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Veröffentlicht am 28.09.2021

Sarah Jane

Sarah Jane
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Sarah Jane Pullman ist eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit. Als sie mit dem Gesetz in Konflikt kam, blieb ihr nur die Möglichkeit zur Army zu gehen. Dort erlebte sie Traumatisches. Danach kam sie ...

Sarah Jane Pullman ist eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit. Als sie mit dem Gesetz in Konflikt kam, blieb ihr nur die Möglichkeit zur Army zu gehen. Dort erlebte sie Traumatisches. Danach kam sie nirgendwo an und wenn es schwierig wurde, zog sie weiter. Sie bewirbt sich dann bei der Polizei in Farr und Cal, der in ihr die gleichen Verletzungen erkennt, die er selbst hat, stellt sie ein, obwohl sie keinerlei Erfahrungen hat. Er bringt ihr alles bei und ist dann eines Tages verschwunden. Während in Sarah Jane sucht, holt ihre Vergangenheit sie ein.
„Sarah Jane“ ist ein Buch, das es mir nicht einfach gemacht hat. Anfangs wurden mir viele Fragmente aus dem Leben von Sarah Jane um die Ohren gehauen und diese waren auch zeitlich wild durcheinander. Zusammenhänge konnte ich nicht erkennen, es wurde nur deutlich, dass sie kein einfaches Leben hatte und immer wieder die Flucht ergriff, wenn etwas passierte. Doch mit der Zeit ging es besser, denn es war nicht mehr ganz so sprunghaft und ich hatte mich an den Schreibstil gewöhnt.
Das Leben hat es nicht immer gut mit dieser Frau gemeint, daher fand ich es beeindruckend, wie sie versucht, etwas zu schaffen und irgendwo anzukommen. Cal gibt ihr die Möglichkeit, denn er erkennt sofort, dass sie genauso viele Wunden mit sich herumträgt wie er selbst. Sie lernt so viel von ihm und fühlt sich in dem Ort und mit ihrer Arbeit wohl. Die Menschen nehmen sie an und sie kümmert sich. Doch dann ist Cal verschwunden.
Sarah Janes Betrachtungsweisen waren fast schon philosophisch. Sie ist kein einfacher Charakter, aber ich mochte sie.
Es bleibt vieles unausgesprochen in dieser Geschichte und es ist wie so häufig im Leben, Dinge passieren und beeinflussen den weiteren Weg.
Auch wenn ich mich anfangs ziemlich schwergetan habe, so hat mich die Geschichte dann doch gepackt. Ich wollte wissen, wie alles zusammenhängt. Doch nicht alle meine Fragen wurden beantwortet. Aber das hat mich nicht enttäuscht, es ist richtig und passend.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Eine Extrem-Radtour von Jakutsk nach Tiksi

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Ich liebe es zu reisen, aber eine Tour, wie sie Richard Löwenherz gemacht hat, wäre dann doch nichts für mich. Der Autor macht sich mit dem Fahrrad auf eine Tour durch die sibirische Arktis, von Jakutien ...

