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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2018

Ungewöhnlich und emotional!

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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"The Ivy Years – Solange wir schweigen " ist der dritte Band „Ivy Years“-Reihe der Autorin Sarina Bowen rund um die Spieler der Eishockey-Mannschaft des Harkness College. Die Bände sind jeweils in sich ...

"The Ivy Years – Solange wir schweigen " ist der dritte Band „Ivy Years“-Reihe der Autorin Sarina Bowen rund um die Spieler der Eishockey-Mannschaft des Harkness College. Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und können voneinander unabhängig gelesen werden.
Dieser Teil schildert die Geschichte von Michael Graham und dem Neuzugang im Eishockeyteam, John Rikker.
Das Cover passt genau zu den Vorgängerbänden der Reihe und hat hohen Wiedererkennwert, genauso wie der Titel. Auch dieses Mal bewegt sich Autorin Sarina Bowen mit Thematik und Protagonisten abseits des Mainstream. Wie man bereits aus dem Klappentext herauslesen kann, geht es um die Beziehung zwischen 2 Jungen. Gay Romance steht bei mir sonst eigentlich nicht auf dem Programm, aber diese Geschichte hat mir gut gefallen.
John Rikker ist wegen seiner Homosexualität aus seinem früheren Eishockeyteam geworfen worden und durfte zu dem des Harkness College wechseln. Aufgrund dessen ist er jedoch gezwungen, sich dem neuen und wildfremden Team gegenüber gleich zu outen. Und hier wird es interessant: auch wenn Toleranz am Harkness College groß geschrieben wird, können alle Mitglieder des Eishockeyteams wirklich vorurteilsfrei damit leben, einen homosexuellen Teamkollegen zu haben? Ich hatte noch nie vorher darüber nachgedacht, aber generell ist das Thema Homosexualität und männliche Mannschaftssportarten sicher nicht unproblematisch…
Mit Michael Graham kommt ein weiterer Protagonist hinzu, der sich sehr schwer damit tut, zu seine wahren sexuellen Neigungen zu stehen. Seine Entwicklung und Ängste wurden für mich sehr gut beschrieben.
Im Mittelteil hatte die Geschichte aus meiner Sicht ein paar leichte Längen, Grahams innere Zerrissenheit und Unsicherheit zogen sich ein wenig sehr hin. Erst relativ spät und in einer absoluten Ausnahmesituation entscheidet er sich richtig.
Insgesamt aber wieder eine sehr interessante und emotionale Geschichte.
Da ich gerade gesehen habe, dass ein vierter Teil kommen soll, bin ich auf die Fortsetzung der Reihe sehr gespannt!

Veröffentlicht am 29.10.2018

Überraschend anders!

Das Herz der Kämpferin
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Das Cover war sehr düster und auch nach dem Klappentext war ich mir nicht so sicher, was mich erwartet. Die ersten Seiten schließlich haben mich fast abgeschreckt durch die Brutalität der geschilderten ...

Das Cover war sehr düster und auch nach dem Klappentext war ich mir nicht so sicher, was mich erwartet. Die ersten Seiten schließlich haben mich fast abgeschreckt durch die Brutalität der geschilderten Kriegshandlungen. Ein wildes gegenseitiges Abschlachten wird da beschrieben, mitten drin ein siebzehnjähriges Mädchen, Protagonistin Eelyn, aber nicht als zartes schutzsuchendes Opfer, nein vielmehr als todbringende Amazone! Sie ist auch nicht die Häuptlingstochter, sondern nur eine einfache Stammesangehörige des nordischen Volkes der Aska, das sich in regelmäßigen Abständen mit einem anderen Stamm, dem der Riki, misst, vermeintlich zu Ehren der beiden verfeindeten Götter.
Autorin Adrienne Young entführt ihre Leser mit dem Buch „Das Herz der Kämpferin“ in eine völlig andere Welt, eine andere Zeit, eine andere Landschaft. Das Volk erinnert ein wenig an die Wikinger, wobei hier zwei verfeindete Clans gegeneinander kämpfen.
Die Geschichte wird aus der Sicht Eelyns erzählt und der Leser muss sich mit Eelyns durch Hass und Vorurteile geprägte Sichtweise auseinandersetzen.
Mir gefällt gut, wie Eelyn im Laufe der Geschichte alles zu hinterfragen beginnt. Sie ist ein kluger Kopf und hat zugleich das Herz auf dem rechten Fleck. Die Handlung geht so zügig voran, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag, zugleich nimmt sich die Autorin aber Zeit, den Sinneswandel und die Entwicklung von Eelyn ausführlich zu beschreiben. Ein wirklich lesenswertes Buch, nicht nur für junge Leser!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Überraschend anders!

Mitten im Sturm
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In ihrem Roman "Mitten im Sturm" schildert Autorin Jessica Winter sehr einfühlsam das Schicksal der jungen Grace Souza. Was sich nach der Leseprobe nach unterhaltsamen, vielleicht etwas seichtem und vorhersehbaren ...

