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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2019

Wenn nichts so ist, wie es zu sein scheint – vielschichtiger Psychothriller!

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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„Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem“ ist Camilla Läckbergs erster Thriller, in deren Mittelpunkt Faye steht, glücklich verheiratet, Mutter einer süßen Tochter und Teil von Stockholms High Society ...

„Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem“ ist Camilla Läckbergs erster Thriller, in deren Mittelpunkt Faye steht, glücklich verheiratet, Mutter einer süßen Tochter und Teil von Stockholms High Society – doch ist nicht alles Gold, was glänzt...
Geschickt spielt die Autorin mit mehreren Zeitebenen und wechselnden Erzählperspektiven: in diesem ersten Abschnitt lernt der Leser sowohl die junge, ehrgeizige und sehr begabte Studentin Faye kennen, die in der Ich-Perspektive das Kennen- und Liebenlernen von Jack, ihrem späteren Ehemann, schildert, während man gleichzeitig seltsam distanziert in der Erzählperspektive die Faye der Gegenwart, eine frustrierte Hausfrau und Mutter, die alles tut, um ihrem Ehemann zu gefallen, beobachtet.
Diese Faye möchte man immer wieder schütteln, weil sie sich so bedingungslos ihrem Ehemann Jack unterordnet, ihr ganzes Leben, ihre Persönlichkeit, ihre Erfolge aufgibt, nur um ihm zu gefallen, während man als Leser schon ahnt, dass dies nicht lange gut gehen wird.

Aber bereits in diesem Abschnitt fallen immer wieder Andeutungen zu Fayes Jugend und familiärem Hintergrund: schon früher scheint Faye eine innere Verwandlung vorgenommen und sich von ihrem früheren Ich, das damals noch Matilda hieß, verabschiedet zu haben.

Faye kommt mir vor wie ein Schmetterling, der verschiedene Verpuppungsstadien durchläuft.

Immer wieder kommt eine weitere Zeitebene ins Spiel, in der die eigentliche Krimihandlung eingeführt wird: als Jack mit der gemeinsamen Tochter Julienne nicht von einem Bootstrip zurückkehrt und die Polizei eine Blutlache im gemeinsamen Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet?
Wirklich raffiniert spinnt die Autorin die verschiedenen Handlungsstränge, deutet an, löst auf, lässt den Leser mutmaßen und – anders als die ermittelnde Polizei – hinter die Kulissen gucken. Ein wirklich raffiniertes und perfides Verwirr- und Rachespiel!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Wirklich zauberhaft!

Das Wunschbüro der Lilith Faramay
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„Das Wunschbüro der Lilith Faramay: Gewissensbisse garantiert“ ist ein einfach zauberhaftes Jugendfantasybuch aus der Feder der Autorin Jutta Ehmke.
Das Buch ist von der Gestaltung her schon ein Genuss: ...

„Das Wunschbüro der Lilith Faramay: Gewissensbisse garantiert“ ist ein einfach zauberhaftes Jugendfantasybuch aus der Feder der Autorin Jutta Ehmke.
Das Buch ist von der Gestaltung her schon ein Genuss: liebevoll und witzig zugleich sind die Zeichnungen auf dem Cover und der Innenumschlag mit den flatternden Schmetterlingen, die sich auch durch das ganze Buch ziehen. Auch die Gliederung durch einen vorangestellten Prolog, in dem der Dschinnenfürst Samir den Leser auch direkt anspricht, der Hauptteil mit den klugen Kapitelüberschriften und der abschließende Epilog von Samir, der den Leser mit einem „wunschlos“ glücklichen Gefühl zurück lässt – sind einfach gut gemacht.
Der Klappentext verrät schon einiges: „Nur Idioten lassen sich mit Dschinnen ein“, pflegt die mächtige Dschinna Lilith zu sagen. Sie hat in den 273 Jahren ihres Dschinnendaseins schon eine Menge gesehen. Doch ein 14-jähriger Junge, der plötzlich auf ihrer Türschwelle auftaucht, und sich seinen Onkel wegwünscht? Und sich obendrein einfach nicht abwimmeln lässt? Schließlich bietet sie dem Jungen einen Deal an: Rupert soll eine Woche lang als ihr Butler arbeiten. Und wenn er danach immer noch nicht abgeschreckt ist, erfüllt sie ihm seinen Wunsch. Doch wie sagt Lilith immer so schön? Traue nie einem Dschinn …
Dieser Deal hatte mich neugierig gemacht und mich auf eine ungewöhnliche, teils skurrile Geschichte hoffen lassen - und was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden durch die Entwicklung der Geschichte sogar noch übertroffen!
Im Mittelpunkt des Buches steht der 14jährige Rupert, ein Waise, der bei seinen lieblosen und geldgierigen Verwandten unter Umständen aufwächst wie einst Aschenbrödel oder Harry Potter. Kein Wunder, dass er mit einem ganz speziellen Wunsch das Büro der Dschinna Lilith Faramay aufsucht. Doch da jeder erfüllte Wunsch unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringt, versucht Lilith, eine erstaunlich verantwortungsvolle und empathische Dschinna, Rupert vor Schaden zu bewahren und von seinen Plänen abzubringen. Eine Art Praktikum bei ihr soll ihm zeigen, wie es den Kunden ergeht, deren Wünsche erfüllt worden sind.
Die Idee des Wunschbüros ist so verrückt und zugleich liebevoll gestaltet, ebenso alle Hauptfiguren, unter deren Schein sich oft anders verbirgt, wie auch die Nebenfiguren, allen voran der findige Dschinnenfürst Samir, aber auch alle merkwürdigen Kunden der Dschinna. Das Buch liest sich flüssig und leicht, man merkt gar nicht, wie die Seiten dahinfliegen.
Eine klare Leseempfehlung für Kinder und Jugendliche, eher ab 12 Jahre!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Spannendes Jugend-Fantasybuch!

