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Veröffentlicht am 28.11.2020

Familienzusammenhalt

Das Haus in der Claremont Street
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Der neunjährige Tom ist schwer traumatisiert. Nachdem sein Vater die Toms Mutter erschlagen hat, tötete er sich selbst. Der Junge ruft selbst noch den Notruf an. Doch dann zieht sich Tom in sich selbst ...

Der neunjährige Tom ist schwer traumatisiert. Nachdem sein Vater die Toms Mutter erschlagen hat, tötete er sich selbst. Der Junge ruft selbst noch den Notruf an. Doch dann zieht sich Tom in sich selbst zurück und spricht nicht mehr. Zunächst kommt er zu seiner kinderlosen Tante Sonya, die aber nicht zu ihm durchdringt. So muss Tom wieder umziehen - zu seiner anderen Tante Rose und ihrem Sohn Nick in der Claremont Street. Dort fühlt er sich wohler, zumal auch noch sein Onkel Will dort wohnt.
Es ist die Geschichte einer zerrütteten Familie, die trauert und nicht begreifen kann, wie das alles geschehen konnte. Eigentlich hat jeder von ihnen eigene Problem, doch nun ist da der kleine Junge, der traumatisiert ist und Zuwendung braucht.
In Toms Familie gab es schon immer Gewalt, bis es dann so böse endete. Sonyas Ehe läuft auch nicht zum Besten und sie möchte schon lange ein Kind. Nun versucht sie krampfhaft Tom zu ihrem Kind zu machen, was unter den Umständen misslingen muss. Rose ist alleinerziehend und hat Probleme mit ihrem pubertierenden Sohn. Die beiden Schwestern kommen nicht miteinander klar. Der Weltenbummler Will sucht noch seinen Platz im Leben. Dazwischen ist Tom, dem alle helfen wollen und alle wollen, dass er wieder spricht. Daher müssen sie aufeinander eingehen und miteinander reden, statt zu streiten.
Alle Personen sind sehr menschlich dargestellt, also wie im wirklichen Leben.
Diese emotionale Geschichte hat mich gleich gefangen genommen, denn sie ist berührend, tiefgründig und dabei traurig und humorvoll zugleich.

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Dreaming of a White Christmas

White Christmas – Das Lied der weißen Weihnacht
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Kann man sich die Weihnachtszeit ohne den Song „White Christmas“ vorstellen? Bestimmt nicht. Mit diesem Buch erzählt die Autorin Michelle Marly die Geschichte dieses Liedes.
Izzy Baline hat es als Sohn ...

Kann man sich die Weihnachtszeit ohne den Song „White Christmas“ vorstellen? Bestimmt nicht. Mit diesem Buch erzählt die Autorin Michelle Marly die Geschichte dieses Liedes.
Izzy Baline hat es als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer nicht leicht. Doch dann lernt er Ellin Mackay kennen, die Tochter eines wohlhabenden irisch-katholischen Geschäftsmannes. Sie unterhalten sich, treffen sich wieder und verlieben sich ineinander. Es ist eine wirklich große Liebe, so dass sie auch Widerstände überwindet.
Nachdem Izzy sich als Komponisten Irving Berlin einen Namen gemacht hat, muss er sich ausgerechnet am Heiligabend von seiner geliebten Familie trennen. Doch die Sehnsucht lässt ihn dieses Lied schreiben. Der Heiligabend ist für Berlin ein Tag des großen Glücks und des tiefsten Schmerzes.
Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Zug gelesen. Es ist furchtbar, wie viele Probleme es gibt, nur weil Menschen unterschiedlichen Glaubens sind. Dazu kommen aber auch noch die Standesdünkel aufgrund von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Izzy und Ellin haben es nicht leicht gehabt, aber sie haben für ihre Liebe gekämpft. Besonders Ellin hat sich eingesetzt, sie war eine starke Frau.
Die Liebesgeschichte eines sympathischen Paares und die Geschichte eines Weihnachtsliedes, das immer noch gerne gehört wird. Dieses Buch passt so schön in die Vorweihnachtszeit. Es hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Alles für Süßholz

Das schwarze Gold des Südens
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Es sieht schlecht aus für das Süßholzimperium Imhoff, denn die Natur hat es nicht gut gemeint mit ihren Pflanzen. Daher soll Tochter Elise durch eine entsprechende Hochzeit die Firma retten, aber sie denkt ...