Ich liebe es zu reisen, aber eine Tour, wie sie Richard Löwenherz gemacht hat, wäre dann doch nichts für mich. Der Autor macht sich mit dem Fahrrad auf eine Tour durch die sibirische Arktis, von Jakutien bis zum Arktischen Ozean. Die Ausrüstung ist überschaubar und nicht, wie ich gedacht habe, eine Hightech-Ausstattung. Doch bei der Kameraausstattung ist er dennoch auf alles eingerichtet, wie sonst könnten auch solch beeindruckende Aufnahmen entstehen
Häufig geht es über Zimniks, das sind die Straßen, die über zugefrorene Flüsse führen und somit nicht das ganze Jahr passierbar sind. Es ist eine einsame Gegend und doch gibt es immer wieder Begegnungen, häufig mit Truckern. Die Menschen sind gastfreundlich und die Nachrichten über den verrückten Deutschen, der alleine mit dem Fahrrad unterwegs ist, sind häufig schon vor ihm angekommen.
Es läuft nicht immer alles glatt und manchmal gibt es auch bedrohliche Geräusche, doch Löwenherz bringen solche Widrigkeiten nicht aus der Ruhe. Seine Erfahrungen auf vielen Extrem-Touren geben ihm eine gewisse Sicherheit. Ich möchte auch nicht bei zweistelligen Minusgraden im Freien schlafen, dem Autor wird es drinnen manchmal zu warm. Das nenne ich abgehärtet.
Die Verpflegung ist nährreich, aber nicht zu üppig, da ist es nicht verwunderlich, das am Ende in Tiksi nicht viel übrigbleibt.
Das Cover ist einfach toll und die Bilder im Buch machen einfach Lust darauf, sie sich immer wieder anzuschauen.
Ein wundervolles Buch über eine beeindruckende Tour durch eine atemberaubende Region.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Maxis Lügen

Bis ans Ende aller Fragen
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Maxi ist nicht zufrieden mit ihrem Leben. Beruflich läuft es nicht, wie sie sich das mal erhofft hatte und auch ihr Traum von einer glücklichen Familie ist ein Traum geblieben. Ihre Nichte Summer hat eine ...

Maxi ist nicht zufrieden mit ihrem Leben. Beruflich läuft es nicht, wie sie sich das mal erhofft hatte und auch ihr Traum von einer glücklichen Familie ist ein Traum geblieben. Ihre Nichte Summer hat eine verrückte Idee. Maxi soll sich einen Witwer angeln mit süßen kleinen Kindern. Der sollte sich doch wohl in einer Trauergruppe finden lassen. Aber um dort mitmachen zu können, muss Maxi zu einige Lügen greifen. Aber es scheint zu funktionieren, gleich zwei Männer interessieren sich für Maxi.
Der Schreibstil des Autoren-Duos Anne Hertz lässt sich flüssig lesen. Zwischendurch gab Tagebucheinträge einer jugendlichen Maxi. Leider konnte mich diese Geschichte nicht wirklich packen, denn sich mit solchen Lügen in eine Gruppe trauernder Menschen einzuschleichen, finde ich einfach schrecklich. Kurz: Ich fand es nicht komisch.
Maxi ist zwar über vierzig, benimmt sich aber wie ein Mädel in der Pubertät. Sie hat einmal Vorstellung von ihrem zukünftigen Leben gehabt, die sich leider nicht erfüllt haben. Eigentlich hätte ich also Mitgefühl haben können, doch das hat sich einfach nicht eingestellt, da ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen konnte. Aber auch die anderen Personen haben mir nicht so gefallen. Mir fehlte in der Geschichte eine gewisse Tiefe. Immer wenn es schwierig wurde, ergriff Maxi die Flucht. Außerdem gab es doch eine Menge Zufälle. Schön fand ich allerdings, dass ihre Familie für Maxi da war.
Nett zu lesen, hat mich aber nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Ein gewiefter Blender

Leybuchtmord. Ostfrieslandkrimi
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Es ist sehr heiß in diesem Sommer und auch in Ostfriesland leiden die Menschen und die Natur unter der Hitze. Bauer Tönsen will seinen „Mädels“, wie er die Milchkühe nennt, Wasser bringen, als ihm die ...