Dana Mallory
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"Dana Mallory: und das Haus der lebenden Schatten" ist ein spannender Fantasyroman aus der Feder von Autorin Claudia Romes und verspricht magische und mysteriöse Spannung für Kinder ab 10 Jahren.
Der Klappentext ...

"Dana Mallory: und das Haus der lebenden Schatten" ist ein spannender Fantasyroman aus der Feder von Autorin Claudia Romes und verspricht magische und mysteriöse Spannung für Kinder ab 10 Jahren.
Der Klappentext verrät:
Dana ist genervt: Die Ferien bei Tante Meg im englischen Nirgendwo verbringen? Langweilig! Doch das alte, ehrwürdige Haus, in dem sie wohnt, ist nicht das, was es zu sein scheint. Als plötzlich die Gemälde anfangen zu sprechen, Türen einfach in den Wänden verschwinden und Dana auch noch Stimmen hört, die ihren Namen rufen, ist ihr Entdeckergeist geweckt. Nach und nach wird Dana klar, dass das Geheimnis um Mallory Manor mehr mit ihrem Schicksal zu tun hat, als sie ahnt …
Protatonistin Dana wird von ihrem Vater kurz vor ihrem 13. Geburtstag zu ihrer Tante auf den Familienwohnsitz nach Schottland verfrachtet. Während ihr Vater alle Ferien seiner Jugend auf Mallory Manor verbracht hat und in freudigen Erinnerungen an das Haus und den Park sowie die liebevolle fröhliche Tante Meg schwelgt, stellt sich für Dana alles ernüchternd furchtbar dar: der Landsitz ist heruntergekommen und unerklärlich düster, die Tante lauernd und unheilvoll und überhaupt nicht freundlich. Einziger Lichtblick sind der Junge Will und die freundliche Köchin. Doch nach und nach blickt Dana hinter die abschreckende Fassade und erkennt ein großes Geheimnis und ihre wahre Bestimmung.
Die Geschichte ist sehr flüssig und fantasievoll geschrieben. Was anfangs noch als recht harmloser Ferienaufenthalt beschrieben wurde, steigert die Spannung stetig und nimmt einen mit. Ein wirklich gelungenes Jugendbuch, bei dem ich mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen könnte!

Veröffentlicht am 02.02.2019

Amüsante und doch emotionale Berg- und Talfahrt in Sachen „erste Liebe“!

Jungs sind Idioten. Mädchen auch.
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Mit ihrem Roman „Jungs sind Idioten. Mädchen auch.“ stürzt uns Autorin Yvonne Struck mitten hinein in das Gefühls- und Denkchaos von Lara und Finn, beide 15 Jahre jung und zum ersten Mal total verliebt. ...

