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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2017

Weit weg ist anders

Weit weg ist anders
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Edith Scholz und Christel Jacobi, die sich während eines Reha Aufenthalts kennengelernt haben, verstehen sich trotz ihrer gegensätzlichen Charaktere erstaunlich gut und so beschließen sie, auch nach dessen ...

Edith Scholz und Christel Jacobi, die sich während eines Reha Aufenthalts kennengelernt haben, verstehen sich trotz ihrer gegensätzlichen Charaktere erstaunlich gut und so beschließen sie, auch nach dessen Ende in Kontakt zu bleiben. Edith, die dieses gegenseitige Versprechen eigentlich nur für eine Abschiedsfloskel gehalten hat und zurück in Berlin nur noch selten an ihre Kurbekanntschaft denkt, fällt aus allen Wolken als sie tatsächlich Post von Christel Jacobi bekommt. Ihr erster Impuls die darin enthaltene Einladung abzulehnen ist schnell verflogen. Die Neugierde herauszufinden was sich hinter dem Angebot, nach Usedom zu kommen wirklich verbirgt überwiegt und so sagt sie kurzentschlossen zu. Zu ihrem großen Erstaunen erhofft sich Christel Jacobi von Edith Unterstützung der allzu gut gemeinten Bevormundung durch deren Tochter zu entkommen. Nach einigem Zögern ist Edith dazu tatsächlich bereit und so machen sich die beiden alten Damen auf den Weg in eine andere Welt die so manche Überraschung für sie bereit hält.

Fazit
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, die voller Dynamik steckt und auf humorvolle Weise einem ernsten Thema die Spitze nimmt.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Als Clara Dorn ein bisschen heilig wurde

Als Clara Dorn ein bisschen heilig wurde
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Durch den Tod ihrer Freundin Marie vollkommen aus der Bahn geworfen, beschließt Clara Dorn ihr Leben zu ändern und sich von jetzt an nur noch um wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. Kurz entschlossen kehrt ...

Durch den Tod ihrer Freundin Marie vollkommen aus der Bahn geworfen, beschließt Clara Dorn ihr Leben zu ändern und sich von jetzt an nur noch um wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. Kurz entschlossen kehrt sie Hamburg den Rücken und macht sich auf den Weg in ihren Heimatort. Diesen hat sie vor vielen Jahren, im Groll auf das kleinkarierte Dorfleben, und nach der ihrer Scheidung von ihrem langweiligen Ehemann ohne Abschied verlassen. So ist es kein Wunder, dass man sie dort nicht mit offenen Armen empfängt. Vor allem ihre mittlerweile längst erwachsene Tochter, ist alles andere als begeistert als sie so unverhofft vor der Tür steht. Dabei hat Clara sich alles so schön zurechtgelegt und bereits von einer wunderbaren und innigen Mutter-Tochter Beziehung geträumt. Um ihren Worten Taten folgen zu lassen, beschließt sie dem „Club der heiligen Herzen“ beizutreten und sich damit einen festen Platz in der Gemeinschaft zu sichern. Doch ihre Rechnung geht nicht auf und Clara sieht sich gezwungen ein wenig nachzuhelfen.

Fazit
Ein äußerst vergnüglich zu lesender Roman, dessen skurriler Humor für beste Unterhaltung sorgt und der bigotten Gesellschaft treffsicher einen Spiegel vorhält.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Hier können Sie im Kreis gehen

Hier können Sie im Kreis gehen
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Nachdem Johannes Kehr sich bis ins hohe Alter noch selbst versorgt hat, beschließt er dass es endlich an der Zeit ist sich um seine altersgerechte Versorgung zu kümmern. Um seine Familie nicht mit seiner ...

