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Veröffentlicht am 13.01.2021

Banden-Krieg in Köln

Der Kodex des Clans
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Ein Toter wird unter aufsehenerregenden Umständen in Köln aufgefunden. Er wurde an der Leuchtreklame „Liebe deine Stadt“ auf dem Dach der Kölner Nord-Süd-Fahrtgefesselt. Außerdem waren seine Lippen blutrot ...

Ein Toter wird unter aufsehenerregenden Umständen in Köln aufgefunden. Er wurde an der Leuchtreklame „Liebe deine Stadt“ auf dem Dach der Kölner Nord-Süd-Fahrtgefesselt. Außerdem waren seine Lippen blutrot geschminkt und er hat einen Lippenstift in der Hand, der ihm erst nach dem Tod in die Hand gedrückt wurde. Kommissarin Lucy Westerberg und ihre neuen Kollegen ermitteln in diesem Fall. Bald gibt es weitere Tote und Westerberg gerät selbst in Gefahr.
Ich kannte Lucy Westerberg noch nicht, da ich den Vorgänger-Thriller „Sieh ihn nie an“ nicht gelesen habe. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und packend. Die kurzen Kapitel und wechselnde Handlungsorte sorgen für Tempo. Die Spannung ist von Anfang an da, denn schon der Prolog zieht einen in die Geschichte hinein.
Die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Lucy Westerberg kann die traumatischen Erinnerungen des vorigen Falls langsam hinter sich lassen. Dass sie zurück in ihre Heimatstadt Köln gekommen ist, hat ihr dabei den nötigen Abstand verschafft. Doch nicht nur der Fall beschäftigt sie, auch privat hat sie ihre Probleme. Begleitet wird sie immer von Border Collie Tap. Ich finde sie sympathisch, aber auch nicht einfach zugänglich. Cüneyt Seker ist etwas gewöhnungsbedürftig und er legt Wert auf sein Aussehen. Die ehrgeizige junge Kollegin Leonie Masson gefällt mir auch gut.
Je weiter die Ermittlungen fortschreiten, umso mehr kristallisiert sich heraus, dass es um Banden-Kriminalität und Rivalitäten geht. Dabei scheinen den Ermittlern auch der undurchsichtige Ex-V-Mann und Drogenfahnder Frank Küppers in die Quere zu kommen.
Zum Ende hin steigert sich die Spannung hoch und der Fall löst sich schlüssig auf.
Mir hat dieser spannende Thriller gut gefallen.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Sehr spannender Auftakt dieser Reihe

Leichenblume
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Ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn ein Buch mit vielen Vorschusslorbeeren auf dem deutschen Markt eingeführt wird, aber dieser Thriller von Anne Mette Hancock hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihn ...

Ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn ein Buch mit vielen Vorschusslorbeeren auf dem deutschen Markt eingeführt wird, aber dieser Thriller von Anne Mette Hancock hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihn eher in die Kategorie Krimi eingeordnet hätte.
Beruflich läuft es für die Kopenhagener Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan nicht wirklich gut. Als sie der Brief einer Mörderin erreicht, der auch intimes Wissen über Heloise enthält, ist sie irritiert, denn sie kennt die Frau nicht. Aber Heloise wittert eine Story. Sie informiert die Polizei und recherchiert in dem Fall. Gleichzeitig bekommt Kommissar Erik Schäfer Hinweise, dass die Täterin, die damals spurlos verschwand, in Frankreich gesichtet wurde. Er war 2015 mit dem Fall Anna Kiel befasst, die in Kopenhagen einen Anwalt ermordet haben soll, und nun nimmt er den Fall wieder auf. Schäfer und Kaldan arbeiten zusammen – doch können sie einander vertrauen?
Der Schreibstil von Anne Mette Hancock ist angenehm und flüssig zu lesen. Kurze Kapitel und wechselnde Handlungsorte und Perspektiven sorgen für Spannung. Die Story von Anfang an sehr packend.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Heloise Kaldan hat Probleme und obwohl es beruflich nicht gut läuft, ist sie eine gute Journalistin, denn sie bleibt am Ball, auch wenn schwierig wird. Sie ist eine Person mit Ecken und Kanten, war mir aber sympathisch. Auch Erik Schäfer ist ein sympathischer Mensch. Er ist bodenständig und ein Polizist, der seine Fälle lösen will. Daher hat ihn auch der Fall Anna Kiel nie losgelassen. Journalisten und Polizisten halten meist nicht viel voneinander, aber hier ergänzen sie sich, was ich interessant finde. Die Ermittlungen bringen Heloise und andere in Gefahr.
Das hinter der ganzen Geschichte steckt, ist nichts für schwache Nerven, denn die Abgründe, die sich da auftun, sind schwer zu ertragen. Man fühlt mit den Opfern, doch können Rache und Selbstjustiz die erlittenen Traumata nicht heilen.
Es gab immer mal wieder Wendungen, die dafür sorgten, dass ich mir bis zum Ende nicht sicher war, ob ich auf der richtigen Fährte bin.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Rachewahn

