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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine trügerische Fassade

Mein Tod ist dein
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Obwohl sie nicht befreundet waren, ruft Joanna bei Kate an um ihr mitzuteilen, dass ihre 18-jährige Tochter spurlos verschwunden ist. Kate ist entsetzt, denn sie hat selbst eine gleichaltrige Tochter. ...

Obwohl sie nicht befreundet waren, ruft Joanna bei Kate an um ihr mitzuteilen, dass ihre 18-jährige Tochter spurlos verschwunden ist. Kate ist entsetzt, denn sie hat selbst eine gleichaltrige Tochter. Voller Mitgefühl versucht sie die Mutter zu trösten und ihr Mut zuzusprechen. Als die Ungewissheit endlich ein Ende hat und Rosies Leiche im Wald entdeckt worden ist, ist es wiederum Kate an die sich die verzweifelte Frau wendet. Dies schafft eine gewisse Beziehung zwischen den beiden Frauen, die trotz allem eigentlich nichts miteinander verbindet. Im Grunde genommen weiß Kate nichts über die Familie und auch Rosie hat sie nicht wirklich gekannt.

Zwischen der chronologischen Erzählung, die vor allem die Ermittlungsarbeiten und das Weiterleben im Dorf beschreibt, kommt immer wieder Rosie zu Wort. Sie erzählt aus ihrer Jugend und berichtet über das Leben der Familie. Dadurch erfährt man, wie es hinter der Fassade dieser angesehenen Familie wirklich ausgesehen hat. Nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild aus dem sich auch ein Täter herauszukristallisieren scheint. Doch der durchaus berechtigte Verdacht zerschlägt sich überraschenderweise und die Ermittlungen beginnen von vorne. Erst als ein bisher unerkannter Zeuge sein Schweigen bricht, gelingt es die unglaubliche Tat aufzuklären.

Fazit
Ein fesselnder Thriller der sich, geschickt aufgebaut, langsam an die psychologischen Zusammenhänge einer grauenvollen Wahrheit herantastet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf leisen Pfoten

Saukatz
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Oberkommissar Steinböck, dem der Ruf vorauseilt, mit sehr eigenwilligen Ermittlungsmethoden zu arbeiten, kehrt zwangsweise nach München zurück. Dort noch nicht richtig angekommen, hat er schon einen Mordfall ...

Oberkommissar Steinböck, dem der Ruf vorauseilt, mit sehr eigenwilligen Ermittlungsmethoden zu arbeiten, kehrt zwangsweise nach München zurück. Dort noch nicht richtig angekommen, hat er schon einen Mordfall aufzuklären. Praktischerweise kann er die Wohnung des Mordopfers übernehmen und muss sich nicht auch noch mit dem schier unlösbaren Problem einer erfolglosen Wohnungssuche plagen. Dass er dabei die schwarze Katze übernehmen muss, ist die Kehrseite der Medaille, zumal ihm das Tier nicht ganz geheuer ist.

Aber nicht nur der Mordfall, auch seine neue Kollegin Ilona Hasleitner bereitet ihm einiges Kopfzerbrechen. Doch die Lage entspannt sich zusehends und während Steinböck und Ilona langsam miteinander warmwerden, gelingt es ihnen recht schnell das Mordmotiv zu erkennen. Trotzdem sind sie noch weit davon entfernt den Mörder zu kennen. Erst nachdem den beiden ein neuer Kollege zugeteilt worden ist, kommt endlich drive rein und sie stehen bald vor dem Durchbruch. Trotzdem wird es am Ende ziemlich knapp und Steinböck kann von Glück sprechen, dass er fähige Kollegen und die Katze hat.

Fazit
Ein sehr hintergründiges Buch, das mit feinsinnigem Humor so manchen Missstand aufs Korn nimmt. Ein ganz besonderer Krimi, der für beste Unterhaltung mit Niveau sorgt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Tote im Moor

Einen Tod musst du sterben
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Johannes Falkenstein wurde bestialisch hingerichtet. Auch wenn er die Eier, seiner alles andere als artgerecht gehaltenen Hühner als Bioeier deklariert hat, ist das eigentlich noch lange kein Grund ihn ...

Johannes Falkenstein wurde bestialisch hingerichtet. Auch wenn er die Eier, seiner alles andere als artgerecht gehaltenen Hühner als Bioeier deklariert hat, ist das eigentlich noch lange kein Grund ihn umzubringen. Der erste Verdacht geht natürlich trotzdem in Richtung einer Gruppierung, die sich „Anwälte der Tiere“ nennt und die sich schon häufiger mit Falkenstein angelegt hat. Aber auch die Gerüchteküche hat einiges zu bieten. Jede Menge Arbeit also für Völxen und seine Mannschaft, die den vielen Hinweisen nachgehen müssen. Sie arbeiten nach dem Ausklammerungprinzip, was zwar die Zahl der Verdächtigen enorm reduziert, sie aber nicht wirklich weiter bringt. Erst als sie zufälligerweise einen neuen Anhaltspunkt finden, aus dem sie eine zunächst abenteuerlich anmutende Hypothese entwickeln, scheinen sie auf der richtigen Spur zu sein.

Trotz großem persönlichem Einsatz, bleibt den Kommissaren aber genügend Zeit für ihr Privatleben. Dadurch werden die Ermittlungsarbeiten zwar teilweise verkompliziert, sorgen aber in ihrer Lebendigkeit für eine unterhaltsame Auflockerung des Falles. Mit einer überraschenden Wendung, bei der die ursprüngliche Theorie zwar zur Teilaufklärung beiträgt, offenbart sich die ganze Tragik, die zu dem entsetzlichen Verbrechen geführt hat.

Fazit
Ein unterhaltsamer Krimi mit einer guten Portion Lokalkolorit, der sich ansatzweise mit dem brisanten Thema Organhandel auseinandersetzt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Handschrift des Mörders

I Am Death. Der Totmacher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 7)
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Er treibt ein undurchsichtiges Spiel und er wird es auf die Spitze treiben. Akribisch und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet verfolgt er seinen Plan. Damit stellt er alles auf den Kopf, denn keiner ...

Er treibt ein undurchsichtiges Spiel und er wird es auf die Spitze treiben. Akribisch und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet verfolgt er seinen Plan. Damit stellt er alles auf den Kopf, denn keiner hat bisher so brutal und unmenschlich zugeschlagen wie er. Mit seiner ungewöhnlichen Vorgehensweise, ist er selbst für den so erfahrenen Profiler Robert Hunter zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Zu unterschiedlich sind die Inszenierungen mit denen er seine Opfer nicht nur hinrichtet, sondern auch überaus brutal foltert.

Er fühlt sich schlauer als alle anderen, zumindest glaubt er das – und er will spielen. Er liebt es zu töten und seinen Opfern in die Augen zu schauen, während sie langsam sterben. Dieses Gefühl ist großartig. Und darum wird er es immer wieder tun. Doch dann macht er einen Fehler. In seiner Überheblichkeit wird er unaufmerksam und es gelingt Hunter ihm auf die Spur zu kommen. Doch dann macht auch Hunter einen Fehler es kommt es zu einem gefährlichen Kräftemessen, dass einen von beiden das Leben kosten wird.

Fazit
Sehr blutig und brutal, kein Fall für schwache Nerven. Für Fans ausgeklügelter Psychospiele ist dieser albtraumhafte und beängstigend brutale Thriller auf alle Fälle ein Leckerbissen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödliche Strömungen

Birk
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Ihm ist schlecht, er ist total verstört und mit der Situation restlos überfordert. Der erst neunjährige Mikael durchlebt eine irrealistisch beschriebene Kindheit, die ihn immer weiter vom Leben entfremdet. ...

Ihm ist schlecht, er ist total verstört und mit der Situation restlos überfordert. Der erst neunjährige Mikael durchlebt eine irrealistisch beschriebene Kindheit, die ihn immer weiter vom Leben entfremdet. Das erlebte Trauma, der Verlust seines Vaters und seine Schuldgefühle verfolgen ihn gnadenlos. In seiner Mutter findet er genauso wenig Hilfe und Halt, wie bei dem einzigen Nachbarn, den sie auf ihrer einsamen und abgelegenen Nordseeinsel haben. Mikael driftet immer mehr ab, bis er fast nur noch in seiner eigenen Welt lebt. In Erinnerung an seinen Vater, versucht er sich so zu verhalten wie dieser es, seinem kindlichen Glauben nach, von ihm erwarten würde.
Seine Mutter, die nach dem Unglück und dem Verlust des Ehemannes restlos überfordert ist, findet keinen Draht mehr zu ihrem verwirrten Sohn. Im Gegenteil, mit ihrem zunehmend irrationalen Verhalten verschlimmert sich Mikaels Zustand zusehends. Sie drängt ihn damit regelrecht in die Enge, so dass er im Grunde genommen nicht mehr ein und aus weiß. Auch der Nachbar, der zwar spürt, dass der Junge in seelischer Not ist, richtet mit seinen Hilfsangeboten mehr Schaden an, ohne zu einer Verbesserung beitragen zu können.

Fazit
Deprimierendes Unbehagen und frustrierende Hoffnungslosigkeit dominieren diesen, mit schonungsloser Offenheit geschriebenen, an gefühlsmäßige Grenzen gehenden Roman. Ein aufrührendes und unbequemes Buch, das eine beängstigende Ratlosigkeit zurückläßt.