinlich ja. Aber dieses Gefühl wird mir nicht rübergebracht.
Zu den beiden Hauptprotagonistinnen konnte ich keine Beziehung aufbauen. Ihre Handlungen war für mich oft nicht nachvollziehbar. Sie zeigten keine Freude, keine Begeisterung, keinen Ärger, keinen Schmerz, nur Gleichmütigkeit und seltsames Verhalten. Die ganze Geschichte ist so kalt und emotionslos erzählt worden, dass sie mich einfach nicht in den Bann gezogen hat. Es gab Ungereimtheiten und offene Enden, die nicht wieder aufgegriffen wurden. Ich möchte nicht zu viel über das Geschehen preisgeben, aber die Geschichte hätte Potenzial gehabt, wenn sie anders geschrieben gewesen wäre, denn es ist eine Geschichte über Entscheidungen, verlorene Chancen, Liebe , Trauer und über Reue.
Mit der Zeit enthüllt sich das Geheimnis. Im letzten Teil klärt sich alles komplikationslos und doch gibt es kein Happyend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein Flug durch die Welt

Flieg ich durch die Welt
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Ostberlin im Jahr 1989: Sie sind jung und wollen etwas erleben. Daher planen Pascal (Michi), Angelo und Wolle nach dem Abi einen Trip durch die Karpaten. Sie träumen von Abenteuer und Freiheit. Die Realitäten ...

Ostberlin im Jahr 1989: Sie sind jung und wollen etwas erleben. Daher planen Pascal (Michi), Angelo und Wolle nach dem Abi einen Trip durch die Karpaten. Sie träumen von Abenteuer und Freiheit. Die Realitäten aber sorgen dafür, dass vieles anders verläuft, als sich die Jugendlichen das vorgestellt haben. Die DDR gibt es schon bald nicht mehr, dafür aber Möglichkeiten, die vorher unerreichbar schienen. Die drei trennen sich und müssen nun sehen, wie sie mit den Veränderungen zurechtkommen.
Ich bin mit der Geschichte nicht zurechtgekommen. Der Schreibstil war streckenweise sehr langatmig und die Spannung blieb auf der Strecke.
Ich hatte eine Geschichte erwartet, in der es um politische Veränderungen mit ihren Auswirkungen geht, die festgemacht werden an der Geschichte der Jugendlichen. Aber davon habe ich wenig mitbekommen, die Aufbruchsstimmung jener Zeit kam nicht rüber. Es ging um die Art und Weise wie junge Menschen erwachsen werden und ihren Weg finden oder auch nicht. Damit waren Zeit und Ort aber austauschbar.
Die Protagonisten blieben für mich recht blass und so konnte ich mich mit keinem identifizieren.
Das Buch konnte mich nicht überzeugen.