Es ist sehr heiß in diesem Sommer und auch in Ostfriesland leiden die Menschen und die Natur unter der Hitze. Bauer Tönsen will seinen „Mädels“, wie er die Milchkühe nennt, Wasser bringen, als ihm die Herde angeführt von Renate entgegenkommt. Ein Auto hat den Weidezaun platt gefahren und mitten auf der Weide vor einer Eiche gelandet. Der Fahrer lebt noch, ist aber schwer verletzt. Die Polizei sichert die Dinge aus dem Wagen und informiert die Ehefrau des Verletzten Simon Wegmann. Heike Wegmann ist verwundert, wähnte sie ihren Mann doch ganz woanders. Doch dass ist nicht die einzige Überraschung, die sich aus diesem Unfall ergibt. Stefan Grote und Stine Lessing von der Polizei Aurich bekommen es mit einem undurchsichtigen Fall zu tun, denn wenig später ist Heike Wegmann tot und ihr Mann verschwunden.
Obwohl dies bereits der vierte Fall für Stefan Grote und Stine Lessing ist, durfte ich sie das erste Mal bei ihren Ermittlungen begleiten.
Stefan Grote und Stine Lessing könnten unterschiedlicher nicht sein, ergänzen sich aber bei der Arbeit perfekt. Grote ist eher sachlich und zeigt seinem Gegenüber nicht viel Empathie. Daher überlässt er seiner jungen und lebenslustigen Partnerin gerne schwierige Befragungen, die Fingerspitzengefühl erfordern. Für Grote ist es ein persönlicher Fall, denn er war früher einmal mit Heike zusammen, die ihn wegen Wegmann hat sitzen lassen. Trotzdem versucht er, unvorbelastet an die Sache heranzugehen. Doch was Stine und er dann herausfinden, ist furchtbar, denn Wegmann ist egoistisch, gefühl- und skrupellos sowie gefährlich. Außerdem hat er ein Gespür dafür, wann es für ihn eng wird. Zum Glück ist Skipper, ihr Kollege aus Emden, gerade aus dem Urlaub zurück und kann Grote und Lessing unterstützen.
Dieser Krimi wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wenn Liebe blind macht, können Ermittlungen schon mal erschwert werden. Obwohl dem Leser schon früh bekannt ist, was der Täter treibt, ist es dennoch sehr spannend, die Ermittlungen zu verfolgen.
Mir hat dieser spannende Ostfriesland-krimi gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Starke Schwestern

Der schwarze Winter
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Die Schwestern Silke und Rosemarie sind aus Danzig geflohen und auf einem Bauernhof untergekommen. Dort werden alle Flüchtlinge schlecht behandelt, aber die Schwestern ganz besonders. Dann müssen sie wieder ...

Die Schwestern Silke und Rosemarie sind aus Danzig geflohen und auf einem Bauernhof untergekommen. Dort werden alle Flüchtlinge schlecht behandelt, aber die Schwestern ganz besonders. Dann müssen sie wieder fliehen, da der Bauer übergriffig wird. Sie schlagen sich unter widrigen Wetterbedingungen nach Hamburg durch. Doch die Stadt ist zerbombt und die britische Besatzung nimmt niemanden in der Stadt mehr auf. Unterkunft und Essen gibt es nur noch auf dem Schwarzmarkt und jeder denkt nur an sich. Doch die beiden lassen sich nicht unterkriegen und haben zunehmend Erfolg. Doch das ist anderen ein Dorn im Auge.
Der Schreibstil der Autorin Clara Lindemann lässt sich gut lesen. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Die Schwestern stammen aus einer wohlhabenden Familie und könnten nicht unterschiedlicher sein. Silke ist bestrebt, das Richtige zu tun und ist vorsichtiger. Rosemarie will sich nichts vorschreiben lassen und ist immer guten Mutes. Die beiden kämpfen ums Überleben und müssen sich gegen Konkurrenten durchsetzen, die etwas gegen Frauen in dem Geschäft haben. Die Zeiten sind sehr hart, ganz besonders in diesem Hungerwinter 1946/1947, und man kann niemanden trauen. Das müssen auch die Schwestern schmerzhaft erfahren. Zum Glück aber gibt es auch Menschen, denen die Schwestern vertrauen können.
Furchtbar ist es, dass Menschen die Not der anderen schamlos ausnutzen. Schlimm finde ich auch, dass die alten Seilschaften nach dem Krieg oft weitermachen können, als sei nichts geschehen. Es ist kein leichtes Thema, das in diesem Roman behandelt wird, trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen.

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