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Veröffentlicht am 15.04.2022

Ein packender Roman

Die sieben Schalen des Zorns
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In diesem Roman geht es um das Thema Sterbehilfe. Es ist ein Thema, dass in Deutschland immer wieder diskutiert wird, aber noch immer ist aktive Sterbehilfe verboten und strafbar. Menschen, die unter ihrer ...

In diesem Roman geht es um das Thema Sterbehilfe. Es ist ein Thema, dass in Deutschland immer wieder diskutiert wird, aber noch immer ist aktive Sterbehilfe verboten und strafbar. Menschen, die unter ihrer schweren Krankheit leiden ohne Aussicht auf Linderung dürfen daher keine Hilfe erwarten, selbst dann nicht, wenn sie körperlich gar nicht in der Lage sind, ihrem Leben selbstständig ein Ende zu setzen.
Die Tante von Max Keller hat Alzheimer. Sie möchte nicht weiterleben und bittet ihren Neffen um Sterbehilfe. Doch Max ist Arzt. Was oll er tun? Er könnte helfen, darf es aber nicht. Dennoch hilft er seiner Tante und hat damit die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen, die ihm strafbare Tötung auf Verlangen vorwirft. Max drohen eine Gefängnisstrafe und der Entzug seiner Zulassung.
Dem Autor Markus Thiele ist es wieder – wie schon mit seinen Romanen „Echo des Schweigens“ und „Die Wahrheit der Dinge“ – gelungen, mich mit diesem Roman zu packen. Es ist eine spannende Geschichte, die aber auch zum Nachdenken anregt. Warum soll ein Mensch ein Leben weiterführen, das er aufgrund von unheilbarer Krankheit nicht mehr als lebenswert erachtet? Wenn dieser Mensch nach reiflicher Überlegung seine Entscheidung getroffen hat, warum darf ihm niemand bei der Umsetzung helfen? Natürlich könnte es zu Missbrauch kommen, wenn man Sterbehilfe legalisieren würde.
Es ist sehr interessant, die Freunde Max und Jonas vor Gericht auf unterschiedlichen Seiten zu erleben. Doch neben dem Prozess gibt es auch viele Rückblicke in die Vergangenheit, so dass man die Entwicklung der beiden nachvollziehen und verstehen kann, warum sich die Freunde hier als Angeklagter und Staatsanwalt gegenüberstehen.
Ein tiefgründiger und absolut fesselnder Roman. Meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Der Schleifenmörder

Perfect Day
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Schon seit Jahren verschwinden Mädchen von sechs bis zehn Jahren und werden dann getötet. Der Ort, an dem die Leichen gefunden werden, ist mit roten Schleifen markiert. Doch vom Täter gibt es keine Spur. ...

Schon seit Jahren verschwinden Mädchen von sechs bis zehn Jahren und werden dann getötet. Der Ort, an dem die Leichen gefunden werden, ist mit roten Schleifen markiert. Doch vom Täter gibt es keine Spur. Dann wird der renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak verhaftet. Man beschuldigt ihn der Taten. Doch seine Tochter Ann, die ein inniges Verhältnis zu ihrem Vater hat, kann nicht glauben, was man ihrem Vater vorwirft und sie will den wahren Täter finden und damit beweisen, dass ihr Vater unschuldig ist.
Dies ist mein erstes Buch von Romy Hausmann und es hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist packend und lässt sich gut lesen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive Anns und der des Täters.
Man kann verstehen, dass eine Tochter nicht glauben will, dass ihr Vater so etwas Schändliches getan hat. Aber die Indizien sind erdrückend. So wirklich konnte ich mich in Ann nicht hineinversetzen, da sie mir nicht nahekam. Die ganze Zeit über war ich mir nicht sicher, ob man nun den Richtigen gefasst hat oder ob Ann richtig liegt. Es ist also eine Geschichte, bei der man sich nie sicher sein kann und die mit immer neuen Wendungen auch Zweifel sät.
Ich fand, dass der Anfang etwas zäh verlief, doch das änderte sich im Laufe der Zeit. Insgesamt ist es ein spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Eine blutige Reise

Bullet Train
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Yuichi Kimura ist ziemlich aufgeregt, als er am Bahnhof Tokio in den Shinkansen Hayate steigt. Er will Rache für seinen Sohn, der im Koma liegt, und hat einen genauen Plan, wie er vorgehen wird. Doch es ...

