Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2021

Eine tolle und berührende Geschichte

Fritz und Emma
0

Fritz und Emma kennen sich seit sie Kind waren, denn sie sind am gleichen Tag in Oberkirchbach geboren. Fritz konnte nicht ohne Marie und Marie nicht ohne Fritz. Doch dann kam der Krieg und am Ende wurde ...

Fritz und Emma kennen sich seit sie Kind waren, denn sie sind am gleichen Tag in Oberkirchbach geboren. Fritz konnte nicht ohne Marie und Marie nicht ohne Fritz. Doch dann kam der Krieg und am Ende wurde Fritz noch eingezogen. Emma hofft, dass er zurückkehrt. Er kommt tatsächlich zurück, doch der Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Fritz ist nicht mehr der Alte. Emma will Fritz helfen, doch dann geschieht etwas, dass die beiden entzweit.
Jakob kommt als Pfarrer nach Oberkirchbach und bringt seine Frau Marie mit. Während Jakob sich auf Anhieb wohlfühlt, vermisst Marie in den kleinen Ort etwas. Sie lernt so nach und nach die Menschen kennen, auch Fritz und Emma, die sich seit zig Jahren aus dem Weg gehen und kein Wort mehr miteinander gewechselt haben. Als Marie erfährt, dass sich die beiden einmal geliebt haben, versucht sie die beiden zu versöhnen.
Dies ist eine wundervolle und ergreifende Geschichte, die lebendig und packend erzählt ist.
Die Bewohner des Ortes sind alle sehr authentisch dargestellt. Fritz ist ein alter Griesgram geworden. Emma kann zwar nicht mehr gut sehen, ist aber schlagfertig. Marie liebt Jakob, aber Oberkirchbach ist ihr zu weit weg vom Leben, und Jakob ist Pfarrer mit Leib und Seele.
Oberkirchbach war einmal ein Ort, wo es alles gab, was man zum Leben brauchte, doch nun wirkt der Ort wie tot. Es gibt ein Oberdorf und ein Unterdorf und nur die Alteingesessenen kennen sich noch. Resignation hat sich breit gemacht. Selbst der 750ste Geburtstag des Ortes scheint sang- und klanglos an den Menschen vorbeizugehen. Was soll man schon machen? Da fegt Marie wie ein Wirbelsturm durch den Ort. Sie lernt die Menschen kennen, erfährt ihre Geschichten und bringt sie zusammen. Wird ihr das auch bei Fritz und Emma gelingen?
Mich hat diese Geschichte über Liebe, Freundschaft und das Leben sehr berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2021

Eingemauert

Stummes Opfer: Thriller
0

Das neue Kreisarchiv von Zons ist ein sehr moderner Bau, der nicht nur Begeisterung auslöst. Nach einigen Problemen ist er nun endlich fertig. Doch bei der Einweihungsfeier wird eine einbetonierte Leiche ...

Das neue Kreisarchiv von Zons ist ein sehr moderner Bau, der nicht nur Begeisterung auslöst. Nach einigen Problemen ist er nun endlich fertig. Doch bei der Einweihungsfeier wird eine einbetonierte Leiche in einer Säule entdeckt. Der Tote hat ein Siegel bei sich. Doch dann findet Kriminalkommissar Oliver Bergmann in einer anderen Säule ein weiteres Opfer. Es bleibt aber nicht bei diesen beiden Toten.
Auch 1502 passiert in Zons Schreckliches. Die Mauer der Kirche wird unterspült und bricht zusammen. Auch bei der Reparatur gibt es Probleme, denn immer wieder stürzt die Mauer ein. Bastian Mühlenberg geht dem Verschwinden von Gertrude, einer Bettlerin, nach. Wer aber sollte ein Interesse daran haben, ausgerechnet diese arme Frau verschwinden zu lassen. Bastian ist ratlos. Doch dann sind weitere Frauen verschwunden.
Wie schon in den Vorgängerbänder verknüpft Catherine Shepherd geschickt Gegenwart und Vergangenheit. Ich mag diese Reihe und finde beide Handlungsstränge spannend.
Oliver Bergmann ist ein guter Polizist, doch dieses Mal bereitet ihm nicht nur der mysteriöse Fall Probleme, sondern auch noch das öffentliche Interesse an dem neuen Bauwerk. Im Umfeld der Toten gibt es eine ganze Reihe von Leuten, die verdächtig erscheinen.
Bastian Mühlenberg ist für die Sicherheit von Zons verantwortlich und er nimmt seine Arbeit sehr ernst. Dabei hat er aber auch Mitgefühl für die Menschen, denen es nicht so gut geht. Daher hilft er auch dem jungen Kaspar, der auf der Baustelle als Windenknecht arbeitet und viel zu schwach für diese harte Arbeit ist. Es ist erschreckend, wie brutal dort mit den Arbeitern umgegangen wird.
Es gibt viele Verdächtige in diesen Fällen und eine Reihe von Wendungen sorgen auch dafür, dass der Spannungsbogen bis zum Schluss hoch bleibt. Das Ende bringt dann noch Überraschungen, ist aber schlüssig.
Mich hat dieser unterhaltsame und spannende Thriller wieder gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2021