Verhasstes Blut
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Nach einem Treffen an einem versteckten See im Thüringer Wald machen vier Jugendliche einen schrecklichen Fund. Sie entdecken ein Totes Paar und einen kleinen, verstörten Jungen, der eine Jacke aus menschlicher ...

Nach einem Treffen an einem versteckten See im Thüringer Wald machen vier Jugendliche einen schrecklichen Fund. Sie entdecken ein Totes Paar und einen kleinen, verstörten Jungen, der eine Jacke aus menschlicher Haut anhat. Während die Polizei noch nach Spuren sucht, findet sie eine weitere Tote. Sonderermittler Ruben Hattinger wird hinzugezogen. Er sieht die Zusammenhänge zu einem alten Fall, bei dem Professor Lauenstein involviert war, der nun in einer psychiatrischen Klinik ist. Hat Ruben sich damals geirrt, als er den Professor für den Mörder seines Sohnes gehalten hat?
Dies ist nun schon der dritte Band aus der Reihe um den etwas eigenwilligen Sonderermittler Ruben Hattinger. Obwohl man diesen Thriller auch lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen, ist es sicherlich interessant, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Der Schreibstil ist sehr fesselnd, so dass man das Buch schwer aus der Hand legen kann. Es herrscht eine düstere Atmosphäre, wozu auch der undurchdringliche Wald beiträgt. Allerdings sollte man auch starke Nerven haben.
Die Charaktere sind auch sehr gut dargestellt. Ruben Hattinger ist ein wunderlicher Typ, dennoch ist er sympathisch. Am liebsten ermittelt er alleine, doch nun wird er zur Teamarbeit verdonnert. Aber er kann seine junge Kollegin Eva Lange akzeptieren. Doch er braucht Zeit und Ruhe, um nachdenken zu können. Die örtlichen Kollegen sind ziemlich irritiert von seiner Art, aber das stört Ruben keineswegs. Eine Befragung des Professors ist schwierig, denn er kann sich nicht sinnvoll äußern. Die Journalistin Vanessa Lauenstein, Tochter des Professors, recherchiert in eigener Sache und ist der Polizei gegenüber nicht offen. Der Täter verhält sich sehr seltsam; einerseits sind da Wahnvorstellung, andererseits geht er sehr planvoll vor.
In diesem Fall dreht sich alles um Professor Lauenstein und doch bleibt der Fall sehr undurchsichtig, so dass ich die Zusammenhänge nicht erkennen konnte. Auch die Polizei braucht eine ganze Weile, bis sie den Fall abschließen kann. Doch am Ende gibt es noch eine überraschende Wendung.
Ein sehr spannender Thriller, der mich von Anfang an gepackt hat.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

War nicht meins

Die Krone der Schöpfung
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Lola Randl wohnt ländlich, abseits der Großstadt. Als Anfang des Jahres dieses Virus auftaucht, glaubt sie sich daher nicht so wirklich in Gefahr. Doch als Husten und Fieder sie heimsuchen, ist sie sicher, ...