Nachdem Johannes Kehr sich bis ins hohe Alter noch selbst versorgt hat, beschließt er dass es endlich an der Zeit ist sich um seine altersgerechte Versorgung zu kümmern. Um seine Familie nicht mit seiner Pflege zu belasten, fällt seine Wahl auf das örtliche Pflegeheim, auch wenn er dazu den ein oder anderen Kompromiss eingehen muss. Um sich einen, wenn auch beschränkten, Freiraum zu verschaffen, legt er sich eine zweckorientierte Demenz zu, die ihm im Rahmen der strengen Heimregularien kleine Freiheiten ermöglichen soll. Im Grunde genommen klappt dies ganz gut und es gelingt ihm erstaunlich gut sich mit den neuen Umständen zu arrangieren. Als aber seine einstige große Liebe ebenfalls in das Heim kommt befallen ihn erhebliche Zweifel und zwingen ihn dazu sein Konzept neu zu Überdenken.

Fazit
Eine sehr einfühlsame Geschichte, die sich intensiv mit dem Alter und seiner Problematik auseinandersetzt und durch die ungewöhnlichen Perspektive dazu anregt sich diesem Thema einmal von einer anderen Seite zu nähern.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Ach du dickes Ding

Ach du dickes Ding
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Nachdem sich Simon ziemlich sicher ist, in Daisy die Reinkarnation seiner verstorbenen Frau wiedergefunden zu haben, gibt es für ihn nur eines – er muss sie vor der ihr bevorstehenden Lebendverfütterung ...

Nachdem sich Simon ziemlich sicher ist, in Daisy die Reinkarnation seiner verstorbenen Frau wiedergefunden zu haben, gibt es für ihn nur eines – er muss sie vor der ihr bevorstehenden Lebendverfütterung retten. Unverhofft findet er in dem Tierpfleger Hagen und Eva, praktischerweise Besitzerin eines Tiertransporters, zwei Verbündete die ihn in seinem Vorhaben tatkräftig unterstützen. Die Zeit drängt und so entführt das Trio Daisy in einer gewagten Nacht- und Nebelaktion um sie auf direktem Weg nach Afrika zu bringen. Doch bereits in Frankreich gibt es das erste ernsthafte Problem, dem kaum gelöst, die nächste Herausforderung folgt. Und so geht es weiter. Kaum ist ein Hindernis aus dem Weg geräumt, taucht das nächste auf und sie beginnen sich zu fragen ob sie jemals ihr Ziel erreichen werden. Erst als Daisy selbst einschreitet und ihren Instinkten freien Lauf läßt wendet sich das Blatt und schon rückt das Ziel einer geglückten Befreiung in greifbare Nähe.

Fazit
Ein abenteuerlicher Roadtrip, der sich nicht so recht zwischen unterhaltsam komisch und unglaubwürdig klamaukig entscheiden kann.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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Einer plötzlichen Eingebung zufolge, entscheidet seine Mutter ihren Sohn nach dem Beruhigungsmittel zu benennen, das ihr dazu verholfen hat seine Geburt zu verschlafen. Damit ist ihre Fürsorge zunächst ...

Einer plötzlichen Eingebung zufolge, entscheidet seine Mutter ihren Sohn nach dem Beruhigungsmittel zu benennen, das ihr dazu verholfen hat seine Geburt zu verschlafen. Damit ist ihre Fürsorge zunächst aber erst einmal erschöpft und sie verläßt ohne es vorher anzukündigen ihr Elternhaus und damit auch Walerian. Genauso unangekündigt steht sie elf Jahre später wieder vor der Tür um sich Walerian zu schnappen und ihn zum ersten Grenzübertritt seines jungen Lebens zu zwingen. Derart unvorbereitet auf den abrupten Orts- und Sprachwechsel, stößt er auf jede Menge ungeahnte neue Grenzen die es fortan zu überwinden gilt. Doch auch als er die Sprachbarriere und andere Hindernisse mehr oder weniger erfolgreich überwunden hat, reicht dies nicht aus um einen Weg aus seiner inneren Zerrissenheit zu finden. Dies ändert sich erst als er beschließt auf eine Karriere als Manager zu verzichten und daraufhin von seiner Mutter vor die Tür gesetzt wird. Dieser radikale Schnitt gibt seinem Leben die entscheidende Wendung und er beginnt langsam aber sicher sich selbst zu finden.

Fazit
Leicht ironisch und voll hintergründigem Humor, eine wunderbare Erzählung die zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.