Zwischen Erwartungen und Wünschen

Johanna spielt das Leben
0

Johanna stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat es weit gebracht. Sie hat schon ein paar große Rollen am Wiener Burgtheater gehabt. Doch dann lernt sie im Jahr 1949 den Juristen Dr. Georg Neuendorff ...

Johanna stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat es weit gebracht. Sie hat schon ein paar große Rollen am Wiener Burgtheater gehabt. Doch dann lernt sie im Jahr 1949 den Juristen Dr. Georg Neuendorff kennen und lieben. Sie wird schwanger und die beiden heiraten. Sie hat Georg versprochen, dass sie sich drei Jahre lang um ihre Tochter Lotte kümmert. Doch nach wenigen Monaten fällt ihr die Decke auf den Kopf und sie sehnt sich nach der Bühne. Johanna kämpft sich zurück ins Ensemble und überlässt ihr Tochter meist der Mutter und Tante Mitzi.
Der Schreibstil der Autorin Susanne Falk hat mir gut gefallen. Ich fand es auch toll, in die Welt des Theaters einzutauchen, in der es grandiose Schauspieler und Schauspielerinnen gab, aber auch viele Egomanen.
Johanna ist nach der Geburt der Tochter zerrissen. Sie ist mit Leib und Seele Schauspielerin, doch auf Georgs Drängen hin, hat sie versprochen eine dreijährige Auszeit zu nehmen, um sich um Lotte zu kümmern. Doch von Tag zu Tag spürt sie mehr, dass sie das nicht durchhalten kann. Sie deponiert ihre Tochter bei Tante Mitzi und kümmert sich um ihre Karriere. Auch wenn ich sie gut verstehen kann und ihre Zerrissenheit gespürt habe, so war sie mir nicht so sympathisch. Es ist eine Zeit, in der Frauen sich um Familie und Haushalt zu kümmern hatten. Einen Beruf durften sie nur ausüben, wenn der Ehemann es erlaubte. Georg ist ein Mann seiner Zeit. Er geht seinem Beruf nach und kümmert sich kaum um sein Kind. Von Johanna erwartet er, dass sie die übliche Frauenrolle übernimmt. Georg legt ihr aber keine Steine in den Weg, als sie wieder auftritt, auch wenn ihm das nicht gefällt.
Am Ende gibt es noch eine überraschende Wendung.
Dieser Roman zeigt, dass Frauen in jener Zeit meist auf der Strecke blieben mit ihren Träumen und Wünschen. Es war kaum möglich Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, da die Unterstützung fehlte.
Mir hat dieser Roman gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2021

Der andere Sohn

Der andere Sohn
0

Bei einem Undercover-Einsatz in Baltimore ist etwas nicht so gelaufen, wie geplant. Daher muss der amerikanische FBI-Agent John Adderley ins Zeugenschutzprogramm. Er entschließt sich, dahin zurück zu kehren, ...

