Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
online

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2022

Ruhiger und spannender Krimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden
0

Der Mord-Ermittler Peter Vinston hat einen Urlaub bitter nötig und seine Ex-Frau hat ihm eine Ferienwohnung in Österlen organisiert. Kaum ist er eingetroffen, gibt es auch schon eine Leiche, die der ehrgeizigen ...

Der Mord-Ermittler Peter Vinston hat einen Urlaub bitter nötig und seine Ex-Frau hat ihm eine Ferienwohnung in Österlen organisiert. Kaum ist er eingetroffen, gibt es auch schon eine Leiche, die der ehrgeizigen Immobilienmaklerin Jessie Anderson. Man war in der Gegend nicht gut auf sie zu sprechen, denn sie plante Luxusvillen an den Stränden. Peter sollte die zuständige Ermittlerin Tove Esping unterstützen, doch dann soll der Fall als Unfall behandelt und abgeschlossen werden.
Ich mag die etwas düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis. Aber dieser Krimi ist anders, denn die Düsternis ist nicht zu spüren, sondern eher sommerliche Urlaubsstimmung. Der Erzählstil ist humorvoll, locker und flüssig zu lesen.
Peter Vinston ist ein Stadtmensch, der aus gesundheitlichen Gründen sich auf dem Land erholen soll. Er ist sehr penibel und tut sich schwer mit den Tieren, die ihm in der dörflichen Umgebung begegnen. Auch mit der etwas chaotischen Tove hat er seine Probleme. Doch der Fall will aufgeklärt werden und so raufen sie sich zusammen. Dabei bekommen sie es mit einer Reihe von Verwicklungen zu tun und auch Widerstände müssen überwunden werden.
Es ist ein undurchsichtiger Fall, denn auch wenn ich eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte, so blieb sein Motiv doch im Dunkeln. Doch am Ende klärt sich alles schlüssig auf.
Mir hat dieser unterhaltsame Schweden-Krimi gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.07.2022

Steen hält seine Versprechen

Der Tote in der Seemannskiste. Ostfrieslandkrimi
0

Kommissar Steen ist noch nicht im Dienst, sondern im Café beim Frühstück, als er schon gefordert wird. Ein mit Pistole bewaffneter Mann kommt herein und schießt. Steen bewahrt die Ruhe und redet mit dem ...

Kommissar Steen ist noch nicht im Dienst, sondern im Café beim Frühstück, als er schon gefordert wird. Ein mit Pistole bewaffneter Mann kommt herein und schießt. Steen bewahrt die Ruhe und redet mit dem Mann, bis die Kollegen ihn festnehmen können. Doch auch dann kommt er nicht zum Frühstücken, denn er wird an einen Tatort gerufen. Die Tote ist Undine Kilians, die sich nicht ganz legal ein Zubrot damit verdient, dass sie Kontakt zu Toten aufnimmt. Dabei dient eine alte Seemannskiste als spirituelles Artefakt. Als sich bei den Ermittlungen herausstellt, dass es sich bei dem Schießwütigen aus dem Café um den Stiefsohn der Toten handelt, ist sich Steen sicher, dass beiden miteinander zusammenhängt. Als dann die Kiste geöffnet wird, gibt es noch eine Überraschung für den Kommissar.
Dies ist nun schon der dreizehnte Fall, in dem Kommissar Steen ermittelt. Auch dieses Mal lässt sich der Krimi wieder gut und flüssig lesen.
Die Ermittler der Polizei Emden arbeiten wieder gut zusammen, auch wenn es nicht immer einfach ist. Die Nebenerwerbslandwirtin Altje Remels kann ihren Sabbel mal wieder nicht halten und macht sich damit nicht gerade beliebt und der überkorrekte auch Johnny Volkerts will die Wogen glätten, hat aber damit nicht unbedingt Erfolg. Ulfert Jansen ist wie immer für die erkennungsdienstlichen Untersuchungen zuständig. Steen zeigt sich bei diesem Fall besonders rücksichtsvoll, denn die Gespräche mit Timo Kilians sind nicht ganz einfach, da er sich von der Mumien-Mafia verfolgt fühlt. Der ehemalige Kollege Ihno Purwin, der die Langeweile des Rentnerdaseins mit Detektivarbeit vertreibt, hat auch noch Informationen für Steen.
Es ist ein ziemlich vertrackter Fall, mit dem die Polizei Emden es hier zu tun hat. So dauert es auch eine Weile bis sich die einzelnen Erkenntnisse zu einem gesamten Bild zusammenfügen.
Mich hat dieser Ostfriesland-Krimi wieder gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2022

Unter den Linden

Drei Tage im August
0

Das pralle Leben von Berlin hat sich längst von „Unter den Linden“ zum „Kurfürsten Damm“ verlagert. Doch die Chocolaterie Sawade ist geblieben und auch für Elfie eine Zuflucht. Hier kann sie verbergen, ...

