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Veröffentlicht am 08.03.2019

Das erste Mal, dass ich mich zu alt für ein Jugendbuch fühlte…

Gold und Schatten
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Ich möchte eines vorweg nehmen. Ich will dieses Buch gar nicht schlecht reden oder die Autorin, die sich wirklich extrem viel Zeit und Mühe machte, in der Leserunde auf uns Leser und die Kritik, sowohl ...

Ich möchte eines vorweg nehmen. Ich will dieses Buch gar nicht schlecht reden oder die Autorin, die sich wirklich extrem viel Zeit und Mühe machte, in der Leserunde auf uns Leser und die Kritik, sowohl positiv als auch negativ einzugehen. Dem Verlag und natürlich auch der Autorin danke ich daher für die Möglichkeit, an der Leserunde teilnehmen gedurft zu haben. Grundsätzlich kam dieses Buch bei der Masse auch sehr positiv an. Ich bin da vielleicht die Ausnahme, aber wer weiß, vielleicht teilt ihr eventuell sogar meine Meinung?!

Die Leseprobe hatte mich ein wenig an Disneyfilme erinnert. Ein Funke Humor, Leichtigkeit und viel Fantasie. Alles Punkte, die mich wirklich positiv stimmten. Am Ende enttäuschte mich das Buch nicht unbedingt in dieser Hinsicht, aber es hielt leider auch nicht, was es versprach.

Eigentlich finde ich die Leserunden bei lesejury.de sehr entspannend. Für eine gewisse Anzahl von Seiten/Kapiteln hat man je eine Woche Zeit, diskutiert den Inhalt mit den anderen Mitlesern. Bislang habe ich das auch immer problemlos geschafft und kam nie in Bedrängnis. Bei diesem Buch erging es mir jedoch anders. Gold und Schatten hat extrem lange Kapitel. Ich mag es einfach lieber, wenn ich ein Kapitel beenden kann und dann später weiterlese. Hier musste ich mich wirklich teilweise vorwärts quälen, weil mittendrin das Buch zur Seite zu legen, für mich nicht in Frage kam. Auch wenn der Schreibstil ansich angenehm zu lesen war, ein mal eben ein Kapitel zwischendurch, war nicht drin. Mit zwei Kindern konnte ich mir nicht mal eben zwei Stunden am Stück freischaufeln. Schade, vielleicht wäre meine Resonanz dann besser ausgefallen, wer weiß.

Dazu kommt, dass der erster Abschnitt, der ungefähr 120 Seiten ausmachte, irgendwie nur dahin zu plätschern schien. Von der ganzen angekündigten Götterhandlung (der Klappentext lautete zu diesem Zeitpunkt noch komplett anders und erzeugte eine gewisse Erwartungshaltung bei mir) kam eigentlich nichts vor. Stattdessen wurde sehr intensiv an der Teenieromanze der Hauptprotagonisten gearbeitet. Wäre im Grunde ja nicht schlimm gewesen, aber die Fantasy blieb zunächst weitläuftig auf der Strecke und Livia wurde mir trotz ihrer 16 Jahre als viel zu wankelmütig und naiv dargestellt, was den Effekt hatte, dass ich mehrfach entnervt mit den Augen rollen musste. Hier kam mir das erste Mal der Gedanke, dieses Jugendbuch ist nichts mehr für mich. Und dabei liebe ich ansich die Leichtigkeit von Jugendbüchern.

Der Mittelteil des Buches versöhnte mich wieder ein klein wenig, da endlich diverse Gottheiten Einzug ins Geschehen hielten. Zudem entpuppen sich die zwei neuen Freundinnen von Livia, allen voran Jemma als wahre Highlights dieses Buches. Jemma, obwohl eine Nebenfigur, gefiel mir insgesamt am Besten aus dem Buch. Mit der kleinen Motte, deren Name ich hier aus guten Gründen nicht verrate, kam auch das Disneyfeeling ein wenig zurück. Leider, und das, obwohl ich Livia nicht mehr ganz so nervig empfand, wurde ich mit beiden Hauptcharakteren nicht wirklich ganz warm. Ich hatte mich auf einen BadBoy mit weichem Kern gefreut (jaha, ich liebe solche Charaktere ;D), Mael war mir in dieser Hinsicht aber fast schon zu gradlinig und perfekt. Im Grunde hatte er eine so gut wie nicht vorhandene böse Seite (außer seiner Herkunft), was ihn für mich zu langweilig gestaltete. Sein Bruder Enko, der zunächst nur am Rande auftauchte, schien da wesentlich interessanter.

Leider kristallisierte sich im Laufe der Geschichte heraus, dass Mael viel zu gut ist und Enko ihm, meinem Geschmack nach, den Rang als Favorit abläuft. Alles tendiert zu einer Dreiecksgeschichte, die ich hier gar nicht so favorisieren würde. Ich hätte mir mehr „düsternen“ Mael gewünscht, statt einen zweiten potentiellen Love-Interest ins Spiel zu bringen. Das ist einfach zu viel Schema-F, wie auch in anderen Büchern. Ich will damit nicht sagen, dass es wirklich passieren wird – das erfährt man wohl erst in Teil 2 – aber für mich sind die Weichen dafür gestellt.

Zum Ende möchte ich nicht zu viel sagen, aber es hat leider mit dem guten Mittelteil nicht mithalten können. Zwar passiert auf den letzten Seiten sehr viel und man kommt kaum zum Durchatmen, aber genau das stört mich. Man hätte das Ganze besser aufteilen können, meines Erachtens. Keine so lange Einleitung, dafür hinten sich mehr Zeit im Schlussteil lassen. Sicherlich, wenn man beide Teile zusammenfügt und als Ganzes betrachtet, macht es einen anderen Eindruck, aber als Leser hat man nun mal nur einen Band zunächst in der Hand und kann nur den beurteilen und da fand ich es extrem schade, dass es so unausgewogen schien.

Im letzten Abschnitt passiert zu viel und zu schnell. Manches hat mich teils ratlos, teils kopfschüttelnd zurück gelassen und mit der Frage auf den Lippen: „Warum?“ Andere Dinge wurden quasi „vergessen“ aufzuklären. Kann sein, dass sie in Band 2 wieder aufgegriffen werden, aber ich hätte sie gern jetzt schon geklärt gehabt. Genauso wie ich nicht verstehe, warum Livia sich selbst nicht hinterfragt. Anfangs will sie so viel über ihre Herkunft wissen und dann irgendwann scheint es nebensächlich, ja fast egal. Andere Dinge sind plötzlich wichtiger, obwohl eins sich ja mit dem anderen irgendwie vermischt.

Am Ende muss ich trotz aller Kritik sagen, es ist durchaus nicht das schlechteste Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe, aber es war auch nicht das Beste. Am ermüdensten fand ich tatsächlich die „Beziehung“ zwischen Mael und Livia . Ein Hin- und Her, das man auch aus anderen Büchern kennt, aber hier aufgrund der Charaktereigenschaften der Hauptprotagonisten kein Schwärmen, sondern eher Genervtheit bei mir auslöste. Und da ist der Punkt… vielleicht bin ich dafür schon zu alt. Teenieliebe extrem bei Livia, wo ich sie mit 16 schon etwas reifer erwartet hätte. Oder ich habe einfach eine 14jährige Tochter, die schon reifer ist, wie manch 16jährige… ich weiß es nicht.


FAZIT

Für junge Mädchen bestimmt das perfekte Buch. Ich fühlte mich für die Teenieschwärmereien und die Wankelmütigkeit der Hauptprotagonistin aber tatsächlich einfach zu alt. Für mich kein All-Ager, sondern ein wirkliches Jugendbuch. Dafür, dass die Idee interessant ist, der Schreibstil leicht und mal abgesehen von der Love-Story auch wirklich gute Elemente vorhanden sind, bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 14.01.2019

Mein erstes Lese-Highlight dieses Jahr

H.O.M.E. - Das Erwachen
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H.O.M.E. fiel mir nicht nur durch das Cover auf, sondern auch durch die Inhaltsangabe. Eva Siegmund, die u.a. Pandora und Cassandra schrieb, ist zudem dafür bekannt, dass ihre Romane in Deutschland vorzüglich ...

H.O.M.E. fiel mir nicht nur durch das Cover auf, sondern auch durch die Inhaltsangabe. Eva Siegmund, die u.a. Pandora und Cassandra schrieb, ist zudem dafür bekannt, dass ihre Romane in Deutschland vorzüglich Berlin spielen, was auf mich auch einen gewissen Reiz ausübte.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

H.O.M.E. – Das Erwachen von Eva Siegmund


Verlag cbt
Genre Jugendbuch/Scifi/Dystopie
Erscheinungstermin 10.12.2018
Seitenanzahl 448 (Paperback, Klappenbroschur)
ISBN 978-3-570-31230-8
Mehrteiler/Einzelband Dilogie (Band 1)
Preis 13,00 €
Altersfreigabe ab 14 Jahre


INHALT

Die siebzehnjährige Zoë hat ein perfektes Leben: Sie besucht eine Eliteakademie, gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah. Doch plötzlich findet sie sich in einem heruntergekommenen Krankenhaus wieder. Angeblich lag sie zwölf Jahre im Koma und fragt sich nun verzweifelt: War alles nur ein Traum? Gemeinsam mit Kip, dessen Bruder Ähnliches durchlebt hat, deckt Zoë ein atemberaubendes Geheimnis auf. Sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht und ob sie ihr perfektes Leben wirklich zurückhaben will …
(randomhouse.de)

MEINE MEINUNG

Es war das Cover, das mich als erstes ansprach. Ja, als bekennender Coverfetischist ;D sollte man das zugeben können. Schöne oder faszinierende Cover ziehen mich magisch an, weshalb ich schon so manchen Fehlkauf zu verbuchen hatte. Aber hält mich das ab? Grundsätzlich nicht – obwohl… ein wenig vorsichtiger bin ich schon geworden. Jetzt ziehe ich den Klappentext mit zurate, was meine Chancen auf einen Fehlkauf zumindest etwas gemindert hat. H.O.M.E. ist aber definitiv kein Fehlkauf, keine Fehlentscheidung, sondern ein Highlight. Nicht nur das Cover hat es mir angetan. Auch der Klappentext war mehr als interessant und gerade ich, die Dystopien und Scifi bevorzugt, wurde durch und durch zufrieden gestellt.

Wo fange ich am Besten an… ja, am Anfang halt. ? Man wird quasi in die Geschichte hinein gestoßen und auch wenn es zunächst wirkt, als wäre es ein langsamer, bedächtiger Start, ist er es eigentlich gar nicht, da man augenblicklich im Geschehen ist. Eben noch war Zoë mit Jonah an der Akademie und plötzlich ruckartig ist sie im Krankenhaus und scheint ein anderer Mensch zu sein. Besonders hervorgetan hat sich die Tatsache, dass Zoë ganze 12 Jahre im Koma lag, was dem Ganzen einen noch dramatischeren Beigeschmack gibt. Nicht nur das ist schlimm, sondern auch die Umstände der „Realität“, in die sie unvermittelt geschleudert wird. Denn nicht nur, dass sie zu ihrer Familie muss, die sie nicht wirklich kennt, die Welt vor den Toren des Krankenhauses ist eine vermeintlich schreckliche. Es herrscht die größte Dürreperiode der Neuzeit, ganz Europa ist betroffen, am stärksten der Süden und jeder, der was von sich hält, ist gen Norden verschwunden.

Berlin – und das ist noch so ein positiver Punkt dieses Buches, weil man sich so schön mit allem identifizieren kann und endlich mal nicht die USA als Schauplatz dienen – nun also Berlin ist ein Hexenkessel. Nun, aber nicht im normalen Sinne. Die Stadt geht den Bach runter und die Menschen, die noch da sind, versuchen am Leben zu bleiben und zu überleben. Sie stehlen sich schöne Momente oder geben sich geschlagen ihrem Schicksal hin. Es prallen so gegensätzliche Stimmungen aufeinander, dass man förmlich auf die Explosion wartet. All das macht den Roman absolut realistisch. Vielleicht nicht immer, aber man hat das Gefühl dabei zu sein, die Menschen zu verstehen und mitzuleiden oder sich mitzufreuen.

Eva Siegmund schafft es insgesamt ein realistisches Bild von einer düsteren Zukunft zu formen, die gar nicht so weit entfernt zu sein scheint. Zumindest ein Großteil der Szenarien könnte durchaus so passieren.

Der eigentliche Grund für das Koma wird schnell aufgeklärt. Warum sie aber annahm, an der Akademie zu sein und ob diese real ist, erklärt sich erst ziemlich zum Schluss. Bis dahin bleibt es ausnahmslos spannend und so manche Überraschung erwartet den Leser. Insbesondere vom Ende war ich sehr geflasht. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Das macht es für mich umso spannender und den zweiten Band, der zum Glück bereits im März erscheint, kann ich kaum abwarten.

Und wer sich noch folgendes fragt: Jugendbuch? Gibts da nicht auch bestimmt eine Romanze? Ja, die gibt es. Jonah ist der Freund von Zoë, allerdings in der Welt, die sie von ihrem Koma her kennt. Also ist er dann überhaupt real? Und dann gibt es da Kip, der Freund ihres Bruders, der sie mit seiner recht ruhigen Art auffängt, als sie nicht mehr weiß, wie ihr geschiet. Und egal, wer jetzt stöhnt, dass es sich schon wieder um ein Triangle handelt, dem sage ich, hier ist es irgendwie anders und auch gar nicht schlimm. Ich persönlich empfand es nicht als Dreiecksgeschichte und finde, die Autorin hat das bisher wirklich gut gelöst.


FAZIT

Das erste Lese-Highlight diesen Jahres und eine klare Kaufempfehlung von mir. Obwohl das Grundgerüst Dystopie/Jugendroman nicht neu erfunden wurde, hat Eva Siegmund hier doch geschafft, es nach etwas Neuem aussehen zu lassen. Dafür gibt es von mir klare 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Mir etwas zu traurig zu Weihnachten

Die Schneeschwester
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Tatsächlich hatte ich im Vorwege schon so viel über diese Geschichte gehört, dass ich unglaublich neugierig drauf war.

Ich möchte in diesem Zusammenhang dem Herausgeber „der Hörverlag“ danken, der uns ...

Tatsächlich hatte ich im Vorwege schon so viel über diese Geschichte gehört, dass ich unglaublich neugierig drauf war.

Ich möchte in diesem Zusammenhang dem Herausgeber „der Hörverlag“ danken, der uns die CDs zum Rezensieren zur Verfügung gestellt hat.

Die Schneeschwester von Maja Lunde
Eine Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln
Ungekürzte Lesung
Gelesen von Axel Milberg


Verlag der Hörverlag
Genre Belletristik
Erscheinungstermin 29.10.2018
Seitenanzahl 3 CDs, Laufzeit: 3h 40
EAN/ISBN 978-3-8371-4366-9
Mehrteiler/Reihe nein
Preis 14,99 € (CD)
Altersfreigabe nicht angegeben

INHALT

Ein Adventskalender zum Hören von Maja Lunde

Bald ist Heiligabend. Für Julian ist das der schönste Tag des Jahres. Lebkuchen und Clementinen, das Knistern und Knacken im Kamin, das flackernde Licht der Kerzen. Außerdem wird Julian an Heiligabend zehn Jahre alt. Doch dieses Jahr ist alles anders. Juni, Julians große Schwester, ist tot. Ein tiefer Schatten liegt über der Familie. Und Julian hat eigentlich nur ein Gefühl: Weihnachten ist abgesagt. Bis Julian Hedvig begegnet. Hedvig hat graue Augen, redet schneller als der Wind und liebt Weihnachten über alles. Ganz langsam glaubt Julian, dass es doch ein Weihnachten für ihn geben könnte. Doch Hedvig hat ein großes Geheimnis. Maja Lunde erzählt in 24 Kapiteln eine berührende Geschichte über Freundschaft und Verlust.

(Quelle: randomhouse.de)

MEINE MEINUNG

Wie ich bereits erwähnte, wurde ich förmlich von mehreren Seiten auf die Geschichte hingewiesen. Es hieß, ein tolles Buch, wunderbar gestaltet oder unglaublich sanft erzählt, dieses Hörbuch. All das weckte meine Neugier und da ich letztes Weihnachten nicht ganz so in Weihnachtsstimmung kommen konnte, dachte ich, das diese Geschichte mir vielleicht ein wenig helfen könnte. Ich entschied mich schlussendlich zum Hörbuch, weil ich dieses auch im Auto beim Fahren hören konnte und weil ich dachte, das wäre vielleicht auch etwas für meine größere Tochter.