Bei einem Undercover-Einsatz in Baltimore ist etwas nicht so gelaufen, wie geplant. Daher muss der amerikanische FBI-Agent John Adderley ins Zeugenschutzprogramm. Er entschließt sich, dahin zurück zu kehren, wo seine Wurzeln sind, nämlich Schweden. Sein Halbbruder Billy wird verdächtigt, eine junge Frau getötet zu haben. Doch man konnte ihm die Tat nicht nachweisen und die Leiche wurde auch nie gefunden. Obwohl das alles schon zehn Jahre her ist, muss sich Billy immer noch den Verdächtigungen aussetzen. John soll Billy, der immer noch seine Unschuld beteuert, helfen. Nun wird der Fall neu aufgerollt und John gehört zum Ermittlerteam.
Der Schreibstil ist gut zu lesen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass ich mich gut hineindenken konnte.
Ich lese gerne Bücher über Cold Cases. Eigentlich denkt man, dass nach so langer Zeit eine Klärung des Falls nicht mehr möglich ist, aber oft reicht ein unbelasteter Blick, um etwas zu erkennen, das einen weiterbringt. Auch John entdeckt etwas und damit wird es sehr gefährlich.
John ist ein vielschichtiger Charakter und ein guter Ermittler. Der missglückte Undercover-Einsatz hat bei ihm Spuren hinterlassen. Panikattacken überfallen ihn unverhofft. Seine Methoden sind manchmal etwas ungewöhnlich, was seinen neuen Kollegen nicht so gefällt. Doch der Erfolg gibt ihm recht, denn schon bald gibt es neue Spuren. Dass er persönlich betroffen ist in diesem Fall, macht es für ihn natürlich nicht einfach. Zudem ist es nicht einfach, mit einer neuen Identität zurechtzukommen.
So nach und nach ergibt sich ein vollständiges Bild in diesem Fall und die Lösung ist dann auch überraschend.
Mir hat dieser sehr spannende Krimi gut gefallen. Macht Lust auf weitere Fälle mit diesem Ermittler.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2021

Zahlenrätsel

Der Kryptologe
0

Kriminaloberkommissar Arne Stiller ist nach seiner Suspendierung vor über einem Jahr wieder im Dienst. Aber leicht macht es ihm sein Chef Bernhard Hoheneck nicht, er verbannt Arne in einen schäbigen Raum ...

Kriminaloberkommissar Arne Stiller ist nach seiner Suspendierung vor über einem Jahr wieder im Dienst. Aber leicht macht es ihm sein Chef Bernhard Hoheneck nicht, er verbannt Arne in einen schäbigen Raum unterm Dach. Als der Reporter Holger Winzer seine Frau und Tochter als vermisst meldet, bekommt Arne den Fall. Noch während er mit Winzer spricht, wird er zu einem Fundort gerufen. Die Tote liegt im Regenüberlaufbauwerk der Stadtentwässerung Dresden, gleich bei der Semperoper. Sie wurde erdrosselt und besonders hergerichtet. Es handelt sich um Annalena Winzer. Rätselhafte Zahlen zieren Handflächen und Fußsohlen. Von der Tochter Liliana fehlt jede Spur. Wird Arne das Mädchen finden? Gibt es eine Verbindung zur Oper?
Elias Haller schreibt sehr packend. Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn natürlich möchte man wissen, ob Arne Stiller das Mädchen – hoffentlich lebend - finden kann.
Arne Stiller ist kein besonders sympathischer Ermittler und doch hat er meinen Respekt, denn er ermittelt beharrlich und ohne Rücksicht auf seine eigenen Befindlichkeiten. Er geht mit niemandem freundlich um, nicht mit seinem Vorgesetzten, nicht mit den Menschen, die er befragt und auch nicht mit seiner Kollegin Inge Allhammer, die ihm zugeteilt wurde und auch ihre Probleme hat. Aber Inge lässt sich nicht einschüchtern und ist überraschend hilfreich. Die beiden brauchen wohl noch ein Weilchen, um zu einem Team zusammenzuwachsen, doch die ersten Schritte sind gemacht.
Arne hat sich als Kryptologe einen Namen gemacht, aber auch er versteht nicht, was der Täter ihm mitteilen will. Ich fand die kleinen Einblicke in die Verschlüsselungstechniken sehr interessant.
Erzählt wird diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. So kann man auch die Ängste des Mädchens hautnah miterleben und die irren Gedankengänge des Täters. Auch wenn ich mit der Zeit so eine Ahnung hatte, wer als Täter in Frage kommt, so konnte ich mir dennoch nicht sicher sein, denn es ist ein schwieriger Fall mit unverhofften Wendungen und einem erschreckenden Rückblick.
Ein sehr spannender und fesselnder Thriller, der neugierig auf den nächsten Band macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere