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Veröffentlicht am 31.03.2022

Geht unter die Haut

Am roten Strand
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Gerade erst hatten die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner ein entführtes Kind retten können, doch Neven hat den Täter erschossen und muss daher eine interne Ermittlung über sich ergehen lassen. ...

Gerade erst hatten die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner ein entführtes Kind retten können, doch Neven hat den Täter erschossen und muss daher eine interne Ermittlung über sich ergehen lassen. Doch niemand macht ihm wirklich Vorwürfe, da keiner es mag, wenn sich Männer an Kindern vergreifen. Doch bei der Aufarbeitung zeigt sich, dass die Dimensionen viel größer sind als vermutet. Dann wird einer der Verdächtigen getötet und ein anderer stirbt unter mysteriösen Umständen bei der Vernehmung. Jemand will Rache.
„Am roten Strand“ ist der zweite Band um das Ermittlerteam Ben Neven und Christian Sandner. Auch wenn es genügend Informationen gibt, was zuvor geschehen ist, so hätte ich wohl besser vorher den Vorgängerband „Sommer bei Nacht“ gelesen. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, distanziert und wertet nicht, manches wurde nicht auf Anhieb deutlich.
Es ist ein spannender Roman, der mir aber auch sehr unter die Haut gegangen ist. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich über Kinderpornografie und Missbrauch an Kindern gelesen habe, doch dieses Mal habe ich mich besonders schwergetan. Das lag wohl an der Person Ben Neven, der mit seinen eigenen Dämonen zu tun hat und in seiner Funktion völlig fehl am Platz ist. Bei ihm ist die Einsicht da, dass es nicht richtig ist, was er fühlt und tut, doch es fehlt das entsprechende Handeln, so baut sich eine Spirale auf, die nur in einer Katastrophe enden kann. Aber auch die anderen Charaktere haben alle ihre Ecken und Kanten, ich wurde mit niemandem richtig warm.
Ich kann nachvollziehen, wenn Menschen, die so missbraucht wurden, Rachegelüste haben. Doch Selbstjustiz ist dennoch unentschuldbar. Schlimm muss es für Polizisten sein, die Täter dann auch noch schützen müssen.
Es ist eine komplexe, spannende und sehr verstörende Geschichte, die einen nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Es gibt mehr als Gemüse

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Die Geschwister Robert und Elsa haben zusammen eine Auberge im Elsass. Während sich Elsa um die Gäste kümmert, züchtet Robert Gemüse und zaubert daraus wunderbare Gerichte. Die Aufgabenverteilung ist auch ...

Die Geschwister Robert und Elsa haben zusammen eine Auberge im Elsass. Während sich Elsa um die Gäste kümmert, züchtet Robert Gemüse und zaubert daraus wunderbare Gerichte. Die Aufgabenverteilung ist auch wichtig für Robert, denn er ist am liebsten alleine, redet mit seinem Gemüse und seinen Tieren. Auch an seinen Herd lässt er niemanden heran. Doch in diesem Sommer ändert sich einiges, denn die temperamentvolle Maggie aus England weckt tatsächlich Robert Interesse.
Diese Geschichte ist warmherzig, unterhaltsam und wundervoll zu lesen.
Die Charaktere sind sehr individuell dargestellt. Der Eigenbrötler Robert ist nicht sehr gesprächig und wenn, dann grantelt er herum. Dabei ist er eigentlich ein liebevoller und sympathischer Mensch, doch das kann er nicht zeigen. Er mag seine Schwester und liebt deren Kinder, die Zwillinge Davy und Croquette. Die beiden haben mir gut gefallen, denn immer wieder stellen sie etwas an. Als Maggie auftaucht, bringt sie Robert zum Lachen, doch Fatima und ihr Sohn Hassan haben zuvor ihn zuvor schon sehr viel milder werden lassen.
In der Auberge von Elsa und Robert ist es noch eine heile Welt, jedenfalls solange die Zwillinge nicht durchfegen. Ich würde zu gerne all die Gerichte probieren, die Robert mit sehr viel Ruhe zubereitet.
Es ist eine schöne und entspannende Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

„Ich habe keinen von ihnen vergessen.“

Wenn der Schatten kommt
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Im beschaulichen Eichstätt ist gerade erst die neue Kriminalpolizei-Inspektion eröffnet wurden, als es schon den ersten Fall für Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank gibt. In der ...

Im beschaulichen Eichstätt ist gerade erst die neue Kriminalpolizei-Inspektion eröffnet wurden, als es schon den ersten Fall für Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank gibt. In der Altmühl wurde eine tote alte Dame gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es klein Unfall, sondern Mord war. Nur die Identität lässt sich nicht feststellen. Ein Ohrring am Tatort führt zu Birgit Scherer, die sehr unfreundlich ist bei der Befragung. Aber es gibt keine weiteren Indizien, dass die Scherer etwas mit dem Fall zu tun hat. Aber Tessa möchte noch Einiges klären und verschwindet spurlos. Dann gibt es noch zwei weitere Tote in der Altmühl. Die Polizei versucht mit aller Kraft ihre Kollegin zu finden und die Morde aufzuklären. Was steckt dahinter?
Dies hier ist der erste Fall der Kripo Eichstätt. Der Schreibstil der Autorin Carmen Mayer liest sich sehr angenehm und der Fall ist wirklich spannend. Das Tagebuch der Irene Ott, aus dem immer wieder Teile in die Handlung eingefügt sind, ist erschreckend.
Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt. Bergmann und Plank arbeiten gerade erst zusammen, doch sie sind sich sympathisch und gehen offen aufeinander zu. Aber auch die anderen Kollegen gefallen mir gut. Die Inspektion ist klein und man hilft sich, auch wenn nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun hat. Es zeigt sich dann auch, dass es hilfreich ist, wenn mehrere ihren Grips beitragen. Sogar ein eiligst ernannter Hilfspolizist zeigt, dass er sehr clever ist.
Bei den Ermittlungen ergeben sich immer wieder neue Sichtweisen und Wendungen, die dafür sorgen, dass es spannend bleibt. Auch wenn man recht früh ahnen kann, wer die alten Leute getötet hat, so ist es doch ziemlich verstörend, wenn man das ganze Ausmaß überblickt. Die Abgründe, die sich da auftun, sind erschreckend.
Ich hoffe, es gibt noch weitere Fällt für dieses Ermittlerteam, denn dieser Krimi ist sehr spannend und lesenswert.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Die Schattenseiten von Capri

Bittersüße Zitronen
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Agente Enrico Rizzi ist in den frühen Morgenstunden auf dem Heimweg, als er Zeuge eines Unfalls wird. Die junge Frau stirbt noch am Unfallort in ihrem alten Ape. Ihre letzten Worte sind: Es war kein Unfall. ...

Agente Enrico Rizzi ist in den frühen Morgenstunden auf dem Heimweg, als er Zeuge eines Unfalls wird. Die junge Frau stirbt noch am Unfallort in ihrem alten Ape. Ihre letzten Worte sind: Es war kein Unfall. Schnell ist klar, dass an dem Fahrzeug manipuliert wurde. Doch wer hat ein Interesse daran, die junge Elisa Constantini zu töten? Enrico geht mit seiner Kollegin Antonia Cirelli der Sache nach und stößt auf Liebesbeziehungen und Familienfehden.
Eigentlich ist Capri ein sehr atmosphärischer Ort und eine wunderschöne Urlaubsinsel. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und der Autor zeigt in diesem Krimi, dass auch Capri Schattenseiten hat, die ein Tourist nicht wahrnimmt. Trotzdem war es schön, auch dieses Mal wieder die Ermittlungen zu begleiten.
Ich mochte Rizzi schon im Vorgängerband, denn er nimmt nicht nur seinen Job ernst, er ist auch ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch, der auf dem Hof seines Vaters oft mit anpackt. Entsprechend oft ist er weg, weil er was zu erledigen hat. Seine Kollegin Cirelli dagegen finde ich ziemlich spröde, aber Rizzi macht es ihr auch nicht leicht. Es ist zwar unterhaltsam mitzuerleben, wie die beiden sehr unterschiedlichen Polizisten auf ebenso unterschiedliche Weise an den Fall herangehen, aber ein Dreamteam sind sie nicht gerade.
Es gibt nicht allzu viele Personen, die ein Motiv haben könnten. Trotzdem sorgen unverhoffte Wendungen, dass man sich bis zum Schluss nicht ganz sicher sein kann. Spannung ist zwar vorhanden, sie hält sich aber in Grenzen. Dafür fühlt man sich beim Lesen auf der Insel sehr wohl.
Mir hat dieser Krimi gut gefallen und ich würde gerne weitere Fälle mit Inselpolizist Enrico Rizzi auf Capri lösen.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Ein nebulöser Fall

Nebelopfer
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An einem alten Galgenbaum wird an einem nebligen Morgen im Februar ein Toter gefunden. Er hat ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu ...

An einem alten Galgenbaum wird an einem nebligen Morgen im Februar ein Toter gefunden. Er hat ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Damit kann Frieda Paulsen nichts anfangen, aber Bjarne Haverkorn erinnert sich an den Fall, bei dem ein Bauer verurteilt wurde wegen Mordes an seiner Familie. Hat man damals den Falschen verurteilt? Schon bald gibt es einen weiteren Todesfall, bei dem ein weiterer Zeuge aus dem damaligen Prozess ums Leben kommt. Die Zeit drängt, denn sonst könnte es weitere Opfer geben.
Dies ist nun bereits der fünfte Band aus der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Auch dieses Mal gelang es der Autorin wieder, mich bis zum Ende an der Nase herumzuführen, da es immer wieder Wendungen gab, die meinen Verdacht in Frage stellten. Auch wenn man jedes Buch für sich alleine lesen kann, so ist es doch schön, die Entwicklung der Protagonisten von Anfang an zu verfolgen.
Auch bei diesem Krimi nimmt das Privatleben der Protagonisten wieder viel Raum ein, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Anfangs hatte ich mit Frieda so meine Probleme, doch sie wurde mir dann immer sympathischer. Doch dieses Mal war sie wirklich neben der Spur, denn ihr Lebensgefährte wird mit seinen Verletzungen nicht fertig und Bjarne Haverkorn bereitet ihr auch Sorgen, da er wegen des alten Falls auch in Gefahr geraten könnte. Sie bekommt auch noch einen neuen Kollegen, Leonard Bootz, der etwas zu viel durch ihre Gedanken geistert. Er wirkt am Anfang ziemlich arrogant, entpuppt sich dann aber als fähiger Kollege, der mit Frieda ein gutes Team bildet. Alle Charaktere sind individuell und authentisch dargestellt.
Der jetzige Fall lässt sich nur lösen, wenn auch die Vergangenheit nochmals betrachtet wird, was dem Vorgesetzten von Frieda und Leonard nicht gefällt. Als sie den überlebenden Thies befragen, kommt den Ermittlern ein furchtbarer Verdacht.
Auch dieser Fall war wieder spannend und schwer zu durchschauen. Mir bereitet es immer wieder Freude, im Elbmarsch mit zu ermitteln.

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