Yuichi Kimura ist ziemlich aufgeregt, als er am Bahnhof Tokio in den Shinkansen Hayate steigt. Er will Rache für seinen Sohn, der im Koma liegt, und hat einen genauen Plan, wie er vorgehen wird. Doch es kommt ganz anders. Im Zug nach Morioka sind fünf sehr unterschiedliche Killer mit sehr unterschiedlichen Aufträgen. Eigentlich für die Profis kein schwieriges Unterfangen, doch sie kommen sich gegenseitig in die Quere. Als der Zug am Ziel ankommt, gibt es mehrere Opfer und ein heilloses Chaos, welches die Ermittler vor eine kaum zu lösende Aufgabe stellt.
Dies ist ein außergewöhnlicher Thriller, dessen blutiges Gemetzel gepaart mit vielschwarzem Humor mich an die Filme von Quentin Tarantino erinnert. Es ist also ein Wechselbad zwischen Grauen und witzigen Dialogen. Der Schreibstil des Autors Kōtarō Isaka ist genial.
Die Charaktere sind gut und interessant gezeichnet, alle haben ihre Eigenheiten. So kommt es durch diese unterschiedlichen Protagonisten zu Pannen und immer neuen Wendungen, die immer absurdere Reaktionen nach sich ziehen. Das Ganze ist dabei sehr spannend und am Ende wird es auch nochmal überraschend.
Es ist unglaublich unterhaltsam, dieses Buch zu lesen und ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Lesenswert!

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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Lenni ist erst siebzehn Jahre alt und hat den Tod vor Augen. Das ist schwer zu akzeptieren und Lenni hat so viele Fragen. Obwohl sie nicht gläubig ist, zieht es sie immer wieder in die Kapelle zu Pater ...

Lenni ist erst siebzehn Jahre alt und hat den Tod vor Augen. Das ist schwer zu akzeptieren und Lenni hat so viele Fragen. Obwohl sie nicht gläubig ist, zieht es sie immer wieder in die Kapelle zu Pater Arthur. Als ein Malkurs in dem Krankenhaus angeboten wird, nimmt sie dort teil und lernt so die 83-jährige Margot kennen. Die beiden freunden sich an und wollen gemeinsam 100 Bilder malen, für jedes ihrer Lebensjahre eines. Dabei lernen sie sich immer besser kennen und Margot erzählt aus ihrem Leben, das auch seine Schattenseiten hatte.
Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Perspektive von Lenni erzählt. Sie ist berührend, traurig und humorvoll zugleich.
Es ist nicht leicht zu begreifen, warum man sterben muss, wann das Leben doch kaum angefangen hat. Lenni will wissen, warum sie sterben muss. Natürlich liegt es daran, dass sie diese Krankheit hat. Aber da ist dennoch dieses „warum“. Auch Pater Arthur kann Lenni nicht alle Fragen beantworten, dennoch tun ihr die Gespräche gut. Mit Margot verlaufen die Gespräche anders, denn beide haben nicht mehr viel Zeit. So erfährt man nach und nach, wie das Leben von Lenni und Margot verlaufen ist. Margot hat in ihrem Leben einige Schicksalsschläge einstecken müssen. Ich habe beide Protagonistinnen sehr gemocht.
Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht. Ich habe mit Lenni und Margot, die eine ungewöhnliche, aber sehr herzliche Freundschaft verbindet, mitfühlen können.
Dies ist ein intensiver und sehr emotionaler Roman, den ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Lesenswerter Gerichts-Thriller

Thirteen
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Robert „Bobby“ Solomon ist jung, attraktiv und ganz Hollywood liegt ihm zu Füßen. Doch nun steht er wegen Mordes an seiner Frau und deren Liebhaber vor Gericht. Sein Verteidiger ist der New Yorker Strafverteidiger ...

Robert „Bobby“ Solomon ist jung, attraktiv und ganz Hollywood liegt ihm zu Füßen. Doch nun steht er wegen Mordes an seiner Frau und deren Liebhaber vor Gericht. Sein Verteidiger ist der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn, der es sonst nie mit Prominenten zu tun hat. Er glaubt den Beteuerungen seines Mandanten, dass der unschuldig ist und will ihn unter allen Umständen frei bekommen. Aber die Beweise sprechen gegen Bobby und dann erkennt Eddie, dass der wahre Killer im Gerichtssaal ist – er ist Mitglied der Jury.
Ich liebe Gerichtsthriller. Das amerikanische Rechtssystem ist ganz anders als das deutsche und gerade deshalb sehr interessant. Mich hat diese Story gleich angesprochen. Erzählt mir die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Wir begleiten Eddie Flynn bei seinen Tätigkeiten und bekommen auch Einblick in die Gedanken des Killers.
Die Charaktere sind tiefgründig und authentisch dargestellt. Es ist erschreckend, wie eiskalt, gewalttätig und berechnend der Täter agiert. Dagegen mochte ich Eddie Flynn von Anfang an. Er ist ein sympathischer Typ, der auch einige Probleme mit sich herumschleppt. Er will Gerechtigkeit und setzt sich für seinen Mandanten ein. Dabei ist er es gar nicht gewohnt, dass er mit solch spektakulären Fällen zu tun hat. Sein Gegenspieler vor Gericht ist ein unsympathischer Anwalt, der gerne Spielchen spielt.
Auch wenn mit Kane der Täter sehr früh bekannt ist, so ist der Thriller dennoch sehr spannend. Mich jedenfalls hat das Buch gefesselt.

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