Hohe Erwartung, tiefer Fall
Stealing InfinityEin Club mit ihrer Freundin wird Natasha zum Verhängnis. Des Diebstahls bezichtigt wird sie von der Schule geworfen und landet auf der Gray Wolf Academy. Doch nicht alles ist Gold was schimmert.
Der Beginn ...
Ein Club mit ihrer Freundin wird Natasha zum Verhängnis. Des Diebstahls bezichtigt wird sie von der Schule geworfen und landet auf der Gray Wolf Academy. Doch nicht alles ist Gold was schimmert.
Der Beginn des Buches ist sehr spannend und liest sich gut. Allerdings flacht dies direkt nach dem Prolog stark ab. Man lernt Nats Alltag kennen, auch wenn sie eigentlich nur erzählt, wieso sich ihr Leben so stark verändert hat und nicht wirklich viel vom Alltag selbst. Danach kommen wir auch schon direkt in die Gray Wolf Academy. Dort passiert Handlungstechnisch eigentlich nicht viel. Es werden eher enorm viele Fragen aufgeworfen, die nicht beantwortet werden. Ich hatte das Gefühl wir bleiben Plotmäßig auf der Stelle stehen. Nat kann für meinen Geschmack alles viel zu schnell. Und durch den Zeitsprung von 4 wochen wurde sie auch viel unnahbarer als sie ohne hin schon war. Von der Academy selbst und dem Academy-Leben bekommt man auch nichts mit, es passiert alles im Hintergrund. Nat hatte zwar Unterricht, den bekommen wir als Leser allerdings nicht mit. Generell finde ich Nat einfach viel zu oberflächlich und sie ist sofort von dem ganzen Luxus geblendet und nimmt einfach alles so hin. Nat muss einige Dinge herausfinden und jeder scheint etwas vor ihr zu verbergen. Es ist also nicht einfach, dieses komplexe Thema anzugehen, dennoch gefällt mir ihre Herangehensweise nicht und macht teilweise wenig sinn. Das Zeitreisen an sich finde ich gut und interessant, wurde aber erst so richtig auf den letzten paar Seiten spannend und länger umgesetzt als 2 Seiten. Es wurde einfach vieles unnötig in die Länge gezogen. Zu dem wird einfach nichts hinterfragt, dabei soll Nat doch so schlau sein und DIE Fähigkeiten haben. Außerdem bekommen wir immer nur die gleichen wenigen Charaktere zusehen, die meisten in nur 2-3 Sätzen vorkommen. Richtige Konversationen gibt es nicht wirklich, jeder hat seine Geheimnisse und verfolgt sein eigenes Ziel und wenn was gesagt wird, ist es nichtssagend. Es gibt einfach keine emotionale Bindung zu den Figuren oder zur Handlung selbst. Es bleibt alles viel zu oberflächlich.
An sich ist der Grundgedanke echt top, aber einfach nicht richtig ausgeschöpft. Das Potenzial war da, nur leider nicht umgesetzt. Auch die Lovestory ging für mich zu schnell und hatte keine richtige Basis, da Nat Braxton ja eigentlich kaum kennt. Zudem lässt sie sich von ihm sehr leicht einlullen. Allerdings wäre ohne diese noch weniger Inhalt, als eh schon ist. Die letzten paar Kapitel ab 109 waren für mich die spannesten und die Zeitreise war gut gemacht. Allerdings kam es für mich zu spät und man kann vieles einfach nicht nachvollziehen. Es war teilweise als würde man random Szenen mit irgendwelchen Fakten, die teilweise vorher nie Erwähnung gefunden haben, präsentiert bekommen. Auch wenn ein Charakter es zum Schluss noch mal auflockert.
Fazit:
Leider bekommt man als Leser teilweise Sachen schneller raus als die Charaktere selbst, was etwas frustrierend ist und das Buch etwas zu vorhersehbar macht. Trotzdem werden viele Fragen aufgeworfen, die einfach nicht beantwortet werden, zumindest bisschen mehr Antworten hätten dem Buch gutgetan. Man wird ratlos zurückgelassen, was mich persönlich nicht auf einen Band 2 stimmt. Zudem mag ich die Charaktergestaltung nicht ganz und ich wurde mit keinem der Charaktere warm, was mit den Figuren (außer evtl. Nat) auch einfach nicht möglich war, aufgrund fehlender Tiefe und aussagekräftigen Konversationen. Das Ende hat das Buch noch etwas gerettet. Würde ich Band 2 lesen? Eher nicht, weil ich nicht glaube, dass die Schwächen verringert werden, auch wenn der eine Charakter doch sehr spannend ist (spannender als das ganze Buch). Allerdings hätte ich das Buch auch einfach liegen lassen und nicht weiterlesen könne und es hätte mich nicht gestört oder interessiert.
Ich gebe dem Buch 2,5 Sterne. Denn ich hatte durch Klappentext und anderer Werbung was komplett anderes Erwartet, was zum teil einfach nicht vorkam im Buch.