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Veröffentlicht am 01.07.2022

Südtirol nach dem 1. Weltkrieg

Das Land, von dem wir träumen
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Der 1. Weltkrieg liegt nun schon einige Jahre zurück. Er hat auch bei der Familie Bruggmoser Wunden hinterlassen. Zwei ihrer Söhne sind gefallen und die anderen beiden haben das Erlebte noch nicht verarbeitet. ...

Der 1. Weltkrieg liegt nun schon einige Jahre zurück. Er hat auch bei der Familie Bruggmoser Wunden hinterlassen. Zwei ihrer Söhne sind gefallen und die anderen beiden haben das Erlebte noch nicht verarbeitet. Franziska Bruggmoser hat ihr Lehramtsstudium beendet, doch sie darf nicht unterrichten. Südtirol gehört nun zu Italien und dort darf nun kein Unterricht mehr in Deutsch stattfinden. Franziska kein leider kein Italienisch. Daher gründet sie eine verbotene Katakombenschule, damit die Kinder ihres Dorfes auch unterrichtet werden. Unterstützung gewährt ihr ausgerechnet Wilhelm Leidinger, der Knecht ihres Vaters. Ihr Vater passt sich den neuen Gegebenheiten bereitwillig an und ändert den Familiennamen in Ponte. Die Dörfler finden das nicht gut und auch Franziska ist damit nicht einverstanden.
Dies ist der erste Band aus der Reihe „Die Südtirol-Saga“ von Anna Thaler. Es ist erschreckend, wie der deutschstämmigen Bevölkerung durch die italienischen Behörden das Leben schwer gemacht wird. Das ruft natürlich Widerstand hervor.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Während sich der Vater willig unterordnet, versetzt sich Franziska den Anordnungen und gründet die Katakombenschule, um die Kinder im Dorf zu unterrichten. Sie schließt sich aber auch einer Widerstandsgruppe an. Beides ist gefährlich und sie muss erkennen, dass es manchmal besser ist, sich anzupassen. Franziskas ältester Bruder sucht Vergessen im Alkohol und Andreas möchte alles hinter sich lassen und nach Amerika auswandern. Zum Glück ist auf den Knecht Wilhelm Verlass, der aber scheinbar ein Geheimnis hat. Wem kann Franziska wirklich vertrauen?
Diese historische Geschichte ist wirklich interessant. Obwohl mir die historischen Fakten bekannt waren, ist mir nun erst wirklich bewusst geworden, wie schwierig das Leben der Deutschen war, nachdem sie Italien zugesprochen wurden.
Es ist eine packende Geschichte, die mich berührt hat und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Spurensuche

Beifang
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Da seine Eltern das Haus verkauft haben, soll Vincent entscheiden, welche der eingelagerten Dinge vom Dachboden er noch haben will. Als er ankommt, entdeckt er eine rote Kiste auf dem Sperrmüllhaufen, ...

Da seine Eltern das Haus verkauft haben, soll Vincent entscheiden, welche der eingelagerten Dinge vom Dachboden er noch haben will. Als er ankommt, entdeckt er eine rote Kiste auf dem Sperrmüllhaufen, die von seinem Opa stammt. Vincent erinnert sich an diese Kiste und ihm wird wieder einmal bewusst, dass sein Vater nie über die Vergangenheit spricht und ziemlich einsilbig wird, wenn man ihm Fragen stellt. Also beschließt Vincent, sich in seiner großen Verwandtschaft umzuhören.
Nachdem mich der Autor Martin Simons vor ein paar Jahren mit seinem Roman „Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon“ angesprochen hatte, wollte ich auch diesen Roman unbedingt lesen. Doch dieses Mal wurde ich nicht wirklich gepackt. Der Schreibstil ist klar, nüchtern und eindrücklich. Den Charakteren kam ich nicht nah.
Irgendwann kommen wohl bei vielen Menschen Fragen über die Vergangenheit und die Vorfahren auf. Oft hat man dann keinen Ansprechpartner mehr, der einem noch etwas erzählen könnte. Vincent hat immer gehofft, dass sein Vater von sich aus erzählt. Doch dann kommt der Moment, an dem Vincent feststellt, dass er selbst aktiv werden und seine Fragen anderswo stellen muss. Er trifft auf eigenwillige Verwandte und Freunde, die alle ihre Anekdoten erzählen, aber sich doch relativ bedeckt halten. Es war auch kein leichtes Leben, dass Vincents Opa Winfried und seine Frau Rosa hatten. Das Haus in der Zechensiedlung Beifang war zu eng für die vielen Kinder, das Geld zu knapp und Ruhe gab es auch nie. Es ging dort hart und sogar gewaltsam zu. Jeder musste sehen, wie er zurechtkam. Es waren Verhältnisse, an die sich niemand gerne zurückerinnert. Lieber verschließt man alles in sich und macht das Beste aus seinem Leben.
Ein Roman über ein hartes beengendes Leben, der nachdenklich macht, mich aber nicht wirklich erreicht hat.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Venezianische Feindschaft

Venezianische Feindschaft
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Venedig zeigt sich in diesem Roman nicht von der schönsten Seite. Das Wetter ist für die Jahreszeit sehr ungemütlich und es gibt wieder einen Fall für Luca Brassoni. Der beliebte Juwelier Fabio Caliano ...