Mit ihrem Roman „Jungs sind Idioten. Mädchen auch.“ stürzt uns Autorin Yvonne Struck mitten hinein in das Gefühls- und Denkchaos von Lara und Finn, beide 15 Jahre jung und zum ersten Mal total verliebt. In einem witzigen Dialogschreibstil immer wechselnd aus der Perspektive von Lara und Finn erlebt der Leser unmittelbar deren Gedanken mit, ärgert sich über vermeintlich blöde und wenig schlagfertige Antworten und erlebt das ständige Wechselbad der Gefühle von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt und die ewige Frage „Liebt er/sie mich oder nicht?“ sozusagen life und aus erster Hand mit.
Der Klappentext verspricht:
Junge + Mädchen = Liebeschaos! Lara findet Finn echt süß. Und Finn steht total auf Lara. Liebe auf den ersten Blick eben. Aber auch das Happy End? Von wegen! Denn da gibt es ja auch noch Laras kichernde Freundinnen mit ihren Liebestipps, die blöden Sprüche von Finns Freunden, zwei neugierige Mütter und einen eifersüchtigen Vater. Und wer hätte gedacht, dass Gurken, Aftershave und ein Bikini so peinlich sein können? Hilfe!!!
Ich musste das Buch mehr oder minder auf einen Rutsch durchlesen und ständig vor mich hin schmunzeln, wegen so manchem Missverständnis, peinlichen Elternverhören, noch peinlicheren, dabei vermeintlich todsicheren Flirt- und Beziehungstipps von Laras Freundinnen und Finns Kumpels.
Wie gut, dass Lara und Finn dann doch auf ihren gesunden Menschenverstand vertraut und ihr eigenes Ding gemacht haben. Aber trotzdem ist die erste Liebe ziemlich turbulent und nervenaufreibend und nicht nur bloße Glückseligkeit!
Ein wirklich schönes Buch – hier passt alles: der Schreibstil, der Umgang auch mit ernsteren Themen (Sexualität, peinliche „Bienchenundblümchengespräche“ mit den Eltern, Homosexualität und mehr), emotional und immer mit einem leichten Augenzwinkern geschrieben – eine kurzweilige, amüsante Unterhaltung nicht nur für 15Jährige! Witzig auch die kleinen Illustrationen zwischen den einzelnen Absätzen, die zumeist herrlich komisch waren…

Veröffentlicht am 14.01.2019

Tolles, sehr berührendes Jugendbuch zum Thema Trauerbewältigung

My Dead Sister's Love Story (Roman)
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In ihrem Roman „ My Dead Sister's Love Story“ schildert Autorin Lea Melcher, wie die 17jährige Antonia versucht, den tragischen Unfalltod ihrer älteren Schwester Zoe zu verarbeiten.
Zoe war immer Antonias ...

In ihrem Roman „ My Dead Sister's Love Story“ schildert Autorin Lea Melcher, wie die 17jährige Antonia versucht, den tragischen Unfalltod ihrer älteren Schwester Zoe zu verarbeiten.
Zoe war immer Antonias großes Vorbild. Mit ihrem Tod wird ihr klar, wie wenig sie eigentlich von ihrer Schwester gewusst hat und ist darüber zutiefst erschrocken. Ihre Umgebung – Schulfreunde, Verwandte und die eigenen Eltern, die ebenfalls an ihrer Trauer fast ersticken - begegnen Antonia mit Mitleid und Rücksichtnahme, dabei wünscht sich diese nichts mehr als die Rückkehr zur Normalität.
Als sie durch Zufall Zoes Tagebuch findet und Theo kennenlernt, dessen älterer Bruder Max zusammen mit Zoe bei dem Autounfall ums Leben kam, versuchen die beiden, über Zoes Tagebuch die Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Geschwister zu entdecken und vielleicht auch den Grund für den Unfall herauszufinden, denn es besteht der Verdacht, dass es eigentlich ein gemeinschaftlicher Selbstmord gewesen ist.
Es ist einfach sehr berührend, mitzuerleben, wie Antonia, genannt Toni, zuerst im Dunkel versinkt, von der Anteilnahme ihrer Umwelt fast erdrückt wird, wie sie die Ohnmacht der eigenen Eltern erfährt. Einzig Theo, Max` Bruder, kann Toni verstehen, denn er erlebt ja nahezu dasselbe.
Über Zoes Tagebuch machen sich beide gemeinsam auf eine Entdeckungsreise: sie wollen einfach nur ihre Geschwister besser verstehen und lernen dabei sehr viel über sich selbst und ihr eignes Leben. Dem Tagebuch folgend so kommen Toni und Theo zu völlig verrückten Erfahrungen vom Tattoo-Stechen über Karaoke Singen bis zum Kiffen - eine Art Roadtrip in die Vergangenheit ihrer Geschwister, deren Denken und Gefühle…
Ein wirklich tolles und sehr emotionales Buch, einerseits einfach berührend, andererseits auch humorvoll geschrieben, nicht nur für Jugendliche!