In ihrem Roman "Mitten im Sturm" schildert Autorin Jessica Winter sehr einfühlsam das Schicksal der jungen Grace Souza. Was sich nach der Leseprobe nach unterhaltsamen, vielleicht etwas seichtem und vorhersehbaren Liebesroman mit peppigen Dialogen anfühlte, entpuppte sich im Laufe der Geschichte als viel tiefgehender als zunächst erwartet. 
KLar, der Satz "Laut Urteil bin ich unschuldig. Aber war es wirklich ein Unfall? " lässt schon vermuten, dass es irgendein dunkles Geheimnis in Grace Vergangenheit gibt, ebenso ihr Misstrauen gegenüber Cops. Aber es dauert eine ganze Weile bis sich für den Leser Grace komplettes tragisches Schicksal erschließt. 
Mit Eric Delany trifft Grace auf einen sehr symphatischen männlichen Protagonisten, der es ebenfalls im Leben nicht ganz einfach hat. 
Manchmal war es mir fast ein bisschen viel Drama und Emotion, insgesamt hat sich die Geschichte aber sehr flüssig und kurzweilig gelesen und wurde nie langweilig. Grace Emotionen und Probleme hat die Autorin aus meiner Sicht sehr einfühlsam und realitätsnah geschildert.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Positiv überrascht!

American Royals - Wer wir auch sind
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Als ich den Klappentext zu "American Royals - Wer wir auch sind" von der Autorin Nichole Chase las, habe ich mir eine etwas seichte Liebesgeschichte vor der Kulisse des Weißen Hauses erwartet, wie der ...

Als ich den Klappentext zu "American Royals - Wer wir auch sind" von der Autorin Nichole Chase las, habe ich mir eine etwas seichte Liebesgeschichte vor der Kulisse des Weißen Hauses erwartet, wie der Titel andeutet, ein wenig Liebelei zwischen "Königskindern" im amerikanischen Sinne.
Ich muss gestehen, ich bin positiv überrascht worden.
Protagonisten der Geschichte sind die junge Madison Mc Guire, genannt Maddie, Tochter des amtierenden US-Präsidenten, und Jake Simmon, Sohn der amtierenden Vizepräsidentin.
Nach dem Klappentext und auch der Leseprobe hatte ich die Protagonisten in folgende Schubladen gesteckt: Maddie, idealistisch, aber naiv und verwöhnt, Jake, pflichtbewusst und diszipliniert - aber die Geschichte hat mich eines Besseren belehrt. Ich will nicht zu viel spoilern, aber Maddie hat eine bodenständige, hilfsbereite Art, die sie mir wirklich symphatisch machte, und auch Jake konnte mich - trotz seiner versteckten dunklen Seiten - überzeugen.
Natürlich werden viele Klischees bemüht und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Promialltag mit Beobachtung durch Personenschützer wirklich so unkompliziert und unbelastend ist, wie es dargestellt wurde, aber insgesamt war die Geschichte sehr stimmig.
Wer sich also gerne durch eine Art modernes Märchen ein wenig vom tristen Alltag ablenken lassen möchte, ist mit "American Royals - Wer wir auch sind" bei der richtigen Lektüre.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Ungewöhnliche Geschichte über kindliche Trauerbewältigung...

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Im Mittelpunkt von Ali Benjamins Roman "Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren" steht die 12jährige Suzy. Schon von der ersten Seite an erkennt man, dass Suzy ein ungewöhnliches Kind ist, das sich ...

Im Mittelpunkt von Ali Benjamins Roman "Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren" steht die 12jährige Suzy. Schon von der ersten Seite an erkennt man, dass Suzy ein ungewöhnliches Kind ist, das sich sehr viele, für ihr Alter ungewöhnlich tiefschürfende Gedanken macht.
Was zu Beginn nur angedeutet wurde, wird für den Leser rasch mit dem Fortschritt der Geschichte klarer. Suzy kämpft mit dem Verlust ihrer besten Freundin, die in den Sommerferien ertrunken ist. Sie kann das einfach nicht akzeptieren, da diese eine gute Schwimmerin war, und versucht, für sich eine logische Erklärung dafür zu finden.

Schon der Einstieg in das Buch, als Suzy darüber philosophiert, wie oft ein menschliches Herz schlägt, ist sehr berührend. Sie tritt für ihr Alter eigentlich zu abgeklärt auf, was auch dazu führt, dass sie in ihrer Klasse eine Außenseiterin ist. Ob das auch schon vor dem Tod ihrer Freundin so war, oder ob ihre Klassenkameraden nur jetzt mit ihrem Verhalten und ihrer Situation nicht zurecht kommen, wurde mir nicht ganz klar. Interessant sind zum Beispiel ihre Überlegungen, dass man unsichtbar nicht nur dann ist, wenn man nicht gesehen wird, sondern auch dann, wenn man stumm ist. Suzy weigert sich nämlich, seit dem Tod ihrer Freundin zu sprechen.
Ali Benjamin entwickelt sehr vorsichtig und behutsam die Geschichte: ein weiterer Grund dafür, dass Suuzy von dem Verlust besonders betroffen ist, wird zunächst für den Leser nur zwischen den Zeilen angedeutet im Laufe der Geschichte immer klarer herausgearbeitet.

Besonders gut gefiel mir auch die inhaltliche Gliederung und die optische Gestaltung des Buches: die einzelnen Kapitel sind unterbrochen von Zeichnungen mit Quallen (obwohl ich eigentlich kein Fan dieser Tiere bin) und es gibt immer wieder Definitionen zu wissenschaftlichen Begriffen, da Suzys Biologielehrerin Mrs Turton den Kindern beizubringen versucht, wie man an ein Problem wissenschaftlich herangeht, was Suzy bei ihrem eigenen Erklärungsversuch für den Tod ihrer Freundin umzusetzen versucht.
Fazit: ein wirklich lesenswertes, sehr berührendes Buch, mit nur kleinen Längen im Mittelteil!