Venedig zeigt sich in diesem Roman nicht von der schönsten Seite. Das Wetter ist für die Jahreszeit sehr ungemütlich und es gibt wieder einen Fall für Luca Brassoni. Der beliebte Juwelier Fabio Caliano wollte eine Lieferung annehmen, als er von einem der Wachleute beraubt und niedergeschossen wird. Der zweite Wachmann ist tot. Brassoni und sein Team ermitteln, doch so richtig kommen sie nicht voran. Der Bürgermeister macht Druck und Lucas Vorgesetzte Patrizia Bertuzzi gibt diesen Druck weiter. Es gab vor Jahren schon einmal einen Überfall auf den Ladender Calianos gegeben, bei dem der Vater des jetzigen Besitzers starb. Geht es nur um die gestohlenen Edelsteine oder steckt mehr hinter der Sache? Es ist von „Feindschaft“ die Rede.
Dies ist bereits der siebte Band, in dem Luca Brassoni in Venedig ermittelt. Ich habe die Reihe von Anfang an begleitet und mich auf diesen neuen Fall gefreut.
Dieser Krimi liest sich gut und flüssig. Die Handlungsorte in Venedig sind gut beschrieben, auch wenn das Wetter dieses Mal windig und kühl ist. Trotzdem habe ich Lust auf einen Besuch der Lagunenstadt bekommen.
Commissario Luca Brassoni ist ein sympathischer und fähiger Ermittler. Privat ist er ruhiger geworden, denn er ist mit der Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Der Familie geht es wie anderen jungen Eltern auch – sie müssen Beruf und Privatleben unter einen Hut bringen. Luca hat daher Verständnis für seinen Kollegen Maurizio Goldini, der gerade etwas neben der Spur ist, da er auch bald Vater wird. Natürlich begleitet Picco sein Herrchen bei den Ermittlungen. Aber auch Lucas Cousin „Caruso“, der Journalist Stefan Mayer, kann wieder Informationen beisteuern. Der Täter hat sich auf eine Sache eingelassen, die auch für ihn gefährlich wird.
Bei diesen Venedig-Krimis geht es immer ein wenig ruhiger zu, so dass ich mich an die Ermittlungen von Donna Leons Commissario Brunetti erinnert fühle. Dennoch ist es auch dieses Mal spannend, und die Lösung des Falls ist schlüssig.
Mich hat dieser spannende Venedig-Krimi mit den sympathischen Ermittlern wieder gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Ein neues schwieriges Leben

Ich bin Joy
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Joy und ihre Familie waren bisher immer auf Weltreise. So hat Joy viele unterschiedliche Orte auf der Welt kennengelernt und verschiedene Freunde gefunden. Allen hat dieses Leben gut gefallen. Doch dann ...

Joy und ihre Familie waren bisher immer auf Weltreise. So hat Joy viele unterschiedliche Orte auf der Welt kennengelernt und verschiedene Freunde gefunden. Allen hat dieses Leben gut gefallen. Doch dann hatte der Großvater einen Unfall und es geht zurück nach England in das kleine Häuschen ihres Großvaters. Es ist nicht leicht dort zusammen zu leben. Joy muss eine Schule besuchen und die ist ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat. Im Unterricht eckt Joy an und Freunde findet sie auch nicht. Doch als die große Eiche auf dem Schulhof platz machen soll für ein neues Schulgebäude, muss Joy etwas unternehmen.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, nur am Ende ging es etwas zu schnell. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und die Illustrationen sind auch sehr schön.
Joy und ihre Familie haben lange Zeit ein ungebundenes und abwechslungsreiches Leben geführt. Es ist für alle nicht einfach, sich nun umzustellen. Auch der Großvater kann sich schwer daran gewöhnen, dass sein stilles Haus nun voller Leben ist. Joy sieht immer noch einen Silberstreif, wenn andere nur Düsternis sehen, doch als es in der Schule so schwierig ist, fällt es auch ihr schwer, optimistisch zu sein. Erst als sie die Rettung der Eiche zu ihrem Projekt macht, findet sie in Benny einen Unterstützer und Freund. Aber auch ihr knurriger Großvater ist noch für eine Überraschung gut.
Joy Applebloom ist eine sympathische Protagonistin, die sich einsetzt, wenn es nötig ist. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Eine toxische Freundschaft

Sieben Lügen
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Marnie und Jane sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Als Jane dann ihren Partner verliert, möchte sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen, doch die will lieber mit ihrem Partner Charles zusammen sein. ...

Marnie und Jane sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Als Jane dann ihren Partner verliert, möchte sie Zeit mit ihrer Freundin verbringen, doch die will lieber mit ihrem Partner Charles zusammen sein. Jane bestätigt gegen ihre wirkliche Überzeugung, dass Charles und Marnie gut zusammenpassen. Doch wo eine Lüge ist, gibt es bald weitere. Jane kennt keine Skrupel. Sie lügt nicht nur weiter, sondern geht auch über Leichen, um mit Marnie zusammen zu sein.
Eigentlich ist diese Geschichte von der Grundidee spannend. Trotzdem hat sie mich nicht so richtig gepackt.
Das Buch hat sieben Abschnitte und jeder steht für eine Lüge. Leider steht jede Lüge für sich. Ich hatte erwartet, dass jede weitere Lüge verhindern soll, dass die vorangegangenen vertuscht werden sollten. Dem ist nicht so.
Marnie und Jane sind unterschiedlich, aber schon lange befreundet. Jane hat keine besonders gute Beziehung zu ihrer Familie, daher bedeutete die Freundschaft zu Marnie ihr sehr viel. Es gab sie nur noch im Doppelpack. Doch dann wurden sie älter und hatten ihre Beziehungen. Schon bald ist Jane wieder alleine, da ihr Partner stirbt. Sie erwartet von Marnie, dass diese sie auffängt und für sie da ist, doch Marnie hat andere Pläne. Es ist keine Freundschaft auf Augenhöhe, denn Jane ist von Marnie besessen und will sie für sich.
Für mich war dieses Buch definitiv kein Thriller. Mir fehlte die Spannung bei dieser etwas langatmigen Geschichte. So wurde Potential verschenkt.

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