Lola Randl wohnt ländlich, abseits der Großstadt. Als Anfang des Jahres dieses Virus auftaucht, glaubt sie sich daher nicht so wirklich in Gefahr. Doch als Husten und Fieder sie heimsuchen, ist sie sicher, dass sie vom Virus befallen ist. Die Medien berichten ununterbrochen von der Gefahr, aber so recht weiß niemand, was zu tun ist. „Abstand halten“ ist angesagt und am besten zu Hause bleiben. Ihr Umfeld ist auch keine Hilfe. Die Mutter zieht sich in den Garten zurück, ihr Mann verfolgt intensivst die neuesten Meldungen und Lolas Liebhabe ist auch keine Hilfe. Dazu muss sie noch ein Drehbuch schreiben für einen Zombiefilm. Doch sie ist abgelenkt.
Dass es eine etwas bizarre Lektüre wurde, konnte man anhand der Buchbeschreibung ahnen. Doch es kommt schlimmer als erwartet. Dieses ständige Hin- und Herspringen in der Geschichte empfand ich als chaotisch und schwierig zu lesen. Dazu kommen wirre und überdrehte Handlungen und ein merkwürdiges Verhalten der Personen. Die Entwicklung der Zombiegeschichte zwischendurch macht es nicht besser. Mich störte das sogar.
Die Autorin hat natürlich die Wirren unserer Zeit aufgegriffen, die uns alle zu schaffen machten. Angst, Unwissen und ständig wechselnde Ansagen seitens Politik und Wissenschaft haben uns das Leben nicht leicht gemacht. Dass dann auch noch Verschwörungstheoretiker und Leugner auftreten, sorgt für weitere Konfusion. Natürlich muss überzeichnet werden, um den Wahnsinn besser herauszuarbeiten. Aber wenn man mitten in dieser pandemischen Realität steckt, ist es schwer auszuhalten, so etwas zu lesen. Vielleicht hätte ich mich mit genügendem Abstand nach der Pandemie amüsiert, jetzt war es nicht meine Lektüre.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Ein Vollblutweib klärt auf

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
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Als Tante Poldi 60 Jahre alt wird, hat sie vermeintlich genug vom Leben. Sie zieht nach Sizilien, denn dort lebt die Familie ihres verstorbenen Mannes. Schon die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig, ...

Als Tante Poldi 60 Jahre alt wird, hat sie vermeintlich genug vom Leben. Sie zieht nach Sizilien, denn dort lebt die Familie ihres verstorbenen Mannes. Schon die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig, denn die Poldi muss es fühlen, ob es die richtigen Schwingungen hat. Es ist zwar fast eine Ruine, aber da gibt es ja Valentino, der die Reparaturen vornimmt. Doch dann kommt er nicht mehr und kurz darauf findet ihn die Poldi – tot.
Der Sprecher Philipp Moog hat eine angenehme Sprecherstimme.
Die Geschichte wird aus der Sicht des Neffen von Poldi erzählt, den die Poldi unter ihre Fittiche nimmt. Die Poldi hat schon einiges im Leben mitgemacht und will nun die Zeit bis zu ihrem Tod auf Sizilien verbringen. Sie hat zwar ihre depressiven Phasen, aber ist meist doch ziemlich lebenshungrig. Geradeheraus ist sie und so geht es manchmal recht deftig zu. Aber sie hat ein gutes Herz und eine resolute Art. Einen Mordfall vor ihren Augen, den kann sie nicht der Polizei zur Klärung lassen, da muss sie selbst eingreifen. Kommissar Montana kann sie einfach nicht zurückhalten, zumal die beiden sich nicht unsympathisch sind.
Kommissar Zufall hilft der Poldi dabei, der Polizei immer ein Stück voraus zu sein. Dabei erfahren wir sogar einiges über die sizilianische Geschichte und über die Lebensart der Sizilianer.
Die Geschichte ist witzig, deftig und sehr unterhaltsam und man muss die Poldi einfach gerne haben.

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