Tatsächlich ist die Aufmachung zauberhaft. Weihnachtlicher geht es bald nicht mehr und ich finde das Cover aber auch die Rückseite der CD-Hülle/Box wirklich gelungen.

Die Geschichte selber und das merkten wir schnell nach der ersten CD, war leider nicht das richtige für meine Tochter. Die melancholische Stimme von Axel Milberg ist zwar unglaublich passend für diese Geschichte, berührte in meiner pubertierenden Tochter jedoch etwas so stark, dass sie am Abend kaum einschlafen konnte.

Zwar gelingt es Maja Lunde das Thema Trauer und Schmerz auf eine unglaublich sanfte und fast schon verstörend schöne Weise aufzugreifen, dennoch finde ich, dass diese Geschichte sich nicht unbedingt als Weihnachtsgeschichte oder Adventskalender-Hörbuch eignet. Zudem ist sie trotz allem nichts für sanfte Gemüter, das sie doch immer noch recht bedrückend rüber kommt.

Ich muss gestehen, wenn ich es nicht als Weihnachtsgeschichte betrachte, sondern einfach als traurige Geschichte, gefällt es mir besser. Das Buch habe ich mittlerweile auch in den Händen halten dürfen und muss sagen, dass die Gestaltung wirklich umwerfend ist. Vielleicht war das Hörbuch hier tatsächlich ein Fehlgriff.

Ich hätte lieber das Buch wählen sollen, denn das Hörbuch trifft mit der passenden, aber auch melancholischen Stimme von Axel Milberg einen Nerv, den ich um Weihnachten herum lieber verschont hätte. Traurig, schön, aber für mich weniger eine Weihnachtsgeschichte. Für Jugendliche auch nur bedingt geeignet, für kleine Kinder eher gar nicht. Daher von mir knappe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Starker zweiter Band mit überraschenden Wendungen

Die Todeskönigin
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Sarah Beth Durst entführt uns in Band 2 wieder nach Renthia und Aratay. Dort erleben wir, wie es Daleina als Königin ergeht und müssen schmerzlich ehrfahren, dass sich nicht alles zum Guten entwickelt ...

Sarah Beth Durst entführt uns in Band 2 wieder nach Renthia und Aratay. Dort erleben wir, wie es Daleina als Königin ergeht und müssen schmerzlich ehrfahren, dass sich nicht alles zum Guten entwickelt hat, denn sie verliert gleich zu Beginn des Romans die Kontrolle über die Naturgeister und unschuldige Menschen sterben.

Daleina ist, wie bereits in Band 1, ein junger symphathischer Charakter, den man mögen muss. Zwar wirkt sie deutlich gereift, doch ihre bescheidene Ader ist geblieben. In ihrer größten Not ruft sie ihre Meister zusammen und schickt sie auf die Suche nach einer Nachfolgerin. Ein alles andere als leichtes Unterfangen, das mit viel Zeitdruck und Drama einher geht.

Hier tritt Meister Ven wieder in Erscheinung. Er und der Wolf Bayn sind aus Band 1 liebgewonnene Charaktere, die hier sogar noch eine bald größere Präsenz erhalten wie im voran gegangenen Teil. Ich persönlich fand das großartig, da mir die beiden sehr ans Herz gewachsen war. In diesem Tal Band stellte ich mir sogar das erste mal die Frage, wie alt Meister werden eigentlich ist. Tatsächlich habe ich mir in Band 1 darüber kaum Gedanken gemacht und ihn älter eingeschätzt als er hier in Band 2 dargestellt ist.

Auch in diesem Band folgt Meister Ven wieder seiner Intuition und wählt nicht irgendeine Kandidaten aus. Nein, er macht sich in den Außenbezirken Aratays auf die Suche nach einem Mädchen oder einer jungen Frau mit Potenzial, die seinerzeit durch das Raster gerutscht ist. Dabei stößt er auf Naelin, die eigentlich nur eins will, ein normales harmloses glückliches Leben leben.

