Bear nicht so stark wie King
LawlessTeil 1 der Reihe machte süchtig, Teil 2 hatte zwar Höhen und Tiefen, aber das Suchtpotential blieb. Mit Teil 3 widmet sich T.M. Frazier nun Bear und hat zunächst mehr Tiefen als Höhen.
Die Leseprobe und ...
Teil 1 der Reihe machte süchtig, Teil 2 hatte zwar Höhen und Tiefen, aber das Suchtpotential blieb. Mit Teil 3 widmet sich T.M. Frazier nun Bear und hat zunächst mehr Tiefen als Höhen.
Die Leseprobe und somit die ersten Seiten von Lawless habe ich wieder verschlungen und war mir absolut sicher, dass die Story wieder an das Niveau von KING1 heranreichen würde. Doch nach dem absolut starken Start, flacht die Story wieder ab und dümpelt ein wenig vor sich hin.
Thia lernt Bear als kleines Mädchen kennen und als sie mit knapp 18 aus Notwehr ihre Mutter erschießt, kommt sie auf ein Versprechen zurück, dass Bear ihr als eben jedes kleines Mädchen gab. Leider stellt sich das zunächst als absoluter Fehler heraus, denn sie landet nicht bei Bear, der seinen Kummer in Koks, Nutten und Alkohol ertränkt, sondern bei den Beach Bastards und somit bei Chop, dem widerlichsten Kerl, den man vermutlich erfinden kann, Bears Vater. Was dieser mit ihr anstellt, ist unsagbar grausam und brutal, weshalb ich nicht weiter ins Detail gehe. Wer aber die anderen Teile der Reihe kennt, weiß, dass hier nicht mit Grausamkeiten gekleckert wird.
Als Bear endlich auf Thia trifft, benimmt er sich widerlich, unterstellt ihr Dinge und ist sich selber nicht sicher, was er eigentlich will. Hier beginnt für mich der Tiefpunkt des dritten Teils, welcher sich recht lange hinzieht. Kurz gibt es noch ein Highlight auf der Orangenplantage von Thias Familie. Thia, die Bear immer wieder sehr deutlich zeigt, dass sie mit ihren 18 genau weiß, was sie will, wird einerseits von Bear vergöttert, dann jedoch wieder von ihm weg gestoßen. Dieses Hin und Her dauert in diesem Teil einfach viel zu lange und im Gegensatz zu King, der wusste was er wollte und der zwar Fehlentscheidungen traf, die jedoch alles andere als kindisch wirkten, kommt Bear passagenweise wirklich unreif rüber. Da wirkt Thia mit ihren knapp 18 teilweise weitaus erwachsender. Es ist schön und gut, dass Thia eine starke Persönlichkeit ist, aber nach einer Vergewaltigung sich sofort sexuell hinzugeben und das als Jungfrau, war dann doch recht, naja, wenig glaubwürdig.
Erst das Ende hatte dann wieder das Potential mit mitzureißen und ließ mich mit einem echt üblen Cliffhanger zurück. Leider habe ich die Leseprobe für den vierten Teil noch schnell gelesen. Hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt kann ich die Fortsetzung im Prinzip gar nicht mehr abwarten. Und da hat die Autorin mit wieder. Dieser kleine Abschnitt hatte wieder so großes Suchtpotential trotz der Brutalität, dass ich hoffe, sie bringt die Reihe so zu ende wie sie sie begonnen hat.
Fazit
Nichts für Warmduscher. Brutal, bösartig und viel roher wilder Sex. In diesen drei Punkten steht Lawless den ersten Teilen der King - Reihe in nichts nach. Inhaltlich gibt es leider einige Längen und charakterlich liegt King der Autorin scheinbar ein wenig besser. Nichts desto trotz ein Buch, dass ich Lesern dieses Genres empfehlen kann.
Ich vergebe knappe 4 von 5 Sterne