Es sieht schlecht aus für das Süßholzimperium Imhoff, denn die Natur hat es nicht gut gemeint mit ihren Pflanzen. Daher soll Tochter Elise durch eine entsprechende Hochzeit die Firma retten, aber sie denkt gar nicht daran und flieht mit ihrem Geliebten Ferdinand nach Paris. Amalie, die pflichtbewusstere der beiden Schwestern, beugt sich dem Willen des Vaters. Sie geht die Vernunftehe ein und muss sich künftig um den Süßholzanbau in Kalabrien kümmern. Doch dann begegnet ihr die Liebe.
Der Schreibstil von Tara Haigh ist lebendig und sehr schön flüssig zu lesen. Die Geschichte um die beiden Schwestern und das Süßholzimperium der Familie hat mir gut gefallen. Ich habe dadurch auch viel Neues über Lakritz erfahren.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Die Geschichte beginnt 1887 in Bamberg. Es ist eine Zeit, in der Frauen noch nicht über sich selbst bestimmen konnten. Der Vater legte fest, wie das Leben seiner Töchter zu verlaufen hat und so endete das meist in einer arrangierten Ehe. Die Liebe zählte nicht. Mit dem Tag der Hochzeit übernahm dann der Ehemann die Aufgabe, seiner Frau zu sagen, was sie zu tun und zu lassen hat. Pech für die Frau, wenn sie an den Falschen geraten war. Ich konnte mich gut in Elise und Amalie hineinversetzen. Während Elise ihr Ding durchzieht, übernimmt Amalie Verantwortung für die Familie und das Unternehmen. Dass sie auf Dauer damit nicht glücklich werden konnte, ist vorauszusehen. Damit ist natürlich auch das Ende dieser Familiengeschichte vorhersehbar. Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten.
Ein schöner historischer und emotionaler Roman.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Nicht überzeugend

Der Gebieter von Ka'ara
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Die große Schlacht ist vorbei und Susan erwacht unbeschadet in ihrem Bett. Nichts in der Welt deutet darauf hin, was geschehen ist. Seltsamerweise ist sie die Einzige, die sich an die Bedrohung erinnern ...

Die große Schlacht ist vorbei und Susan erwacht unbeschadet in ihrem Bett. Nichts in der Welt deutet darauf hin, was geschehen ist. Seltsamerweise ist sie die Einzige, die sich an die Bedrohung erinnern kann. Das hinterlässt Spuren bei ihr. Doch schneller als sie denkt, ist sie wieder in der Rolle als Wächterin und muss sich durch Zeit und Raum bewegen. Auch die anderen Wächter stoßen wieder dazu und gemeinsam steht ihnen wieder eine große Herausforderung bevor. Mächtige Gegner stellen sich ihnen entgegen, aber es gibt auch neue Verbündete. Aber wem kann man wirklich trauen?
Ich hatte gehofft, dass es bei diesem Band eine deutliche Steigerung gibt, wurde aber enttäuscht. Konnte ich im ersten Band die offenen Enden noch akzeptieren, da ich die Auflösung im zweiten Band vermutete, so gibt es auch hier wieder einiges, was der Erklärung bedarf aber offenblieb.
Die bekannten Charaktere haben sich für mich nicht weiterentwickelt. Noch immer kann ich mich nicht in sie hineinversetzen, da ich zu wenig über ihre Gefühle und Gedanken erfahre.
Auch wenn eine gewisse Spannung da ist, waren manche Lösungen dann doch zu simpel.
Vielleicht liegt es an mir, denn ich lese recht selten Fantasy, aber mich hat dieses Buch nicht überzeugt und daher auch nicht gepackt. Schade!

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Packend und tragisch

Ihr Königreich
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Roy und Carl Opgard sind Brüder. Sie sind in dem kleinen Ort Os in den Bergen aufgewachsen. Während der Automechaniker Roy geblieben ist und dieses friedliche Leben mag, ist Carl in die Welt gezogen. Nun ...

Roy und Carl Opgard sind Brüder. Sie sind in dem kleinen Ort Os in den Bergen aufgewachsen. Während der Automechaniker Roy geblieben ist und dieses friedliche Leben mag, ist Carl in die Welt gezogen. Nun aber ist er zurück mit einer Frau und großen Plänen. Doch dann gibt es Gerüchte und Verdächtigungen im Ort und plötzlich stehen sich die Brüder als Rivalen gegenüber, denn alte Geheimnisse wollen ans Tageslicht.
Ich mag Skandinavien-Krimis und ich habe auch schon einige Bücher von Jo Nesbø gelesen. Also war ich gespannt auf dieses Buch und ich muss sagen, es hat mich von Anfang an gepackt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Roy und dabei wechseln immer wieder die Zeiten. Doch vieles lässt sich anfangs nicht einordnen und so ist man gespannt darauf, was sich am Ende ergeben wird.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Die Brüder könnten nicht unterschiedlicher sein. Roy ist ein sympathischer Mensch, pragmatisch und heimatverbunden. Sein jüngerer Bruder Carl hat die anderen schon immer mit seinem Charme eingewickelt, trotzdem fand ich ihn nicht sympathisch. Seine Frau Shannon Alleyne zieht Aufmerksamkeit auf sich. Carl und sie haben ehrgeizige Pläne. Ein Hotel in dem kleinen Ort soll das große Geld bringen – für alle im Ort. Recht schnell spürt man, dass Carl kein Unschuldsengel ist.
Wer hier einen klassischen Krimi erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein. Es geht relativ ruhig zu, auch wenn es natürlich Morde gibt. Doch der Focus liegt eher auf den Charakteren und ihrer Entwicklung. Es ist tragisch, was in der Familie Opgard geschehen ist und was immer noch ihr Handeln bestimmt.
Es ist eine tiefgründige und tragische Geschichte einer kaputten Familie, die mich sehr gefesselt hat.

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