Das pralle Leben von Berlin hat sich längst von „Unter den Linden“ zum „Kurfürsten Damm“ verlagert. Doch die Chocolaterie Sawade ist geblieben und auch für Elfie eine Zuflucht. Hier kann sie verbergen, dass sie anders ist als andere Menschen, denn ihr macht die Schwermut zu schaffen. In dem Laden ist auch hochbetagte Madame Conte aus der Bel étage Kundin. Eines Tages möchte Madame Elfie sprechen und so erfährt sie eine Geschichte über eine verbotene Liebe und eine ganz besondere Praline.
Anne Stern hat mich wieder in das Berlin vergangener Jahre eintauchen lassen und dabei durfte ich ungewöhnliche Menschen kennenlernen. Der Schreibstil der Autorin hat mich wieder einmal überzeugt.
Berlin zeigt sich während der Olympischen Spiele weltoffen und lebendig und überdeckt damit, dass längst dunkle Zeiten angebrochen sind. In der Nachbarschaft der Chocolaterie Sawade leben sehr unterschiedliche Menschen und man spürt ihre Angst, denn sie sind unerwünscht. Auch wenn man sich nicht näher kennt, so halten die Menschen doch zusammen. Elfie leidet unter ihrer Schwermut und hat abends nach Ladenschluss keine Kraft mehr. Sie wurde von ihrer Großmutter aufgezogen, die wenige Gefühle für ihre Enkelin, aber umso mehr Strenge zeigte. Die Verkäuferin Trude möchten dem jüdischen Buchhändler gerne helfen und jeder vermisst den Leierkastenmann, der verstorben ist. Der Barbesitzer Issa El Hamady ist von Elfie beeindruckt und hofft, dass seine Bar sich endlich mal wieder füllt. Das kleine Blumenmädchen ist der Polizei ein Dorn im Auge und Elfie hat Angst sich einzumischen. Dann gibt es da noch Madame Conte, die immer schwächer wird und ein Geheimnis hütet. Ich konnte mich in alle Personen hineinversetzen und ihre Ängste und Sorgen nachvollziehen.
Es ist eine tiefgründige und eher ruhige Geschichte, die mir aber gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2022

Ein bewegtes Leben

Violeta
0

Die Auswirkungen des Krieges sind 1920 noch zu spüren, als die Spanische Grippe in Südamerika um sich greift. Genau zu dieser Zeit wird Violeta del Valle geboren, ein Mädchen nach fünf Brüdern. 2020 blickt ...

Die Auswirkungen des Krieges sind 1920 noch zu spüren, als die Spanische Grippe in Südamerika um sich greift. Genau zu dieser Zeit wird Violeta del Valle geboren, ein Mädchen nach fünf Brüdern. 2020 blickt sie auf ihr langes Leben zurück und schreibt für ihren Enkel, den sie großgezogen hat nachdem ihre Tochter gestorben ist, alles auf. Es war ein bewegtes Leben, das sie in vielen Momenten genossen hat, das ihr aber auch Verluste und schwere Zeiten beschert hat.
Immer wieder gelingt es der Autorin Isabel Allende mich mit ihren Geschichten zu packen, bei einigen Romane sehr, bei anderen weniger. Dieses Buch ist wieder einmal ein großer Wurf. Nachdem ich das Buch begonnen hatte, fiel es mir wirklich schwer, es wieder beiseite zu legen. Aber man muss schon aufmerksam lesen, denn es sind sehr viele Personen im Spiel.
Violeta ist keine einfache Person. Von Anfang an ist sie willensstark und eigensinnig. Erst als sie ein Kindermädchen bekommt, erhält sie damit auch eine Erziehung, die sie auf das Leben vorbereitet. Daraus wird eine Freundschaft. Es sind turbulente Zeiten, die immer wieder zu Umbrüchen, Revolutionen und Krisen führen. Diese politischen Entwicklungen sind mit dem Schicksal von Violeta verknüpft. Violeta ist eine kämpferische und mutige Frau, die aber auch ihre verletzlichen Seiten hat. Sie hat einige Beziehungen gehabt und musste mit dem Verlust von geliebten Menschen fertig werden. Aber auch die Konventionen haben es ihr nicht leicht gemacht, dabei wollte sie gleichberechtigt und frei sein.
Es ist ein gelungener Roman, informativ, fesselnd und berührend. Meine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2022

Schwierige Zeiten für die Breitenbachs

Das Herz des weißen Ahorns
0

In Berlin sind die Zeiten während des Krieges sehr schwierig. Auch die Breitenbachs sind betroffen. Sie sind gezwungen für das Militär zu produzieren, denn sie haben schließlich auch eine Verantwortung ...

In Berlin sind die Zeiten während des Krieges sehr schwierig. Auch die Breitenbachs sind betroffen. Sie sind gezwungen für das Militär zu produzieren, denn sie haben schließlich auch eine Verantwortung für die Menschen, die in ihrem Betrieb arbeiten. Georg geht dabei gefährliche Risiken ein. Felix muss an die Front und so bleibt seine schwangere Frau mit dem kleinen Sohn alleine zurück. Nicht nur äußerlich verletzt kommt er aus dem Krieg zurück.
Aber auch in Colorado ist es nicht einfach. Julia stößt immer wieder auf Unverständnis, weil sie mit dem Indianer Chesmu verheiratet ist. Auch ihr ältester Sohn hat es nicht leicht. Doch sie sorgen sich auch um die Verwandten in Berlin.
Die Autorin Mina Baites hat einen wunderbaren Schreibstil. Sie lässt uns am Leben der Protagonisten teilhaben und mit ihnen fühlen. Die Handlungsorte sind schön bildhaft beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte.
Als das Thema „Spanische Grippe“ aufkam, konnte man sich gut hineinversetzen, da wir inzwischen ja auch unsere Erfahrung mit einer Epidemie haben. Damals aber traf es Menschen, welche noch unter den Kriegsfolgen litten.
Mir hat dieser emotionale Roman wieder sehr gut gefallen und ich bin schon auf den finalen Band gespannt, der 2023 erscheinen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere