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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam und spannend, Urlaubslektüre vom Feinsten

Glück am Wörthersee
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Martin Glück hat von der Reha endgültig die Nase voll und beendet vorzeitig seinen Kuraufenthalt. In der Vorfreude seine Frau damit angenehm zu überraschen, besorgt er zur Begrüßung, entgegen seinen üblichen ...

Martin Glück hat von der Reha endgültig die Nase voll und beendet vorzeitig seinen Kuraufenthalt. In der Vorfreude seine Frau damit angenehm zu überraschen, besorgt er zur Begrüßung, entgegen seinen üblichen Gewohnheiten, sogar Blumen und Champagner. Die unangekündigte Heimkehr, endet allerdings ganz anders und gipfelt letztendlich darin, dass er eine Auszeit nimmt und an den Wörthersee fährt. Schon beim ersten erfrischenden Bad kollidiert er mit einer Leiche und die geplante Entspannung rückt in weite Ferne, denn die zuständige Kontrollinspektorin Lily Prokopp, deren Chef sich derzeit auf einer Fotosafari befindet, bittet ihn kurzerhand sicherheitshalber um Amtsunterstützung.

Die Ermittlungsarbeiten führen sie zur alteingesessenen High Society und denjenigen, die alles dafür tun würden um in diesen edlen Kreis aufgenommen zu werden. Geldadel und Möchtegernmillionäre, Korruption und Erpressung, der Sumpf ist tief und die Kooperation der Befragten sehr dürftig. Der gesellschaftliche Machtkampf ist in vollem Gange und es ist nicht leicht zu unterscheiden, wer in welchen Skandal verstrickt ist und vor allem was die tote Studentin damit zu tun hat. Glück und Liliy lassen sich davon allerdings wenig beeindrucken und setzen alles daran die Machenschaften und Verstrickungen rückhaltlos aufzudecken.

Fazit
Eine überaus erfrischender Sommerkrimi, mit einem amüsant, aufschlussreichen Einblick in die Welt der Reichen und Schönen – aufgemischt von einem überaus bodenständigen Ermittlerduo.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein eigenwilliges Bergvolk

Trübe Aussichten
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In dem kleinen Bergdorf Casedisopra regnet es seit Wochen ohne Unterlass und die allgemeine Stimmung ist auf einem Tiefpunkt. Neben einigen anderen Gästen, hält sich auch der Geologe Pierluigi Antonelli, ...

In dem kleinen Bergdorf Casedisopra regnet es seit Wochen ohne Unterlass und die allgemeine Stimmung ist auf einem Tiefpunkt. Neben einigen anderen Gästen, hält sich auch der Geologe Pierluigi Antonelli, zu Bodenuntersuchungen in dem Ort auf. Gemeinsamer Treffpunkt für sie alle, ist die Trattoria von Benito. Zwischen Espresso, Grappa und Spezialitäten aus Augustas Küche, werden hier die großen und kleinen Dinge des Lebens besprochen. So ist es kein Wunder, dass Benito als ersten den Forstinspektor Gheradini über das plötzliche Verschwinden des Geologen und die Verwüstung seines Gästezimmers informiert. Gheradini, der hier aufgewachsen ist, berichtet dem für diesen Fall zuständigen Maresciallo was passiert ist. Dieser stammt aus Salento und ist bisher mit den Dorfbewohnern noch nicht so richtig warm geworden. Daher bittet er Gheradini ihn zu unterstützen, denn ihm ist klar, dass er ohne Insiderwissen aufgeschmissen ist.
Die Dorfbewohner sind alle mehr oder weniger schrullig und eigen. Die meisten sind zudem recht undurchsichtig und schweigsam und es ist mühsam sie zu einer Aussage zu bewegen. Entsprechend schleppend sind die Ermittlungen, die nur von der Rahmenhandlung um den Engländer Holmes und dessen Nichte Betty etwas aufgelockert werden. Der Schreibstil ist entsprechend angepaßt und so zieht sich die Geschichte unnötig in die Länge, bis Motiv und Täter endlich gefunden sind.

Fazit
Ein behäbiger, unspektakulärer Kriminalroman, der zwar ein gutes Bild eines abgelegenen Bergdorfs und seinen Einwohnern zeichnet, aber außer dem teilweise durchblitzenden trockenen Humor, nicht viel zu bieten hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düsteres Geheimnis der Vergangenheit

Die vergessenen Mädchen
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Kommissarin Louise Rick, frischgebackene Leiterin der neuen Sondereinheit der Vermisstenabteilung, bekommt gleich am ersten Arbeitstag einen mysteriösen Todesfall auf den Tisch. Eigentlich wollte sie sich ...

Kommissarin Louise Rick, frischgebackene Leiterin der neuen Sondereinheit der Vermisstenabteilung, bekommt gleich am ersten Arbeitstag einen mysteriösen Todesfall auf den Tisch. Eigentlich wollte sie sich erst mit den Gepflogenheiten der neuen Dienststelle vertraut machen, stattdessen ist sie, gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen, auf dem Weg in das abgelegene Waldstück in dem die Tote gefunden wurde. Der Fall berührt sie tief, denn hier ist sie aufgewachsen. Sie kennt die Gegend wie aus der Westentasche und die meisten Einwohner der weit verstreut liegenden Höfe. Auch wenn ihre Ortskenntnis von Vorteil ist, fühlt sie sich in ihrer Haut alles andere als wohl. Zu schmerzhaft sind ihre Erinnerungen, die sie schon seit langem davon abhalten hierher zurückzukehren. Noch bevor sie am Tatort ankommen, finden sie unweit der ersten Fundstelle eine weitere Frauenleiche.

Erste Spuren, die zu einem, mittlerweile geschlossenen, Heim für geistig zurückgebliebene Kinder führen, zwingen Sara sich im Lauf der weiteren Ermittlungsarbeiten immer mehr mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sukzessive verschmelzen die damaligen Geschehnisse mit den aktuellen Fällen. Bis sich ihnen letztendlich die ganze Tragik der Dorfgemeinschaft erschließt und die Fälle endlich abgeschlossen werden können.

Fazit
Eine sehr vielschichtige Geschichte mit interessanten Charakteren, die der Handlung glaubhafte Authentizität verleihen und dadurch die bedrückende Thematik erträglich machen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Dorf voller Überraschungen

O sole mio!
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Auch ein Papst hat Träume. Ausgerechnet als Papst Petrus sich seinen Traum, bei blauwogendem Meeresblick mit Verwöhnküche erfüllen möchte, stellt sich das Schicksal gegen ihn. Sein Boccia-Partner verschwindet ...

Auch ein Papst hat Träume. Ausgerechnet als Papst Petrus sich seinen Traum, bei blauwogendem Meeresblick mit Verwöhnküche erfüllen möchte, stellt sich das Schicksal gegen ihn. Sein Boccia-Partner verschwindet und es ist ausgerechnet Petrus der ihn findet. Tot, ermordet! Die Polizei sieht das anders und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit viel Humor und einer überaus engagierten Hilfsmannschaft begibt sich Petrus auf Spurensuche. Alles weißt darauf hin, dass die Lösung in der Vergangenheit des Orts liegen muss. Sehr zum Missfallen einiger Dorfbewohner, beginnt er diese zu durchleuchten.

Und so bekommt Petrus es mit vielen interessanten, zum Teil sehr exotischen Charakteren zu tun, die für jede Menge Abwechslung sorgen und der Geschichte ihren besonderen Reiz verleihen. Neben allem Spass, bleibt es bis zum Schluss spannend, um am Ende nicht nur Papst Petrus mit einer ungewöhnlichen Lösung zu überraschen.

Fazit
Eine vergnügliche Sommerlektüre, die für jede Menge Urlaubsstimmung und gute Laune sorgt. Vorhang auf, für eine hintergründig, amüsante Krimikomödie.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod in Altona

Inspektor Takeda und die Toten von Altona
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Inspektor Kenjiro Takeda, beruflich erfolgreicher als im Privatleben, ergreift die Chance im Rahmen eines Austauschprogramms die Schatten seiner Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Angetrieben ...

Inspektor Kenjiro Takeda, beruflich erfolgreicher als im Privatleben, ergreift die Chance im Rahmen eines Austauschprogramms die Schatten seiner Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Angetrieben von seinem Vater, verpflichtet er sich daher bei der Kripo Hamburg zu hospitieren. Seine Gefühle sind zweigeteilt. Einerseits freut er sich auf Deutschland, auf der anderen Seite empfindet er ein gewisses Unbehagen und zweifelt an seiner Entscheidung.

Nur mit großem Widerwillen fügt sich die Kommissarin Claudia Harms der Anweisung ihres Chefs, mit Takeda während seiner Zeit in Hamburg als Team zusammenzuarbeiten. Schon bevor Takeda eingetroffen ist glaubt sie, dass sie ihr Chef sie damit endgültig abschießen möchte. Als den beiden, wider Erwarten der Fall eines mutmaßlichen Suizids übertragen wird, sieht sie sich in ihren Vermutungen bestätigt. Doch Takeda, der ohne Vorurteile an den Fall herangeht, ist der Meinung dass es sich auf alle Fälle um einen Mordfall handelt. Claudia läßt sich auf seine Theorie ein und so beginnt für die beiden ungleichen Kommissare eine ungewöhnliche Zusammenarbeit.

Fazit
Ein sehr vielschichtiger Kriminalroman, dem es gelingt einen Bogen zwischen zwei Kulturen zu spannen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Ein absoluter Lesetipp für alle, die mehr als eine spannende Story erwarten.