Naelin ist aber keine junge Frau mehr, die man noch Formen kann, sondern eine erwachsene Frau mit zwei kleinen Kindern. Zwar hat sie ein wirklich großes Potenzial Geister zu kontrollieren, aber sie möchte ihre Fähigkeiten nicht nutzen, weil sie Angst um ihre Kinder hat. Naelin war mir trotz allem relativ schnell sympathisch. Da ich selber zwei Kinder habe, konnte ich ihre Angst gut nachvollziehen.

Zwar wiederholte sich im Laufe der Geschichte immer wieder der Aspekt, dass Naelin das Risiko Thronanwärterin zu werden, nicht eingehen möchte aufgrund ihrer Kinder, dennoch empfand ich das jetzt nicht als gravierend störend.

Die Geschichte ließ sich wieder mal sehr flüssig lesen und zog einen von Anfang an in den Bann. Sarah Beth Durst ist etwas gelungen, was viele mit Band 2 einer Triologie nicht schaffen. Band 2 steht dem ersten Teil der Reihe „Die Königinnen von Renthia“ in nichts nach. Die Geschichte war von Anfang bis Ende fesselnd und konnte mich teilweise sogar in die Irre führen, bzw kam ich der Lösung erst recht spät nahe.

Mir gefiel dass die Romantik zwar einen Platz in der Geschichte hatte, aber eben kein Hauptfaktor war. So blieb alles im glaubwürdigen Rahmen und ergänzte den Hauptplot um einen schönen Aspekt.

Das Ende hätte ich niemals so erwartet und es lässt mich in freudiger Erwartung auf den dritten Teil zurück. Insbesondere ein Aspekt hat mich sehr überrascht. Diese Entwicklung macht es für mich noch einmal spannender und hat mich mächtig ins Grübeln gebracht.

Fazit

Eins meiner absoluten Jahreshighlights. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Wer Teil 1 bereits gut fand, sollte sich dieses Buch unbedingt durchlesen. Ich kann es nur empfehlen. Daher gibt es von mir auch volle 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Eine etwas andere Scifi

Binti Sammelband
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Binti ist anders, das Buch ist anders. Wie soll ich es beschreiben? Natürlich ist die Hauptfigur anders, sie ist keine typische „Weiße“, sondern stammt von einem afrikanischen Stamm und so fließen Bräuche ...

Binti ist anders, das Buch ist anders. Wie soll ich es beschreiben? Natürlich ist die Hauptfigur anders, sie ist keine typische „Weiße“, sondern stammt von einem afrikanischen Stamm und so fließen Bräuche und Sitten dieser Kultur in das Buch mit ein, zumal die Eltern der Autorin Igbo-nigerianischer Herkunft sind. Doch nicht nur das macht es anders. Der Schreibstil von Nnedi Okarafor ist ein wenig speziell. Manche mögen das vielleicht nicht, aber ich finde es recht spannend. Zwar ist es anfangs ein klein wenig gewöhnungsbedürftig, im Gesamten macht es das Buch aber zu etwas Besonderem. Die Herkunft der Autorin fließt gleichermaßen in den Charakter Binti und in den Schreibstil.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch wirklich gut gefallen, die einzelnen Novellen sind recht gut zusammengefügt. Zwar erkennt man den Bruch, wenn man drauf achtet, wo die Novellen enden und neu anfangen, aber es stört den Lesefluss nicht wirklich.

Binti ist ein unglaublich spannender Charakter, der durch seine Andersartigkeit (im Vergleich zu mir als europäischer Leser) bald mehr Faszination mit sich bringt, als die Medusen oder andere Charaktere. Inhaltlich sind es halt drei Novellen. Eigentlich in sich abgeschlossen und doch gemeinsam lesbar. Dadurch fehlte mir hier und da ein wenig was.

Trotzdem bin ich jetzt sehr gespannt auf „Das Buch des Phönix“ und werde die Autorin auch weiterhin im Auge behalten.

FAZIT

Binti ist ein wenig speziell und man muss den Stil schon mögen, dennoch denke ich, dass der Nebula-Award sicherlich zurecht verliehen wurde. Da ich jedoch von der Story nicht 100% überzeugt werden konnte, vergebe ich nur 4 von 5 Sternen.